Kuckuckskind?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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eris
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Kuckuckskind?

Beitrag Sa., 19.07.2008, 13:41

Hallo ich bin neu in diesem Forum, obwohl ich schon seit einiger zeit drin lese und ich es immer sehr interessant finde.
Nachdem ich aber diesmal wirklich ein gröberes problem zu haben scheine und ich auch kaum was im internet dazu gefunden hab), hab ich mir gedacht ich schreib mal was.
Also kurz zur Vorgeschichte:
Ich war eine risikogeburt, von mama behütet wie der augapfel (zumindest oberflächlich), mein "vater" war 10 jahre älter als meine mutter und ist vor zwei jahren gestorben.
Mein ganzes leben lang hatte ich das gefühl dass etwas nicht stimmt, weil mein Vater mich- wie soll ich sagen- gehasst und psychisch fertig gemacht hat. An handgreiflichkeiten kann ich mich nicht wirklich erinnern, obwohl ein missbrauchsverdacht im raum steht wurd ich nie verprügelt, bis auf einmal mit sechzehn, wobei er ziemlich eingschaut hat(er war körperlich etwas marod..) und ich seitdem kein wort mehr mit ihm geredet hab.
Mit ca 22 hab ich dann wegen depressionen, ssv und "auszucker" einen (sehr netten) psychiater aufgesucht, der mir citalopram verschrieben hat(diagnose F60.31). Von da an gings aufwärts, ich war fast soweit die tabs ausschleichen zu können, bis ich dann mit 25 auf der strasse überfallen worden bin(der typ wollte mich vergewaltigen, ich hab ihn aber verdroschen und vertrieben, er is auch verurteilt worden). Tja wies weiter ging könnt ihr euch denken, an ausschleichen war natürlich nicht zu denken, und mir is eine therapeutin aufs aug gedrückt worden.(war vielleicht gar nicht so schlecht, die is eh in ordnung).
Dann verlief eigentlich alles in relativ geordneten Bahnen bis- Bumm

Ich hab dann im April erfahren, dass meine Mutter seit einem jahr einen freund hat; eigentlich eh ein grund zur freude, der is auch nett und alles...
Das Problem ist nur dass die eben anscheinend seit 35 Jahren (ich bin jetzt nicht ganz 30) ein verhältnis haben (wenn auch offenbar mit unterbrechungen) und es jetzt im raum steht, dass der andere mein biologischer erzeuger is, was für mich jetzt auch nicht die katastrophe wäre, sondern das ungute is das ich erstens eine Stinkwut auf meine Mutter hab, die mich anscheinend ewig lang angelogen hat (obwohl ich sie mehrmals angefleht habe sich von meienm "Vater" (der typ der tod is) zu trennen, und zweitens, dass es natürlich erklärt warum mein vater sich mir gegnüber so benommen hat wie er sich benommen hat.
Eigentlich hab ich mir gedacht ich steck das weg, es is eh vorbei, ich bin am besten weg beruflich erfolgreich zu werden, ich hab einen lieben mann, nette freunde etc; aber leider hatte ich dann sowas wie einen pseudoepileptischen anfall (ich glaub dissoziativer krampfanfall nennt man dass), und noch dazu in der arbeit. Wie peinlich mir das is könnt ihr euch wohl vorstellen.

Tja der grund für mein posting is einerseits obs hier im forum auch leute gibt die aus ähnlichen familiären strukturen kommen, oder obs im netz seiten gibt (die die ich gefunden hab sind frauenfeindliche Väterrechtler)
Ach ja ich möcht auch nicht hören wie arm ich bin, es is eher so, dass ich manchmal glaub ich leb in einer seifenoper.

Danke fürs lesen, und viel kraft an alle!!

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Raziel
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Beitrag Sa., 19.07.2008, 15:14

Servus, Eris

Was mich interessieren würde: hast du schon mit deiner Mutter über deinen Verdacht gesprochen? Und wenn ja, was hat sie dazu gesagt?

Was mich stutzig macht ist, dass deine Mutter diesbezgl. nie reinen Tisch gemacht hat, auch als du anfingst, unter der familiären Situation zu leiden. Wenn du tatsächlich ein Kuckuckskind bist, dein vermeintlicher Vater davon wusste und dich deshalb all die Jahre angefeindet hat, dann muss auf jeden Fall etwas in der Ehe deiner Eltern ganz gewaltig schief gelaufen sein. Ich kann mir zwar ein paar Szenarien dazu vorstellen, aber alle laufen auf's selbe hinaus: Das sie entweder ihre Probleme bzw. ihren Umgang damit über dein Wohlergehen gestellt oder sie bewusst oder unbewusst auf deinem Rücken ausgetragen haben.

