Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in D

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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lisbeth
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Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in D

Beitrag Mo., 21.10.2019, 10:21

https://www.teilhabeberatung.de/

Hat jemand damit schon Erfahrungen gesammelt? Das Angebot gibt es noch nicht so furchtbar lange (ca. Anfang 2018). Ich bin durch Zufall darauf gestoßen und bin am Überlegen, ob ich dort einen Beratungstermin ausmache.

Hilfreich finde ich, dass es ein Angebot ist, das jenseits der Zuständigkeiten und Interessen der verschiedenen Kostenträger (Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitsamt, usw.) existiert und sich (zumindest theoretisch) auf die Interessen und Bedürfnisse des/der Ratsuchenden konzentriert.
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lisbeth
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Beitrag Mo., 21.10.2019, 12:04

Und wie es der Zufall so will, ist bei mir um die Ecke eine Beratungsstelle mit Expertise im Bereich psychischer Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten. Termin ist vereinbart.
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Candykills
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Beitrag Mo., 21.10.2019, 12:12

Hallo Lisbeth, es würde mich interessieren, was dabei groß rauskommt, also inwieweit sie einem helfen können.

Leider gibt es bei mir in der Nähe keinen Treffer für eine Beratungsstelle.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


Hamna
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Beitrag Mo., 21.10.2019, 14:36

Bei mir in der Nähe gibt's auch eine! :-)

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Candykills
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Beitrag Mo., 21.10.2019, 14:38

Ich hatte wohl irgendwas falsch gemacht, schließlich fand ich bei mir in der Stadt auch eine Stelle. Mich würde trotzdem die Erfahrung interessieren, inwieweit die einem helfen, in welcher Form sie einem helfen. Ob sie einen bei Behördengängen wie Jobcenter unterstützen oder vermitteln.
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lisbeth
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Beitrag Mo., 21.10.2019, 16:11

Ja, ich werde mal berichten, wie das so war und ob es hilfreich war. Wobei das sicher von Beratungsstelle zu Beratungsstelle unterschiedlich sein kann. Die agieren ja anscheinend komplett selbstständig und unabhängig voneinander.

Wobei mein Problem jetzt nicht ist, dass ich Unterstützung für Behördengänge suche, Candy. Ruf doch einfach mal bei "deiner" Beratungsstelle an, und frag, ob die sowas machen? Nützt dir ja nüscht, wenn die das hier in meiner Stadt machen, das kann dort wo du wohnst dann wieder ganz anders gelagert sein...
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No Twist
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Beitrag Di., 22.10.2019, 07:47

Ich hab mit der EUTB sehr gute Erfahrungen gemacht. Wo ich war, waren sie auf psychische Erkrankungen spezalisiert und meine Beraterin war selbst Betroffene- das hab ich als sehr positiv erlebt, da ich einfach wissen wollte, was für mich an Änderungen auftreten, wenn ich eine Schwerbehinderung beantrage und bekomme- und da Infos aus erster Hand zu bekommen, war Gold wert. Kommt allerdings immer auf die Fragestellung an, mit der man kommt- als ich mich über Coaching speziell für Schwerbehinderte erkundigt habe, war das eher nicht hilfreich, da die Coachingangebote, die sie im Petto hatten, eher nicht passten. Ich denke, Schwerbehinderung und Reha sind Themen, wo die Leute (zumindest in meiner EUTB) sehr gut beraten und unterstützen können.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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lisbeth
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 20:48

Ich war heute dort zur Beratung.
Wie bei No Twist war die Beratungsstelle auf psychische Probleme spezialisiert und es war auch peer to peer Beratung, also Beratung von Betroffenen für Betroffene. Finde ich grundsätzlich erstmal gut.

Aber: Der Termin hat mich enorm verunsichert. Die Beraterin behauptete steif und fest, dass ich nach dem Auslaufen des Krankengeldes Grundsicherung beantragen müsste. "Denn Sie stehen dem Arbeitsmarkt ja nicht zur Verfügung..." Ich: Ja, aber sowohl meine Ärztin als auch der Sozialdienst beim Arbeitgeber haben gesagt, da gäbe es irgendso eine Regelung, dass man ALG 1 beantragen kann. Zumindest vorübergehend, bis die Erwerbsfähigkeit geklärt ist...
Sie bestand darauf, dass es dann in die Grundsicherung geht.

Ich war ziemlich perplex. Genau zu der Frage wollte ich jetzt eigentlich Informationen: Was sind die nächsten Schritte, wie geht es weiter... Jetzt hab ich noch mehr Fragen als vorher und steige überhaupt nicht mehr durch.

