Panik vor AMS & Vorurteilen

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Luna84
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Panik vor AMS & Vorurteilen

Beitrag Fr., 21.12.2012, 12:07

Hallo,

Das Thema mag für einige vll seltsam klingen, ich würde mich dennoch über Antworten freuen, weil es mich wirklich fertig macht.

Zuvor sollte ich vll noch sagen, dass ich vermutlich an einer Art Zwangsneurose (Zwangsgedanken/-paniken, Verlust- und Versagensängsten, Zwangsperfektionismus, etc.) leide und mich die nächsten Wochen nun endlich darum bemühen werde einen Therapeuten zu finden.

Zu meinem aktuellen Problem.

Ich habe während meines Studiums immer gearbeitet, vor allem die wunderbare Stelle, die ich die letzten Jahre hatte, habe ich geliebt! Mein Arbeitsvertrag konnte nun leider aus finanziellen Gründen nicht mehr verlängert werden, weshalb ich leider ab Jänner arbeitslos sein werde. Natürlich habe ich schon sehr viele (initiative) Bewerbungen geschrieben, bisher aber leider noch keine Zusage erhalten.

Es ist nun so, dass ich leider aus unterschiedlichen Gründen (die ALLE nichts mit Faulheit zu tun haben) schon viel zu lange studiere und im Frühjahr hoffentlich endlich abschließen können sollte.

Beim AMS bin ich schon vorangemeldet, die beiden Angestellten mit denen ich per Telefon sowie E-Mail bez. bestimmter Fragen kommunizierte, waren auch wirklich sehr freundlich.

Dennoch habe ich große Angst davor wie mir dann persönlich seitens des AMS und potentiellen Arbeitgebenden begegnet werden wird, weil ich mein Studium immer noch nicht abgeschlossen habe sowie wie mir seitens meines Umfelds begegnet werden wird, weil ich ab dem Jahresanfang ohne Beschäftigung sein werde.

Ich habe leider schon genug Vorurteile mitbekommen, auch wenn sie mich bisher nur selten selbst betrafen (bez. Studiendauer, Jobs hatte ich ja immer). Es gibt leider viele Menschen, die ihr Schubladendenken haben und nicht darüber hinaus blicken. Kaum jemand (in meinem Umfeld sowie auf diverse von mir ergoogelte Seiten - sollte solche Google-Suchen bleiben lassen, ich weiß) fragt, warum man wirklich so lange studiert hat bzw. Erklärungen werden als Ausreden abgetan. Genauso gibt es zig Gründe für Arbeitslosigkeit, die nichts mit der Person selbst zu tun haben.

Ich bin sehr engagiert, sowohl im Studium und in meinen bisherigen Arbeitsstellen, als auch jetzt bei der Jobsuche.

Eine weitere Angst von mir ist, dass ich nun gezwungen werden könnte irgendwelche Jobs anzunehmen, die gar nichts mit meiner Ausbildung zu tun haben bzw. überhaupt nicht zu mir passen.
Mir wäre es wichtig bis zum Abschluss meines Studiums erst mal nur eigenständig nach einer neuen Beschäftigung zu suchen (was ich ja auch schon seit einiger Zeit aktiv parallel mache). Muss dann mit der mir zugewiesenen Beratungsperson besprechen, ob dies nicht zumindest in den ersten Wochen möglich wäre.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Studium und Arbeitslosigkeit gemacht?
Wie wurde euch am AMS begegnet?
Wie reagiert man am besten auf Vorurteile seitens des AMS bzw. Umfelds auf Langzeitstudium/Arbeitslosigkeit?

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FreudsLeiden
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Beitrag Fr., 21.12.2012, 15:16

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Studium und Arbeitslosigkeit gemacht?
ja, zwar nicht so aber doch.

Hallo du. Also mach dich nicht verrückt. Das AMS ist nicht "böse". Es gibt Berater die sind netter und andere sind es nicht. Aber grundsätzlich: du kannst nicht zu einer Arbeit gezwungen werden. Auch wenn hier die üblichen Verdächtigen auf den Plan treten und diese Forumsgeister von schrecklichen AMS-Märchen erzählen.

Du kannst einen Job ablehnen.
Du kannst deine Wünsche bekannt geben.
Du kannst deinen erwünschten Arbeitsbereich einschränken.

