Zurückgezogen, Konversations Probleme, Einsamkeit..

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Silvanus
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Zurückgezogen, Konversations Probleme, Einsamkeit..

Beitrag Do., 01.01.2009, 01:23

Hallo zusammen und erstmal ein frohes neues Jahr an euch alle!


Nun zu meinem Problem, bzw. meinen Problmen welche ich selbst nicht richtig definieren kann und somit nicht wirklich weiter weiß.

Früher war ich ein lustiger, aufgeschlossener Junge. Selbstbewusst ohne Ende, konnte neue Leute kennenlernen ohne jegliche Probleme, war ein echter Stimmungsmacher, immer was zu erzählen gehabt, mit meiner Ex fast jeden Tag 5-6h telefoniert ohne größere Lücken, für jeden Mist zu haben.. Nur das hat sich von heut auf morgen um 180° gedreht. Aber nun zum Anfang meiner Story:

Ich hatte vor knapp 3 Jahren, durch die Trennung mit meiner Ex-Freundin, meinen damaligen gesammten Freundeskreis verloren und kann seit dem nicht mehr "Fuß fassen".. Da ich zu der Zeit nahezu nur mit ihr unterwegs war (sie wohnt etwas weiter weg) viele meiner Freunde hier meinem Ort vernachlässigt, sodass irgendwann garkein Kontakt mehr da war. Auch einige Versuche der letzten Zeit, bei den wenig die hier noch in der Nähe wohnen, haben gezeigt, dass es nicht mehr klappt. Jedoch habe ich mich damals gut in ihren Freundeskreis integrieren können, es kam auch hin und wieder zu Unternehmungen bei denen sie nicht dabei war, also hat damals alles ganz gut geklappt. So, als nun Schluss war haben sich auch die ganzen Leute zurückgezogen und ich stand von heute auf morgen ohne einen einzigen Freund da.

Zu der Zeit war ich (verständlicher Weise) echt am Boden zerstört und habe mich von meiner gesammten Aussenwelt total abgekapselt und mich ins Internet zurückgezogen. Mit verschiedenen (eigenen) Internetseiten und der daraus enstehenden Community's hatte ich auch immer viele Leute um "mich herrum" mit denen ich Tag und Nacht reden konnte und war wieder angesehen bei anderen.

Ein knappes halbes Jahr nach der Trennung ging ich auf eine Abendschule um mein FachAbi zu machen und habe gehofft, dass ich endlich dort neue Leute kennenlerne und neue Freundschaften knüpfen kann. Nur habe ich irgendwie die Fähigkeit, eine gescheide Konversation zu führen, verlernt. Ich war zwar nicht direkt ein Außenseiter in meiner Klasse, aber ich habe mich auch da sehr zurückgezogen. Zwar hab ich die eine oder andere Freundschaft geschlossen, aber als ich nach 2 Jahren (also vor einem halben Jahr ca.) mit der Schule fertig war haben sich auch diese Freundschaften schnell wieder verabschiedet. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich knapp eine Stunde von der Stadt wo ich zur Schule ging wegwohn und die meisten der Leute aus dieser Gegend kommen, aber eig. haben wir alle Autos, was das ganze anfürsich erleichtern würde. Mittlerweile hab ich nur noch mit einer Person der Schule sehr selten Kontakt und geh vllt. alle 3-4 Monate mit ihr (und ihren Freunden) weg feiern.

Nun hab ich vor einem halben Jahr meine Ausbildung hier in der Gegend angefangen und wieder mal gehofft, dass ich dort endlich neuen Anschluss finde und Leute kennenlerne mit denen man Freundschaft schliessen kann und auch mal des öfteren etwas unternehmen kann nur hab ich den Start auch wieder vermasselt, da ich mich einfach so zurückzog. Wenn andere z.B. zusammen essen gegangen sind, hab ich mich in unseren Pausenraum gesetzt und dort TV geschaut o.Ä. einfach nur um Gesprächen aus dem weg zu gehen. Zwar gibt es da die ein oder andere Person mit der ich auch schon feiern war, aber auch nur wenn mehrere dabei waren..

