Psychotherapie-Forum

Nico hat geschrieben: ↑Mo., 12.12.2022, 12:29 Allerdings macht mich stutzig dass du so auf eine Therapie bestehst.
Was glaubst du was dir die bringen wird?
Ein aufregenderes Leben mit deiner jetzigen Familie?
Eine Abstumpfung dass dir eh alles egal wird?

Nein nein, vergiss es diesen Knoten musst du selbst lösen und es wird weh tun.

Das sie mich dahin unterstützt und vielleicht auch hilft den "Knoten" zu lösen . Das der Hauptteil bei mir liegt, dessen bin ich mir bewusst.

Ich glaube halt, dass du das nur zu deiner Zufriedenheit lösen kannst, wenn DU 100% ehrlich zu dir selbst bist und die Eier hast, das dann, auch wenn es weh tut und hart ist, auch durchziehst.
Alles andere wird ein ewiges Blabla mit Betrug deiner Familie und mit Betrug an dir selbst bleiben.

Aber du musst es eh so versuchen wie du glaubst.

also ich halte da eine Beratung, einige Therapiestunden, vielleicht auch einige mehr für sehr sinnvoll.
Einfach um sich anzuschauen was da immer wieder passiert, was die Gründe sind und wie man vielleicht für sich eine Lösung finden kann. Warum sollte man sich nicht dabei helfen lassen ?
Vielleicht kann man auch eine Lösung für diesen gefühlten Mangel finden, anders Aufregung und den "kick" ins Leben holen, in die Beziehung holen.

Fur mich klingt das auch alles sehr passiv. Ist ist eine aktive Entscheidung, ob man fremd geht oder eben nicht.

Genau und es ist echt praktisch zu sagen dass sich eine Therapie halt noch nicht ergeben hat und bis dahin….
Naja

Florian311 hat geschrieben: ↑Mo., 12.12.2022, 15:15 Das sie mich dahin unterstützt und vielleicht auch hilft den "Knoten" zu lösen . Das der Hauptteil bei mir liegt, dessen bin ich mir bewusst.

Wie unterstützt dich deine Frau denn? Ich habe da gar keine Vorstellung zu und denke auch, wenn es allein an dir liegt, sie das gar nicht kann?

LG candle

stern hat geschrieben: ↑Di., 13.12.2022, 07:16 Ist ist eine aktive Entscheidung, ob man fremd geht oder eben nicht.

Natürlich ist es das. Das ist es immer. Aber das klingt mir ein wenig zu einfach und auch zu wenig empathisch
Man würde doch auch bei anderen Problemen hier nicht einfach sagen: Ja dann hör doch auf zu trinken / zu erbrechen / zu ritzen, ist ja letztlich deine Entscheidung

chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 13.12.2022, 10:48 Natürlich ist es das. Das ist es immer. Aber das klingt mir ein wenig zu einfach und auch zu wenig empathisch
Man würde doch auch bei anderen Problemen hier nicht einfach sagen: Ja dann hör doch auf zu trinken / zu erbrechen / zu ritzen, ist ja letztlich deine Entscheidung

Naja, immerhin brauchst du im Fall Fremdgehen einen Partner, was du bei allem anderen nicht brauchst.
Ich sehe das wie stern, es gibt eben wahnsinnig viele Zwischenschritte, die man durchaus unterbrechen kann.
Aber ich habe das sowieso nie verstanden, dass man in solchen Dingen vollkommen den Kopf verliert und dazu noch einen Menschen mit reinzieht, der u. U. auch noch leidet.

candle

Kann man so sehen. Aber auch anders.
Fremdgehen ist aus meiner Sicht keine (Sucht-)Erkrankung, sondern eine aktive Entscbeidung.
Ich kann auch den Reizen eines Kuchenstücks erliegen (passive Haltung... was nicht unempathisch ist, dafür zu sensibilisieren) oder mich aktiv dagegen entscheiden. Auch ist es der Frauen gegenüber nicht empathisch.

Er schreibt hier in einem Psychotherapieforum, sucht Therapie, sieht ein Problem.
Ich sehe da durchaus fließende Übergänge von der rein freien Entscheidung hin zur inneren Zerissenheit, Sucht, Druck

Und klar kann man auch einem Essgestörten sagen: Lass doch einfach das Kuchenstück stehen
Ob dem damit geholfen ist bezweifle ich

chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 13.12.2022, 10:57 Lass doch einfach das Kuchenstück stehen

Dem tut es aber nicht weh!

candle

wie kommst du darauf dass es dem TE nicht weh tut, ich sehr hier Fragen, Problembewusstsein, Suche nach Therapie. Und eben nicht einfach fremdgehen.

chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 13.12.2022, 11:14 wie kommst du darauf dass es dem TE nicht weh tut,

Es tut eben nicht nur ihm weh, sondern auch der Ehefrau und ggf. der Affäre. Das kann man doch nicht mit einem Stück Kuchen vergleichen.

candle

man kann glaub ich gar kein psychisches Problem so simpel mit einem Stück Kuchen vergleichen und sagen "ja dann lass es halt".
Ob es immer der Affäre weh tut sei mal dahin gestellt, die ist erwachsen und auch erst einmal für sich selber verantwortlich, und es gibt durchaus Frauen die sowas bewusst eingehen und ganz praktisch finden.
Und klar, von aussen betrachtet ist der Fremdgeher der Böse und die betrogene Ehefrau die Arme.
Beziehungen sind aber doch komplexer und es lohnt sich aus meiner Sicht und Erfahrung da hinzuschauen, eben wie die beiden leben können.

chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 13.12.2022, 10:57
Und klar kann man auch einem Essgestörten sagen: Lass doch einfach das Kuchenstück stehen
Ob dem damit geholfen ist bezweifle ich

Ob es einfach ist, sei dahingestellt.
Aber eine Therapie, die vermittelt, dass man Opfer der Umstände ist, ist keine (bzw. braucht keine).
Sondern Selbstwirksamkeit ist i.d.R Programm.

Und wie gesagt: Fremdgehen sehe ich nicht als Störung.