Nach allem was ich weiß und was ich recherchiert habe, gibt es diese "Nahtlosigkeitsregelung" für das ALG 1, vorausgesetzt man hat einen Anspruch. Aber ich trau meiner eigenen Wahrnehmung so gar nicht mehr. Und die gute Dame schien sich absolut sicher. Und ich bin jetzt nur noch verunsichert. Hab den ganzen Nachmittag recherchiert, telefoniert, noch mehr recherchiert, nochmehr telefoniert. Immer wieder Momente von Verwirrung und leichter Panik. Genau der Druck, der dann wieder dafür sorgt, dass die Sicherungen bei mir rausknallen. Mir schwirrt der Kopf und eigentlich bräuchte ich meine Energien für die anderen Dinge, nämlich irgendwie meinen Weg zurück ins Berufsleben zu finden... ::?
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Hamna
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:03

Hallo lisbeth, das ist ja richtig blöd, dass die dich so verunsichert hat. Also, ich habe nach Auslaufen meines Krankengeldes ALG I bekommen, obwohl ich dem Arbeitsmarkt auch nicht zur Verfügung stand, und das war im letzten Jahr. Kann mir nicht vorstellen, dass sich das plötzlich geändert hat. :-o

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Candykills
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:07

Ne, es müsste ALG 1 geben, so war das zumindest bei den Leuten, bei denen ich das mitbekam. Du hast ja vorher normal gearbeitet, nehme ich an (also mindestens 1 Jahr). Und erst wenn das ALG 1 ausläuft, rutscht man in ALG 2. Und dann kannst du dich auch krank schreiben lassen und bleibst in ALG 2. Nur wenn du das nicht tust/kannst, aber eben auch nicht arbeiten kannst, solltest du in Grundsicherung gehen, sonst lassen die dich nicht in Ruhe.
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:07

Danke Hamna. Bei einer Freundin von mir war es auch so, auch noch nicht soo lange her.

Das Beste war: Ich kam nach Hause und hatte gleich eine E-Mail mit einem neuen Terminvorschlag. Ich weiß gar nicht, was ich da jetzt drauf antworten soll. So wie das heute gelaufen ist, macht das für mich keinen Sinn.
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Hamna
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:14

Ich nenne sowas ja immer "gefährliches Halbwissen". Wenn ich in einschlägigen Internetseiten recherchiere, die dafür bekannt sind, dass da Hinz und Kunz antworten (gutefrage.net oder so), dann muss ich mich nicht wundern. Von einer Beratungsstelle erwarte ich da aber richtige Infos, sonst führt die sich ja selbst ad absurdum. Ich wäre stinksauer und würde das auch kommunizieren.

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lisbeth
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:16

Ich will ja zurück ins Arbeitsleben, irgendwie. Auch wenn ich Abstriche werde machen müssen, denn das was ich bisher gemacht habe und das bisherige Verantwortungslevel ist derzeit (und vielleicht dauerhaft) nicht mehr drin. Und genau das war (neben der finanziellen Existenzsicherung) meine Frage, welche Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten es da noch so gibt.

Das andere: Sie riet mir, nach Rücksprache mit dem Arbeitsamt mein bisheriges Arbeitsverhältnis aufzulösen. "Denn dorthin wollen Sie ja nicht zurück, oder? Nein. Ich will nicht zurück. Und Nein. Ich werde das nicht kündigen. Das haben mir alle - wirklich alle - eingehämmert im letzten Jahr: Egal was Sie machen: kündigen Sie Ihr unbefristetes Arbeitsverhältnis erst, wenn Sie wissen, wie es für Sie weitergeht....

Ich merke, wie mich das ziemlich sauer macht. Und - wie gesagt - verunsichert. Dabei bin ich noch in der Lage, die Aussagen der Beraterin zu hinterfragen und mir Alternativ-Infos ranzuholen. Was machen Leute, die das - egal aus welchen Gründen - gerade nicht können? Hm. ::?
Zuletzt geändert von lisbeth am Mi., 23.10.2019, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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― Anne Lamott

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candle.
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:21

Hallo lisbeth!

Ich habe auch die Empfehlung bekommen mich dort vorzustellen von meiner Rehabegleitung, wobei ich da eher pessimistisch rangehe, weil was sollen die wissen, was die anderen Instanzen nicht wissen. Meistens hat man das vorher ja schon abgeklappert.

Und ich denke die Dame hat dir keine richtige Information gegeben. Ich rate nochmal zu diesem Forum: https://www.krank-ohne-rente.de/ Die sind da echt gut drauf! Und nein, solange du keinen Rentenbescheid hast, geht es nicht in die Grundsicherung. Die Grundsicherung bekommt man überhaupt nur im Alter oder wenn du nicht befristet berentet bist. Mit diesen Begrifflichkeiten habe ich mich eine Weile herumgeschlagen, ich stand ja kurz vor der Grundsicherung. Und die werden ja recht einheitlich von Nicht- Wissenden so genutzt.

Lieben Gruß!
candle
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lisbeth
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 21:21

Ja Hamna, gefährliches Halbwissen trifft es ganz gut. Und ja, von so einer Beratungsstelle verlange ich solide Informationen. Klar, wenn ich was Wasserfestes will, muss ich zur Anwältin gehen, die macht dann wirklich Rechtsberatung. Aber es ist trotzdem nicht zuviel verlangt, wenn man sich als Betroffene darauf verlassen möchte, dass man bei solchen Beratungsstellen den tatsächlichen Stand der Dinge erfährt.

Wer gut war, war die Unabhängige Patientenberatung, da hab ich heute dann auch angerufen. Die haben mir kurz und knackig am Telefon die wichtigsten Infos durchgegeben. Und auch die entscheidenden Stichworte, die man dann beim Arbeitsamt anwenden muss... Aber beruhigt bin ich immer noch nicht. Da wird mein System noch eine Weile brauchen, bis es wieder runterfährt.
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