Hallo Ihr,
ich habe die letzten Wochen viel hier im Forum gestöbert und einige Themen konnten mir schon weiterhelfen. Heute muss ich mich aber selbst mal mit einem Thema an euch wenden, da ich mir den Kopf täglich zerbreche.
Ich bin Anfang 20 und vor kurzem von daheim in einen Nachbarort zu meinem Freund umgezogen. Das Problem hierbei ist meine Mutter, die ohne mich alleine nicht mehr klar kommt.
Seit Jahren leidet meine Mama unter Depressionen, ist Alkoholikerin und ein Messie. Als ich noch Zuhause gewohnt hatte hat man all dies kaum merklich gespürt, da ich ihr viel helfen konnte (z.B. durch gemeinsame Aufräumarbeiten, ich hab sie öfter auf verschiedene Veranstaltungen eingeladen, uvm.).
Mittlerweile hat sich ihr Zustand jedoch so verschlechtert, dass sie es bspw. nicht aus eigener Kraft schafft, Anrufe zu tätigen/Termine auszumachen und sich dann die absurdesten Ausreden ausdenkt, damit ihr gegenüber Verständnis für die Situation zeigt. Meine Mutter hat seit Jahren gar keine sozialen Kontakte mehr und klammert wohl deshalb extrem an mir; tagtäglich werde ich gebeten etwas für sie zu machen (Anrufe tätigen, ihr etwas mitkochen und vorbeibringen, usw.).
Gestern habe ich ihr in einem Gespräch offen und ehrlich gesagt, dass ich denke, sie sollte sich mal jemand neutralem anvertrauen (zum Beispiel dem Hausarzt), dem stimmte sie mir zu aber meinte im selben Zuge, dass sie keine Kraft habe, einen Termin wahrzunehmen. Auf meine Frage hin, ob ich einen Termin für sie machen solle, wurde sie böse und verneinte dies und meinte abschließend nur "es komme der Punkt, wo alles besser wird.".
Ich bin mittlerweile überfordert mit der Situation, da ich komplett alleine dastehe. Ich weiß, dass meine Mutter dringend Hilfe benötigt, aber wie schaffe ich es, dass sie die Hilfe annimmt bzw. sich selbst Hilfe sucht?
Ich kann nicht immer für meine Mutter da sein, da ich beruflich ziemlich eingespannt bin. Jedoch hab ich Angst, dass sie komplett verwahrlost.
Über Tipps wär ich sehr sehr dankbar.
Mama kommt ohne mich nicht mehr klar
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo,
es gibt diverse Hilfsmöglichkeiten. Die mit dem Arzt (und/oder Therapeuten) wegen der medizinischen Sicht hast Du ja bereits selber genannt. Andere Möglichkeiten wären z.B. ambulantes, betreutes Wohnen oder ein rechtlicher Betreuer. Wenn Deine Mutter einen Pflegegrad hätte (ich vermute nicht), könnte sie sich auch eine Haushaltshilfe finanzieren lassen, ansonsten selber bezahlen (wenn man das kann). Es gibt auch ehrenamtliche Hilfen, aber ich vermute, Deine Mutter könnte mehr professionelle Fachkräfte gebrauchen (was nicht heißt, dass ehrenamtliche Arbeit schlecht ist. Im professionellen Bereich ist nur meist mehr Erfahrung, mehr Vernetzung vorhanden). Der Besuch einer Beratungsstelle geht auch. Allerdings werden die eher Gesprächspartner und Vermittler sein, als selber Aufräumarbeiten für Deine Mutter übernehmen (Telefonate schon eher).
Ich finde es gut, dass Du (für Dich) ausgezogen bist und (für Dich) auch Grenzen setzt. Nicht desto trotz ist es verständlich und nur logisch, wenn Du ihr trotzdem helfen willst und Dir Gedanken um sie machst. Nur jetzt muss mehr jemand Anderes ran (mit helfen), eben weil Du Dein eigenes Leben hast. Du bist da, aber nicht mehr so direkt greifbar. Das gilt für sie zu verstehen (und zu akzeptieren).
Entscheiden, welche Hilfe sie annimmt, muss sie. Da führt leider kein Weg dran vorbei, solange sie noch selber entscheiden kann.