Ich habe es einfach verlernt mich zu unterhalten, so blöd es auch klingt. Aber wenn wir uns z.B. in einer Gruppe unterhalten kommt von mir garkein bzw. nur selten ein kleiner Kommentar, egal zu welchem Thema und wenn ich mich mal mit einer einzelnden Person unterhalte, wirkt das alles sehr gezwungen und nach ein paar Sätzen geht das Gespräch dann in ein Stillschweigen über.

Auch heute wieder wurde ich von 3 verschiedenen Leuten gefragt ob ich mit ihnen Silvester feier, aber da auf jeder der Partys max. die Person und eine weitere war die ich kenne und somit in der Masse wieder untergegangen wäre und den ganzen Abend stillschweigend dagehockt hätte, bin ich daheim geblieben.

Und nun ist es mir mehr als klar geworden, dass es so nicht weitergehen will.. Ich kann und will so nicht weitermachen, ich glaub ich bin der einzigste Mensch in meiner Altersgruppe, der heute Nacht allein daheim war, nur weil er nicht weiß wie er sich gescheid mit anderen Unterhalten kann und dass auch mal über mehr als 10 Minuten..

Es geht sogar soweit, dass ich nichtmal mehr mit meinen Familienmitgliedern, Mom, Dad, Bruder eine gescheide Unterhaltung führen..



Ich hoffe, dass ich mir hier ein paar gute Tipps holen kann oder sogar Leute finde, denen es ähnlich ergeht/ergangen ist und die mir ein wenig helfen können wieder "normal" zu werden..




PS: Das ist nun erstmal alles, was mir zu meinem Problem einfällt nur hab ich das Gefühl, dass ich noch etwas vergessen habe. Das gibt es dann als Nachtrag. :)

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Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 01.01.2009, 13:25

Hallo!

Was man verlernt hat, kann man wieder lernen - oder? Du hast den Vorteil, dass Du eigentlich weißt - noch weißt - wie es geht.

Am besten funktioniert es meiner Meinung nach, wenn Du damit beginnst, Dich weniger auf Deine Wirkung und Dein Befinden zu konzentrieren, als vielmehr auf die Menschen um Dich herum!

Du wirkst dann mit Sicherheit offener und lockerer. Verkrampft kommt man hauptsächlich dann rüber, wenn das wenige, das man eventuell zu sagen hat, noch gleichzeitig von einer strengen Lehrerstimme im eigenen Inneren beurteilt wird.

Untersuchungen mit Schüchternen beweisen dies, da sie gezeigt haben, dass deren Hauptproblem genau aus dieser Ego-Zentriertheit herrührt. Solbald sie sich selbst "los lassen" konnten und ihr Gegenüber wichtiger nahmen, klappte es mit der Unterhaltung viel besser.

Gruß, Eve

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fontana
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Beitrag Di., 27.10.2009, 14:00

Oh, ich kenne das Problem auch...! Hab mich auch extrem zurückgezogen, sogar von zu Hause gearbeitet über 2 Jahre. Dann nur wenige Freunde ab und zu getroffen - und wenn mal eingeladen zu Freunden von Freunden, dann ist es mir gleich zu anstrengend mich mit anderen zu unterhalten. Sogar mit meinen ca. 3 Freunden kam ich mir dann schon komisch vor, Konversation stockt etc.
Hab faste alle Einladungen ausgeschlagen, und wie gesagt, auch keine Kollegen, mit denen ich mich so treffen und arrangieren muss....

