Wollen Therapeuten keine Essstörungspatienten?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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bakerygirl
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 12:11

Bluemoon123 hat geschrieben: Mi., 01.07.2020, 11:48
Ich kann mir nämlich auch vorstellen (und das ist ebenfalls überhaupt nicht als Angriff gemeint), dass Therapeuten das Gefühl haben, die Patientin will nicht so wirklich, wenn sie von vorne herein einen so wichtigen Punkt der Behandlung (Änderung des Essverhaltens) ausschließt. Und auch wenn ich inzwischen meine aus Deinen Zeilen gelesen zu haben, dass Du das nicht kategorisch ausschließt, so kann es doch sein, dass es so bei den Therapeuten rüber gekommen ist.
Ja ich habe schon erwähnt, dass ich nicht weiß wie ich mein Essverhalten jemals normalisieren soll. Ich habe schon so viel probiert. Essensplan aufgestellt, das gleiche wie Freunde gegessen, einfach alles. Aber ohne die Hintergrundgedanken zu bearbeiten geht es einfach nicht. Es ist ja nicht so, dass ich untergewichtig bin. Es geht in beide Extreme, zu viel und dann wieder zu wenig. Ach ich kann es nicht erklären, ich bin bereit daran zu arbeiten, aber weiß einfach nicht wie.

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 12:26

Also ich bin auch extrem ambivalent und essgestört. Aber ich wusste ja nix davon, mein Verhalten wird mir erst eben durch die Therapie bewusst! Ich finde es spannend und wüsste nicht, dass Therapeuten nach Diagnosen Entscheidungen treffen und ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Schon gar nicht 5 hintereinander.

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_Leo_
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 12:30

Marlena hat geschrieben: Mi., 01.07.2020, 12:26 dass Therapeuten nach Diagnosen Entscheidungen treffen und ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Schon gar nicht 5 hintereinander.
Das ist gar nicht so selten. Gerade zum Beispiel Borderline-Patienten werden gerne abgelehtn weshalb man die Diagnose besser nicht gleich beim ersten Telefonat erwähnt. Inzwischen ist der Ruf von Borderline wohl nicht mehr ganz so schlecht wie er mal war.

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Beitrag Mi., 01.07.2020, 12:48

Ja das mit Borderline habe ich auch schon gehört. Aber gut, ich mache meine erste Therapie und erst nach einem Jahr meinte er es geht in Richtung Bordeline. Bzw nur weil ich mal bachgehakt habe, da er immer wieder 4 Punkte benannt hat und ich dann selbst drauf gekommen bin. Habe gefragt warum er mir nie gesagt hat, dass es das ist. Er meinte dann, das es egal ist, was er für die Krankenkasse schreibt und wie er es benennt. Er würde, wenn ich ihn so frage einfach sagen, dass ich in meiner frühkindlichen Entwicklung gestört bzw nicht gefördert worden bin. Und er merkt dass mir, wenn man die Dinge beim Namen nennt Angst machen und das stimmt auch.
Ich finde trotzdem 5 mal hintereinander ist für die Therapiesuchende ja echt heftig..... Und ich würde dem eben auf den Grund gehen und die restlichen 4 nochmal fragen...

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bakerygirl
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:00

Marlena hat geschrieben: Mi., 01.07.2020, 12:26 Also ich bin auch extrem ambivalent und essgestört. Aber ich wusste ja nix davon, mein Verhalten wird mir erst eben durch die Therapie bewusst! Ich finde es spannend und wüsste nicht, dass Therapeuten nach Diagnosen Entscheidungen treffen und ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Schon gar nicht 5 hintereinander.
Was hat dir dann schlussendlich geholfen, diese Ambivalenz zu überwinden?
_Leo_ hat geschrieben: Mi., 01.07.2020, 12:30
Das ist gar nicht so selten. Gerade zum Beispiel Borderline-Patienten werden gerne abgelehtn weshalb man die Diagnose besser nicht gleich beim ersten Telefonat erwähnt. Inzwischen ist der Ruf von Borderline wohl nicht mehr ganz so schlecht wie er mal war.
Das finde ich schlimm.


@Marlena, hängt denn die Ambivalenz mit dem Borderline zusammen?

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Scars
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:04

Ist es nicht ziemlich normal und Teil des Ganzen so hochambivalent zu sein? Manchmal ist das größte der Gefühle eben, dass man überhaupt erstmal regelmäßig zur den Stunden hingeht und der Rest sich dann entwickeln kann.
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Arakakadu
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:07

Hm also scheinbar hats schon was mit. Borderline zu tun. Also... Es gibt sicher auch viele Leute die "normal" sind und trotzdem ambivalent. Bei mir ist es so, dass es bei Beziehungen anfängt (gut oder nicht gut) und aber auch das Wohnen, Autos, und so weiter oder einfach nur normale Entscheidungen... Ich entscheide mich für etwas, bringe es dann ins wackeln und entscheide mich um....
Überwunden ist da leider gar nichts. Frage mich auch ständig ob der Therapeut gut oder nicht gut für mich ist.
Aber das Wohnen und Dinge... Das ist besser geworden ;-)

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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:11

Scars hat geschrieben: Mi., 01.07.2020, 13:04 Ist es nicht ziemlich normal und Teil des Ganzen so hochambivalent zu sein? Manchmal ist das größte der Gefühle eben, dass man überhaupt erstmal regelmäßig zur den Stunden hingeht und der Rest sich dann entwickeln kann.
Aber wenn man nichtmal die Chance auf eine Therapie hat? Also wenn man vorab schon so ambivalent ist, dass die Therapeuten meinen man will nichts verändern?

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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:12

Das glaube ich eben nicht! Hast du noch nie eine gemacht oder?

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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:24

Doch, für 10 Stunden im Vorjahr

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Scars
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:48

Denke da hilft nur sich jemanden zu suchen, der das aushält, damit umgehen kann und will. Was ist nach den 10 Stunden denn passiert?
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 13:56

Achherje.
Mhm steht ausführlicher in meinem anderen thread aber grundsätzlich Panik wegen der essstörung

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Scars
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 14:13

Ok den finde ich jetzt nicht aber da ging es ja glaube um die Ambivalenz und dein Studium und so? Grundsätzlich solltest du natürlich schon eine Veränderungsmotivation haben sprich dein gestörtes Essverhalten aufgeben oder zumindest eben verändern wollen (dazu gehört auch dich mit dem dazugehörigen Gefühle auseinander zu setzeb und die auszuhalten), aber ob und wann und wie obliegt ja dir. Wenn du mit dem Arbeitsansatz nicht zurecht kommst, brauchst du einen anderen.
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 14:55

Ja stimmt.
Das wollen ist ja nicht das Problem, ich weiß einfach nicht wie.

Ich habe jetzt noch einen der theras ans Telefon bekommen, er meinte wie oben beschrieben dass er bei mir nicht gesehen hat dass ich an der Situation was verändern möchte.
Ich finde es dennoch schade dass er das nicht in der Stunde einfach erwähnt hat.
Naja er hat mir angeboten nochmal vorbei zu kommen aber ich weiß nicht ob ich soll oder nicht


Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 16:41

Du schreibst, das Wollen sei nicht das Problem, und dann:
bakerygirl hat geschrieben: Mi., 01.07.2020, 14:55 aber ich weiß nicht ob ich soll oder nicht
Das scheint mir wirklich die Wurzel allen Übels.
Wenn ich etwas will, setze ich mich dafür ein. (Keine Bewertung, nur eine Beobachtung.)
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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