Psychotherapie-Forum

sebi hat geschrieben: ↑Mo., 31.10.2022, 16:09 Auch für psychisch Erkrankte gibt es viele Wege.

Ja dann raus damit sebi! Was gibt es da, wenn man den Tag nur vor Depressionen vor sich hinkraucht? Gerne kannst du uns im Eso Bereich Teil haben lassen. Ich bin dabei und freue mich auf Ideen! Warum nicht sein Wissen teilen?!

candle

Tja, lb Candle, das ist das fiese am Leben: Es gibt kein Patentrezept und jede/r darf s e i n e n Weg finden. Es gibt dabei leider keine Abkürzung.
Offenheit, Neugierde, Achtsamkeit, das Wachstum wählen und nicht die Angst, das Unbekannte als Chance betrachten, loslassen, refkektieren ....
Mit Eso hat das gar nix zu tun.
Und man kann nur bei sich beginnen und nur selber gehen.

candle. hat geschrieben: ↑Mo., 31.10.2022, 16:14Was gibt es da, wenn man den Tag nur vor Depressionen vor sich hinkraucht?
candle

Ich bin mir sicher, richtig gelesen zu haben. Die TE hat einen Job, ist also berufstätig. Was ihr schwer fällt, ist, den Job zu wechseln.

candle. hat geschrieben: ↑Mo., 31.10.2022, 15:44
Mit psychischer Erkrankung führen für mich die Wege nirgendwohin.

Das ist schon eine krasse Auffassung, den sehr viele, ganz sicher auch erfolgreiche Menschen, haben eine psychische Erkrankung. Psychische Erkrankung bedeutet ja nicht, dass man nicht leistungsfähig ist oder nicht in der Lage ist seine Ressourcen und Fähigkeiten zu nutzen. Es gibt sogar psychisch "Erkrankte", die gerade durch die Erkrankung erfolgreich sind.

Was bei dir ist, weiß ich natürlich nicht. Aber um sich (neue) Wege zu erarbeiten gibt es ja Therapie. Die gibts ja normalerweise nicht für "Gesunde". Wobei ich die Anführungszeichen ganz bewusst setze, denn rein Gesunde gibt es für mich nicht.

Im Moment bin ich nicht mehr in Therapie, das ist ja das Problem. Muss alleine zurechtkommen.

Griselda, es gibt weitaus mehr Unterstützungsmöglichkeiten als ambulante Therapie um sich neue Zukunftsperspektiven zu erarbeiten. Das Spektrum reicht über Tagesklinik (kommt darauf an wie mies es dir geht), Beratungsstellen, Agentur für Arbeit, Selbsthilfegruppen, Coaching,…
Möglicherweise ist da etwas für Dich dabei.

Das siehst du bis auf die Tagesklinik falsch pepper. Wenn du nicht arbeitslos bist, macht kein Amt etwas für dich.

candle

Candle, das stimmt so nicht. Man kann sich auch bei der Agentur für Arbeit Arbeitsuchend melden, dann ist man auch in der Vermittlung drin. Wenn bei Griselda der Vertrag ausläuft, dann ist sie sowieso verpflichtet das 3 Monate vor Ende des Vertrages zu tun.

Und Beratungsstellen sind oft unabhängig von der Agentur, da kann man auch hingehen wenn man noch nicht arbeitslos ist. Auch Coaching wäre eine reelle Möglichkeit. Das muss man halt selbst finanzieren.

Bluemoon, das ist aber exakt meine Erfahrung, die ich gemacht habe.

candle

Und ich hab andere Erfahrungen gemacht.

Als ich arbeitslos war, hat mir das Coaching sehr geholfen. Dadurch hab ich es geschafft nochmal komplett von vorne anzufangen - eine neue Ausbildung, mit 40. Ohne den Coach, hätte ich das nie gewagt.