Ja, das ist wohl die "Ego-Zentriertheit"...! Hab mich ja extra zurückgezogen um mich endlich auf mich selbst konzentrieren zu können. So Seifenopern die die Kollegen veranstaltet haben, haben mich immer zu sehr mitgenommen und mich abgelenkt und fand ich auch schade um meine Zeit. Da war ich ganz froh, das los zu sein. Aber nun - nach ca. 2 Jahren, denke ich, dass darf mit meiner "Ego-Zentriertheit" nicht mehr so weiter gehen... Wenn es auch noch ein Stück stärker wird, kann ich mich bald mit kaum jemandem mehr unterhalten.... selbst bei meinen besten Freunden und meinem Freund komm ich mir schon komisch vor....
Ins Büro zurück kann ich aber nicht mehr, da sind alle Plätze besetzt.
Wie kommt man da nur wieder raus?
Dreht sich irgendwann alles nur noch im Kreis, alle Gedanken und Gespräche etc.

fontana

P.S.: An meinem Geburtstag war es z.B. sehr schlimm. Den hab ich nur mit meinem Freund allein verbracht. Da war ich ziemlich unzufrieden, da ich mir mehr Leute gewünscht hätte. Ich wär aber gar nicht in der Lage gewesen wen einzuladen... Eigentlich bin ich ja froh, wenn ich nichts tun muss und alles soweit in ordnung ist, allerdings ist mir doch was abgegangen! Dass ich was ändern muss wurde offensichtlich!

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Lyspo
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Beitrag Di., 27.10.2009, 15:56

Auch ich kenne diese Situation nur allzu gut:

Irgendwie findet man den Anschluss nicht und lässt sich immer tiefer ins eigene Ich zurückfallen.
Kontakte müssen gepflegt werden und Freunde muss man sich verdienen.
Es wird im allgemeinen viel Wert auf korrekte und gute Kommunikation gelegt und aus diesem Zwang heraus wird schnell einmal Resignation.
Man sagt das Falsche, verhält sich nicht korrekt, schweigt und irgendwann interessiert man sich auch nicht mehr wirklich für die Probleme der anderen.

Mit niemandem mehr Kontakt haben zu wollen, über sich selbst und die Gesellschaft nachzudenken.
Alleine der Gedanke daran erfüllt mich mit einer wohligen Traurigkeit.

Bitter für einen einsamen Wolf ist zudem, dass er sich dabei wohl fühlt, obwohl er sich damit schadet.
Man muss sich zwingen, Kontakte zu haben und Menschen zu treffen. Es ist hart, man fühlt sich unwohl und hat das Gefühl ständig überrumpelt und erdrückt zu werden. Ich sehe jedoch nur darin die Möglichkeit, einer totalen Verwahrlosung zu entkommen.

Es ist eben zu schön, alleine zu sein.

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 27.10.2009, 16:54

Hi, mir geht's wie euch.

Finde es auch viel schöner alleine meinen Gedanken nachzuhängen (solange es keine depressiven sind) und kann Leute nicht verstehen, die total leiden, wenn sie mal alleine ein Wochenende verbringen müssen. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Schlüsselkind groß geworden bin, und ich meine eigene Gesellschaft eigentlich ganz angenehm und anregend finde (*protz*)

Bin ich mit anderen Leuten zusammen, dann empfinde ich deren Art miteinander umzugehen nur wenig rücksichtsvoll (wer ist witziger, schlagfertiger) oder die Gesprächsthemen in irgendeiner Weise interessant.
Es stört mich auch, dass viele Menschen ihr Verhalten gegenüber anderen überhaupt nicht zu reflektieren scheinen, sondern nach eher primitiven Mustern miteinander umgegangen wird (Ausschließen, Ignorieren, etc).

Da kann ich getrost drauf verzichten. Um meine sozialen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen, schmeiße ich mich ab und an in Gruppen oder den Freundeskreis hinein. Halte es aber häufig nur kurze Zeit aus und muss mich dann wieder zurückziehen.