Grundsätzlich gilt, wie man in den Wald hineinruft...

Wenn du dein Studium nicht abgeschlossen hast, wirst du nach der nächsthöheren Quali vermittelt. Also z. B. Hak, Abi, etc...

Auch wenn du das Studium hast: du hast noch keinen Beufsschutz. Was immer du studiert hast, es schützt dich nicht vor "Vormittlungsvorschlägen".

Zu den Vorschlägen: Sie sind verbindlich, du musst hingehen, aber was hindert dich daran, bei einem Job, der überhaupt nicht zusagt, irgendwie das auch ein bisschen zu zeigen. Es gibt heute soviele Arbeitslose und so wenig Stellen, auch wenn die Regierung das immer wieder anders darstellt. (Österreich, das EU-Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote ) , dass jeder Arbeitgeber schon das leiseste Anzeichen für Demotivation erkennt und dich nicht nehmen wird.

Wenn du schon Erfahrungen hast, im Job, weil du nicht nur studiert hast, dann ist das GUT!!!

Das AMS wird dich in dieser Richtung vermitteln, weil deren Erfolgsstrategie darauf aufbaut. Sie können dich leichter an ein Unternehmen vermitteln, das entsprechende Vorerfahrung schätzt.

Also Kopf hoch.
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Fundevogel
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Beitrag Fr., 21.12.2012, 15:59

Hallo Luna,

das Thema klingt gar nicht seltsam, ich kann verstehen, daß du Angst hast, möchte dir diese aber sehr gerne nehmen, wenn ich kann.

Ich habe auch sehr lange studiert, unter anderem, weil ich auch immer neben dem Studium gearbeitet habe. Wenn du es positiv sehen möchtest, dann hast du damit einen entscheidenden Vorteil gegenüber denen, die nur studiert und keine praktischen Erfahrungen gemacht haben. Du hast Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen bewiesen und wenn ich noch länger nachdenke, dann fällt mir sicher noch einiges ein, warum dich das alles für den Arbeitsmarkt qualifiziert.

Steh zu deinem Weg, du bist doch sehr tüchtig und sollte jemand einen falschen Eindruck gewinnen, dann korrigiere ihn einfach. Und so wie Freuds Leiden sagte: Manchmal kommts darauf an, wie man in den Wald hineinruft...

Es kann ja auch sein, daß du einen absoluten Glücksfalljob kriegst der zu deinem Studium paßt und du kannst es dann fertig machen.

Auch von mir - Kopf hoch!
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Sophia_85
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Beitrag Di., 25.12.2012, 16:49

Hallo!

Zuerst einmal: keine Panik, das AMS ist wirklich halb so schlimm. Ich musste mich auch vor kurzem für ein paar Monate arbeitslos melden und habe auch einige Freunde, die einige Zeit arbeitslos waren, und bei uns allen war es so, dass in den ersten vier Monaten (in denen bist du in einer weniger intensiven "Betreuungszone" als danach) jeder AMS-Termin maximal 5-10 Minuten gedauert hat und auch keine von uns auf irgendwelche schlimmen Jobs vermittelt wurde (in den ersten vier Monaten haben sie mal sowieso nur in unserem Wunschbereich vermittelt und auch danach wurde auf Wünsche und Qualifikationen Rücksicht genommen) und sich auch nicht für irgendetwas rechtfertigen musste. Du füllst dort am Anfang deinen Antrag aus und erzählst bzw. trägst ein, in welchen Bereichen du Erfahrung hast und das tragen sie dann in ihre Datei ein und schicken dir gegebenenfalls relevante Jobangebote, auf die du dich dann bewerben musst (das sind aber oft nicht viele, ich habe insgesamt eines bekommen und die meisten meiner Freunde niemals eines), zusätzlich - und hauptsächlich - kannst und sollst du selbst suchen. Alle 4-6 Wochen hast du dann einen Termin bei ihnen und da fragen sie dich, wie es mit der Jobsuche so läuft, du erzählst dann, dass du dich da und dort beworben hast, wo du eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch oder eine Absage bekommen hast (alles nur ganz kurz, die haben dort nicht viel Zeit und wollen nur das Gefühl haben, dass du eh Job suchst), dann schauen sie, ob sie passende Jobangebote für dich haben, geben dir einen neuen Termin und schon bist du wieder draußen.

