Angst vor Pflegebedürftigkeit

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Kimba&Blacky
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Angst vor Pflegebedürftigkeit

Beitrag Mo., 16.10.2017, 17:08

Hallo,

da ich durch eine schwere körperliche Behinderung von einer eventuellen Pflegebedürftigkeit betroffen bin, mache ich mir Gedanken darüber.
Ich habe festgestellt, dass ich es psychisch schwer ertragen könnte, wenn ich körperlich gepflegt werden würde. Besonders im Intimbereich.

Zwar habe ich keinen sexuellen Missbrauch erlebt (jedenfalls keinen Direkten), aber dafür andere schlimme Sachen durch andere Menschen, die ich nicht therapeutisch aufarbeiten kann, da ich vorher früher sehr unehrlich war und ich keine Chance mehr habe, dass mir das geglaubt wird.
Zudem weiß ich auch nicht, ob das überhaupt etwas ändern würde...

Jedenfalls ängstigt mich die Vorstellung, dass mich jemand im Intimbereich berührt/wäscht. Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen.
Ich war immer ein Mensch, der sehr sehr viel Autonomie braucht!
Ich kann es mir generell nicht vorstellen, pflegebedürftig zu werden, auch nicht im Alter.
Es hat einfach niemand was an meinem Körper zu suchen!
Es stört mich ja sogar schon bei normalen ärztlichen Untersuchungen.

Zeitungsberichten zufolge passiert es auch gar nicht so selten, dass pflegebedürftige, wehrlose Personen vom Pflegepersonal missbraucht werden. Habe da erst neulich wieder so einen Fall gelesen.
Ich möchte das nicht!
Ich weiß, dass Menschen sehr gefährlich sein können, vor allem bei wehrlosen Personen.
Es kann auch sein, dass ich mich aufgrund der Erkrankung/Behinderung irgendwann nicht mehr gut erklären kann.

Der Drang zu selbstverletztendem Verhalten ist schlimmer geworden, seitdem ich weiß, dass diese Erkrankung/Behinderung bei Verschlechterung zu Pflegebedürftigkeit führen kann. Ich kann es aber kontrollieren.


Einen Rat brauche ich nicht, ich wollte es einfach nur loswerden, da es mich sehr belastet.

Abgesehen davon habe ich ein generelles Problem mit Schwäche.


Gruß
Kimba&Blacky

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Kirchenmaus
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Beitrag Mo., 16.10.2017, 17:54

Hallo!

ich weiß ja jetzt nicht, ob du Austausch suchst, aber ich hätte zwei Fragen, falls du die beantworten magst:

Was ist denn indirekter sexueller Missbrauch? ich kann mir darunter gerade gar nichts vorstellen.

Was für eine Behinderung hast du denn? Ist sie voranschreitend? Bist du jetzt noch nicht auf Pflege angewiesen?

Ich glaube, dass du nicht im Intimbereich säubern lassen möchtest, ist für nahezu alle Menschen nachvollziehbar, egal mit welcher Vorgeschichte.

Beste Grüße
KM
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Mo., 16.10.2017, 18:04

Hallo Kirchenmaus,

mit "indirekter sexueller Missbrauch" meine ich eine Person, die mir mal zu nahe gekommen ist, mich aber nicht berührt hat. Diese Person hat meine Hilfsbedürftigkeit mit flirten ausgenutzt.
Das ist aber nicht das Hauptproblem, sondern nur ein weiterer Grund, warum ich mich nicht von Menschen pflegen lassen möchte.

Die genaue Bezeichnung der Behinderung möchte ich hier nicht angeben, da ich relativ anonym bleiben möchte, aber ja, sie ist definitiv fortschreitend und verschlechtert sich kontinuierlich.
Ja, ich bin jetzt noch nicht auf Pflege angewiesen.
Ich habe aber starke Angst davor. Vielen Betroffenen ging es nach und nach immer schlechter. Sie müssen deshalb relativ isoliert leben.

