Fühle mich unvollständig, unsicher - nicht als Mann

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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blackstar81
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Fühle mich unvollständig, unsicher - nicht als Mann

Beitrag Di., 06.11.2012, 14:55

Hi all,

hab folgendes Problem, an dem ich eigentlich schon seit Jahren nage..

Fühle mich unvollständig, nicht als "richtiger" Mann. Hab Abi gemacht, studiert, einen guten Job im Ausland bekommen, als Student im Sommer immer in Fabriken geschuftet um mir mein Studium zu finanzieren, hat mir sogar Spaß gemacht, mein eigenes Geld zu verdienen, hab geheiratet, usw.

Nur irgendwie fühl ich mich trotzdem schlecht.. obwohl ich eigentlich viel erreicht habe und einige bestimmt meinen, dass ich da stolz auf mich sein kann. Denn ich habe keine reichen Eltern gehabt und keine Kontakte oder Beziehungen und habe das alles selber geschafft. Bin auch in gewisser Weise ein Perfektionist, der nach einem "perfekten" Lebenslauf strebt, was ja eigentlich Blödsinn ist.

Nun, ein Makel gibts bei mir .. dass ich als gross bezeichne.. hab mich damals zum Bundesheer gemeldet.. war tauglich.. nur rüstete ich nach ein paar Wochen schon ab (wegen gesundheitlichen Problemen, Augen/Kurzsichtigkeit usw) und verspielte mir damals die Chance, "zum Mann zu werden".

Durch das Bild, was mir auch immer wieder durch Vater, Arbeitskollegen (Industrie) usw indoktriniert wurde, dass nur der ein "richtiger" und ein abgehärteter Mann ist, der vollständig beim Militär war (oder sogar freiwillig einen Auslandseinsatz gemacht hat), glaubte ich das selbst und mach mir bis heute Vorwürfe.

Wenn ich das hätte, könnte ich viel selbstsicherer agieren .. so bin ich heute ziemlich introvertiert und habe nicht das spezielle "Auftreten" dass es im Beruf braucht. Daher befürchte ich, nie in einer Führungsposition befördert zu werden.. Sogar ein neuer Arbeitskollege vermutete, dass ich nicht beim Militär war. Vielleicht komm ich einfach zu unsicher rüber.

Obwohl im Unterbewusstsein weiss, dass das ja eh Blödsinn ist. Ich war wenigstens mal eine Zeit dabei. Vielleicht kommt das Selbstbewusstsein von selber, wenn ich mal ein Gruppe anführe.. Höre aber immer wieder dass ich ein schlechtes Auftreten habe...
War aber immer eher ruhiger, wollte nie mit soviel Leuten zu tun haben.. nur mit einigen wenigen besten Freude.. war also immer introvertiert..

Wie kann ich wieder an mich selbst glauben, wie kann ich meine Meinung vertreten, bestimmt Auftreten und das alles ausblenden?

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Nico
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Beitrag Di., 06.11.2012, 15:10

Oh ICH war beim Bundesheer, die volle Zeit und darum bin ich jetzt ein ganzer Mann, stimmts?
Hab zwar keinen einzigen Marsch gemacht, nur 6 scharfe Schuss auf eine Scheibe abgegeben und ein einziges kleines unvollstaendiges Loch gegraben, aber dafuer war ich dann Unteroffiziersordonanz, hab Kaffee und Wienerschnitzel gekocht, ein ganzer Kerl halt !

Sei mir nicht boes aber du redest dir da voelligen Quatsch ein.

Mach einen Kurs oder eine Therapie, du haettest auch mit Bundesheer etwas an dir auszusetzen, dann waere dein Makel vielleicht dass du nie bei den Pfadfindern warst oder sonst ein Schei ss.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Rubeus Darko
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Beitrag Di., 06.11.2012, 23:07

blackstar81 hat geschrieben:
...verspielte mir damals die Chance, "zum Mann zu werden". Obwohl im Unterbewusstsein weiss, dass das ja eh Blödsinn ist.
Du weisst es ja selber! Und Nico hat es auch schon gesagt. Diese Einstellung zum Militär ist Blödsinn. So hat man zur Kaiserzeit geredet. Das ist echt abgedroschenes Gedankengut aus der Vergangenheit. Wir leben im 20. Jahrhundert. Sorry, das ist echt ein überholtes Männerbild.