Bezüglich Arbeitslosigkeit und Studium: ganz wichtig ist, schon einige Zeit (für genaue Angaben bitte googeln) PARALLEL zum Studium gearbeitet zu haben und außerdem für mindestens 20 Wochenstunden für Jobs zur Verfügung zu stehen, sonst bekommst du kein Arbeitslosengeld, wenn du vom Studium erzählst (was du rechtlich eigentlich musst, sie aber nicht unbedingt von sich aus wissen), weil sie dich dann nicht als arbeitssuchend ansehen.

Zum Thema "lange studieren": meine Erfahrung ist, dass es in der Arbeitswelt viel, viel, viel wichtiger ist, schon Berufserfahrung zu haben als schnell studiert zu haben. Ich kenne sogar einige Leute, denen ein schnelles Studium zum Nachteil geworden ist, weil sie mit 22, 23 für viele Akademikerjobs noch als zu jung und zu wenig lebenserfahren angesehen wurden und dadurch schlechtere Chancen hatten. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Mach dich deswegen nicht fertig, du musst dich nicht rechtfertigen und es ist völlig nachvollziehbar und verständlich, mit 27 mit dem Studium noch nicht fertig zu sein, wenn man nebenbei viel gearbeitet hat.

In diesem Sinne frohe Weihnachten!

Sophia_85

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Eremit
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Beitrag Di., 25.12.2012, 19:15

Luna84 hat geschrieben:Ich bin sehr engagiert, sowohl im Studium und in meinen bisherigen Arbeitsstellen, als auch jetzt bei der Jobsuche.
Dann sollte es auch nicht zu lange dauern, bis Du einen neuen Job an Land ziehst, oder nicht?

Ich an Deiner Stelle würde mich davor hüten, mich auf das AMS zu verlassen. Deppenkurse sind noch das Beste, das einem beim AMS passieren kann...

Siehe: http://www.soned.at
Luna84 hat geschrieben:Eine weitere Angst von mir ist, dass ich nun gezwungen werden könnte irgendwelche Jobs anzunehmen, die gar nichts mit meiner Ausbildung zu tun haben bzw. überhaupt nicht zu mir passen.
Na ja, gezwungen wirst Du nicht - auf die Bezüge müßtest Du dann eben verzichten, wenn Du nicht annimmst, was Dir geboten wird (für den Fall, daß Du selbst nichts vorher findest). Oft werden Sperren auch rückwirkend verhängt, teilweise bis zu sechs Wochen. Du solltest Dich also in jeder Hinsicht kooperativ geben, sonst wird Dir der Geldhahn ganz fix abgedreht.

Besser wäre es, erst gar nicht auf's AMS zu gehen und Dir gleich einen Job zu suchen, egal was. Immer noch besser als ein €1,85/h-Deppenkurs, in dem man lernt, wie man mit Word 6.0 Bewerbungen schreibt, die in dieser Form schon seit Mitte der 90er nicht mehr gebräuchlich sind...
FreudsLeiden hat geschrieben:Du kannst einen Job ablehnen.
In diesem Fall droht die sofortige Sperrung, und diese, wie gesagt, meistens rückwirkend.
FreudsLeiden hat geschrieben:Du kannst deinen erwünschten Arbeitsbereich einschränken.
Nur steht das so nicht im Vertrag. Warum wohl landen so viele Menschen wegen dem AMS in der Schuldenfalle oder in der Obdachlosigkeit?
FreudsLeiden hat geschrieben:Grundsätzlich gilt, wie man in den Wald hineinruft...
Menschen sind verschieden. Menschen sind keine Roboter, in die man einfach ein Programm eingibt, welches auszuführen ist. Es gibt genug "Berater", die von ihrer Arbeit angeödet, saudumm oder schlichtweg einfach bösartig sind. Dann hat man als "Kunde" ein Problem, oft ein großes. Dann kann man natürlich Beschwerde einlegen - nur Erfolg wird man keinen haben.

