Therapeut/in „aussuchen“

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DieBeste
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Therapeut/in „aussuchen“

Beitrag Do., 02.04.2020, 18:08

Ich habe eine Frage an euch.
Nach welchen Kriterien sucht ihr eure Therapeuten aus? Klar ist, wenn man sich persönlich sieht, kann man entscheiden ob es passt.
Aber wenn ihr auf Therapeutensuche geht. Wie geht ihr vor, und wie und wann und bei wem entscheidet ihr, ob ihr Kontakt aufnehmt ?
Ich bin grade nämlich auf der Suche nach einem Therapeuten nachdem ich eine andere Therapie beendet habe und bemerke, saß ich irgendwie nach Kriterien „suche“, die mir von der „alten“ Thera bekannt vorkommen.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:17

also mir war zunächst mal wichtig mich überhaupt zu fragen WAS ich genau suche, also z.B. welche Therapieform, welches Geschlecht etc.
Zentral war für mich ob derjenige bzw. diejenige einen Platz frei hat oder in absehbarer Zeit einen frei bekommt.

Wenn jemand eine homepage hatte, dann hab ich die schon angeschaut, wie derjenige wirkt, ob mir die Praxis gefällt, ob ich mich da wohl fühlen könnte.

Und ja, ob Kassenzulassung vorhanden ist, ich kann das ja nicht selber zahlen

Dann hab ich mehrere Vorgespräche geführt und bin dabei wirklich nach Gefühl gegangen, das hat sich bewährt


Coriolan
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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:20

Hast du dich umentschieden und suchst dir wieder jemanden?

Als ich das 2. Mal auf Suche war, hab' ich spaßeshalber z. T. auch auf die Homepages der einzelnen in Frage kommenden Therapeuten geschaut. Der eine hatte ein Foto drauf mit einem Blick, der kam mir eher vor wie ein Feldwebel von der Bundeswehr - zum Fürchten. Ich glaube, ich habe ihn aber trotzdem angerufen. Dass ich nicht bei ihm gelandet bin, lag aber nicht an seinem furchterregenden Foto.

Ansonsten bin ich eigentlich immer mehr "zufällig" bei meinen Therapeuten gelandet, weil ich relativ "anspruchslos" bin, was Geschlecht, Therapieform etc. anbelangt. Bei der 1. bin ich täglich (aus anderen Gründen) an der Praxis vorbeigelaufen. Irgendwann konnte ich die am Gebäude stehende Nummer auswendig und dann hab' ich mich irgendwann getraut, anzurufen.

Mehr als die Praxen (nur die mit Kassenzulassung) nacheinander abzutelefonieren habe ich beim 2. Mal (bzw. da, wo es möglich war, Probestunden zu absolvieren) dann aber auch nicht gemacht.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:22

Mir ist bei meiner Suche aufgefallen, dass ziemlich wenig Therapeuten eine Homepage haben. Bei manchen erfährt mal online gar nicht, welche Therapie Form sie überhaupt anbieten. Finde die Suche echt schwierig. Alle haben warte Listen und bei denen die keine haben und man sofort dran kommen könnte bin ich dann dummerweise misstrauisch...

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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:24

Coriolan hat geschrieben: Do., 02.04.2020, 18:20 Hast du dich umentschieden und suchst dir wieder jemanden?

Ja. Da ich momentan viel Zeit habe zu suchen dachte ich mir ich suche mal jemand neues. Und da die warte Listen hier sowieso alle geschlossen sondern und wenn man Glück hat, dann 3-6 Monate warte darf, dachte ich dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, das anzugehen.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:32

also du darfst ja so viele psychotherapeutische Sprechstunden besuchen wie du magst.
Das ist natürlich anstrengend und lästig, aber ein paar würde ich schon machen, das gibt einem ein Gefühl was man sucht und will.
Und ja, mir ist auch aufgefallen dass viele keine HP haben. Kann Vor- und Nachteile haben, finde ich.

Gibt es bei euch auch Ausbildungsinstitute? Die bieten ja auch Therapien an, ohne Wartezeiten meist.
Und hier kann man auch von der KVB eine Liste mit Therapeuten kriegen die Plätze frei haben.
Ist zwar auch zweifelhaft, weil die Liste die ich bekam dürftig und nicht aktuell war, aber es waren auch welche drauf mit freien Plätzen (und das waren jetzt nicht nur Therapeuten die sowieso keiner will)

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:38

DieBeste hat geschrieben: Do., 02.04.2020, 18:08 Ich habe eine Frage an euch.
Nach welchen Kriterien sucht ihr eure Therapeuten aus? Klar ist, wenn man sich persönlich sieht, kann man entscheiden ob es passt.
Aber wenn ihr auf Therapeutensuche geht. Wie geht ihr vor, und wie und wann und bei wem entscheidet ihr, ob ihr Kontakt aufnehmt ?
Ich habe mir eine Liste angelegt und bin sie durchgegangen. Wichtig war mir die Therapieform. Kein Überreden zu einer Gruppentherapie. Oder Gequatsche mit einem "leeren Stuhl". Keine Rollenspiele. Seriöses Auftreten. Erreichbarkeit mit den Öffentlichen.

Die meisten mit Homepage habe ich gleich wieder gestrichen.... :-D
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:39

Das mit den Ausbildungsinstituten muss ich mal rausfinden. Danke für den Hinweis.
Ansonsten merke ich halt, dass wenn ich mit Therapeuten online angucke ich immer bei denen hängen bleibe, die mich an die alte erinnern... ob das so gut ist muss ich wohl selbst herausfinden....