Du hast, wie ich finde und dass siehst du ja auch selber so, ein erfolgreiches Leben. Du bist im Beruf, hast eine Partnerin usw. In der Tat scheinst du übertrieben perfektionistisch zu sein, weil dir das anscheinend nicht reicht bzw. du es nicht richtig anerkennst. Viele Leute hier wären froh darüber solchen Erfolg zu haben.

Davon abgesehen ist nicht jeder zur Führungskraft geboren. Letztens gab es in einer bekannten Zeitschrift, einen Artikel: "Karriereverweiger: Wer will noch Chef werden?" Da geht es darum, dass viele die geeignet wären, einfach keinen Bock darauf für ein paar müde Euro, plötzlich den Boss machen zu müssen. Dann kannst du auch nicht mehr gemeinsam mit den Kollegen essen. Die erzählen dir nichts mehr privates, weil du ja der Chef bist.

Ich bezweifle zudem dass sich moderne Führungskräfte am Milität orientieren sollten.

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blackstar81
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Beitrag Mi., 07.11.2012, 20:33

Erstmal vielen Dank für eure beiden Beiträge. Hat mich nachdenklich weitergebracht, auf jeden Fall!

@Nico

Keinen einzigen Marsch, auch keine Feldlagerwoche? Wie hast du das geschafft Vielleicht hast du recht, und das ist vollkommener Quatsch.. sogar sicher.. ja könnte auch sein . Hm ich weiß was ich mache.. Ich werd wieder einmal scharf schiessen oder so (Sportschiessanlage nicht was ihr denkt ) , vielleicht kann ich damit eine Aktion setzen und meine Gedanken verbannen. Wenn das nicht hilft, muss ich wirklich an einen Kurs oder Therapie denken..

Oder mehr Sport machen! Ich zocke oft nur Xbox und vor lauter Arbeiten komm ich fast nie dazu Sport zu machen, Bewegung sollte auch helfen..

Danke

@Rubeus Darko
Ja ich weiss es im Prinzip selber. Also mein "Über-Ich" wie ich das pseudowissenschaftlich lt. Freud ausdrücken würde
Hast recht, kann wirklich sein, dass dieses Bild veraltet ist. Früher hat man jedoch tatsächlich so gedacht.

Danke, ja ich setze alles daran , das nicht kaputtzumachen. Ich denke, wenn ich das alles aufgeben würde und mich wieder zurück ins Bundesheer freiwillig begeben würde, hätte ich das geschafft - alles zu zerstören. Meinst du, dass die Leute froh wären über das? Hab selber alles daran zu geben.. denn.. hab schon als Kind immer gehört "Du wirst es nie zu was bringen", "Weichei", war dann auch noch ziemlich unsportlich, viel Zeit alleine vorm PC verbracht, nur einige wenige Freunde (Dafür gute, ausgewählte).

Ja darum setz ich jetzt alles daran, sehr perfektionistisch zu sein und immer Vollgas zu geben. Du hast recht - das mit dem Spiegel Artikel - "Karriereverweigerer" hab ich auch gelesen - ein Phänomen der Generation die in den 1980er - 1990 geboren ist (so wie ich). Eine Generation die nicht nur Wert auf Karriere , Geld etc. legt, wie es uns Eltern vermittelt haben, dass dies gut sei.

Motivation, interessante Arbeit ist , wenn nicht gleich, sogar wichtiger als guter Lohn, da denk ich gleich.
Ja das stimmt - als Chef ist man wahrscheinlich sicher ziemlich alleine.. Tja du hast recht, sollte ich dennoch Führungskraft werden, werde ich mich nicht ans Militär orientieren..

