kann sich PTBS durch Therapie verschlimmern?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Laralove
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kann sich PTBS durch Therapie verschlimmern?

Beitrag Di., 28.06.2022, 17:35

Hey Gemeinschaft,

meine Frage, können sich PTBS Symptome durch Therapie dauerhaft verschlimmern?

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stern
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Beitrag Di., 28.06.2022, 17:37

ja. Stichwort: Retraumatisierung. Sollte nicht passieren, ist aber eine mögliche Nebenwirkung. U.U. auch Behandlungsfehler.
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Laralove
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Beitrag Di., 28.06.2022, 17:46

Bei mir passiert das oft. Es löst sich nichts es wird alles nur schlimmer und bedrohlicher. Suizidgedanken traten dadurch vermehrt auf. Oder Ängste die ich früher nicht hatte. Das andere mich schlagen zum Beispiel.
Flashbacks hatte ich vor der Behandlung auch nicht.

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stern
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Beitrag Di., 28.06.2022, 17:58

Ansprechen. So sollte es m.E. nicht laufen. Temporäre Verschlechterung: O.k., es wurde etwas hochgeholt. Aber in irgendeiner Form sollte dann zumindest eineEntlastung eintreten. Wenn keine Anspassung der Vorgehensweise möglich ist, würde ich sogar über eine Beendigung nachdenken. Kann an verschiedenen liegen, z.B. auch unerfahrenen Therapeuten.
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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 08:21

Habt ihr denn in der Therapie darüber schon gesprochen?
Traumatherapie ist anstrengend und kann viel Belastendes hochholen. Es wäre wichtig dass Du Strategien kennst/lernst, wie Du da gegen steuern kannst bzw. Dein Therapeut sollte dies mit Dir besprechen.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 08:54

Laralove hat geschrieben: Di., 28.06.2022, 17:46 Bei mir passiert das oft. Es löst sich nichts es wird alles nur schlimmer und bedrohlicher. Suizidgedanken traten dadurch vermehrt auf. Oder Ängste die ich früher nicht hatte. Das andere mich schlagen zum Beispiel.
Flashbacks hatte ich vor der Behandlung auch nicht.
da frage ich mich warum du eine Traumatherapie (?) machst, wenn du keine Traumatrias erlebst? Oder sprecht ihr darüber aus anderen Gründen und währenddessen/seitdem werden die Symptome ausgelöst?
Warum gehst du zur Therapie?
..:..

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candle.
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 09:17

Du hattest ja schon mal deine Schwierigkeiten beschrieben: viewtopic.php?p=1180247#p1180247

Vielleicht hast du für dich eine nicht passende Therapie, wenn es denn noch die vom Vorjahr ist.

Ich könnte nichts mit einer "liebenden Mutter" Umkehrung anfangen.

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Laralove
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 11:07

Ich ging ursprünglich wegen Panikattacken und Depressionen zur Therapie.
Traumatische Erfahrungen waren bis dahin nicht bewusst und komplett verdrängt.
Traten dann im Gespräch immer mehr zu Tage.
Wobei es mir inzwischen lieber wäre es wäre so geblieben. Schlafende Hunde sollte man nicht wecken.

Ehrlich gesagt ist meine Motivation gerade ziemlich weg, nochmal wo anders was Trauma Therapie zu machen. Kann man die Dinge auch einfach ruhen lassen und die Symptome verschwinden dann wieder?

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 11:40

deine Panikattacken und Depressionen haben ja eine Ursache, das kommt ja nicht von nichts

Ich kann das Gefühl gut verstehen das alles lieber zu vergessen und nicht zu bearbeiten, abe leider kann das so nicht laufen, das wird dich immer wieder einholen, und zwar leider auch umso mehr je mehr du dich dagegen sträubst.

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stern
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 12:06

Laralove hat geschrieben: Mi., 29.06.2022, 11:07 Kann man die Dinge auch einfach ruhen lassen und die Symptome verschwinden dann wieder?
Möglich ist das und wir m.W. auch in manchen Fällen als vorzugswürdig angesehen.
Ob das auch in deinem Fall sinnvoll ist, wird kein Forum beurteilen können.

Von Kliniken hört man mitunter, dass Patienten nach einer Traumatherapie völlig retraumatisert entlassen werden. Aber auch, das Patienten von ambulanten Therapien dort landen.