Davor habe ich Angst. Nur noch im Bett liegen und mich versorgen lassen. Ein Albtraum.

Ich war immer jemand, der keine große Nähe aufbauen wollte und muss das jetzt zwangsläufig.
Ich denke, jemandem, der eher ein Menschenfreund ist, hat vielleicht weniger Probleme damit?


Alyssa
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Beitrag Di., 17.10.2017, 04:39

Kimba&Blacky hat geschrieben: Mo., 16.10.2017, 18:04 Die genaue Bezeichnung der Behinderung möchte ich hier nicht angeben, da ich relativ anonym bleiben möchte, aber ja, sie ist definitiv fortschreitend und verschlechtert sich kontinuierlich.
Was ist es denn jetzt? Eine Erkrankung? Eine Behinderung?
Und falls so schwer wie in deinem vorherigen Beitrag geschrieben, sollte es doch kein Ding sein, dass du bis ans Lebensende Versorgung und Betreuung bekommst? (Was du dir ja immer wünschtest)
Kimba&Blacky hat geschrieben: Mo., 16.10.2017, 18:04 Ja, ich bin jetzt noch nicht auf Pflege angewiesen.
Ich habe aber starke Angst davor. Vielen Betroffenen ging es nach und nach immer schlechter. Sie müssen deshalb relativ isoliert leben.
Tust du das nicht jetzt schon? Du sagtest ja mal, mehr als rumhängen und im Internet surfen hast du nicht.
Kimba&Blacky hat geschrieben: Mo., 16.10.2017, 18:04 Davor habe ich Angst. Nur noch im Bett liegen und mich versorgen lassen.
Ähm, ist das nicht genau das, was du in deinen zig anderen Threads immer willst?
Kimba&Blacky hat geschrieben: Mo., 16.10.2017, 18:04 Ich war immer ein Mensch, der sehr sehr viel Autonomie braucht!
Huch! Und vor lauter Autonomiebedarf lebst du nun im Heim, kontrolliert, betreut und versorgt durch andere.
Kimba&Blacky hat geschrieben: Mo., 16.10.2017, 18:04 Ich kann es mir generell nicht vorstellen, pflegebedürftig zu werden, auch nicht im Alter.
Du bist doch jetzt schon pflegebedürftig? Wenn ich lese, was du aktuell schon alles nicht mehr schaffst, kannst, darfst, musst du doch ein 24/7 Pflegefall sein?

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 17.10.2017, 10:01

Ich meine konkret, dass ich es dann z B. nicht mehr selbstständig schaffen könnte, zur Toilette zu gehen, zu essen, mich nicht mehr selbstständig waschen kann usw..

Das kann ich jetzt noch alles.

Ja, vielleicht kann ich auch eines Tages nicht mehr im Internet surfen, da die Krankheit auch zu Lähmungserscheinungen führen kann.

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alatan
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Beitrag Di., 17.10.2017, 11:42

Man kann mittlerweile im Internet surfen, selbst wenn man keinen einzigen Muskel mehr bewegen kann.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 17.10.2017, 12:07

Wie soll das denn gehen?


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Michael1984
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 14:35

Ich glaube deine Angst kann ich verstehen aber in Deutschland muss man zum Glück keine Angst haben, dass man nicht gepflegt wird.

Ich für meinen Teil habe auch eine Tante die regelmäßig Besuch von einer netten Dame bekommt die sie pflegt, dass übernimmt die Versicherung zum Bsp.
Damals haben wir auch nach einer Versicherung gesucht welche das übernimmt und Rechtsschutz haben wir auch gleich abgeschlossen, man weiß ja nie.
Im Internet haben wir uns einen Überblick gemacht.

Wie sieht es denn bei dir aus - hast du vorgesorgt ?