Natürlich gibt es auch nette Berater/Betreuer. Die sind allerdings rar. Abgesehen davon können die auch nicht Wunder bewirken. Wenn die jeweilige AMS-Zweigstelle z.B. Kursplätze für Lagerlogistik eingekauft hat und noch nicht alle Plätze besetzt hat, wird halt irgend jemand reingesteckt, egal, welche Ausbildung oder Profession der Kunde aufweist. Wehren kann man sich dagegen nicht, es sei denn, man verzichtet eben auf den Bezug.

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FreudsLeiden
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Beitrag Di., 25.12.2012, 19:54

also Eremit, wegen dem AMS landet niemand in der Schuldenfalle oder in der Obdachlosigkeit.
Die wollen eher verhindern, dass du dort hin kommst. Wenn du dich natürlich nicht um deine Bewerbungen kümmerst, dann wirst du von den Bezügen gesperrt. Andere Druckmittel haben die nicht. Und irgendwas müssen die in der Hand haben. Also ich kenne das, dass manche "Suchende" x-mal zu ihrem Termin aufgerufen werden, und einfach nicht erscheinen. Und aufs Amt zu gehen, das ist doch wohl das Mindeste, möchte man meinen. Ich hab mal gefragt, was das eigentlich zu bedeuten hat, dass so viele aufgerufen werden, die nicht da sind. Da hab ich erfahren, das sind Leute, die einfach ihren Termin nicht wahrnehmen, nicht anrufen, gar nix.

6 Wochen ohne Einkommen können schon eine Katastrophe sein, aber machen dich im Normalfall nicht obdachlos und hochverschuldet.

Aber es war schon klar, dass die Horror-Gechichten-Erzähler gleich wieder am Werke sind.
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Eremit
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:33

FreudsLeiden hat geschrieben:also Eremit, wegen dem AMS landet niemand in der Schuldenfalle oder in der Obdachlosigkeit.
Ich habe wegen dem AMS meine erste Wohnung verloren. Und nein, ich habe in keinster Weise irgendwie am AMS angeeckt. Mein Berater war einfach ein Ar***loch, der seinen Ehefrust an seinen "Kunden" ausgelassen hat. Ich bin auch kein Einzelfall, der Typ ist stadtbekannt, der macht das mit ALLEN "Kunden". Ich habe mich an seinen Vorgesetzten gewendet und dann an den Vorgesetzten des Vorgesetzten. Nur, die "Berater" werden gedeckt, die können definitiv tun und machen, was sie wollen. Das Geld für einen Anwalt hatte ich nicht, da sitzt das AMS sowieso am längeren Ast.
FreudsLeiden hat geschrieben:6 Wochen ohne Einkommen können schon eine Katastrophe sein, aber machen dich im Normalfall nicht obdachlos und hochverschuldet.
Und wie wäre es mit 12 Monaten? Ja, mein "Berater" hat ganz einfach zwölf Monate lange mir ins Gesicht gesagt, er habe die Dokumente jetzt gerade nicht da und kann deswegen auch seinen Stempel nicht in mein kleines Heftchen drücken (ich war Sozialhilfeempfänger). Jedes Monat. Und ja, er hatte einen Computer vor sich, der eigens dazu da war, meine Daten abzuspeichern und wiederzugeben. Den wollte er ganz einfach nicht bedienen, hat er auch nicht. Das hat mich so schwer traumatisiert, daß ich mich bis heute davon nicht erholt habe. Ach, und bevor jetzt die Paranoia-Keule geschwungen wird: Ich habe drei Zeugen, die ich persönlich mitgenommen habe, ich dachte ja lange Zeit, es liegt an mir. Und nein, solche Geschichten habe ich schon zu oft gehört, als daß es mich noch überraschen würde. Ich war bei mehreren solcher Begebenheiten wiederum als Zeuge dabei, rate auch jedem, Zeugen mitzunehmen, NIEMALS allein auf das AMS zu gehen!
FreudsLeiden hat geschrieben:Aber es war schon klar, dass die Horror-Gechichten-Erzähler gleich wieder am Werke sind.
Irgend jemand muß es ja tun, schließlich ist das AMS kein Ponyhof, auch, wenn Dir das lieber wäre. Die Horror-Geschichten stimmen alle, deswegen haben sich schon Menschen das Leben genommen!

