Die letzte Zigarette

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Reini42
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Beitrag Mi., 13.02.2019, 15:35

Ich bin jetzt seit Juli rauchfrei. Die Vorteile sind auch klar ersichtlich: Viel mehr Luft, mehr Puste, mehr Kondition. Aber in letzter Zeit bekomme ich immer wieder starke Lust zu rauchen. Bäh!

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Klein-Ida
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Beitrag Mi., 13.02.2019, 16:21

Reini42 hat geschrieben: Mi., 13.02.2019, 15:35 Ich bin jetzt seit Juli rauchfrei.
Ja super!
blade hat geschrieben: Mi., 13.02.2019, 14:07 PS: Chili (Kapsaicin) als Suchtmittelersatz. Tja interessante Idee. Das wäre allerdings Schmerzreiz über den Trigeminus (glaube ich jetzt ..Ganglion palatopharyngeus wahrscheinlich...ich glaube die Geschmacksnerven sind daran gar nicht beteiligt..wenn ich mich nicht irre). Naja wäre mehr wie Niesreiz. Aber der ist ja auch nicht ganz unähnlich jedoch eher quälend als belohnend. Stellt sich die Frage ob zu häufiger Gebrauch von Kapsaicin nicht auch negative Konsequenzen bewirkt (Trigeminusneuralgie????? Kann ich nicht sagen)

Laut wikepedia:
"Verwendung als Aromastoff
Obwohl Capsaicin eigentlich kein Aromastoff ist, da es keinen Geschmack hat, sondern nur eine Reizwirkung auf Schleimhäute besitzt, regelt die europäische Aromenverordnung 1334/2008[22] (Anhang III, Teil A) seine Verwendung. Als Reinsubstanz darf Capsaicin Lebensmitteln in keiner Form zugesetzt werden – als Extrakt der Chili-Schoten sind Capsaicinoide aber unbegrenzt erlaubt. In der Aromenindustrie gewöhnlich verwendete Chili-Extrakte haben einen natürlichen Capsaicinoidgehalt von ca. 6,6 % (= ca. 1.000.000 SHU)."
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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Klein-Ida
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Beitrag Mi., 13.02.2019, 16:31

"Mögliche Wechselwirkungen zwischen Capsaicin und Drogen

Aktuelle Forschungen von John E. Mendelson am California Pacific Medical Center Research Institute zeigen Wechselwirkungen zwischen Capsaicin und Kokain, welche die Letalität von Kokain um ein Vielfaches erhöhen.[33] In den durchgeführten Experimenten waren 10 mg/kg Capsaicin ausreichend, um die Letalität einer Dosis von 60 mg/kg Kokain von 13 auf 53 % zu heben. Diese 10 mg/kg verursachten auch einen Anstieg der Letalität von 53 auf 90 % bei einer Kokaindosis von 75 mg/kg. Mendelson weist darauf hin, dass damit Todesfälle von Menschen unter Drogeneinfluss, die mit Pfefferspray besprüht wurden, erklärt werden können.[34]

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete von drei Fällen aus Deutschland, in denen unter Drogeneinfluss stehende Menschen mit Pfefferspray besprüht wurden und kurz danach starben.[35] Die Fälle bestärken die Kritikerstimmen, die schon lange die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Pfeffersprays anzweifeln. Die amerikanische Bürgerrechtsvereinigung ACLU berichtet beispielsweise von 26 Verstorbenen zwischen 1993 und 1995 allein in Kalifornien, die vor ihrem Tod mit Pfefferspray besprüht wurden. Auch werden mögliche Wechselwirkungen mit anderen Psychopharmaka oder anderen Drogen diskutiert. Laut Spiegel hatten Behörden bei der Einführung von Pfeffersprays noch die Aussage getätigt, es eigne sich zum Einsatz gegen psychisch Kranke oder unter Drogen stehende Menschen.[34]

Pfefferspray ist in Deutschland eine Waffe im Sinne des Waffengesetzes. Die Sprühdauer und Reichweite muss dabei begrenzt sein. Tierabwehrsprays dagegen unterliegen nicht dem Waffengesetz, und so müssen hier keine Beschränkungen wie Sprühdauer und Reichweite eingehalten werden. Tierabwehrsprays können von jedem erworben werden. " Laut Wikepedia
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blade
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Beitrag Mi., 13.02.2019, 17:21

Wow, sehr interessant.
Einen Teil davon könnte ich mir erklären durch die Hyperämisierung (Durchblutungssteigerung) der Schleimhaut als Folge der Reizung über die dann eventuell mehr Kokain aufgenommen werden wird (ein Rest davon wird sich ja unter Umständen noch in der Nase befunden haben) allerdings ...so ganz überzeugen tut mich der Ansatz aber auch nicht.

