Marihuana Entzug

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Emma Peal
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Beitrag Di., 06.04.2010, 10:55

Vielen Dank, lieber "Wortschatz"!

Dass Du jetzt einen erholsameren Schlaf hast, wundert mich. Wenn ich nicht kiffe, kann ich noch schlechter schlafen als ohnehin schon.
Oder tritt der erholsame Schlaf erst ein, wenn man längere Zeit abstinent war?
Länger als nen Monat hab ich es seit Jahren nicht mehr geschafft.

Dafür geb ich Dir recht, was die Träume betrifft. Ich erinner mich so gut wie nie an meine Träume. Den letzten Traum, an den ich mich erinnere, hatte ich vor über einem Jahr in einer Klinik.

Tja, die Suchtverlagerung ist für mich auch ein großes Thema.
Hatte bei meiner vorletzten Abstinenzphase auch angefangen, fast täglich eine Flasche Wein zu trinken (zwar "nur" abends, aber zumindest eine psychische Abhängigkeit kann sich da auch entwickeln).
Als ich dann mit Cannabis rückfällig wurde, hatte ich noch ein Problem mehr: das Trinken hab ich nämlich auch nicht wieder eingestellt.
So dass ich jetzt auf beides verzichten will. Dafür rauch ich dann wieder Zigaretten wie`n Schlot...
Früher hatte ich eine Essstörung, und es würde mich nicht wundern, wenn ich meinen Suchtdruck wieder mit essen (und mich anschließen übergeben) kompensiere.
Ach ja, ne Sportsucht hatte ich auch mal, und kaufsuchtgefährdet bin ich ebenfalls. Internetsucht wär bei mir auch gut möglich.
Bin leider wirklich durch und durch süchtig.
Unter anderem deshalb mache ich seit 4 Monaten eine Verhaltenstherapie.

In deinem anderen Thread hab ich gelesen, dass Du nie wieder eine Psychotherapie machen willst. Warum eigentlich?

Dass Du gar keine Bekannte oder Freunde hast, finde ich sehr traurig.
Hat es auch mit Deiner Cannabis-Sucht zu tun? Ich meine, weil man (ich auch) ja dazu neigt, sich zurückzuziehen.
Hab mich auch von vielen lieben Menschen abgekapselt, und bin froh, dass die meisten noch mit mir reden...
Allerdings bin ich auch sehr oft einsam. Viele gute Bekannte oder Freunde wohnen weit weg, und ich bin alleinerziehende Mutter und kann daher auch nie weg bzw nur mit meinen Kindern.
Abends bin ich also immer zu Hause, die Kleinen schlafen, und meine Gedanken fahren Achterbahn. Und ich bin einsam.

Falls Du in der Nähe wohnst, können wir ja Kontakt aufnehmen.
Es würde mich zumindest sehr freuen, Kontakt zu jemandem zu haben, der solche "Schwächen" selbst kennt und versucht, sie zu überwinden.
Wenn Du möchtest, dann schreib mir doch eine Privatnachricht.
Dann sag ich Dir auch, aus welcher Gegend ich komme.

Und übrigens mag ich Deinen Schreibstil sehr; zumindest Dein Wortschatz scheint nicht unter der Kifferei gelitten zu haben.

Viele, liebe Grüße,

Emma

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S.Wortschatz
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1182

Beitrag Mi., 07.04.2010, 18:52

Emma Peal hat geschrieben: (...)
Dass Du jetzt einen erholsameren Schlaf hast, wundert mich.
Wenn ich nicht kiffe, kann ich noch schlechter schlafen als ohnehin schon.

Oder tritt der erholsame Schlaf erst ein, wenn man längere Zeit abstinent war?
(...) geb ich Dir recht, was die Träume betrifft. Ich erinner mich so gut wie nie an meine Träume. (...)
Emma
@liebe Emma, Träume und das Erinnern an Träume empfinde ich als kostbar und wertvoll.
Mir ist das sehr wichtig. Sie, meine Träume, bringen mich ins Staunen und Grübeln.
Träume. Sie kanalisieren. Sie katalisieren. Sie verleihen Flügel. Sie geben Hinweise.