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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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eris
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Beitrag Sa., 19.07.2008, 18:15

Lieber raziel!

Du hasst in einigen punkten recht, was die verschrobene familienstruktur betrifft, der hauptgrund is aber dass meiner mutter der traum einer perfekten bilderbuchfamilie(zumindest die fasade) am wichtigsten war, vielleicht weil sie selber ohne vater aufgewachsen is. Was die ungeklärte vaterschaft betrifft, diesen unstand hab ich erst vor ein paar monaten erfahren, weil der mögliche erzeuger bei meiner mutter eingezogen is.
Was den mißbrauch betrifft kenn ma ja die mechanismen wie mütter das oft verdrängen.
tja wie gsagt ich will nicht jammern, aber vielleicht kommt ja sowas öfter vor und die nichtwissenden(die kinder) sind die deppen. Gehört auf jeden fall geändert

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Georgine
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Beitrag Do., 24.07.2008, 08:16

du sagst, deine mutter hätte die perfekte familie haben wollen nach außen hin. allerdings wundert mich, dass sie dann nicht, nachdem du volljährig und ausgezogen warst nägel mit köpfen gemacht hat und zu deinem angeblich leiblichen vater zurückgekehrt ist.
auch finde ich es komisch, dass dein angeblich leiblicher vater heute immernoch parat steht und novh frei für deine mutter ist. sollten sie seit über 30 jashren eine heimliche affäre gepflegt haben, von der dein ziehvater etwas wusste? wie hat er das ausgehalten?
weißt du sicher, dasss es einen missbrauch gab? hast du deinen angeblich leiblichen vater zuvor niemals gesehen? hast du als kind nie bemerkt, dass deine mutter auffällig oft weg war, sprich eine affäre hatte?

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xiongmao
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Beitrag Do., 04.09.2008, 16:23

Meine Familiengeschichte sieht so ähnlich aus. Durch einen einmaligen Ausrutscher meiner Mutter in der Ehe bin ich entstanden. Meine Mutter hat meinem Stiefvater auch die Wahrheit gesagt, aber büßen musste ich halt dafür. Die Ehe war von Anfang an marode, (stiefväterlicherseits) wurde ich meine ganze Kindheit hindurch abgelehnt. Da ich zwei Geschwister habe eine Stiefschwester väterlicherseits und einen Bruder, war mir die ungleiche Behandlung auch immer bewusst, nur gesagt wurde es mir nicht, obwohl ich bereits in meiner Kindheit äußerte, dass das nicht mein Vater sein kann. Als ich 14 war, ließen sie sich scheiden, darauf folgte jahrelang Psychoterror, über Telefon, er selbst und über Bekannte und ehemalige Verwandte und Freunde. Mit 14/ 15 Jahren wollte ich noch ein gutes Verhältnis zu meinem Vater bewerkstelligen, bin ab und zu, zu ihm gefahren und wollte mit ihm reden. Ich stand zwischen zwei Parteien, bis ich endlich merkte, dass emotional väterlicherseits nichts rüber kam. In der Schulzeit wurde mir dann klar, dass etwas nicht mit mir stimmte, bei einer Freundin von mir stellte sich heraus, dass sie jahrelang von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde. Dann habe ich über mich selbst nachgedacht, und bin auch in meiner Biographie auf schockierende Zwischenfälle gestossen, jedoch war ich noch so klein 3 bis 4 Jahre alt, sodass ich nicht mehr alles rekonstruieren kann, nur dass mein Stiefvater und einer seiner Freunde sich wohl an mir zu schaffen machten. Ich ging dann in eine Therapie für 1 1/2 Jahre, es half mir ein wenig über die Zeit hinweg, da ich zu dieser Zeit überhaupt keine Freunde hatte, aber meine Probleme wurden deswegen auch nicht gelöst. Mit 16 1/2 sagte mir meine Mutter dann Bescheid, Hass empfinde ich deswegen nicht, denn die Familiensituation war ziemlich verzwickt. Sie initiierte ein Treffen mit meinem leiblichen Vater, mit dem ich aber gegenwärtig seit 2 Jahren keinen Kontakt habe, denn auch auf dieser Seite erfolgten sehr starke emotionale Verletzungen.
Persönlich fühle ich mich Beziehungsunfähig, da die alten Wunden einfach nicht heilen können, auch hat mein Selbstwertgefühl sehr stark unter der zerrüttenden und irritierenden Familiensituation gelitten.
Das man mir das nicht ansieht ist klar, aber es nagt halt. Vor allem tauchte auf Seiten ehemaliger Freunde Unverständnis auf, es vielen solche Sätze wie: ich dachte du wurdest deswegen missbraucht, weil du nicht sein leibliches Kind bist." usw...
Da fühlt man sich schon ziemlich schlecht, wenn man bei Menschen auf Unverständnis stößt. Mittlerweile sage ich gar nichts mehr, ist zwar nicht der bessere Weg aber Mitgefühl oder schlimmer Unverständnis bringen einem auch nicht weiter. Ich habe oft Depressionen, aber sie halten sich in Grenzen, sodass ich zumindest meinen Studien nachgehen kann. Ich nehme keine Medikamente, jedoch würde ich gerne etwas an meiner Lebenssituation etwas ändern (jemand finden in den ich mich verlieben kann und dem es gleich geht, irgendwann eine Familie gründen, und einfach ein Stück der Vergangenheit hinter mir lassen). Leider kann ich mir keine Psychotherapie leisten. Zum Glück ist es nicht immer so schlimm, ab und zu kann auch ich vergessen.