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Beitrag Do., 02.04.2020, 18:41

@Anna Luisa
Darf ich fragen, warum du die mit den Homepages wieder gestrichen hast?
Man findet doch online gar nicht so viele Infos zu den meisten Therapeuten. Oft noch nicht mal welche Therapie Form sie anbieten...
ich bin überfordert LOL

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chrysokoll
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Beitrag Do., 02.04.2020, 19:05

also ich hab auch manche aufgrund der homepage aussortiert, weil die einfach so unsympathisch aussahen dass ich mir keine Therapie vorstellen konnte oder wollte.
Oder weil das Therapiezimmer mir so gar nicht zusagte, ich schon auf dem Bild sah: Da fühle ich mich nicht wohl

Dort wo es Bewertungen gab von Patienten hab ich die schon auch gelesen

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Beitrag Do., 02.04.2020, 19:21

Können Die Ärzte und Therapeuten die Bewertungen irgendwie steuern? Weil manche haben gar keine und manche haben nur schlechte und manche haben nur gute irgendwie wirkt es auf mich sehr unglaubwürdig alles

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 02.04.2020, 19:31

DieBeste hat geschrieben: Do., 02.04.2020, 18:41 @Anna Luisa
Darf ich fragen, warum du die mit den Homepages wieder gestrichen hast?
Man findet doch online gar nicht so viele Infos zu den meisten Therapeuten. Oft noch nicht mal welche Therapie Form sie anbieten...
Weil viele mir als reine Angeberei erschienen. Mich beeindruckt es nicht, wenn jemand eine Fotoserie von sich, seiner Praxis oder seinen Urkunden ins Netz stellt. Ich habe einfach gegoogelt "Städtename plus tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie".
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Fighter1993
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Beitrag Do., 02.04.2020, 19:41

also als ich vor 2 1/2 Jahren gesucht habe, waren die Hauptkriterien: Frau, gut erreichbar mit Bus/Bahn, bisschen vom Wohnort entfernt, Kassenzulassung oder von sich auch der Hinweis zum Kostenerstattungsverfahren. Im zweiten Schritt hab ich alle Namen angeguckt und da schon nach Symphatie entschieden. Es gab Namen, die mir absolut nicht zugesagt haben. Bei symphatischen Namen hab ich dann geschaut ob es eine homepage oder ein Bild der Person gibt - wobei das nicht zu 100% ausschlaggebend war. Angerufen habe ich vorrangig bei denen, die mir nach homepage/Bild noch symphatisch waren und dann bei denen ich beim Namen ein gutes Gefühl hatte aber nichts weiter im Internet fand. Therapieform war bei mir absolut unwichtig, ich hab VTler, TfPler und Analytiker durchtelefoniert. Bei vielen gabs allerdings auch direkt die Absage weil kein Platz. Erstgespräche hatte ich bei 2 Therapeutinnen, einer VTlerin und bei der Analytikerin die auch TfP anbietet. Hatte beide Erstgespräche sogar am selben Tag, war ziemlich spannend. Morgens Analytikerin, Mittags VT. Bei der VT hätte ich etwa ein halbes Jahr warten müssen und ich hab im Gespräch schon gemerkt, mit der Therpauetin wäre ich klargekommen, aber die Form war nicht die richtige, das meldete sie mir auch zurück. Und da ich mich am Telefon und auch schon beim Erstgespäch bei der Analytikerin super wohl gefühlt habe und dort sofort anfangen konnte, hab ich mich für sie entschieden. Also, eigentlich wusste ich nach dem ersten Telefonat schon "Die oder keine", im persönlichen Gespräch bestätigte sich das dann. Und ich bereue es absolut nicht. Das war quasie Symphatie aufs erste Wort.

Edit: ich hatte bei meiner das Glück, dass sie gerade erst die Kassenzulassung bekommen hatte - vorher aber schon als Privattherapeutin tätig war - und ich somit direkt anfangen konnte. Also ein Glücksgriff, weil ich mal zur rechten Zeit am rechten Ort war.

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Candykills
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Beitrag Do., 02.04.2020, 19:51

Mh, ich habe meine Therapeutin in der Ambulanz kennen gelernt und bin dann ein Jahr später bei ihr in Therapie gegangen. Meine kleinen Anteile hatten sich vom ersten Moment an für sie entschieden, mir blieb also nicht viel anderes übrig. Eine Homepage hat meine nicht. Es gibt auch keine Bewertungen zu ihr im Internet, sie hat trotzdem ihren Kundenstamm.
Sie behandelt viele Patienten auch zur Kurzzeittherapie (sie ist keine für never-ending stories) und dementsprechend hat sie auch regelmäßig Plätze frei. Das sollte also kein Kriterium sein, dass dich abschreckt, sondern das kann auch einfach heißen, dass die Therapeutin sehr sorgfältig auswählt, wer wirklich eine Langzeittherapie braucht und wer nicht. Es kann also auch schlicht für Professionalität stehen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Montana
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Beitrag Do., 02.04.2020, 21:01

Ich habe in einer Frauenberatungsstelle das Angebot angenommen, dass die Beraterin mir jemanden findet, der geeignet und vor allem willens wäre, sich mit meiner DIS zu beschäftigen. Mit einer positiven Rückmeldung hatte ich gar nicht ernsthaft gerechnet, aber es kam eine. Dann brauchte ich noch einige Tage, um mich zu einem Anruf zu überwinden. Bisher finde ich diese Therapie ausgesprochen strange und den Therapeuten sowieso. Er hat etwas an sich, was mich sehr an jemanden erinnert; ich weiß nicht an wen. Aber es passiert etwas merkwürdiges: viele wollen mal gucken und tun es auch. Das ist alles extrem anstrengend, aber mal schauen, wohin es führt.

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