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 15:54

Also was hast du eigentlich? Ich habe schon längst den Überblick verloren. Bist du besachwaltet? Das meine ich jetzt weder böse noch in einer lächerlichen Weise, die frage stellt sich mir allen ernstes. Es gäbe natürlich auch noch andere Möglichkeiten und Alternativen zur Sachwalterschaft, aber dazu braucht man schon ein Mindestmaß an Entschluss und Lebenswillen.
Pflegebedürftigkeit kann jeden ereilen, bei dir mag es wahrscheinlicher sein. Wobei ich da auch meine Zweifel habe, denn du schreibst ja selbst, dass du mal sehr unehrlich warst. Warum sollte sich das jetzt geändert haben? Vielleicht hast du ja, da dir im RL niemand mehr Zeit und Gehör schenken will, diesbezügliche Aktivitäten ins Netz verlagert.
Surfen kannst du auch, wenn du gelähmt und blind bist, ich kenne da Exemplare. Lernen musst du halt schon wollen. Ansonsten assistiert dir da sicher ein bezahlter Mensch oder zukünftig vielleicht ein Roboter.

Es gibt auch gute Menschen, aber ich würde dir die nicht empfehlen. Die sorgen dafür, dass du länger lebst und abhängig bleibst. Jemand, der dich bisschen verhungern und anderweitig leiden lässt oder bei dir gleich voller Hass die Spritze ansetzt, sorgt für eine schnellere Unabhängigkeit. Was gut ist, liegt halt im eigenen Ermessen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 01.02.2018, 15:55

Michael1984 hat geschrieben: Mi., 31.01.2018, 14:35Wie sieht es denn bei dir aus - hast du vorgesorgt ?
Nein, dummerweise nicht, weil ich mich nicht damit auseinandersetzen möchte.
Ich versuche zu verdrängen.
Broken Wing hat geschrieben: Mi., 31.01.2018, 15:54 Also was hast du eigentlich? Ich habe schon längst den Überblick verloren.
Ich hab ne schwere körperliche Erkrankung. Welche möchte ich zum Schutz meiner Anonymität nicht sagen. Man kann, muss aber nicht daran sterben.
In der Regel sifft man dahin...

Das Thema ist schon ernst gemeint. Die Lügen waren ja nur, weil ich nicht arbeiten gehen wollte.

Verhungern werde ich schon nicht. So schlimm ist es noch nicht und wird es hoffentlich auch nie!
Aber meine Lebensqualität ist auf dem Tiefpunkt!

Ich hatte deinen Post aufgrund deiner Empfehlung zum attestierten Suizid gemeldet, aber er wurde nicht gelöscht, vermutlich wegen Meinungsfreiheit.
Ich möchte auch nicht qualvoll dahinsiechen, aber ich kann attestierten Suizid nicht akzeptieren. Habe da ein großes ethisches Problem mit.
Und auch starke Angst vor dem Tod.
Mein Glaube sagt mir, dass ich bei Suizid wiedergeboren werde und dann ein noch schlimmeres Leben haben werde.


Zudem stellen sich langsam seelische Qualen ein, die offenbar schlimmer werden. Ist ja kein Wunder bei dem eingeschränkten Leben. Ich hasse dieses Leben so extrem!


Ich hab so die Schnauze voll.

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Broken Wing
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Beitrag Do., 01.02.2018, 16:22

Uff. Vergiss es einfach. Ja OK, wenn du nicht arbeiten gehen wolltest, musst du mit den Folgen leben. Ehrlich gesagt kann ich nachvollziehen, dass du dein Leben hasst. Und, das sei dir versichert, das nächste würde nur gleich gut werden oder schlechter, denn wir leben nach Ansicht der meisten gläubigen in der besten aller Welten. Es kann nur eine beste Welt geben.
Weißt du, mich interessiert deine körperliche Einschränkung nicht, ich meinte die psychischen. Mit jedem Thread werden sie abenteuerlicher.

Ich weiß nicht, was ein attestierter Suizid ist und kann dir das schon allein deswegen nicht empfohlen haben. Wenn du allerdings unabhängig werden willst, kann ein rascher Tod durch Vernachlässigung durchaus eine Option sein. Liegt ohnehin in deiner Entscheidung.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 01.02.2018, 16:56

Was für abenteuerliche Threads?