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zauberhaft
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Beitrag Do., 04.09.2008, 18:22

Hallo xiongmao!
xiongmao hat geschrieben: Leider kann ich mir keine Psychotherapie leisten.
Psychotherapie wird doch von den Krankenkassen übernommen. Nach meiner Erfahrung können bei einem Therapeuten 5 Sitzungen abgehalten werden um dich kennenzulernen (du kannst dabei auch schauen ob es für dich da angenehm ist)und dann wird der Therapeut einen Antrag auf Therapie formulieren an die Krankenkasse. (genaugenommen ist das ein spezieller Dienst für die Kassen, weiß leider nicht mehr wie dieser heißt) Eben dieser Dienst entscheidet dann ob du eine Therapie machen kannst oder nicht.
Also ich hatte eine leichte bis mittlere Depression und hatte zwei Kurzzeittherapien....hatte auch einen super Therapeuten...wohlgemerkt einen männlichen Therapeuten. Denn ich hatte auch Schwierigkeiten mit meinem Vater in meiner Kindheit...Thema. Übergriffigkeit. Ich würde immer wieder diesen Weg wählen, denn ich empfinde große Dankbarkeit ´bezüglich meines sehr kompetenten Therapeuten Also die Krankenkasen übernehmen eine Psychotherapie.

xiongmao hat geschrieben:Zum Glück ist es nicht immer so schlimm, ab und zu kann auch ich vergessen.
Ich denke das die positiver Variante zum Vergessen das Vergeben ist. Aber ich denke du solltest dir erst mal grundlegende Unterstützung suchen in Form eines Therapeuten, die wissen am besten, wie man mit schwierigen Situationen im Leben umgeht und sind eine echte Bereicherung!
Ganz liebe Grüße
zauberhaft

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comus
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Beitrag Do., 04.09.2008, 18:34

zauberhaft hat geschrieben:Psychotherapie wird doch von den Krankenkassen übernommen.
Aber leider nicht in Österreich, also in den seltensten Fällen zahlt die Krankenkasse, für viele bleibt Psychotherapie ein unleistbarer Luxus.

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zauberhaft
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Beitrag Do., 04.09.2008, 18:45

comus hat geschrieben:
zauberhaft hat geschrieben:Psychotherapie wird doch von den Krankenkassen übernommen.
Aber leider nicht in Österreich, also in den seltensten Fällen zahlt die Krankenkasse, für viele bleibt Psychotherapie ein unleistbarer Luxus.
ups, das finde ich ja richtig doof....

Vielleicht gibt es ja irgendetwas anderes was Du für Dich tun könntest.
Wie schaut es in Österreich mit hoffentlich nicht zu kostenintensiven Kurs für Yoga oder auch Meditation.?