Viel Erfolg!
es gibt diverse Hilfsmöglichkeiten. Die mit dem Arzt (und/oder Therapeuten) wegen der medizinischen Sicht hast Du ja bereits selber genannt. Andere Möglichkeiten wären z.B. ambulantes, betreutes Wohnen oder ein rechtlicher Betreuer. Wenn Deine Mutter einen Pflegegrad hätte (ich vermute nicht), könnte sie sich auch eine Haushaltshilfe finanzieren lassen, ansonsten selber bezahlen (wenn man das kann). Es gibt auch ehrenamtliche Hilfen, aber ich vermute, Deine Mutter könnte mehr professionelle Fachkräfte gebrauchen (was nicht heißt, dass ehrenamtliche Arbeit schlecht ist. Im professionellen Bereich ist nur meist mehr Erfahrung, mehr Vernetzung vorhanden). Der Besuch einer Beratungsstelle geht auch. Allerdings werden die eher Gesprächspartner und Vermittler sein, als selber Aufräumarbeiten für Deine Mutter übernehmen (Telefonate schon eher).
Ich finde es gut, dass Du (für Dich) ausgezogen bist und (für Dich) auch Grenzen setzt. Nicht desto trotz ist es verständlich und nur logisch, wenn Du ihr trotzdem helfen willst und Dir Gedanken um sie machst. Nur jetzt muss mehr jemand Anderes ran (mit helfen), eben weil Du Dein eigenes Leben hast. Du bist da, aber nicht mehr so direkt greifbar. Das gilt für sie zu verstehen (und zu akzeptieren).
Entscheiden, welche Hilfe sie annimmt, muss sie. Da führt leider kein Weg dran vorbei, solange sie noch selber entscheiden kann.
Viel Erfolg!
ich seh das genau wie ENA.
Kipp ja nicht dahinein zu sagen: Sie hat ja nur mich also muss ich...musst du nicht!
Wenn man das mal nüchtern betrachtet:
Sowohl Depressionen als auch Alkoholsucht sind Probleme, für die sie psychiatrische/psychotherapeutische Behandlung braucht. Solang sie depressiv ist, tut sie sich schwer, ihr Leben zu organisieren, also ist das das Erste, was man angehen muss.
Ich sehe verschiedene Möglichkeiten:
1. Sie geht zu einem Psychiater/Psychotherapeuten
2. Sie geht mal einige Wochen stationär in eine Klinik
3. Jemand besucht sie zu Hause
Eventuell kann man assistieren, indem man sagt: Gut, ich suche einen Psychiater aus, mache einen Termin aus, fahre mit ihr hin, hole sie von dort ab. Dasselbe mit Klinik, dasselbe mit: Betreuungsperson aussuchen.
Also dass man ihr die Schwelle so niedrig wie möglich legt.
Dass man ihr ein Hilfsangebot direkt vor die Nase setzt oder sie in einem solchen absetzt (Klinik)
Kipp ja nicht dahinein zu sagen: Sie hat ja nur mich also muss ich...musst du nicht!
Wenn man das mal nüchtern betrachtet:
Sowohl Depressionen als auch Alkoholsucht sind Probleme, für die sie psychiatrische/psychotherapeutische Behandlung braucht. Solang sie depressiv ist, tut sie sich schwer, ihr Leben zu organisieren, also ist das das Erste, was man angehen muss.
Ich sehe verschiedene Möglichkeiten:
1. Sie geht zu einem Psychiater/Psychotherapeuten
2. Sie geht mal einige Wochen stationär in eine Klinik
3. Jemand besucht sie zu Hause
Eventuell kann man assistieren, indem man sagt: Gut, ich suche einen Psychiater aus, mache einen Termin aus, fahre mit ihr hin, hole sie von dort ab. Dasselbe mit Klinik, dasselbe mit: Betreuungsperson aussuchen.
Also dass man ihr die Schwelle so niedrig wie möglich legt.
Dass man ihr ein Hilfsangebot direkt vor die Nase setzt oder sie in einem solchen absetzt (Klinik)
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Wenn du magst, schau mal in den youtube Kanal von Dami Charf.
Ihr neuestes Video handelt von deinem Thema.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Die passende Ansprechstelle hier ist der sozialpsychiatrische Dienst deiner Gemeinde. Die machen evtl sogar Hausbesuche wenn nötig. In Frage käme auch ein ambulantes betreutes Wohnen wo ein Mal die Woche eine qualifizierte Betreuerin vorbeikommt und mit ihr nötige Dinge erledigt.
Ich würde an deiner Stelle mal einen Termin für dich bei dem sozialpsychiatrischen Dienst ausmachen wo du deine Lage besprechen und auch erfragen kannst was sie für deine Mutter tun können.
Ich würde an deiner Stelle mal einen Termin für dich bei dem sozialpsychiatrischen Dienst ausmachen wo du deine Lage besprechen und auch erfragen kannst was sie für deine Mutter tun können.
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