Letzte Nacht träumte ich zum Beispiel von (meiner) Kastration.

Eine Prostituierte hatte - wie und warum auch immer - ein Stück von meinem Stück.
Mit meinen Einverständnis. Na sowas. Sie verschwand, tauchte nicht mehr auf,
es kam nicht mal zum Verkehr. Und ich machte mir im Traum ein Stück Sorgen... !

Zum Glück wachte ich wieder auf.(Auch)Solchen verrückten Träumen kann ich etwas abgewinnen.


Mittlerweile sind sie mir gar eine Alternative zum Cannabisrausch !

Meine Träume verebben und gehen mit dem Kiffen -
sie fluten und kommen mit der Abstinenz vom Kiffen.

Wer weiss, wenn du es schätzt zu träumen, du gerne träumst,
dann kommen die Träume bestimmt mit mehr Abstand zum Kiffen wieder ?

Trämen. Hierzu ist mir heute folgendes Gedicht begegnet:

Die Überraschung

Ich träumte mich in ein Zugabteil
der Deutschen Bundesbahn hinein
Ein Kontrolleur riß die Tür auf
und wollte meine Fahrkarte sehen.
Ich brauchte keine Fahrkarte,
sagte ich freundlich,
ich bin nur im Traum hier,
aber der Schaffner glaubte mir nicht.
Er dachte, ich wollte ihn hochnehmen
und wurde richtig böse.

Als er mich zu beschimpfen begann
und mit der Polizei drohte,
öffnete ich das Fenster
und flog ins Freie.

von Hans Kruppa

Emma Peal hat geschrieben: (...)Tja, die Suchtverlagerung ist für mich auch ein großes Thema.
(...) Cannabis (...) Trinken (...) Zigaretten (...) Früher(...) Essstörung(...) Sportsucht hatte ich (...)mal
(...) kaufsuchtgefährdet bin ich ebenfalls. Internetsucht wär bei mir auch gut möglich.
Bin leider wirklich durch und durch süchtig.(...)
@Emma, geht mir ja wohl ähnlich,
Cannabis-Konsum , wenn nicht Cannabis, dann Tendenz zu Alkoholischen,
die vielen Zigaretten, übertrieben zu essen, zu Kaufen, im Internet zu verweilen, Fernzusehen... .
Die Neigung zu haben im Konsum , wenn schon, dann denn schon, extrem zu sein.
Emma Peal hat geschrieben: (...)In deinem anderen Thread hab ich gelesen, dass Du nie wieder
eine Psychotherapie machen willst. Warum eigentlich?(...)
@Emma, eine Gesprächstherapie und eine Psychoanalyse habe ich gemacht.
Es war hilfreich fällt mir auf, wenn ich jetzt darauf zurück blicke.
Ich bin dankbar, beides gemacht haben zu können - in den Notlagen von damals.

Heute ist es so: Nichts gegen jemanden zum Reden. Doch:
Ist der Zweifel daran, dass ich mich weiter entwickeln will größer
als der Glaube daran, dass ich mich weiter entwickeln will ?!

Es kommen Angst und Skepsis zum Tragen
bezüglich Entwicklung und dem Willen zu Entwicklung.

Es geht um Misstrauen mir selbst gegenüber,
mich mit Herz, Verstand und Disziplin entwickeln zu wollen.