Danke

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Nico
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Beitrag Do., 08.11.2012, 06:07

Sport ist gut, sehr gut sogar, Schießstand weniger denn da bist du unter gleichgesinnten mit jede Menge Komplexen und Vorurteilen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Ephraim
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 08:43

Mir ist von einem Manager-Berater hängengeblieben, die besten Chefs seien die, welche am besten (ohne darauf zu reagieren? ausgeglichen bleiben?) Fremdwahrnehmungen annehmen können.
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen

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blackstar81
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Beitrag Fr., 10.05.2013, 23:09

Hi Leute,
Hab vor ein paar Jahren schon geschrieben, dass es mir nicht gut geht und ich fühle mich auch heute nicht viel besser ...

Hab fertig studiert, hab den Plan umgesetzt, ins Ausland zu gehen, dort sich auf einen guten Job zu bewerben und da steh ich nun...

Verdiene eigentlich nicht schlecht, hab ein Diplom bin Dipl.Ing.. anerkannte Zertifikate, Weiterbildung.. Aber irgendwie ist mir das noch immer zuwenig. ..das kann doch nicht normal sein. Viell. Weil ich früher von meinen Schulkollegen immer für blöde gehalten wurde will ichs denen erst recht beweisen, obwohl ich mit denen schon lang nix mehr zu tun habe..

Die Arbeit ist vom Gehalt her nicht schlecht, aber nicht grad herausfordernd. So kommt es, das ich noch unbedingt irgendwann den Dr. drauflegen will..

Einmal um es letztendlich allen zu zeigen - wsd ich mit dem Diplom viell. Eh schon getan hab, und um meinem Traum nachzugehen, wieder in die akadem. Welt und um mein Selbstwertgefühl zu pushen oder ist das irrsinnig?

Muss da ja einen ordentlichen Knaller abbekommen haben, damals in der Schule, erstens vermeintlich für dumm gehalten, andererseits für arm - haben zu viert in einer 2 Zimmer Whg. gehaust.
Mit meinem Ehrgeiz hab ich meine heute alles bewältigt und kompensiert, bin nicht reich aufgewachsen, aber jetzt einen Beruf von dem ich gut im Ausland und Inland leben kann..meine Eltern sind denk ich auch stolz auf mich..aber kann nicht aufhören will noch mehr Bestätigung. .
Euer
Blackstar

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Admin
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 08:56

Lieber blackstar,

Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.

Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher eine solche in Angriff nehmen.

mfg,
rlf (Admin)

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Sinarellas
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 09:04

Also diese Selbstverherrlichung von dir empfinde ich als dezent narzistisch.
Ja du bist ein ganz ein toller, hast ja alles voll selbst gemacht (stell dir vor, das machen fei unglaublich viele, ohne reiche Eltern afuwachsen, Studium finanzieren etc.pp).
Also ich mag diese Art überhaupt nicht wie du von dir selbst hinter vorgehaltener Hand schwärmst.
Ich erkenne auch nichtmal ein problem, beschreibs doch mal bitte nach dem Motto: Ich habe das Problem, dass xyz. ich wünsche mir, dass xyz.
Ich glaub du machst dir gern ein Problem. Und den schlionz von wegen "Mann werden" durch Militäreinsatz oder wie auch immer du es bezeichnen magst ist so einfältig dass ich fast nicht glauben kann, dass du Abitur hast und studiert hast.
..:..

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Rubeus Darko
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 09:34

Hallo blackstar,

du schreibst nur von deiner formellen Karriere. Das ist nicht alles im Leben! Wie sieht es denn aus mit Partnerin, Freunden, Bekanntenkreis, Hobbies?
Davon habe ich von Dir in deinem letzten Beitrag noch nichts gehört. Du musst nicht promovieren und Dipl-Ing. sein, um Anerkennung zu bekommen. Viele Menschen haben beides nicht, und erfahren trotzdem Anerkennung/Bestätigung. Vllt. willst du ja auch lieber Bestätigung, die deiner Person gilt, als die deinem Titel oder was auch immer gilt.

