Nicht lebensfähig - PTBS

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Polarfuchs93
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Nicht lebensfähig - PTBS

Beitrag Sa., 04.03.2023, 17:33

Hallo,

ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Ich bin eine Transfrau (Operiert, alles drum und dran, außer Stimme) und habe so viele schlechte Erfahrungen mit Partnerschaft, Freunde und Familie gemacht. Um es kurz zu halten, bei mir wurde PTBS diagnostiziert (habe es auch schriftlich, Arztbrief von einer Therapie). Ausgelöst durch sexuellen Übergriff.
Dazu kommt starkes Mobbing und Verlust von jeglichen Freunden.

Aufgrund von schlechten Erfahrungen traue ich mich nicht mehr raus. Ich komme mit Menschen nicht mehr klar. Selbst mit meiner Familie nicht. Ich bin extrem einsam und alle Versuche Arbeit/Ausbildung zu finden schlugen fehl. Selbst eine Busfahrt ist Horror für mich. Angst/Panikattacken sind meine ständigen Begleiter. Ich glaube nicht, dass ich in naher Zukunft arbeiten kann etc.
Ich habe keine Ausbildung zu Ende geschafft und habe noch nie wirklich für Geld gearbeitet. Und jetzt kommt noch dazu, dass ich Angst habe auf der Straße zu landen.

Ich will wirklich was ändern, aber ich bin verzweifelt und weiß nicht wie. Momentan suche ich ein weiteren Therapieplatz, aber es ist zur Zeit echt schwer.
Ich weiß nicht weiter.
Ich bin kurz davor, alles zu verlieren. Mein Vater hat den Kontakt abgebrochen, weil ich ihn wohl mit runter ziehe. Er glaubt mir nicht, dass ich vergewaltigt wurde und meint, dass ich mir das nur ausdenke um zu Hause zu bleiben und zu „chillen“.
Zum Glück steht noch meine Mutter hinter mir. Momentan ist sie der einzige Mensch in meinem Leben. Aber ich sehe, wie sehr meine Probleme sie auch belastet.

Ganz ehrlich, ich will nicht sterben, ich will endlich glücklich sein, aber ich will nicht den einzigen Mensch an meiner Seite mit mir runter ziehen.

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candle.
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Beitrag Sa., 04.03.2023, 17:51

Hallo!
Polarfuchs93 hat geschrieben: Sa., 04.03.2023, 17:33
um zu Hause zu bleiben und zu „chillen“.
Heißt das du wohnst bei deinen Eltern? Und wenn ja, vielleicht ist es an der Zeit dein Leben selbst in die Hand zu nehmen?

Viele Grüße
candle
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peppermint patty
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Beitrag Sa., 04.03.2023, 18:38

Aktuell ist es tatsächlich sehr schwer einen Therapeuten zu finden, vielleicht ist deshalb ein Klinikplatz eine Alternative, um dich erst mal zu stabilisieren.

Dort kannst du evtl mal in Ruhe überlegen, was und wie du wichtige Weichen in deinem Leben verändern kannst, um zu einem zufriedeneren Leben zu gelangen.
Wichtig dabei ist, tatsächlich ins Tun zu kommen, denn die Dinge die für ein „gutes Leben“ notwendig sind kann dir niemand abnehmen.
Es gibt auch Beratungsstellen für Kriseninterventionen und zum Thema Coaching, Arbeit. Dort kannst du vielleicht Ziele festlegen und Pläne erstellen, wie du diese erreichen kannst. Sie helfen dir sicher auch dabei Dich strukturieren zu lernen.
Das Ziel „glücklich zu sein“ ist als Ziel nicht sehr geeignet, da es nicht konkretisiert, was du darunter verstehst und was du dafür tun musst. Zudem hört es sich für mich kindlich an. Wenn du was verändern möchtest und deine letzten Beziehungen nicht weiter belasten möchtest, geh deine Probleme an.

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Lady Nightmare
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Beitrag Sa., 04.03.2023, 19:57

Hallo Polarfuchs,

die Hinweise auf Klinik oder Beratungsstelle finde ich gut. Wie siehst du das?
Ich weiß nicht, in welchem Umfeld du lebst, aber in Großstädten gibt es oft zu deiner
Thematik ebenfalls spezielle Beratungsstellen und auch Selbsthilfegruppen für transidentitäre Menschen.