Natürlich kannst Du das nicht einmal ansatzweise nachvollziehen, weil DU die Ausnahme bist, nicht die Regel! Hey, ich habe aus Verzeiflung sogar schon Sozialarbeiter auf das AMS angesetzt. Also so richtige, hochoffizielle Sozialarbeiter der Stadt Wien. Du wirst es nicht glauben: Vom Kopfschütteln bis zum Fluchen, Schimpfen und Drohen war alles dabei. Allerdings waren das die Sozialarbeiter, die geflucht, geschimpft und gedroht haben, während ich einfach resigniert habe. Ich werde nie wieder eine AMS-Filliale betreten. Lieber werde ich zum Raubritter, bevor ich mich zum x-ten Mal bei einer Firma als Lastkraftfahrer bewerben soll - obwohl ich nie ein Auto besaß und nie den Führerschein gemacht hatte. Das wußte das AMS, ich habe es ihnen ja gesagt. Bewerben mußte ich mich trotzdem. Wahnsinnig sinnvoll.

Nicht einmal 4% aller AMS-Kunden können ÜBERHAUPT vermittelt werden, also unabhängig vom aufgewendeten Zeitraum. Deswegen steckt einen das AMS in Deppenkurse. Sind die Deppenkurse voll, findet man schon einen Grund, um den Rest zu sperren, das spart Geld.

Das AMS ist nicht das "ultimative" Böse, nein. Es ist einfach eine Geldvernichtungsmaschine, die nur dazu da ist, Arbeitslosenstatistiken zu schönen, verwaltet von armen Tröpfen und ignoranten Ar***löchern (die netten Berater zähle ich auch zu den armen Tröpfen, denn die sind akut burnoutgefährdet) - und natürlich, um Geld zu sparen (durch Sperrungen). Deswegen schnellt die Anzahl an Deppenkursgängern auch immer kurz vor der Wahl in die Höhe, denn wer einen Deppenkurs macht, befindet sich "in Ausbildung" und ist deswegen offiziell auch nicht arbeitslos. Zwischen den Wahlen kommt es dann wieder auf magische Art und Weise zu einem Anstieg an Sperrungen. Mehr ist das AMS nicht, auch, wenn einem das nicht gefällt. Alles andere ist einfach Glück.

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Beitrag Di., 25.12.2012, 23:16

Eremit hat geschrieben:Und wie wäre es mit 12 Monaten? Ja, mein "Berater" hat ganz einfach zwölf Monate lange mir ins Gesicht gesagt, er habe die Dokumente jetzt gerade nicht da und kann deswegen auch seinen Stempel nicht in mein kleines Heftchen drücken (ich war Sozialhilfeempfänger). Jedes Monat.
Und das hast du dir 12 Monate lang gefallen lassen. Jemand der sich mit Windows 8 auskennt und ein Internet-Forum bedienen kann. Weißt du, was ich mache, wenn der 12 Monate seinen Stempel nicht findet. Da spreche ich beim Bundespräsidenten vor.
Weil das verfassungswidrig ist. Da gehe zum ORF und sonst wo hin. Und erzähl mir jetzt nicht, das sind alle Aliens, die miteinander unter einer Decke stecken.
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FreudsLeiden
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Beitrag Di., 25.12.2012, 23:18

ps: Eremit: du machst hier ein Thema zu deinem eigenen, obwohl luna nur gefragt hat, wie es auf dem AMS so ist.

Du willst doch nur, dass deine Geschichte gehört wird, wahrscheinlich zum tausendsten mal. Und dann kommst du mit den Allerweltsneuigkeiten, wie dass arme Leute in Kurse gezwungen werden, um die Statistik zu pushen. Ist auch ganz was Neues. Uns so böse: Ein Computer- oder Sprachkurs, 2 Stunden am Tag, 5 Wochen lang. Also wenn ich die Wahl hätte, zwischen dem und Arbeitslager in Sibirien

Und was willst du und andere, die so erbost sind überhaupt? Bedingungsloses Grundeinkommen. Nachsendungsauftrag in eine klimatische begünstigte Zone. Alles Klar. Da musst du eine Partei gründen und gewählt werden.