Vielleicht gibt es ja auch Alternativtherapien?
Liebe Grüße
zauberhaft

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xiongmao
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Beitrag Do., 04.09.2008, 20:36

Ich war eigentlich schon soweit zu vergeben, aber leider mischt er sich immer wieder in unser Leben ein. Sobald er keine neue Freundin hat, an der er seine Wut auslassen kann, beginnt der Terror wieder von vorne, und das geht schon seit 10 Jahren so, besser gesagt mein ganzes Leben, aber als wir weggezogen sind hat es auch nicht aufgehört. Wie soll man da vergeben, wenn nie Ruhe einkehrt?
Seit Jahren vergrabe ich mich in meine Studien, denn leider hatte ich sonst auch keine guten Erfahrungen mit Männern. Somit isoliere ich mich auch, ich habe zwar ein paar Freunde, aber die kann ich an einer Hand abzählen, und da ich weggezogen bin, sind es an meinem Studienplatz noch weniger Freunde mit denen ich etwas unternehmen kann. Am ausgehen finde ich auch keinen gefallen mehr, vorallem kann ich mir das finanziell auch nicht leisten. Da ich kaum mehr zu Menschen vertrauen fassen kann, vergrabe ich mich in meinem Zimmer. Durch das studieren sind meine Hobbies ebenso verschwunden, und ich schaffe es auch nicht mehr diese wiederzubeleben, da mich alles an früher erinnert, was jedoch wieder zu einer gewissen Leere führt.

Eine Psychotherapie ist sobald man über 18 Jahre alt ist in Österreich kaum mehr zu leisten, denn die Kasse zahlt gerade mal so um die 20% bei einer Stunde die rund um die 70€ kostet. Ich weiß auch schon gar nicht mehr zu welcher Hilfsgruppe ich gehen sollte, denn es sind viele Einschnitte in meinem Leben passiert, die ich wohl bis heute noch nicht richtig überwunden habe. Natürlich gibt es Menschen denen viel schlimmeres passiert ist, und das vergegenwärtige ich mir auch immer, aber trotzdem macht es meine persönliche Situation nicht einfacher.
Übrigens habe ich heute einfach mal einen schwarzen Tag, die meiste Zeit bin ich eigentlich recht gut drauf. Meine Freunde schätzen meinen Humor, aber wie es mir wirklich geht erfährt niemand.

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zauberhaft
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Beitrag Fr., 05.09.2008, 11:21

xiongmao hat geschrieben:Übrigens habe ich heute einfach mal einen schwarzen Tag, die meiste Zeit bin ich eigentlich recht gut drauf. Meine Freunde schätzen meinen Humor, aber wie es mir wirklich geht erfährt niemand.
Ich drück dich mal...... Bild

Hast du einen "schwarzen" oder "gut drauf" Tag? grübel? Bild

Ich denke das du schon durchblicken läßt, wie es dir geht....du teilst ja einiges mit....übrigends lass dich nicht so terrorisieren, es tut ja sogar mir regelrecht weh, wenn ich deinen Beitrag lese.....muß mich grad mal knuddeln... Bild
Dann lass einfach hier im Forum deinen Gedanken und Gefühlen ihren Lauf....du bist weder hier noch im realen Leben allein Bild

Ganz supi liebe Grüße von
zauberhaft

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Georgine
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Beitrag Do., 30.10.2008, 13:28

@xiongmao
hat geschrieben, dass sie öfter sagte, "das kann nicht mein vater sein".
das ist für mich so schwierig nachvollziehbar. es gibt so viele familien, in denen die kinder einem elternteil überhaupt nicht ähnlich sind und auch vom charakter her den eltern nicht ähneln (obwohl das ja dann vielleicht auch kuckuckskinder sind...?). ich habe gehört, dass kinder so etwas immer merken würden, das kann ich aber nur schwer glauben. ok, wenn der vater es weiß, dann merken sie es vielleiht an der ablehnung, aber, wenn er es nicht weiß...?
habe grade einen guten film zu dem thema gesehen, "hierankl".

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 30.10.2008, 13:42

xiongmao hat geschrieben: Eine Psychotherapie ist sobald man über 18 Jahre alt ist in Österreich kaum mehr zu leisten, denn die Kasse zahlt gerade mal so um die 20% bei einer Stunde die rund um die 70€ kostet.
Zahlt die Kasse evtl einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik? Wenn ja dann könntest du ja da mal eine gute raussuchen..