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Erdbeere02
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Beitrag Di., 27.10.2009, 20:57

Interessant, daß nach fast 10 Monaten so ein "alter" thread "ausgegraben" wird. Aber ich möchte auch noch etwas dazu sagen/schreiben.
Jeder Mensch hat ja ein anderes Empfinden, wieviele Nähe und wieviel Distanz er zu anderen Menschen braucht, man pendelt irgendwie zwischen den beiden Extremen ständig alleine - und ständig mit jemand zusammen hin und her. Ich denke, den meisten hier im Forum (wie mir auch) geht es darum, von dem einen Extrem (ständig alleine) weg zu kommen zu mehr Gemeinsamkeit mit anderen Menschen. Oder hat sich hier jemand schon mal dazu geäußert, daß er sich total überfordert fühlt, daß er ständig mit anderen Menschen zusammen ist, weil er ständig Rücksicht nehmen muß usw. Wohl kaum, aber ich selbst würde mich wohl überfordert fühlen, wenn ständig jemand in der Nähe wäre. Ich fühle mich dann irgendwie kontrolliert und beobachtet und müßte ständig aufpassen, was ich sage. Denn jedes Wort wird dann auf die "Goldwaage" gelegt und womöglich entsprechend erwidert. Mag sein, daß ich etwas empfindlich/sensibel bin, aber ich empfinde es halt so. Insofern hat ein Vorredner recht, wenn er sagt "Alleinsein ist ja so angenehm !" Normalerweise müßte man ja dankbar sein, wenn jemand (aus der Familie oder ein Lebenspartner/Freund usw.) in der Nähe ist und man einen Rat/Hilfe braucht usw. Aber ich habe da schlechte Erfahrungen gemacht, sodaß ich da etwas vorsichtig geworden bin und nicht immer menschliche Nähe suche. Jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter und vermute, daß aufgrund meines wahrscheinlich abweisenden Verhaltens kaum noch jemand mit mir Kontakt sucht. Wie kann ich das wieder ändern ? Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht ? Würde Psychotherapie mir dabei helfen ?
Soweit erstmal.

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Affenzahn
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Beitrag Di., 27.10.2009, 23:29

SandyP. hat geschrieben:Bin ich mit anderen Leuten zusammen, dann empfinde ich deren Art miteinander umzugehen nur wenig rücksichtsvoll (wer ist witziger, schlagfertiger) oder die Gesprächsthemen in irgendeiner Weise interessant.
Das Gefühl habe ich auch: Dass viele Leute "gerne" aneinander vorbei reden. Klar, manchmal muss man es tun, aber warum tun sie es freiwillig? Fühlen sie sich dabei gut, weil sie gelernt haben, dass "man" es so macht?

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vita
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 07:28

hallo,
Fühlen sie sich dabei gut, weil sie gelernt haben, dass "man" es so macht?
Es ist die Unverbindlichkeit, die durch oberflächliche Gespräche entsteht - denn ein gutes Gespräch ist kein Pfusch, sondern erfordert doch einiges an Engagement für den anderen, Einfühlungsvermögen und echtes Interesse. Und das riecht nach Arbeit .... dann müsste man sich ja echt bemühen, den anderen kennenzulernen und einiges von sich selber preis zu geben. Das ist heutzutage doch total uncool...

lg
vita

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Lyspo
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 07:35

@Erdbeere02
Ich kann Dich insofern beruhigen, als dass ich genauso fühle wie Du (ob das beruhigend wirkt oder nicht, sei dahingestellt )
Auch ich fühle mich überfordert, im Umgang mit Mitmenschen. Ich bin ständig am Aufpassen, was ich tue, was ich sage und wie ich mich verhalte, dass meine eigenen Bedürfnisse untergehen (sofern ich sie in diesen Situationen überhaupt definieren kann, ausser dem Wunsch einfach in Ruhe gelassen zu werden)

Irgendwie ist das wohl ein erlerntes Verhalten, dass man nur sich selbst vertrauen kann und man automatisch nie und unter keinen Umständen irgend welche Hilfe in Anspruch nimmt. (auch in Situationen, die man gewöhnlich nie alleine bewältigt, wie zbs. einem Umzug)

Das führt jedoch dazu, dass man auch keine Ahnung hat, wie man anderen überhaupt helfen könnte im Alltag.
Jeden Tag muss ich den Wunsch verdrängen, mich auf eine einsame Insel/Berghütte/Leuchtturm/Segelboot/etc. zurückzuziehen.