Und deine Sozialarbeiter waren Deppen. Die hätten die Möglichkeit gehabt einen Anwalt einzuschalten. Rumbrüllen bringt gar nix. Du musst zuerst zum Ombudsmann, dann zum Anwalt. Tut mir leid für dich, dass du auch noch Versager als Sozialarbeiter hattest. Das meine ich ernst.
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Eremit
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Beitrag Mi., 26.12.2012, 00:07

FreudsLeiden hat geschrieben:Und das hast du dir 12 Monate lang gefallen lassen. Jemand der sich mit Windows 8 auskennt und ein Internet-Forum bedienen kann.
Technischen Fähigkeiten haben doch rein gar nichts mit Durchsetzungsfähigkeit zu tun! Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Abgesehen davon war/bin ich noch gezeichnet von vorangehenden Mobbing-Erfahrungen. Damals habe ich noch alles abgenickt und mir noch mehr gefallen lassen, heute bin ich ganz anders drauf, genau das Gegenteil. Vielleicht ein wenig zu viel, aber es wirkt. Da bin ich lieber ein Ar***loch als ein naiver Abnicker.
Weißt du, was ich mache, wenn der 12 Monate seinen Stempel nicht findet. Da spreche ich beim Bundespräsidenten vor.
Ja, weil Du naiv bist. Warum ich das behaupte? Weil's niemanden interessiert. Es interessiert sich wirklich kein Schwein dafür. Man muß als Individuum eine individuelle Lösung finden, das habe ich daraus gelernt. Wer sich verläßt, der ist verlassen, wie es so schön heißt.
FreudsLeiden hat geschrieben:Weil das verfassungswidrig ist.
Sei mir nicht böse, aber jetzt finde ich Dich wirklich drollig.
FreudsLeiden hat geschrieben:Da gehe zum ORF und sonst wo hin. Und erzähl mir jetzt nicht, das sind alle Aliens, die miteinander unter einer Decke stecken.
Nun, Dokus und Reportagen gibt es über das AMS zuhauf, und keine einzige Sendung zeichnet ein wünschenswertes Bild von dieser Firma. Ja, das sieht man sich gerne mal an, selbst die, die gar nicht auf das AMS angewiesen sind. Dann schaltet man ab und wählt bei der nächsten Wahl wieder all die Parteien und die entsprechenden Politiker, die diese Firma überhaupt ins Leben gerufen haben und am Leben halten. Warum? Weil jede Partei ein Stück vom Kuchen will, da muckt natürlich keiner auf. Warum auch? Die blöden Wähler haben doch eh wieder alles vergessen oder verdrängt, oder es hat sie nie interessiert.

Zum AMS zu gehen heißt aufgeben und die Verantwortung in die Hände Anderer zu legen. Wer sein Leben, seine Existenz in die Hände eines AMS-Beraters legt, braucht sich nicht wundern, wenn er Federn lassen muß und unter Umständen auch sein letztes Hemd.

Das Schlimme ist, ich bin ja nicht einmal das Ende der Fahnenstange.

Es soll hier nicht um mich gehen, ich bin nur zufällig ein (leider) gutes Beispiel. Ich hätte auch Fälle aus meinem Bekanntenkreis aufzählen können, ich selbst bin da vielleicht ein wenig "plastischer". Es geht aber eben um das AMS, und darum, daß die Vorurteile eben wirklich WAHR sind. Nicht immer, nein! Aber MEISTENS. Das ist nun mal leider so.

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Rezna
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Beitrag Mi., 26.12.2012, 00:34

Ich hab mich bisher zurück gehalten, weil ich wohl eine von denen bin:
FreudsLeiden hat geschrieben:Auch wenn hier die üblichen Verdächtigen auf den Plan treten und diese Forumsgeister von schrecklichen AMS-Märchen erzählen.
Märchen sind erfunden. Erlebnisse, Traumata und Anekdoten nicht. Bitte diesen Unterschied nicht ignorieren.

Ansonsten, das Positivste was ich sagen kann: Finde einen Job auf eigene Faust, und zwar so schnell du kannst (innerhalb von 3 Monaten). Bis dahin wird man in der Regel noch ziemlich in Ruh gelassen (kommt aber auch sehr auf den individuellen Berater an).

Und den Rest verkneif ich mir, denn er wird ja vielleicht eh nie relevant, falls du in den nächsten Wochen einen Job findest. Wenn nicht, lesen wir uns in spätestens einem halben Jahr.

