Die letzte Zigarette

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Malia
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Beitrag Do., 14.02.2019, 13:54

Hiob hat geschrieben: Do., 14.02.2019, 12:07 Ich könnte mir gut vorstellen, als Mümmelgreis wieder anzufangen.
Das hab ich mir damals auch gesagt: wenn ich alt bin, kann ich ja wieder anfangen zu rauchen (und zu saufen), dann kommt es nicht mehr drauf an.
Jetzt bin ich alt und dankbar dafür, dass ich überdurchschnittlich fit bin ;-)
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
(unbekannt)

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stern
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Beitrag Do., 14.02.2019, 14:02

Selbstmitleid, nöo, ich hatte von Anfang an das Gefühl mir etwas Gutes damit zu tun... und der Unterschied zwischen einer Pfefferminzpastille und einer Zigarette war auch deutlich spürbar. Schwer fand ich das Verlangen nach Zigarettten, was aber gleichzeitig Motivation war. Denn es fühlt sich nicht gut an, etwas zu brauchen, dass sogar schädlich ist. Und anscheinend wurde mein Dopaminhaushalt ordentlich durcheinander gewirbelt. :lol: Ungeahnte Aggressionen bzw. Reizbarkeit, was ich zwar nicht an anderen ausließ, aber trotzdem. Nikotin wirkt auf Dopamin (und anderes)... und das muss sich erst wieder normalisieren. Ich denke tatsächlich, dass die Risiken heruntergespielt werden...

Und klar kann man von Freiheit philosophieren... aber bei daraus resultierenden Krankheiten, ist dann schnell nicht mehr die Rede davon, wenn dann doch der Staat (Allgemeinheit) in die Pflicht genommen werden soll.
Nikotin verändert das Gehirn ähnlich wie harte Drogen
Obwohl sich die Mehrheit der abhängigen Raucher von ihrem Laster befreien möchten, gelingt es den wenigsten, aus eigener Kraft auf Dauer abstinent zu bleiben. Nach neueren Befunden könnte das daran liegen, dass Nikotin das Gehirn stärker verändert, als man bisher annahm.
https://www.nzz.ch/nikotin_veraendert_d ... -1.2442888

Sag' niemals nie. Aber ich kann es mir nicht vorstellen, nochmals anzufangen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Malia
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Beitrag Do., 14.02.2019, 14:30

Denn es fühlt sich nicht gut an, etwas zu brauchen, dass sogar schädlich ist
Dieses Bewusstsein der Abhängigkeit war damals mit eine Motivation, aufzuhören.
Es hat mich eines Tages unheimlich gestört, so dringend rauchen zu müssen, dass stundenlang die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt habe auf der Suche nach Papier, das sich zum Drehen eigenen könnte, weil mir die Blättchen ausgegangen waren oder nach einem rauchbaren Tabakrest irgendwo, z.B. im Aschenbecher.
Eigentlich habe ich schon während des Tabakkonsums innerlich aufgehört zu rauchen, indem ich nichts mehr verdrängt habe und irgendwann bewusst alles erleben konnte: den Druck, die gelben Zähne, die braunen Finger, den schwarzen Schleim am Morgen, das Schnaufen beim Treppensteigen, die stinkenden Kleider, den Geldmangel.
Es gab einfach kein Argument mehr für das Rauchen - nur meine Abhängigkeit.
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
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Nico
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Beitrag Do., 14.02.2019, 15:27

Aber vielleicht wollen auch die, die behaupten das Aufhören sei ihnen sehr schwer gefallen, nur damit prahlen es trotzdem geschafft zu haben ? ;)
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Malia
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Beitrag Do., 14.02.2019, 15:38

Ich "prahle" gern damit, weil ich stolz darauf bin. :cool:
Ich hab zwar auch mit anderen Suchtmitteln aufgehört, aber darauf bin ich nie stolz gewesen und das, obwohl alle sagen, ich könnte es sein.
Sich sorgen macht die Zukunft nicht leichter, die Gegenwart aber schwerer.
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Nico
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Beitrag Do., 14.02.2019, 15:57

Echt, du bist stolz darauf?
Auf die Idee bin ich noch nie gekommen.
Soviel Bedeutung hat das nicht für mich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Malia
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Beitrag Do., 14.02.2019, 16:26

Echt, du bist stolz darauf?
Sonst hätte ich es nicht geschrieben. ;-)
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Nico
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Beitrag Do., 14.02.2019, 17:41

:red: Stimmt
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Blade85
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Beitrag Mi., 27.03.2019, 21:28

Meine letzte Zigarette habe ich am 31. Dezember 2018 geraucht. Bis heute hatte ich keine Zigarette im Mund. Das Leben sieht anders aus und das Geld wird gespart.