Jedenfalls sollte man mit dem Zeug keine Selbstversuche veranstalten (mit Capsaicin; mit Koks ohnehin nicht)

Allerdings wird es auch als Coanalgetikum/Adjuvanz in der Therapie chronischer Schmerzen verwendet (als Capsaicin-Pflaster)
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diesoderdas
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Beitrag Do., 14.02.2019, 00:14

Vorweg - ich rauche nicht, habe ich auch nie. Habe also keine Erfahrung, wie es ist, aufhören zu wollen.
Aber was ich als Nichtraucher da snicht ganz nachvollziehen kann: Warum hören manche von jetzt auf nachher einfach so auf und bleiben auch dabei und sagen, dass es ganz einfach war? Und andere wollen wirklich aufhören, kämpfen sich aber einen ab und leiden, und schaffen es nicht oder nur kurzzeitig.
Wie kommen diesen krassen Unterschiede? Ich glaube schon, dass das nicht nur am Willen liegt. Sind manche einfach süchtiger als andere? "Befriedigt" die Zigarette bei den einen vielleicht einfach tiefgreifende Bereiche, während andere eher "einfach so" rauchen und es dann eben auch leichter sein lassen können?

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Nico
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Beitrag Do., 14.02.2019, 05:48

Zwischen aufhören wollen und aufhören wollen dürfte es halt doch unterschiede geben. :->

Ist aber nicht nur beim Rauchen so :lol:
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag Do., 14.02.2019, 08:06

diesoderdas hat geschrieben: Do., 14.02.2019, 00:14 Aber was ich als Nichtraucher da snicht ganz nachvollziehen kann: Warum hören manche von jetzt auf nachher einfach so auf und bleiben auch dabei und sagen, dass es ganz einfach war? Und andere wollen wirklich aufhören, kämpfen sich aber einen ab und leiden, und schaffen es nicht oder nur kurzzeitig.
Vielleicht um zu prahlen? Ich halte es für ein Gerücht, dass es leicht ist, ganz aufzuhören und dabei zu bleiben, zumindest für regelmäßige Raucher. Es ist eine Sucht. Und als ich die Rückfallquoten las, fand ich das fast niederschmetternd, wobei man diese nach Zeiträumen staffeln kann. Anfangs ist v.a. akutes Verlangen ein Thema (also die Sucht). Aber selbst (ich weiß es nicht mehr exakt) nach 12 Monaten ist zwar das gröbste überstanden, aber der Rückfallquote war enorm (um die 90%). Weil eben doch immer mal wieder ein Bedürfnis nach einer Zigarette aufkommen kann. Und eine kann dann eine zuviel sein. Eine ist keine, usw. Nun, es gibt auch Hilfsmittel wie Pflaster... wie es damit ist, weiß ich nicht. Aber ich kenne niemanden persönlich, für den das ein Spaziergang war. Ich kenne wenige Gelegenheitsraucher, die aber höchstens zu besonderen Anläßen mal eine Rauchen... denen dürfte der gänzliche Verzicht leichter fallen. Psychisch wird es evtl Unterschiede geben (Stressabbau oder andere Funktion), aber körperlich ticken Menschen dann oft doch nicht so unterschiedlich, so dass man sich körperlichen Suchtmechanismen entziehen kann. Und wenn jemand nach 5-6 Monaten sagt, er raucht nicht mehr, so sagt das meiner Erfahrung nach noch nicht so viel aus. Ich habe lange gewartet bis ich mich als Nichtraucher bezeichnete.
Liebe Grüße
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blade
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Beitrag Do., 14.02.2019, 08:22

ich glaube schon auch, daß das Rauchen für den Raucher eine Funktion erfüllt. auch wird die eventuell nicht immer gleich sein bei jedem Raucher. je "tiefer" (unbewusster) das Bedürfnis ist, desto schwieriger wird das Aufhören sein.
So stelle ich mir das vor.....und wieder: ich glaube auch das ist nicht DER Punkt, sondern EIN Punkt.

so gesehen müsste man den Mangel, den Drang zu Rauchen eine Zeit lang aushalten und versuchen meditativ diesem Bedürfnis auf die Spur zu kommen (Meditation ist nicht immer angenehm, sondern auch herausfordernd)

ich meine auch, wenn man es nicht mehr aushält dann sollte man Eine rauchen und auch da in sich hineinspüren
was fühlt sich wo plötzlich wie besser an? muss gar nicht im Kopf sein (kann aber auch im Kopf sein), löst sich zB ein Druck in der Brust oder eine seltsame Anspannung im Rücken? diese Sensationen sind oft kaum zu verbalisieren, doch es ist die Körperwahrnehmung, die da in ihrer eigenen Sprache versucht uns mitzuteilen was es/ das Problem ist.