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Hoppla
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Beiträge: 1

Beitrag Do., 18.12.2008, 19:45

Hallo Eris

Da ich denselben Verdacht hege wie Du habe ich heute mal ein wenig im Internet nach Kuckuckskindern gesurft und bin so in diesem Forum gelandet. Beim durchlesen Deines Beitrages hätte mich fast der Schlag getroffen..... bis auf ein paar Abweichungen könnte es meine Geschichte sein.

Zu meiner Geschichte:
Meine Mutter (wuchs ebenfalls ohne Vater auf) heiratete meinen Vater (Witwer mit 5 Kindern), kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten (über eine Partneragentur) war ich unterwegs und daher wurde auch gleich geheiratet. Das ging Schlag auf Schlag. 4 Jahre später kam meine kleine Schwester noch dazu. Mir ging es genau wie Dir Eris, schon als Kind hatte ich den Verdacht irgendwie am falschen Platz zu sein. Ich wurde auch nie wirklich von den älteren (halb)geschwistern akzeptiert. Doch all die Jahre redete ich mir ein das wäre nur weil ich das "neue" Kind der "neuen" Frau bin. Komischerweise hat meine kleine Schwester nicht die Probleme mit den Älteren, wie ich. Meine Mutter redete mir auch all die Jahre ein, dass ich meinem Vater ja so ähnlich sei ; z.b. sein Temperament (aufbrausend) usw. Im Gegensatz zu meinem Vater verabscheue ich Gewalt. Zwar dachte ich mir schon ab und an warum sie es gar so betont aber ich verwand keinen weiteren Gedanken darauf.
Wenn ich meinem Vater in die Augen sah, erkannte ich keinen Funken Ähnlichkeit. Weisste was ich mein? Ich hätte genauso gut einem Fremden in die Augen sehen können. Es ist schon wahr das ich manche Ähnlichkeit mit meinem Vater habe aber das sind meiner heutigen Ansicht nach, nichts anderes als "abgeschaute" Verhaltensweisen. Ich hab ja all die Jahre alles getan weil ich unbedingt zur Familie gehören wollte. Mein Vater warf meiner Mutter oft Untreue vor, er war wahnsinnig eifersüchtig. Meine Mutter mag ihre Fehler gehabt haben aber untreu war sie sicher nicht. Ich vermute er wusste es nicht (falls sich mein Verdacht bestätigt) er hat es evtl auch nur vermutet. Und meine Mutter konnte gut Geheimnisse für sich behalten. Was in diesem Falle auf jedenfall besser war denn mein Vater hätte sie wahrscheinlich erschlagen.....


Nun ein paar Dinge die mir auffielen:
- wie oben schon erwähnt hatte ich Zeit meines Lebens immer das Gefühl es stimmt was nicht.
- Meine älteren Geschwister sind alle Blond, meine kleine Schwester hat dunkelbraune Haare(wie meine Eltern) doch ich bin die einzige dunkelblonde ( leichter rötlicher Stich wenn die Sonne drauf scheint) bei uns.
-dann zu den Interessen. Seit ich denken kann interessiere ich mich für Geschichte, Archäologie, Ethmologie, all das trifft auf keinen in meiner Familie zu. Ich bin anderes und ich war es schon immer.
- körperlich habe ich nicht ein Merkmal meines Vaters, dafür seh ich meiner Mutter "runtergerissen" ähnlich
-dann gibt es Charakterliche Unterschiede zwischen mir und meiner Familie.

Alles in allem Kleinigkeiten, die mir aber keine Ruhe mehr lassen.

Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe fällt mir etwas aus meiner Kindheit wieder ein, eine ehemalige Arbeitskollegin von meiner Mutter hatte uns damals über die Weihnachtsfeiertage besucht, es wurde getrunken und gelacht.... dann fing die Arbeitskollegin an von einer Feier im Betrieb zu erzählen, anscheinend aus der Zeit als meine Mutter auch noch dort arbeitete. Keine Ahnung wie es genau kam, es ging schlag auf schlag.... mein Vater war betrunken und schmiss uns aus dem Wohnzimmer (samt Arbeitskollegin) dann verprügelte er meine Mutter.... am nächsten Tag fragte ich meine Mutter was denn eigentlich los war und sie sagte das die Arbeitskollegin die Klappe nicht halten konnte und erzählte mir das sie etwas von einer Weihnachtsfeier ( ich glaub es war eine Weihnachtsfeier) erzählte wo meine Mutter mit Arbeitskollegen tanzte. Worauf ich mich gut erinnern kann erwidert zu haben, was das meinen Vater anginge da das ja "vor" seiner Zeit war. Und wieso er deswegen so ausrastet? Meine Mutter zuckte die Schultern und meinte er spinnt halt. Meine Mutter war ziemlich sauer auf die ehemalige Kollegin und meine Mutter war eigentlich kein Mensch der schnell sauer wurde. An mehr erinnere ich mich nicht, da ich damals etwa 8 Jahre alt war. Zur Info ich bin im Januar geboren... es kann also auf besagter Weihnachtsfeier zwar nicht zur Zeugung gekommen sein aber evtl entstand ein Verhältnis.

Ein paar Jahre später haben meine Mum und ich rumgeblödelt, wir zogen uns oft gegenseitig auf. Dann sagte ich zu ihr "komm Mama .... ich kenn Dich doch" und lachte. Worauf sie mich auf einmal ganz ernst ansah und meinte " Du weisst garnichts von mir" . Was mir damals schon einen kleinen Schock verpasst hat aber ich hab mich nie getraut nachzufragen wie sie das gemeint hat.
Schon interessant was einem alles wieder einfällt wenn man anfängt zu graben..

Soweit von mir....

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Elfchen
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Beitrag Do., 18.12.2008, 19:50

Hallo!

Ich kann nicht verstehen, warum Du die Eltern nicht direkt ansprichst.

Dann muss ich noch dazu sagen, dass man sehr vorsichtig sein muss, was die Ähnlichkeiten angeht. Wenn man sich mit Genetik ein klein bisschen auskennt weiss man, dass manches über Generationen plötzlich wieder auftritt. Von daher wäre ich vorsichtig.

Bestimmt habt Ihr grossen Kummer deswegen. Da ist Klarheit immer der beste Weg!

Lg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Problemkind
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 15:27

Hallo zusammen!

Nchdem ich diesen Thread durchgelesen habe, war ich ziemlich überrascht, wie schlecht doch Kuckuckskinder über ihren Ziehvater denken bzw. wie schlecht ihre Kindheit war. Ich frage mich, ob das generell so ist.
Ich selbst bin kein Kuckuckskind sondern habe eins und für mich stellt sich die Frage wie es weitergeht. Ich habe es vor ein paar Monaten erfahren und mein "Sohn" ist >2 Jahre alt. Nun hat meine Frau wieder Kontakt zum leiblichen Vater aufgenommen, welcher mit aller Kraft und allen Mitteln versucht, meine Frau und seinen leibl. Sohn zu sich zu ziehen. Das würde ihm auch gelingen, wenn meine Frau nicht noch Gefühle für mich hätte und wenn mein "Sohn" nicht Papa zu mir sagen würde. Es ist auf jeden Fall Tatsache, dass uns drei eine bewegte Geschichte verbindet, die wir nicht ohne weiteres aufgeben wollen. Ich selbst liebe meine Frau trotz ihres Fehlers vor 3 Jahren und habe auch eine starke emotionale Beziehung zu meinem Sohn. Ich habe ihm immerhin im Kreissaal mit auf die Welt geholfen. Ich würde ihn, soweit ich das jetzt beurteilen kann, so annehmen wie einen eigenen Sohn. Wenn er dann reif genug ist, soll er die Wahrheit erfahren und die Chance haben, seinen leiblichen Vater kennenzulernen.
Eine Alternative wäre nur, ich lasse meine Frau und meinen "Sohn" ziehen, beide gewöhnen sich an einen neuen Mann/Papa und leben vielleicht glücklich bis an ihr Lebensende. Da wäre nur noch die Frage, welche Rolle die letzten zwei Jahre im Leben meines "Sohnes" spielen werden. Ganz auslöschen wird man da nix können, denn der Geburtsort bleibt und auch die Änderung des Nachnamens wird irgendwo nachzulesen sein.
Vielleicht als Frage an die Kuckuckskinder unter Euch: Welche Rolle würde der Genfaktor spielen, wenn Euer Ziehvater wirklich ein Vater wäre.

Besten Dank für ein paar Gedanken dazu...

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