Therapiebericht einsehen

[s123]

Hallo,
ich würde gerne wissen, ob jemand konkret weiß, wie man seinen Therapiebericht einsehen kann. Ich habe vor einigen Jahren eine Therapie abgeschlossen. Ich habe aber nie mit dem Therapeuten über die Diagnose geredet. Jetzt würde ich sie gerne erfahren. Weiß jemand, wie konkret das funktioniert?
Danke.

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[hope_81]

Du kannst dies "einfach" von ihm einfordern. Es ist einige Jahre her, eine Destabilisierung auf Grund von xyz kann nicht mehr vorliegen, also hast Du das Recht dazu. Schreib ihn/ sprech ihn an. 10 Jahre werden die Akten aufbewahrt.
Es spricht nichts dagegen.

[s123]

Vielen Dank für die Antwort!

[saffiatou]

Hallo,

ich habe bei dem Mr. Hyde (Analytiker) der in der 6. probatorischen Sitzung plötzlich sein Wesen änderte und mich beschimpfte und mir zu einem Suizid riet, meine Akte angefordert. Weil es mich interessiert, was er über mich schrieb.
Nun hat er geantwortet und ist irritiert, weil er erraten hat, daß es noch Unstimmigkeiten zwischen uns gibt (ich habe die Therapie natürlich nicht bei ihm gemacht).

In seiner Antwort schreibt er: daß Therapeuten eigentlich keine Akten führen (wie ist das bei denen von Euch, die auch schon mal eine Akte eingefordert haben?)

Dann sagte er, muss er seine Mitschriften in den PC eingeben und schwärzen, da seine subjetiven Ansichten mich nichts angehen oder gar schaden würden.

Für die Erstellung der Akte müsste ich 80! Euro zahlen?

Bin etwas unsicher, wie ich da reagieren soll. Morgen werde ich bei meinem Thera mal nachfragen.

Grüße,
Saffia

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[Alyssa]

Das Thema interessiert mich auch.

Ich weiss, dass mein Therapeut zu jeder meiner Stunden Einträge in seinem PC macht. Eine richtige Akte gibt es für mich nicht, die gibt es nur für die stationär betreuten Patienten.

Zum (von mir bestimmten) Ende meiner Therapie möchte ich unbedingt einen Abschlussbericht/eine Kopie sämtlicher seiner Aufzeichnungen über mich. Ich will nicht, dass da irgendwas geschwärzt wird.

Dass da Kosten auf mich zukommen weiss ich, allerdings nicht in welcher Höhe.

[Landkärtchen]

Hier zwei links wo ihr Antworten auf eure Fragen bekommt.
LG-Landkärtchen

http://www2.psychotherapeutenkammer-ber ... gesetz.pdf
http://www2.psychotherapeutenkammer-ber ... gesetz.pdf

[kaja]

Mal wieder ein Analytiker der glaubt Gesetze und Verordnungen gelten nicht für ihn. Ätzend.

Um es kurz zu machen:
Er muss dir deine Akte vollumfänglich aushändigen, d.h. alle Aufzeichnungen aus den Stunden, die Schreiben an den Gutachter usw.
Er darf nichts schwärzen, es sei denn es steht etwas drin was ihn persönlich betrifft (Du erinnerst ihn an seine Uschi die immer XYZ und deshalb hat er bis sieben ins Bett gepinkelt usw.).

Für jede Seite darf er bis zu 50 Cent Kopier- und Materialkosten berechnen, zzgl. Porto und Verpackung.

Wir hatten das Thema auch schon mal sehr ausführlich hier:
viewtopic.php?f=21&t=25475&hilit=Patientenakte

Da findest du das alles nochmal. Auch auf den Seiten der meisten Psychotherapeutenkammern findest du dazu Informationen und natürlich im neuen Patientenrecht selbst.

[saffiatou]

Danke, Landkärtchen!

Dann muss sich Mr Hyde mal warm anziehen! Der wird erkennen, daß ich einen guten Thera habe, der mich stark gemacht hat!

Saffia

[saffiatou]

Danke Kaja,

(Du erinnerst ihn an seine Uschi die immer XYZ und deshalb hat er bis sieben ins Bett gepinkelt usw.).

ich habe ihn ja in seinem Trauma getriggert, und da ist er ausgerastet, das hat er auch brieflich zuegegeben , aber später wieder zurückgenommen. Ich fürchte, er hat keine Akte und keine Patienten und ist auf die 80 Euro angewiesen.... aber nicht von mir. Ich musste richtig lachen, als ich seinen Brief las. Alleine der Satz, daß Therapeuten gar keine Akten führen. Eigentlich doch peinlich, sich so zu verraten.