Das Bedürfnis selbst erkennen, dann wird man auch verstehen und wissen wie es eigentlich zu befriedigen ist.

(Oder erkennen, daß das nicht geht, völlig unmöglich ist, was nicht heißt daß dieses Bedürfnis an sich falsch ist)

dort wo Elend herrscht, ist auch viel Sucht und Abhängigkeit.....(innerlich wie äußerlich, materielle wie geistig)
es wäre glaube ich nicht richtig, dieses Elend weiter zu verstärken


oder aber das Bedürfnis ist oberflächlich und durchaus bewusst, dann wäre Abschreckung genau das Richtige.
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Blume1973
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Beitrag Do., 14.02.2019, 08:32

Lieber Blade,

deine Gedanken dazu sind wirklich gut.
Nur muss es nicht immer so tiefbedeutend sein.
Angefangen hab ich, weil ich‘s cool fand, als Jugendliche.
Da kannte weder Kopf noch Körper eine Suchterfüllung. Es war reine Dummheit damit anzufangen.

Jetzt weiß ich, was es mir gibt zu rauchen. Vorher nicht.

Ich denke deshalb, dass das Weiterrauchen einfach Suchtverhalten ist.

Und was gibt es mir? Erleichterung einem suchtbedingten Bedürfnis nachzugeben. Und Gewohnheit.

Lg Blume
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stern
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Beitrag Do., 14.02.2019, 08:46

Während der Rauchphase machte sich die Sucht dadurch bemerkbar, dass ich überlegte, wo ich jetzt noch Zigaretten hole, wenn keine mehr da waren (Vorräte legte ich nie an)... und der Drang immer stärker wurde, wenn ich das nicht tat. Insofern ist es beides... wie viel davon Abhängigkeit ist, merkt man beim Aufhören. Vorher kann man sich viel schönreden: kann jederzeit aufhören. Rauche ja nur bei Stress, usw. Andere Rauchen überwiegend in Gesellschaft. Wer Stressraucher ist und Stress leichter anderweitig kompensieren kann, tut sich vllt. etwas leichter. Die Abhängigkeit unterscheidet man in körperlicher und psychischer. Und für letztere braucht jeder seine Strategien... und so wird es auch manche individuellen Unterschiede geben. Aber das das leicht ist, halte ich für ein Gerücht.
Liebe Grüße
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Blume1973
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Beitrag Do., 14.02.2019, 09:11

Natürlich ist es nicht leicht - nur die harten kommen durch 😉
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Nico
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Beitrag Do., 14.02.2019, 09:19

Bei mir ist’s ja schon mehr als 27 Jahre her aber ich kann mich ( ganz ohne prahlen :-P ) nicht erinnern, dass es mir wirklich schwer gefallen wäre damit aufzuhören.
Vielleicht liegt’s daran, dass ich kein Mensch bin der sich gerne selbst bemitleidet. ;)
Hab selbst angefangen, hab selbst aufgehört, aus Pasta! :)
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blade
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Beitrag Do., 14.02.2019, 09:39

Pasta? Mmhh lecker. (mache auch Schreibfehler)
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Malia
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Beiträge: 6629

Beitrag Do., 14.02.2019, 10:32

Mir ist das Aufhören nicht schwergefallen, nur das Bleiben bei meinem Entschluss ;-)
Ich habe wirklich anfangs um jede Stunde gekämpft und das in einer Zeit, in der die Beziehung zu meinem damaligen Freund in die Brüche gegangen war.
Unterstützend war ein rauchfreier Freundeskreis und dass ich in ein WG mit Säugling gezogen bin.
Ich hatte gute Gründe, nicht mehr zu rauchen.
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
(unbekannt)

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Hiob
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Beitrag Do., 14.02.2019, 12:07

Ich könnte mir gut vorstellen, als Mümmelgreis wieder anzufangen.
Das versteh ich unter Freiheit.

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