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blackstar81
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 10:07

Lieber Admin, liebe Leser,
Danke für eure Beiträge.
Vielleicht werde ich wirklich mal einen Therapieversuch starten, sollte ich wieder in Wien sein.
@Sinarellas
Ja du hast schon recht, ich denke natürlich nicht wirklich so, ich fühle mich nur noch nicht als 'Mann' - gewisse Kulturen haben ja so einen Initationsritus. Was bei mir evtl das Bundesheer, war wo ich aber die Möglichkeit leider versäumt habe.(oder etwa nur vermeintlich? )
Mein Problem ist, ein Schultrauma.. bin von vielen nur für dumm, faul und unnütz gehalten worden, ein schüchterner mit Brille, den man im Sport fast immer als letztes wählte..
Heut habe ich an mir gearbeitet und will mich am liebsten nochmals beweisen.. aber das geht ja nicht so leicht. .oder doch? Viell. Hast du recht ich mach mir gern Probleme und löse die dann..
@darko
Partnerin ja, Freunde nicht viele eher Bekannte, da im Ausland, wahre Freunde hatte ich 1-2 die sind aber in Ö. wovon einer denkt, ais den Augen aus dem Sinn und der andere in Behandlung ist. (Leider Drogen etc.)
Hobbies ja, hab angefangen Sport zu treiben, joggen, biken, schwimmen und nicht nur mehr xbox zu zocken. Es hilft mir schon, das merk ich.
Ja genau ich als Person durste auch nach Anerkennung. .

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Rezna
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 13:44

Und weißt du, wieviel Anerkennung genug ist? Hast du eine Idee, welche Dosis du brauchst, um dich als Mann zu fühlen und zufrieden zu sein? Oder kann es sein, dass die Dosis stets gesteigert werden müsste?

Zwar lebt der Mensch nicht ohne ständigen Feedback durch aussen, das das Innen beinflusst - aber du solltest lernen, SELBST anzuerkennen, was du geleistet hast. Auch hier (was glaub ich dann zum Sinarellas Vorwurf führte) versuchst du, Anerkennung zu bekommen (irre ich mich?). Grundsätzlich ist das nicht schlecht - ich denke JEDER Mensch erblüht unter Anerkennung und verkümmert, wenn er keine erhält. Allein das Maß ist entscheidend: Kannst du aktuell überhaupt Anerkennung annehmen? Es hört sich nicht an, als bekämst du GAR KEINE Anerkennung, sondern nur eben nicht genug, um dein abgeknackstes Selbstbewusstsein zu polieren. Für letzteres gibt es NIE genug Anerkennung, vor allem, weil geringe Dosen irgendwann ignoriert und mit einem "aber" deinerseits entzaubert werden.

Die Schule ist vorbei. Ich hab dort auch "versagt", um es brutal auszudrücken, also Mobbing erlebt, für dumm gehalten zu werden usw ... vermutlich ganz ähnlich. Eigentlich hatte ich daher überhauptkeine Jugend, und das kann ich nie wieder aufholen. Manchmal ist dieser Wunsch da, aber auch das Bewusstsein, dass es für Manches nur eine bestimmte Zeit gibt. Dann gilt es, die Vita zu akzeptieren, immerhin macht sie ja auch den individuellen Menschen aus. DIE Bestätigung vom Schulhof wirst du nicht mehr bekommen, weil von Erwachsenen umgeben bist. Zeit, selbst erwachsen zu werden.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Rubeus Darko
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 15:08

Schöner Beitrag, Arta. Da gibt es nicht viel hinzuzufügen.

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Ahab 5
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 17:47

@blackstar81

Hi erstmal ...,
ich glaube mal, durch Deine bisherigen Leistungen hast Du sicherlich die Lachenden von einst bereits überholt. Daran gewöhnt, kannst Du jetzt jedoch davon nicht mehr loslassen und wirst in Deinen selbstgesetzten Leistungsansprüchen zum Workaholik. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Du daran irgendwann wie eine gewaltige Raketenstufe ausbrennst und zu Boden fällst, bevor Du den Orbit jemals erreichst. Im übertragenen Sinne hast Du die Grenzen eines einst winzigen Landes an die Grenzen Europas gelegt - marschiere jetzt nicht in Asien ein! (das ist eine Metapher, kein Gedankengut!)