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Thread-EröffnerIn
Klein-Ida
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Beitrag Mi., 27.03.2019, 23:54

:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :flowers:
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain


SeaMone
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 18:08

H-@all-o,

ich hatte "eigentlich" bereits 2005 - mithilfe der Bücher von Allen Carr - aufgehört zu rauchen, was ich als spielend leicht empfand. Ich war sofort eine Nichtraucherin (was ich immer noch bzw. wieder bin) und nicht etwa eine Ex-Raucherin. Denn es hatte mich endlich diese "Erleuchtung" erreicht, von der Allen Carr (möge dieser kühne Mann in Frieden ruhen!) in seinen Büchern immer sprach:

Mir leuchtete ein, dass ich die ollen Fluppen weder benötigte, noch begehrte. Einfach Schluss, *klick, wie per Schalter, den es meiner Erfahrung nach wirklich gibt!

Gieren, Schmacht, Entzugserscheinungen (die es meiner Erfahrung nach nicht wirklich gibt!), Ersatzbefriedigungen, wie Süßigkeiten etc. und die viel zitierte Gewichtszunahme - Fehlanzeige! Nix von all diesen von anderen so gefürchteten Folgen trat ein. Im Gegenteil: Ich nahm sogar ab.

Nach 1 Jahr "feierte" ich mein erstes Jubiläum, nach 5 Jahren das fünfte und das 10jährige würde ich vermutlich vergessen, da ich bis dahin vergessen hätte, so mein Credo, was Zigaretten überhaupt für komische Dinger sind.

Doch dann kam das Jahr, mein sogenanntes "Schaltjahr" 2014, in dem diverse unglücklich zusammengetroffene Umstände mich von einem auf den anderen Tag wieder zum Rauchen verleiteten, was ich dann für etwa 15 Monate auch im wahrsten Wortsinn in vollsten Zügen durchzog. Was mir diesen urplötzlichen Trigger verpasste, weiß ich bis heute nicht genau, ...

... ist aber, um es abzukürzen, insofern irrelevant, da ich unterdessen bereits wieder seit über 2 Jahren Nichtraucherin bin, was in der Sache an sich genauso spielend leicht und liebend gern erfolgt ist, wie 2005. Und diesmal bin ich mir absolut sicher, dass es einen weiteren Kippenrückfall nicht geben wird, ...

... weil sich u.a. dieser widerliche, ekelhafte Geschmack so fest auf meiner zerebralen Festplatte installiert hat, dass es mich nicht mal mehr ein müdes Arschrunzeln kostet, ggf. irgend so einen Pseudogedanken ans Rauchen zu ignorieren. Keine Chance.

Ich bin mit diesen stinkenden Dingern, die mir die Atemluft verdrecken, für die ich auch noch Geld bezahlen soll, ein für alle Male fertig. Und diese Aussage kostet mich jetzt nicht mal den kleinsten Hauch an Kraft, sondern: rein gar nichts.

Kurz: Feierabend. :hallo:


shesmovedon
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 21:01

Ich hatte auch mit 13 angefangen, mit 16 aufgehört und dann bis 23 nicht geraucht. Dann kam durch's tägliche Kiffen der Rückfall. Dann ein Jahr gedampft und jetzt rauche ich halt wieder normal und dreh mir meine. Letztes Jahr hatte ich für 6 Wochen aufgehört, dann der Rückfall. Bisher kein erneuter Versuch. Wegen dem Kind rauche ich aber draußen.


SeaMone
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 21:24

Klingt, als würdest du lieber wieder aufhören können?


shesmovedon
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 21:30

SeaMone hat geschrieben: Fr., 31.05.2019, 21:24 Klingt, als würdest du lieber wieder aufhören können?
Ja, ich werde es auf jeden Fall wieder probieren. Mal sehen, wann. Ist halt ein blödes Laster, aber manchmal rauche ich leider auch wirklich gerne. Leider.


SeaMone
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Beitrag Fr., 31.05.2019, 21:37

Sorry, wenn ich dir da jetzt etwas widerspreche, ... aber das was du als 'gerne' empfindest (und auch ich einst so empfand), ist die sogenannte Gehirnwäsche, welche die Sucht .... und auch gewisse, extra süchtig machenden, Zusatzstoffe in manchen Zigarettenmarken, bspw. Lucky Strike, verursachen.

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