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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 19:12

Irgendwie ist das wohl ein erlerntes Verhalten, dass man nur sich selbst vertrauen kann und man automatisch nie und unter keinen Umständen irgend welche Hilfe in Anspruch nimmt. (auch in Situationen, die man gewöhnlich nie alleine bewältigt, wie zbs. einem Umzug)

Ja, aber woran liegt das ? Ich vermute mal, daß keiner wirklich Hilfe anbietet, ohne dafür irgendwann eine Gegenleistung dafür zu bekommen, bzw. derjenige erwartet schlicht eine Resonanz dafür, und sei es erstmal nur ein Dankeschön. Beispiel Umzug: Wenn jemand relativ unbekanntes beim Umzug mithilft (ohne Lohn) möchte er auch vielleicht gerne bei einer späteren Einzugsparty dabeisein. Oder von den Aussiedlern habe ich z.B. gehört, daß die sich gegenseitig beim Hausbauen helfen, ist ja an und für sich eine gute Sache, aber die Erwartungshaltung untereinander ist schon enorm. Denn wenn jemand z.B. aus irgend-welchen Gründen nicht helfen kann oder möchte, wird er irgendwann aus diesem gegen-seitigem Unterstützen ausgeschlossen und muß sehen, wo er bleibt. Es geht dann ja nicht mehr ums Hausbauen, sondern um die folgenden Ereignisse/Anforderungen wie Baybysitten, gemeinsame Feiern usw. Da ich eine Bekannte in diesem Milieu habe, kann ich da etwas mitreden. Also versucht jeder sich zusammenzureißen und mitzuhelfen, wo es geht, damit man nicht eines Tages alleine da steht.
Ok., jetzt bin ich etwas vom Thema abgewichen, aber ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, wie hoch die Erwartungshaltung der Mitmenschen in diesem Punkt sein kann.
Soweit erstmal.

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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 19:28

Das führt jedoch dazu, dass man auch keine Ahnung hat, wie man anderen überhaupt helfen könnte im Alltag.
Sehe ich nicht so, ich wüßte schon, wo ich helfen kann. Aber ich da leider auch schlechte Erfahrungen gemacht, insofern, daß meine Hilfe abgelehnt worden ist, vielleicht mangels Sympathie, Höflichkeit, Erwartungshaltung o.ä., was weiß ich.
Bei meiner Stiefmutter war es z.B. noch schlimmer, sie hat nie gesagt, wann sie direkt Hilfe brauchte, das sollte man aus den täglichen Gesprächen einfach so herausbekommen, d.h. man bot dann einfach die richtige Hilfe in dem Moment an, wo sie gebraucht wurde. Ich war/bin damit leider total überfordert, denn wenn derjenige nicht genau sagt, was er möchte, woher soll ich denn das wissen ? Umgekehrt war sie natürlich enttäuscht, wenn die erwünschte Hilfe nicht geleistet worden ist. "Warum hast du damals nicht ... ?" usw. Ich komme mit so einem Menschen nicht klar. Trotz der vielen Gespräche habe ich es nicht ganz herausbekommen. Ich kann nur vermuten, daß man bei ihr immer zwischen den Zeilen lesen/hören muß, was sie eigentlich gemeint hat. Ich erwähne das nur so ausführlich, weil sicherlich viele Menschen so denken/reden/handeln wie sie. Aber vielleicht liegt das auch nur an meiner schlechten Menschenkenntnis.
Soweit erstmal.

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Affenzahn
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Beitrag Mi., 28.10.2009, 20:02

vita hat geschrieben:Es ist die Unverbindlichkeit [...] denn ein gutes Gespräch [...] riecht nach Arbeit [...] Das ist heutzutage doch total uncool...
Erdbeere02 hat geschrieben:Ich vermute mal, daß keiner wirklich Hilfe anbietet, ohne dafür irgendwann eine Gegenleistung dafür zu bekommen
Das stimmt vielleicht schon, man muss die Leute belohnen, aber ist man dazu nicht auch eigentlich bereit? Wenn man etwas bekommt, fällt einem doch noch kein Zacken aus der Krone, wenn man etwas zurückgibt. OK, ich kann mir schon vorstellen, dass es viele Leute gibt, die sich dafür irgendwie ein bisschen schämen würden, weil sie es für uncool halten.