MfG + p.m.,
S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:


Harry0909
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Beiträge: 1

Beitrag Mi., 07.11.2018, 20:12

Hallo Shorty,

Ich hab mal eine Frage an dich.
Ich hab seit 8 Wochen aufgehört zu kiffen weil ich davon Angst & Panikattacken bekommen habe. Nach 8 Wochen habe ich jetzt auch die Kopfschmerzen auf der linken Seite.
Jetzt die Frage: Sind die Angstattacken weggegangen? Und haben sich bei dir die Kopfschmerzen gebessert? Mache mir nämlich Gedanken. Würde mich über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße,
Harry

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RoboCat
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Beiträge: 551

Beitrag Fr., 09.11.2018, 17:16

Shorty liest hier wohl kaum noch mit. Mal auf den Tacho geschaut? Der Beitrag ist von 2010. Davon ab würde ich dir empfehlen, das mit einem Arzt zu besprechen. Nach "Nebenwirkungen durch Marihuana Entzug" liest sich das nicht für mich. Das kann doch alles mögliche sein, meinst du nicht? Und Panikattacken können, müssen aber nicht mit Marihuana in Zusammenhang stehen.

Hast du dich schon mal untersuchen lassen?
:axt:

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Kaan
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Beiträge: 2

Beitrag Di., 04.12.2018, 14:45

Ernst jetzt?? Ich bin 38 jahre alt und kiffe schon über 20 Jahre und hatte NIE ein Problem mal für 2 wochen nichts zu kiffen hatte auch nie das Gefühl das es mich negativ beeinflusst so wie es mit den anderen harten Drogen war. Weed macht einem ja nicht Körperlich abhängig es spielt sich alles in der Psyche ab.

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goody27
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Beiträge: 12

Beitrag Mi., 08.05.2019, 21:55

Was mit damals geholfen hat, war laufen gehen, am besten mit einem Hörbuch/Vorlesungen etc. im Ohr. Einfach Bewegung und der Gedanke daran, das es immer wie besser wird.

Gratuliere übrigens.
Zuletzt geändert von goody27 am Mi., 08.05.2019, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.

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goody27
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Beitrag Mi., 08.05.2019, 21:56

Kaan hat geschrieben: Di., 04.12.2018, 14:45 Ernst jetzt?? Ich bin 38 jahre alt und kiffe schon über 20 Jahre und hatte NIE ein Problem mal für 2 wochen nichts zu kiffen hatte auch nie das Gefühl das es mich negativ beeinflusst so wie es mit den anderen harten Drogen war. Weed macht einem ja nicht Körperlich abhängig es spielt sich alles in der Psyche ab.
Nun, wir sind alle verschieden, und nehmen aus unterschiedlichen Gründen Drogen. Eine Psychische Abhängigkeit kann genau so belastend sein. Ich finde man sollte schon etwas differenzieren können, und nicht von sich selber auf andere schliessen, besonders wenn man schon etwas älter ist. :kopfschuettel:
Ich denke nicht, das dein Beitrag gerade hilfreich war


theweirdeffekt
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Beiträge: 611

Beitrag So., 19.05.2019, 08:02

Kaan hat geschrieben: Di., 04.12.2018, 14:45 hatte NIE ein Problem mal für 2 wochen nichts zu kiffen
finde 2 Wochen ehrlich gesagt nicht wirklich lange.

Unabhängig davon glaub ich auch, dass die psychische Abhängigkeit ohnehin schwieriger zu "überstehen" ist als die physische. Ohne Frage körperliche Entzugserscheinungen können Hölle sein. Aber irgendwann ist's rum. Die Psyche führt immer wieder zurück oder hinterlässt (im schlechtesten Fall) jahrelang dieses ekelhafte Gefühl der Unvollständigkeit und Leere. Außerdem sind auch psychosomatische Entzugserscheinungen, finde ich, nicht zu unterschätzen. Und da ist's ja wie bei PAs: Wenns einem scheiße geht, bringt's nichts, dass man weiß, das ist jetzt psychosomatisch. Sicher schon mal ein Fortschritt zu wissen, man stirbt nicht. Aber leiden tut man trotzdem und körperlich spüren tut man's auch.
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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