Hier vor Ort gibt es Beratungsstellen für Arbeitslose, zu denen auch Menschen gehen können, die noch Arbeit haben aber bereits wissen, dass sie arbeitslos werden bzw. ihr Vertrag endet. Da gibt es sowohl reine Bewerbungsberatung, als auch orientierende Gespräche, wo es vielleicht hingehen soll. Die sind völlig unabhängig von der Agentur für Arbeit und somit braucht man da auch nicht den Status "arbeitslos".

Wo ich Dir zustimme ist, dass man sich nicht NUR auf die Agentur für Arbeit verlassen sollte. Da hängt es einfach extrem davon ab, an welchen Sachbearbeiter man da gerät. Es gibt welche, die engagiert sind und sich ordentlich kümmern, und es gibt andere die kannst Du vergessen. Ich meine es ist sehr wichtig sich da auch selbst um alternative Hilfsmöglichkeiten zu kümmern, wenn man merkt, dass man bei der Agentur überhaupt nicht voran kommt. Und die gibt es definitiv!

Bluemoon123 hat geschrieben: ↑Mo., 31.10.2022, 21:41 Hier vor Ort gibt es Beratungsstellen für Arbeitslose, zu denen auch Menschen gehen können, die noch Arbeit haben aber bereits wissen, dass sie arbeitslos werden bzw. ihr Vertrag endet. Da gibt es sowohl reine Bewerbungsberatung, als auch orientierende Gespräche, wo es vielleicht hingehen soll. Die sind völlig unabhängig von der Agentur für Arbeit und somit braucht man da auch nicht den Status "arbeitslos".

Ich denke hier geht es weniger um die Frage wo es hingehen soll als um Ängste sich einem neuen Team anzupassen, sich neuen Menschen in Vorstellungsgesprächen zu stellen und die Angst vor der Zukunft, denn ALG ist eben für viele Menschen ein stark finanzieller Einbruch, gerade in diesen Zeiten, die wirklich an die Existenz gehen können. Aber kein Problem, dann verzichten wir eben darauf mal ein paar Wochen nichts zu Fressen auf dem Tisch zu haben. *Böse Ironie

Ich meine es ist sehr wichtig sich da auch selbst um alternative Hilfsmöglichkeiten zu kümmern, wenn man merkt, dass man bei der Agentur überhaupt nicht voran kommt. Und die gibt es definitiv!

Ja, und was sind Alternativen?

Ich würde jetzt raten, dass Therapie die beste Option ist und würde mal schauen, ob man nicht kurzfristig an ehemalige Therapeuten herankommt. Und was mir noch eingefallen ist Griselda ist, ob du dich vielleicht mit deinen tollen Kollegen zusammentun kannst. Vielleicht ergibt es sich ja, dass man irgendwo mit einem Kollegen zusammen unterkommt? Das könnte doch stabilisieren? Oder das ihr euch gegenseitig empfehlt für Projekte.

Zu den anderen Beiträge werde ich nichts schreiben, weil es nichts bringt mit Menschen zu schreiben, die eine ganz andere Lebenssicht haben und nicht aus sich rauskommen.

LG candle

candle. hat geschrieben: ↑Di., 01.11.2022, 10:55 .... und nicht aus sich rauskommen.

Lb Candle, ohne Seitenhiebe gehts bei dir wohl nicht.
Wie ich schon schrieb, ich habe mit 50 noch mal den Beruf gewechselt und ja, ich war voller Ängste, d a s kannst mir glauben. Noch dazu eine Tätigkeit voller Verantwortung für andere. Alle möglichen StressSymptome: Schlaflosigkeit, Schweissausbrüche, Durchfall ... Was ich teilen will: Es ist möglich durch seine Ängste zu gehen! Aus den Ängsten rauszukommen und nicht, wie du meinst: Die Sicht des Lebens nicht verändern zu können. Mehr nicht.
Ergänzend möchte ich noch sagen, wenn man in seinen Ängsten gefangen ist, meint man ja, mutterseelenallein auf dieser Welt zu sein und das stimmt einfach nicht. Auch bei beruflichen Themen gibt es Menschen, die begleiten, unterstützen, helfen.
Und wie die Wissenschaft (und nicht die Eso) uns sagt, über 80 oder sind 90 und wären es nur 70 % unserer Sorgen, bewahrheiten sich nicht. Das ist doch tröstlich.

sebi hat geschrieben: ↑Di., 01.11.2022, 11:44

candle. hat geschrieben: ↑Di., 01.11.2022, 10:55 .... und nicht aus sich rauskommen.

