Was passiert in einer psychiatrischen Ambulanz?

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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wildeskeks
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Was passiert in einer psychiatrischen Ambulanz?

Beitrag Di., 17.10.2023, 18:32

Hallo,

die Frage steht im Titel. Da ich nirgends wirklich gute Informationen finde darüber, wie das abläuft, stelle ich die Fragen mal hier:
  • Fährt man einfach so in die psychiatrische Ambulanz oder muss man vorher anrufen?
  • Wann darf man dort hinfahren bzw. wie schlecht muss es einem gehen, dass man ernst genommen wird?
  • Was passiert, wenn man dort hinkommt? Hat man ein Aufnahmegespräch?
  • Bei wie vielen Ärzten, Psychologen oder sonstigem Personal muss man vorstellig werden?
  • Wie lange dauert das dort?
  • Wird das "aktenkundig"? Sprich erfährt von diesem Besuch jemand? (Arbeitsstelle, Krankenkasse, etc.)
  • Was kann dort alles passieren? Geben sie einem lediglich Tabletten und schicken einen nach Hause oder wird man überredet/gezwungen, länger zu bleiben?
Ich hoffe, dass mir jemand mit entsprechenden Erfahrungswerten eine Antwort auf meine Fragen geben kann.

Grüße,
wildeskeks
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candle.
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Beitrag Di., 17.10.2023, 19:18

Hallo,

leider weiß ich nicht wie es in Österreich läuft. Von daher würde ich dir raten mal bei Ambulanzen in deiner Nähe anzurufen um genau diese Fragen zu stellen.

Viele Grüße
candle
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Kirchenmaus
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Beitrag Di., 17.10.2023, 19:29

Hallo wildeskeks,

in eine Ambulanz geht man zu einem Termin und dann wieder nach Hause. Das ist kein Ort, an dem man bleibt.

Ich würde dort auf die Homepage schauen und anrufen oder schreiben, je nachdem, welche Kontaktmöglichkeiten angeboten werden und wie dringend es ist.
Find ich gut, dass du dich nach weiteren Möglichkeiten umschaust.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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wind of change
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Beitrag Di., 17.10.2023, 20:44

Hallo Wildeskeks,
ich war mal in einer psychiatrischen Institutsambulanz (in D).

Hatte mir vorher die Infos auf der Homepage und Flyer ziemlich genau durchgelesen.

Dann bin ich an einem Montag ziemlich frühzeitig dorthin gefahren, ohne Termin.
Ich musste lange warten, darauf war ich aber auch eingestellt. Vorher angerufen habe ich nicht, vielleicht wär ich aber auch gar nicht "durchgekommen".

Ernst sollte man meiner Meinung nach immer genommen werden, besonders in einer psychiatrischen Institutsambulanz.
Aber auch hier handelt es sich nur um Menschen, die auch Fehler machen können. Aber ich schätze (und hoffe), dass das die Ausnahme und nicht die Regel ist.

Ich musste also lange warten, dann wurde ich schließlich aufgerufen, und der Arzt, der gerade "frei" war, sprach mit mir.
Er hat mir zuletzt eine Liste mit möglichen Anlaufpunkten oder "Lösungsmöglichkeiten" gegeben. Eigentlich wollte er sich ein paar Tage später auch noch bei mir melden, welche Tagesklinik innerhalb deren Klinik für mich in Frage kommt, das tat er dann aber doch nicht mehr (das enttäuschte mich sehr); ich schätze aber, dass so ein 'vergessen' doch eher die Ausnahme ist (bzw hoffe es sehr)!

Ich bin nach dem Gespräch zurück "nach Hause" gefahren. Das war's. Tabletten hat er mir auf meine Anfrage hin verschrieben, gezwungen oder "überredet" wurde ich nicht, da zu bleiben.

A propos ..... Ich war auch mal in einem "Aufnahmegespräch" für einen möglichen Psychiatrieaufenthalt
(bin von selber dort hingegangen weil ich nicht mehr weiter wusste und die Arzthelferin von dem Psychiater mich direkt zurückgewiesen hat wegen Aufnahmestopp und Verweis auf die psych.Klinik): es war kurz vor Wochenende und "nächste Woche" könnte ich aufgenommen werden. Nach meiner Erinnerung war es eher so, dass ICH da Initiative zeigen musste und sie eher von der Patientenanzahl überlastet bzw "fast voll" waren.

Aber es hängt auch wohl von der individuellen Situation ab: wenn du ganz offensichtlich suizidgefährdet wärst, wär wohl auch von deren Seite aus mehr Initiative da, dich da zu behalten oder sonst wie in Sicherheit zu bringen oder zu wissen.