Ob es sich wieder legt, wird abzuwarten sein. Also in deinem Fall wurde ja bereits etwas aufgewirbelt. Das unterschieden sich IMO etwas von "von ruhen lassen".

Ich würde sagen, Patient und Therapeut sollten in die gleiche Richtung arbeiten. Also nicht: Patient lehnt ab, Therapeut will aber trotzdem, dass...
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candle.
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 12:34

Laralove hat geschrieben: Mi., 29.06.2022, 11:07 Traumatische Erfahrungen waren bis dahin nicht bewusst und komplett verdrängt.
Ist es denn sicher, dass du traumatische Erfahrungen hast? Ich kann mir nicht so ganz vorstellen das alles verdrängt ist, wenn du Panikattacken hast.

Ich konnte das nicht in Verbindung bringen, aber wußte schon, dass etwas "da" war.

LG candle

PS: Du kannst auch reine Stabilisierung machen in Therapie.
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 12:47

"Ehrlich gesagt ist meine Motivation gerade ziemlich weg, nochmal wo anders was Trauma Therapie zu machen. Kann man die Dinge auch einfach ruhen lassen und die Symptome verschwinden dann wieder?"

Dann sehe ich das Problem nicht. Teile mit, dass dein Fokus bitte weg von Traumatherapie gehen soll hin zu Verhaltenstherapie wie man mit Panikattacken besser umgeht und nimm ggf. noch Medikamente gegen die Depression. Du kannst klar formulieren, was du willst und was du nicht willst. Dann tu das auch in deiner Therapie?

Man muss gar nichts ausgraben und wiederbeleben, manchmal braucht es halt Werkzeug um damit umzugehen, also die Symptome und auch dadurch kann sich die Lebensqualität verbessern. Ich bin kein Fan davon um jeden Preis Traumata auszugraben, sondern wenn dann gezielt sich um ein traumatisches Ereignis kümmern, WENN es in der Gegenwart intrudiert. Wenn dem nicht so ist, dann hat man durch Ereignisse auch keinen weiteren Schaden von genommen und würde auch nicht von einer PTBS sprechen.

Depression und Panikattacken kann aus vielerlei Gründen entstehen und muss nicht unbedingt mit zu behandelnden traumatischen Ereignissen in Verbindung stehen. Kann, muss aber nicht.

Offensichtlich bringt dir die Bearbeitung nichts, das solltest du klar formulieren (kopiere dir einen Text und nimm ihn zur Therapie mit). Nütze andere Therapieformen und Themen um deine Lebensqualität zu verbessern, gibt davon zu genüge.
..:..

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 13:04

Ich verstehe auch nicht wirklich, wenn Du schreibst, dass Deine Motivation weg ist und Du eigentlich Traumata gar nicht bearbeiten möchtest, warum Du es dann tust? Auch das wäre dringend mit Deinem Therapeuten zu besprechen.
Das Ziel der Therapie legt nicht der Therapeut fest sondern Du. Und das Ziel kann sich auch in einer Therapie durchaus ändern.

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Laralove
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 13:39

Ich habe mich wohl etwas wirre ausgedrückt.
Also PTBS Symptome bekomme ich in engeren Beziehungen, bei emotionaler Nähe. Wie jetzt in der Therapie. Dann kommen Erinnerungen aus einer missbräuchlichen Liebesbeziehung bzw Kindheit hoch.

Am Anfang war ich sehr motiviert. Weil es mich auch behindert Liebesbeziehungen einzugehen, Menschen zu Vertrauen usw. und ich mir das wünsche.
Weil ich oft in der Vergangenheit hänge, viel dissoziere und mit in Kontakt mit Menschen verloren vorkommen.
Aber so langsam denke ich das es gerade einfach nicht der richtige Moment ist. Oder das Setting nicht passt.
Ich bin berufliche gerade recht eingespannt, kann da nicht ständig ausfallen.

Depression und Panikattacken hahe ich übrigens nicht mehr. Das hat sich zum positiven verändert.

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candle.
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 13:45

Laralove hat geschrieben: Mi., 29.06.2022, 13:39 Also PTBS Symptome bekomme ich in engeren Beziehungen, bei emotionaler Nähe.
Ist es denn diagnostiziert?

Die Symptome treten bei Triggern auf, das hat nicht direkt mit Personen zu tun.

Irgendwie scheint dir noch das ganze "Ding" Therapie unklar zu sein.

candle
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