Lb Candle, ohne Seitenhiebe gehts bei dir wohl nicht.

Das war kein Seitenhieb, das habe ich so empfunden und eben geschrieben, wenn da nur so oberflächliche Antworten kommen.

Wie ich schon schrieb, ich habe mit 50 noch mal den Beruf gewechselt und ja, ich war voller Ängste, d a s kannst mir glauben. Noch dazu eine Tätigkeit voller Verantwortung für andere. Alle möglichen StressSymptome: Schlaflosigkeit, Schweissausbrüche, Durchfall ... Was ich teilen will: Es ist möglich durch seine Ängste zu gehen! Aus den Ängsten rauszukommen und nicht, wie du meinst: Die Sicht des Lebens nicht verändern zu können. Mehr nicht.

Aber es muß dir doch auch klar sein, dass die Menschen alle unterschiedlich sind und manche nicht die Kapazitäten haben wie du sie hast?! Wie gesagt wäre es super ein bißchen zu versuchen etwas "maßgeschneiderter" an den User hier heranzutreten als das was du geschrieben hast. Man kann niemals davon ausgehen, dass jemand etwas genauso kann wie du es kannst. Und das "durch die Angst gehen" finde ich auch etwas unsinnig, wenn ich an meine Panikstörung denke. Klar, ich habe das bewältigen können, aber kann das jeder? Du wirst sicher auch deine Schwachstellen haben, die du nicht bewältigt bekommst.

Und natürlich ist etwas möglich, ich bin aus der Rente raus wieder auf den Arbeitsmarkt mit 50. Aber weißt du was das Problem ist? Ich finde niemanden mit dem ich darüber reden kann, weil es niemanden gibt, der aus der Rente wieder raus ist. Woran liegt das? An mir, höchst individuell...

Und wie die Wissenschaft (und nicht die Eso) uns sagt, über 80 oder sind 90 und wären es nur 70 % unserer Sorgen, bewahrheiten sich nicht. Das ist doch tröstlich.

Ja, da bin ich wohl die Ausnahme. Mich würde die Studie aber interessieren an was die das gemessen haben.

sebi, vielleicht magst du ja mal mit konkreteren Hilfen kommen. Es gab mal Zeiten da wurden diese Hilfen hier verlinkt.

LG candle

"wenn da nur so oberflächliche Antworten kommen."

Nun, ich denke, so "oberflächliche" Antworten kommen nur dann, wenn man durch das Tal, durch seine Ängste hindurchgegangen ist und jede/r der schon mal diesen Weg gegangen ist, dem brauch ich nicht zu sagen, was ich meine. D e r versteht und wer noch nicht versteht, was total ok ist (wirk-lich, war ja auch mein Weg), ist total ok. Ich weiss nur eines und das mit Bestimmtheit, wenn man offen ist, wenn man bereit ist, tun sich Welten auf. Und ja, dewegen ist mein Leben, beinflusst von verschiedenen Traumata keineswegs soegen-, konflikt-, angst- oder sonstwie frei. Ich darf schon jeden Tag um Achtsamkeit, Gegenwart u.a. sorgen.

Konkrete Hilfen? Man, dafür müsste ich doch in realen Kontakt treten und so generös bin ich nicht, um jmd zu sagen, was ihm/ihr konkret helfen würde.

Es geht hier immer noch um Griselda und nicht um dich sebi.

candle