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Polarfuchs93
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Beitrag So., 05.03.2023, 19:03

candle. hat geschrieben: Sa., 04.03.2023, 17:51 Hallo!
Polarfuchs93 hat geschrieben: Sa., 04.03.2023, 17:33
um zu Hause zu bleiben und zu „chillen“.
Heißt das du wohnst bei deinen Eltern? Und wenn ja, vielleicht ist es an der Zeit dein Leben selbst in die Hand zu nehmen?
............
Nein ich wohne alleine.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 05.03.2023, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.


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Polarfuchs93
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Beitrag So., 05.03.2023, 19:43

Lady Nightmare hat geschrieben: Sa., 04.03.2023, 19:57 Hallo Polarfuchs,

die Hinweise auf Klinik oder Beratungsstelle finde ich gut. Wie siehst du das?
Ich weiß nicht, in welchem Umfeld du lebst, aber in Großstädten gibt es oft zu deiner
Thematik ebenfalls spezielle Beratungsstellen und auch Selbsthilfegruppen für transidentitäre Menschen.
Die Krisensitzungen um geeignete Arbeit zu finden, finde ich gut. An wen wende ich mich da? Jobcenter? Arbeitsamt? Ich werde Montag da mal anrufen.
Leider lebe ich in einer kleinen Stadt. Hier gibt es nur ein Treffen im Monat für Transgender und diese finden nicht immer statt weil kaum jemand hin geht. Ich war auch schon mal da, aber da waren halt nur 2 Leute die über 50 sind. Ich bin jetzt 29. klar die Zusprüche waren im Moment toll, aber nicht die Lösung.
Ich habe bereits Kliniken besucht. Habe wieder Struktur und Routine. Aber ich suche eine Therapie für Traumabewältigung oder sowas.
Mein Problem ist, dass ich nicht mehr mit anderen Menschen kann. Ich empfinde den Umgang mit anderen als sehr stressig. Das geht vielleicht ein paar Monate gut, aber dann erdrückt mich der Stress und alles Stürzt wieder zusammen.
Ich schaffe es nicht mich anderen zu öffnen, vertrauen aufzubauen etc. Ich werde selbst von Werbungen für Sexspielzeug im Fernsehen getriggert.
Egal wohin ich gehe werde ich blöd angemacht. Ich versuche immer wieder auf andere zu zugehen. Das tue ich wirklich. Therapeuten sagen mir ich solle es weiter probieren, aber mit jeder Niederlage wird es schwerer ein weiteren Versuch zu starten.

Naja..tut mir leid für mein Gejammer.
Ich halte weiter Ausschau nach einen Therapieplatz.

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 08.03.2023, 00:03

Polarfuchs93 hat geschrieben: So., 05.03.2023, 19:43
Die Krisensitzungen um geeignete Arbeit zu finden, finde ich gut. An wen wende ich mich da? Jobcenter? Arbeitsamt? Ich werde Montag da mal anrufen.
Oder auch Beratungsstellen deine Psyche betreffend, also nicht nur wegen der Arbeit.

Ich habe da wirklich gute Erfahrungen gemacht (im Gegensatz zu meinen Erfahrungen mit Psychotherapie). Wobei auch hier Passung gefragt ist. Auch dort kann man nicht mit jedem gleich gut, mag nicht jeden gleich gut leiden. Aber das steht dir zu, so ist das eben. Man passt auch im normalen Leben nicht mit allen gleich gut.

Ich fand dort alles aber sehr auf Augenhöhe, sehr sympathisch, sehr empathisch.

Solche Beratungsstellen muss man einfach googeln. "Stadt xy psychologische Beratungsstelle" sollte etwas ausspucken.
Oder direkt suchen z.B. bei Caritas, Wildwasser, Diakonie, Kirche.
Oder beim sozialpsychiatrischen Dienst - wobei ich selbst da noch keine Erfahrung mit gemacht habe, aber schon gehört habe, dass auch das okay war.

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Lawendelblüte
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Beitrag So., 12.03.2023, 21:57

Hi, von was lebst du denn derzeit und wie bist du Krankenversichert? Du musst ja bei Jobcenter oder AfA gemeldet sein.
Ich würd mehrere Schienen fahren, zum einen das Therapeutisch, zum anderen würde ich mir evtl. befristetet eine rechtliche Betreuung beantragen-(man ist da nicht entmündigt) die können einem Helfen, die Alltagsdinge zur regeln. Dann würde ich noch mit einem Hausarzt sprechen, und solltest du krakgeschrieben sein, versuchen mit Wiedereingliederung langsam in den Job zu kommen. Aber für deine Angst vor Menschen musst du in die Therapie, sonst wird das nix.

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