Fiction hat geschrieben:@Soluna Was ist denn passiert? Du bereust es, willst es aber nicht ändern? Dh. du bist voll verknallt, findest es aber nicht gut oder wie? Ich bin verwirrt
Ich hatte mal mit meiner ersten großen Liebe eine sehr intensive beziehung, so von 16 bis 19. Wir haben uns wahnsinnig viel gestritten bis es gar nicht mehr ging und die beziehung zerbrach, das ganze war traumatisch. Wir hatten beide schrecklichen liebeskummer und haben monatelang jeden tag geheult und hatten lange depressionen, aber waren auch völlig zerstritten und es ging keine kommunikation mehr.
Danach hatte ich dann eine längere Beziehung , 4 jahre später, die aber emotional bei weitem nicht so intensiv war. Die Sache ergab sich aus einer lockeren Affäre mit einem sehr tollem Mann den ich auch immer sexy fand und bei der ich ziemlich schnell schwanger wurde. Uns hat aber eher eine Freundschaft verbunden. Ich hab aber im laufe der Jahre irgendwie, trotz des Traumas darunter gelitten das ich nicht mehr so eine intensive Liebesbeziehung habe. Ich war irgendwie unzufrieden, emotional.
In den letzten 2 Jahren haben mein Ex Freund (der Vater meiner Kinder) und ich dann beide recht viel aufgearbeitet und ich habe mich wohl wieder mehr geöffnet oder so. Aber irgendwie ist die Beziehung dann auch ganz auseinander (die sowieso immer recht "locker" war). Es war auch 2 oder 3 Wochen dann schwierig, aber dann haben wir uns versöhnt und vertrauen uns eigentlich jetzt mehr denn je und sind sehr gute Freunde geblieben (auch sehr eng mit den Kids und so, ich würde sagen die Familie ist intakt geblieben.)
Jedenfalls habe ich mich dann tatsächlich wieder so richtig verliebt, was ich lange gar nicht fassen konnte. (Mein Freund hat was beziehungen betrifft übrigens ungefähr die selbe geschichte)
Aber irgendwie hab ich auch ziemlich schnell zu ahnen begonnen das in dieser neuen Liebesbeziehung früher oder später dieselben Probleme auftauchen wie damals mit meiner ersten großen Liebe. Ich durfte sozusagen zwar in jemanden verliebt sein, musste aber an den Punkten weitermachen an denen ich damals mit meinem Freund gescheitert bin. Zum Glück hab ich 10 Jahre mehr Lebenserfahrung!
Manchmal zwischendurch hatte ich solche emotionalen Schmerzen, wenn wir an einer Trennung standen oder schlimme Kommunikationsprobleme hatten das ich mir nur noch wünschte alles wäre normal und harmonisch vl ein bissl grantig und innerlich nicht wirklich glücklich aber ohne diese Schmerzen!
Es ist schon so, ich bin jetzt auf gewisse Weise innerlich glücklich. Ich bin jeden Tag glücklich wenn mein Freund neben mir ist und ich ihn betrachte und ich so verliebt bin in ihn.
Aber ob wir es wirklich miteinander schaffen ist unklar. Die Beziehung ist immer wieder voller Gift, und wir kommen immer wieder an Punkte die so tief und hässlich sind das es sehr belastend ist. Ich hab phasenweise viel weniger Energie mich um meine Karriere und Wohlstand zu kümmern als mit dem Vater meiner Kinder. Ich denke es gibt wesentlich mehr emotionale und Menschliche weiterentwicklung. Zb materielle Abhängigkeit führt in meiner jetzigen Beziehung in Katastrophen, ebenso wie gegenseitige Ansprüche oder der Versuch den anderen zu ändern. zB meinen ex, den vater meiner Kinder hab ich in manchen hinsichten beinahe zu einem Musterknaben "erzogen". Mit meinem jetzigem Freund geht das GAR NICHT! Der Pfeift mir was, versucht aber durchaus ständig, mich höchst rücksichtslosen und mmn unfairen Mitteln mich zu erziehen!
Tja, ich denke man kann sich das schon so ungefähr vorstellen.
Der eigentlich ePunkt warum ich geschrieben habe sei froh ist aber folgender: Wenn es nicht funktioniert, sind nicht einfach nur die Probleme weg die ich ohne ihn nicht hatte. Dann ist der Mensch weg der mir so wichtig ist. Das ganze wäre für mich der Verlust eine geliebten Menschen, der eine tiefe Trauer hinterlassen würde. Und ich schätze das risiko ist hoch das es passiert. In unsere Gesellschaft (oder überhaupt) funktionieren diese Art von Beziehungen selten.
Meist leiden die Menschen sehr unter solchen gescheiterten Beziehungen, die ihnen so wichtig waren, jahrelang.
Ich würde mal wagen zu behaupten diese Art von Liebe ist schlecht für Paarbeziehungen, man ist zugedröhnt auf Hormonen, neigt sich in den anderen reinzuprojezieren, ärgert sich schneller und greift öfter unterschwellig an, ist aber gleichzeitig viel angreifbarer und reagiert unsachlicher. Man verliert oft das gesunde bewusstsein sich selbst sein nächster zu sein und primär darauf zu schauen was einem gut tut, weil man eher verleitet ist "für den anderen" zu handeln, was dann auch wieder eine Einbildung ist usw......
Kann man ja auch überall lesen, verliebtheit (vor allem die starke die am anfang Monate bis zu zwei Jahre dauert) erzeugt im Gehirn einen Ausnahmezustand durch einen erhöhten Dopaminspiegel, der genau den Symptomen einer Psychose ähnelt...