Arbeite jetzt mit dem, was Du erreicht hast und fange an zu leben. Zeugnisse und Zertifikate an der Wand ersetzen das Leben nicht. Und wenn Dir eine Uniform so wichtig und unverzichtbar ist, dann wähle wenigstens eine ehrenvolle, die auch "schmuck" aussieht: Freiwillige Feuerwehr, dann tust Du wenigstens was sinnvolles und auf so eine Uniform könntest Du wahrlich stolz sein!

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blackstar81
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Beitrag Sa., 11.05.2013, 21:02

@Arta
Nein, leider weiss ich es nicht. Ich weiss nicht, ob mir z.B. noch ein weiterer akadem. Abschluss (in dem Fall die Promotion) helfen würde, um komplett zufrieden zu sein..
Aber ich arbeite gern im wissenschaftlichen Bereich (hab auch vorher in der Forschung & Entwicklung gearbeitet, hat mir Spass gemacht - das für sich selbst forschen, analysieren, sicher heute passiert das auch im Team, aber man ist für sein eigenes Forschungsergebnis verantwortlich, hab aber auch gehört, dass oft ein Prof. dem Doktoranden viele Arbeiten erledigen lässt und man zu nichts kommt..)

Kann schon sein, dass die Dosis gesteigert werden müsste, eine Zeitlang würde ich aber damit zufrieden sein.

Ganz genau, nicht nur von aussen, auch von innen her versuche ich, Anerkennung zu haben - so ist es eigentlich auch ein dauernder Kampf gegen das eigene Ich mehr oder weniger.. schon interessant.. wie würde man das in der Psychotherapie nennen ? Über-ich und Unter-ich? Selbstreflexierendes, schädigendes Verhalten?
Anscheinend wie du sagst, gibt es wirklich nie genug Anerkennung.. das muss irgendwie aufhören. Muss mir ein Limit setzen.. aber dann wäre das Leben ja langweilig ohne Ziele(?) die es zu erreichen gilt.. oder etwa nicht? Vielleicht denke ich anders, wenn ich mal Papa werde...

Ja du hast recht, es gilt die Schulzeit zu akzeptieren, so wie es war.. aber "Zeit, selbst erwachsen zu werden." - Genau das versuch ich ja, aber es gelingt mir nicht, da ich irgendwie darauf warte, genug Anerkennung zu haben, um damit erwachsen zu werden.. diese Grenze werde ich wahrsch. nur sehr schwer erreichen, wenn überhaupt, wenn ich mir das einbilde.. aber ich merke, zumindest, dass ich übertreibe..


@Ahab 5

Danke für deine aufmunternten Worte und den tollen Beitrag!
Das hast du wirklich schön formuliert... ja ich versuche, es noch zu testen, weit ich gehen kann, ist schon richtig, dass ich nicht übertreiben darf!

Ich versuche zu leben.. doch wie soll ich anfangen.. habe mich bemüht jetzt zumindest mit Sport (Ski, Laufen, Biken, Schwimmen) verstärkt anzufangen, und es macht mir Spass ich merke dass ich ausgeglichener werde! Früher habe ich nach nem 8-10 Std Computer-Arbeitstag noch 3 Std Xbox gezockt, das mach ich jetzt nicht mehr und am Wochenende versuch ich etwas mit meiner Frau zu unternehmen..

Das mit der Freiwilligen Feuerwehr ist eine sehr gute Idee.. aber ob die so einen wie mich überhaupt nehmen (bin ja schon zu alt für?) Hoffe dass ich mit den Zertifikaten und Zeugnissen bald aufhören kann ! Will z.B. im Sommer noch ein anerkanntes IT- Professional Zertifikat nebenberuflich machen, das würde evtl auch noch schön aussehen , und viell. was bringen.. aber ich muss aufhören , du hast recht. Versuche heuer meine Ferien und Urlaub zu geniessen!

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