Saffia

[shesmovedon]

Meine würd mich auch nicht in die Akte schauen lassen. Die ist nicht transparent. Wenn ich frage was sie aufschrieb sagt sie geht mich nix an. :(

[kaja]

Vor allem peinlich weil er gesetzlich verpflichtet ist die Therapie zu dokumentieren.

Die Analytiker haben sich auch von allen Psychotherapeuten am meisten aufgeregt, als das neue Patienten recht raus war und man die Kundschaft nicht mehr mit einem "Sie verkraften den Inhalt nicht" abspeisen konnte.

Da muss man solche Therapeuten mal auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Die Kunden entscheiden selbst ob sie ihre Akte lesen wollen oder nicht.

[Alyssa]

Danke, Landlärtchen.
Das hilft weiter.
Wichtig fand ich, dass ich bestimmen kann, dass im Falle meines Todes bestimmte Personen keinen Einblick haben sollen.

Kaja, käme mir einer mit "Sie verkraften den Inhalt nicht", würde ich sehr ungemütlich werden.

[saffiatou]

Ich habe jetzt der Psychotherapeutenkammer eine mail geschickt, die Antwort von denen
werde ich dann an den Thera weiterleiten.

Das ist doch eine blöde Aussage: "ich verkrafte den Inhalt nicht", die hat er auch gemacht!
Ich glaube, er will sich dem nicht stellen. Als nächstes frage ich ihn, ob er endlich seine
Traumatisierungen aufgearbeitet hat, denn so darf er nicht weiterarbeiten...

Saffia

[kaja]

Diese, manchmal auch etwas diplomatischer und professioneller verfasste, Aussage gab es früher oft.

Ich persönlich kenne meine komplette Patientenakte (ungeschwärzt) und lese grundsätzlich alles bevor es zum Gutachter geht. Zum Teil ist es eine ordentliche Macke von mir, weil es mich beruhigt regelmäßig überprüfen zu können ob mein Therapeut auch wirklich ehrlich zu mir ist. Das war er bisher. Es gibt nichts in diesen Unterlagen was er mir nicht auch gesagt hat. Mittlerweile kann ich da auch locker lassen und (ich bin ganz stolz auf mich) habe den letzten Bericht an den Gutachter auch nicht gelesen.

Es kann, bei allem juristischen Recht das man dazu hat, aber auch wirklich für manche schädigend sein die eigene Akte zu lesen. Ich denke vorallem wenn es in den Bereich von Persönlichkeitsstörungen & Co geht, wird man durch die Unterlagen evtl. sehr schonungslos mit seinen Defiziten konfrontiert. Auch der Bericht an den Gutachter ist, in der Hauptsache, eine Auflistung von negativen Aspekten.
Wenn man ein gutes Verhältnis zum (Ex-) Therapeuten hat, sollte man darüber vorher sprechen und evtl geäusserte Bedenken, wenn sie gut begründet sind, in seine Entscheidung mit einbeziehen. Für was man sich letztlich entscheidet ist dann aber die eigene Sache und damit auch die eigene Verantwortung.

[saffiatou]

Zum Teil ist es eine ordentliche Macke von mir, weil es mich beruhigt regelmäßig überprüfen zu können ob mein Therapeut auch wirklich ehrlich zu mir ist. Das war er bisher. Es gibt nichts in diesen Unterlagen was er mir nicht auch gesagt hat. Mittlerweile kann ich da auch locker lassen und (ich bin ganz stolz auf mich) habe den letzten Bericht an den Gutachter auch nicht gelesen.

Auf diese Idee bin ich bisher nie gekommen, da ich meinem Therapeuten vertraue. Nur Mr Hyde eben nicht und ich möchte schon gerne wissen, wie er mich eingeschätzt hat, und was er über seine Ausfälle schrieb. Klar, kann es verletztend sein, was er mir angedichtet hat, aber ich hätte sowieso meinen Thera gebeten, die Akte zu lesen und dann mit mir zu besprechen. Dann kann ich gleich sehen, wie seine Einschätzungen sind.

Für was man sich letztlich entscheidet ist dann aber die eigene Sache und damit auch die eigene Verantwortung.

Das denke ich auch, ich bin erwachsen und muss selbst entscheiden. Er macht mich zu einer Person, die ihre eigenen Entscheidungen nicht verantworten kann.

Saffia

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