Viel Erfolg!
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 26.12.2012, 00:49

Eremit hat geschrieben: Nicht einmal 4% aller AMS-Kunden können ÜBERHAUPT vermittelt werden, also unabhängig vom aufgewendeten Zeitraum. Deswegen steckt einen das AMS in Deppenkurse. Sind die Deppenkurse voll, findet man schon einen Grund, um den Rest zu sperren, das spart Geld.

Das AMS ist nicht das "ultimative" Böse, nein. Es ist einfach eine Geldvernichtungsmaschine, die nur dazu da ist, Arbeitslosenstatistiken zu schönen, verwaltet von armen Tröpfen und ignoranten Ar***löchern (die netten Berater zähle ich auch zu den armen Tröpfen, denn die sind akut burnoutgefährdet) - und natürlich, um Geld zu sparen (durch Sperrungen). Deswegen schnellt die Anzahl an Deppenkursgängern auch immer kurz vor der Wahl in die Höhe, denn wer einen Deppenkurs macht, befindet sich "in Ausbildung" und ist deswegen offiziell auch nicht arbeitslos. Zwischen den Wahlen kommt es dann wieder auf magische Art und Weise zu einem Anstieg an Sperrungen. Mehr ist das AMS nicht, auch, wenn einem das nicht gefällt. Alles andere ist einfach Glück.
Und das gleiche gilt auch für die Verhältnisse in D. Es ist eine absolute Entwürdigung der Bürger und die Sozialgerichte kommen mit den Klagen nicht mehr hinterher. Jährlich steigende Zahlen.
Und genau aus dem Grund der Entwürdigung bin ICH für Bürgergeld. Und ja es ist bezahlbar. Dies "es ist nicht bezahlbar" oder "wer würde dann noch arbeiten?" sind nur Argumente um die Menschen zu deckeln und das kranke und marode Wirtschaftssystem weiter laufen zu lassen.

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Beitrag Mi., 26.12.2012, 09:12

Hi,

also ich war immer wieder mal AMS-Kunde und ich kann mich wirklich nicht beschweren. Zuletzt hatte ich sogar "online-Betreuung". D.h. dass man nur noch im 3-monatigen Abstand dort erscheinen muß, wenn man eine e-Mail-Adresse angibt und zustimmt Mails dann regelmäßig abzurufen. Alles lief dann über so ein online-Konto, da kamen Jobangebote rein, da erfasste man Eigenbewerbungen, die man natürlich im eigenen Interesse verfolgen sollte und das funktionierte super. Natürlich kamen da auch Jobangebote rein, die keiner haben will, aber auch da reichte ein kurzes Telefonat mit der Begründung warum das so gar nicht passt und es gab hier niemals ein Problem. Da war von überqualifiziert bis zu weit weg alles dabei. Auch bei der Terminvereinbarung hat sich im Vergleich zu früher viel getan. Erstens gibts jetzt auch Nachmittagstermine und diese werden auf exakte Uhrzeiten festgelegt und diese wurden dann auch eingehalten. So hat man um 14:15 einen Termin und ist um 14:30 wieder raus. Früher war ich grundsätzlich für 8 Uhr bestellt, wie alle anderen auch und dann hieß es warten, warten, warten ...

Ich hab sogar die Erfahrung gemacht, dass es auch "normale" Firmen gab, die dort normale Jobs meldeten und meine Betreuerin drückte mir die Daumen und meinte sogar, ich solle auch ein bissl den Sommer genießen. Das einzige was mir nicht gefiel, war, dass die AMS-Lady meinen Lebenslauf in Ihre Jobdatenbank stellen wollte, so dass Unternehmen mit AMS-Zugang Zugriff auf diesen hätten. Da ich weiß, wie locker mit diesen Passwörtern in manchen Unternehmen umgegangen wird, lehnte ich das - aus Datenschutzgründen - ab und selbst das wurde mir gewährt. Stichwort: "Ist nur ein Angebot, nicht verpflichtend."