Eine wichtige Rolle beim Rückzug spielt aber vermutlich auch das Misstrauen:
Lyspo hat geschrieben:Irgendwie ist das wohl ein erlerntes Verhalten, dass man nur sich selbst vertrauen kann
Jedoch, wie gesagt, ist es doch nur vernünftig, sich helfen zu lassen, auch wenn man dann etwas zurückgeben muss. Es besteht aber eine Angst, dass zu viel zurückverlangt werden könnte. Dass vielleicht schon der blosse Kontakt mit Mitmenschen diesen den Schlüssel dazu geben könnte, einen auszunützen (zu missbrauchen). Denn sie ... sie sind doch so viel mächtiger als ich, und hinterlistig. Eigentlich komisch, so zu denken, oder? Aber tut ihr das nicht auch, ein wenig?

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Steffimaus83
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Beitrag Do., 25.02.2010, 12:18

ich habe das gleiche Problem- seit der Kindheit hatte ich nie viele soziale Kontakte und auch heute bin ich lieber allein- hab gern meine Ruhe- einfach manchmal auch um nicht reden zu müssen. Bei mir steht immer dieses MUSS im Vordergrund. Die Erwartung der anderen bersonders, kommunikativ, lustig o.ä. zu sein. Früher musste ich mir bei Dates oft anhören ich sollte einen Schwang aus meiner Jugend erzählen- da hab ich dann erst recht blockiert. In der Gruppe(ich habe einen festen Freund und der hat einen größeren Freundeskreis) bin ich oft ruhig. Ich versuche mich zwar einzubringen- aber es klappt nicht immer.

derzeit mache ich eine psychotherapie- aber ist bei solch einem Verhalten nicht eine VT effektiv?

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wiener22
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Beitrag Sa., 15.02.2014, 17:57

1.
Hallo ich bin neu hier und weiß auch nicht ob es so ein Thema schon gibt oder nicht, aber ich habe eigentlich mein Leben lang eine sozialphobie wurde von jahr zu jahr schlimmer bis ich Panikattacken bekommen habe ich bin jetzt 22 und bin seit 2 jahren in Krankenstand habe jetzt eine Psychologin gefunden zu der ich viel vertrauen habe und die auch meiner meinung nach ganz klug ist ^^ ich habe leider nur 2 Freunde mit denen ich mich villeicht 1 oder 2 mal im Monat treffe :/ ich würde gerne neue leute kennen lernen aber habe keine ahnung wie in discos oder bars gehe ich nie, übers Internet habe ich es schon lange versucht aber außer leute die sich lustig machen einen verarschen oder einfach nur dumm sind leider keinen erfolg. Meine frage ist ob es hier leute gibt die das genau so haben und ob sie sich irgendwie überwinden konnten oder anders leute kennen gelernt haben.

2.
Ich habe noch eine Frage ich tu mir extrem schwer gefühle zu zeigen, ich schaue immer das es jeden gut geht usw nur mich lass ich dabei links liegen, jetzt kommt meine frage weil ich schwer gefühle zulassen kann oder villeicht verdränge kann ich mich sehr schwer an meine kindheit erinnern war auch nicht leicht für mich wie mein Vater noch bei uns lebte. Meine Psychiaterin hat gemeint es kann sein das ich gefühle verdränge und darum kaum erinnerungen habe weil man ja gute oder schlechte erinnerungen mit gefühlen verbindet kann das sein ? hat sowas noch jemand ?


Sopp
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Beitrag Fr., 19.04.2019, 12:08

? hat sowas noch jemand ?
Hey , ich weiß das ist jetzt schon 5 Jahre her lol aber ich Versuchs trotzdem . Mir geht es genau so . Ist es bei dir jetzt besser geworden ? Wenn ja wie ? Ich glaube das würde mir sehr helfen , da ich alleine nicht weiß wie ich damit am besten umgehen soll

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