Dass meine Mutter mich emotional missbraucht hat und mein Bruder mich verprügelt hat?
Ist ja klar, dass mich das fertig macht.
Es sind noch schlimmere Sachen durch meine Eltern passiert, von denen ich "froh" sein kann, sie überlebt zu haben. Und das meine ich wortwörtlich!

Oder meinst du das Thema mit dem Fluch?

Ja, da glaube ich irgendwie schon dran, weil ich soviel Pech im Leben habe, dass es schon fast unmöglich scheint.
Ich möchte ENDLICH !!! ein gutes Leben haben.

Sollen doch andere leiden, ICH will es gut haben.


Das mit dem Suizid hatte sich so angehört.
Keine Ahnung was du sonst damit meinst.

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blade
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Beitrag Do., 01.02.2018, 18:06

Liebe Kimba und Blacky

Mir sind keine Zahlen bekannt, wie häufig Menschen befürchten von einem Fluch betroffen zu sein.
Ich glaube aber, es ist gar nicht so selten.
Ich vermute es ist ähnlich häufig wie diese "schwarzen Gedanken" zum Beispiel wenn gerade die U-Bahn in die Station einfährt, dann sagen einem Gedanken oder bei manchen eher nur vage Impulse "spring doch".
Oder fast noch schlimmer "Stoß die Person vor Dir".

Ich denke das haben viele.
Die wenigsten reden darüber. Zum Teil weil sie sich schämen und nicht begreifen können, daß sie solche Gedanken haben
und auch weil sie sich davor fürchten, unter Anderem auch davor, daß diese Impulse oder Gedanken dann vielleicht öfter auftreten, eventuell sogar stärker werden.
Ist glaube ich eine instinktive Herdentierreaktion, dem Wolf nicht zu sehr auffallen wollen. Instinktiv. Nicht bewusst.
Auch sind aversive Reaktionen, falls man doch mal darüber spricht eigentlich Programm (Stigma).

Unabhängig von den Ursachen.
Entscheidend ob so etwas zum Leiden wird oder eine Nebensache bleibt ist der eigene Umgang damit.

Je mehr "Glaube" dem geschenkt wird, desto mehr Macht gewinnt es.
Was also tun, wenn man bereits daran glaubt (ist dann alles zu spät)?

Das wäre der Endpunkt der Furcht des Aberglaubens. Das Ziel des "Fluches" ....ohnmächtig ausgeliefert in der Falle.

Es gibt zwei Möglichkeiten.
Den Glauben revidieren.
Oder den Glauben in eine Form weiter zu entwickeln, die es einem erlaubt zu obsiegen.
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blade
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Beitrag Do., 01.02.2018, 18:28

Und nein, nichts von dem, was ich Dir erzählte war erfunden.
Es gibt die Theorie der Vorzeichenumkehr.
Wenn man diese jetzt zur Lösung dieses Problems hernehmen möchte, hätte diese den nicht unwesentlichen Vorteil
sich auch mit wissenschaftlich anerkannten neurophysiologischen Grundlagen des Lernens und "Verlernens"
in Einklang bringen zu lassen.
Zumindest in diesem speziellen Fall.

Je öfter ein Regelkreis, bestehend aus Believe und starken Emotionen (Wut, Verzweiflung, Angst)..siehe auch Papezkreis im Hirn....wiederholt wird, umso mehr festigt er sich.

wenn man dann sagt: hör endlich auf diesen Kreis zu denken !!
sagt sich das leicht, aber es ist fast unmöglich dem nachzukommen.

leichter ist es dem einen anderen Kreis entgegen zu stellen
einem aus gezielter Neutralität (weniger Angst, Wut und Verzweiflung) und einem anderen Endpunkt in der Kreisbewegung (ich kann was tun damit es mir besser geht)
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