Ich habe mich jedoch auch immer selbst aktiv um einen Job bemüht, daher ist meine Historie im AMS-Computer auch positiv besetzt. Wenn man dahin geht und z.b. wünscht, nicht vom AMS und deren Jobangeboten belästigt zu werden, wird man vermutlich ein Problem bekommen. Denn das ist der Deal.
Dass es auch Negativ-Beispiele gibt, glaub ich. Stichwort Schulungen z.b. wo bekannt ist, dass das wirklich nur Statistikschrott ist. Ein anderes Negativbeispiel hab ich im Verwandtenkreis. Besagter Verwandter fand es auch eine Frechheit wie er da behandelt wurde. Er hatte aber vor allem Probleme damit, dass er Eigeninitiative nicht nachweisen konnte, weil er an jedem Jobangebot etwas fand, was ihm als nicht zumutbar erschien. (Auch denen außerhalb des AMS-Computers) und brachte damit nicht nur das AMS sondern auch sein gesamtes Umfeld zur Weissglut. Und selbst er, schaffte es im jahrelangen Notstandshilfebezug ohne Sperre.

Ich denke es hängt natürlich vom einzelnen Betreuer ab, aber 100% auch vom einzelnen Arbeitslosen. Ich wurde weder entwürdigt noch fühlte ich mich unter Druck gesetzt. Denn dass ich mich als Arbeitslose um einen Job bemühe, dazu brauchte ich keine Aufforderung, das lag in meinem eigenen Interesse. Und für in meinem Fall 1.400,- Euro netto alle 3 Monate da aufzukreuzen und zwischendrin ein paar Bewerbungsdaten online zu tippen, fand ich wirklich zumutbar. Mehr tat man mir dort nicht an.

Noch ein Positivbeispiel: ich hab sogar mal nach Selbstkündigung sofortigen Anspruch auf Arbeitslosengeld bekommen. Meine Beraterin teilte mir mit, dass ich in dem Fall (ich hatte gute Gründe selbst zu gehen) die Möglichkeit einer Niederschrift hätte, wo ich den Sachverhalt schildern konnte und das würde dann (fragt mich nicht wohin) zur Prüfung geschickt und meine Selbstkündigung wurde als gerechtfertigt betrachtet und ich bekam sofort Arbeitslosengeld. Ich hatte davon gar nichts gewußt und die 1 Monatsfrist schluckend in Kauf genommen. Auch das gibts also.

LG
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 26.12.2012, 10:43

leserin hat geschrieben: Noch ein Positivbeispiel: ich hab sogar mal nach Selbstkündigung sofortigen Anspruch auf Arbeitslosengeld bekommen. Meine Beraterin teilte mir mit, dass ich in dem Fall (ich hatte gute Gründe selbst zu gehen) die Möglichkeit einer Niederschrift hätte, wo ich den Sachverhalt schildern konnte und das würde dann (fragt mich nicht wohin) zur Prüfung geschickt und meine Selbstkündigung wurde als gerechtfertigt betrachtet und ich bekam sofort Arbeitslosengeld. Ich hatte davon gar nichts gewußt und die 1 Monatsfrist schluckend in Kauf genommen. Auch das gibts also.
Hättest Du Dich auch sooo gefreut, wenn Du einen Verkehrsunfall gehabt hättest, und Deine KFZ-Haftpflichtversicherung hätte den Schaden reguliert?

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Beitrag Mi., 26.12.2012, 11:04

Liebe peppermint,

es geht in diesem Thread u.a. um Vorurteile im Zusammenhang mit dem AMS. Und eines davon ist: die sind alle böse, setzen einem unter Druck, verweigern Leistungsansprüche durch Schikane usw.
Meine Erfahrung, auch jene die du zitierst, soll zeigen, dass es nicht so sein muß, sondern es auch anders geht und man (mir) auch dabei aktiv behilflich war, meine Ansprüche durchzusetzen. Und das ist halt so in etwa das exakte Gegenteil von dem was so manch AMS-Gebeutelter hier schildert.
Es geht also nicht darum, ob ich armes Würsterl mich jetzt über einen Rechtsanspruch freue, sondern darum, dass es eben neben all euren negativen Erfahrungen auch positive gibt und dass kann ja wohl von daher schon offensichtlich nicht selbstverständlich sein.

Ich finde es jedenfalls (für dich) bezeichnend was dir dazu einfällt.

Lg
Leserin

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