Vielleicht wäre sonst noch der "sozialpsychiatrische Dienst" oder "sozialpsychiatrisches Zentrum" was für dich: habe sowas auch mal in Anspruch genommen, weiss den Namen aber nicht mehr genau.
War dann ca 1mal im Monat ein Gespräch (evtl auch öfter möglich wenn Bedarf besteht), ging auch anonym, das heisst ich musste nicht meinen Namen nennen.

Viele Grüsse
wind
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
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scacchi
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Beitrag Mi., 25.10.2023, 16:11

Ich vermute einmal, dass das auch von Ambulanz zu Ambulanz abhängt. Daher empfehle ich Dir ebenfalls, bei Ambulanzen in Deiner Nähe anzurufen.

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Candykills
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Beitrag Mi., 25.10.2023, 17:34

Die Frage ist vielleicht erstmal, warum es eine PIA sein soll und kein niedergelassener Psychiater?
Willst du stationär aufgenommen werden?

Hier in Deutschland gibt es normal gewisse Voraussetzungen, wie eine gewisse Schwere und Dauer der Erkrankung. Meist landet man direkt über die Psychiatrie in der angeschlossenen PIA.

So gesehen gibt es sonst die Pflicht mindestens einmal im Quartal zum Termin zu erscheinen.
Öfter ist bei akuter Erkrankung oder so natürlich möglich. Wartezeiten variieren. Manchmal warte ich 2 Stunden mit Termin, manchmal 10 Minuten ohne Termin. Man sieht die Damen der Anmeldung, sonst den Psychiater zum Gespräch, Blutentnahme oder Depot-Spritze. Tabletten zu verschreiben ist sein Geschäft.
Und man wartet halt im Wartezimmer.

Aktenkundig wird wohl das, was auch beim niedergelassenen Psychiater notiert wird.
Durch die Ambulanz bist du einfach an die angeschlossene Psychiatrie besser angebunden. Mein Psychiater in der Ambulanz ist der OA und der kommt auch auf Station regelmäßig, also der Kontakt ist auch während eines stationären Aufenthaltes da, was für mich persönlich oft hilfreich war, weil ich meist in meinem desolaten Zustand glücklich war, wenn ich so einen Anker hatte, dem ich irgendwie etwas vertrauen konnte. Je nach Krankheit ist das ja ein Problem.
Außerdem gibt es Spezialsprechstunden wie Schizophrenie Abklärung oder auch für andere Erkrankungen.
Aber das ist wohl von PIA zu PIA unterschiedlich mit den Spezialsprechstunden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag Fr., 29.12.2023, 12:50

Bist du noch hier wildeskeks? Wie ist es dir ergangen?

Viele Grüße
candle
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wildeskeks
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Beitrag Sa., 30.12.2023, 14:02

Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten und ja, ich bin noch hier.

Ich war in keiner psychiatrischen Ambulanz und auch nicht in der Psychiatrie, ich kann also keine Erfahrungsberichte beisteuern. Zwischenzeitlich war ich bei einer Psychiaterin, allerdings hat mir das bisher noch nicht wirklich geholfen. Mein Zustand hat sich allerdings seither auch nicht verbessert (eher das Gegenteil).

Liebe Grüße,
keks
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Beitrag Sa., 30.12.2023, 15:10

Das klingt wenig erbaulich wildeskeks. Woran liegt es?

candle
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Beitrag Sa., 30.12.2023, 17:06

Das kann ich dir ehrlich nicht beantworten. Vermutlich liegt es an mir und meiner Unfähigkeit, Hilfe annehmen zu können oder einen Sinn darin zu sehen.
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Erdbeere02
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Beitrag Fr., 14.06.2024, 19:45

Auf deine Fragen im Eingangspost kann man keine pauschalen Antworten geben, das hängt immer vom Einzelfall ab. Sobald jemand dort in der Notaufnahme erscheint (freiwillig oder gezwungen) wird man zunächst von einem Pfleger/Krankenschwester befragt, warum man hier ist. Dann wird weiter entschieden, ob man zu einem Arzt kommt oder nicht, ob man stationär aufgenommen wird oder nicht usw.
Ich habe es vor einigen Jahren mal erlebt, daß ich mit einem total betrunkenem Bekannten zur Notaufnahme gefahren bin und wir dort wieder weggeschickt worden sind, weil dieses Krankenhaus für ihn nicht zuständig wäre, obwohl er dringend eine Entgiftung gebraucht hätte. Das kann auch passieren, wie gesagt, das hängt vom Einzelfall ab.