Re: Missbrauch in der Psychotherapie
Verfasst: Mi., 26.06.2019, 11:52
Eine Verführung sehe ich auch nicht... sondern eher eine Art von Übertragungsliebe (die in x Therapien vorkommt... und damit auch eine gewisse Empfänglichkeit). Du hast leider ein Exemplar erwischt, das das ausnutzte und missbrauchte, indem er seine sexuellen Fantasien, die gehörig mit ihm durchgingen, in die Tat umsetzte. Er versucht sich jetzt herauszuwinden, ... so dass das direkt sprachlos macht. Solche Konstruktionen, in denen ein Ende zum Schein gestaltet wird, um Sanktionen zu umgehen, werden m.W. nicht so ohne weiteres gebilligt. Trotzdem ist wohl immer die Frage, wie gut man in einem Setting (in dem es keine Zeugen gibt) als Patient etwas nachweisen kann. Aber es klingt in der Tat nicht sonderlich plausibel, dass erst eine Therapie sehr dringend gewesen sein soll und dann plötzlich beendet werden musste. Ich hoffe, dass das erkannt wird.
Nun, wenn das ein Anliegen des Patienten ist, sollte das besprechbar sein (z.B. weil es irgendwelche Probleme gibt). Wenn das (ohne Veranlassung) vom Therapeuten aufgegriffen wird, so ist das mindestens fragwürdig (für was soll das relevant sein?). Wenn ein Therapeut intime Vorlieben erfragt, um seine eigene Neugierde zu befriedigen oder sich sexuell aufzugeilen, dann wäre das wohl eher als Grenzverletzung einzustufen. Im Grunde zeigt das umso mehr, wie er für seinen Teil, die Therapie sexualisierte. Ein Strafrichter kann v.a. den Missbrauch ahnden... ich glaube aber gut und gerne, das noch mehr war, das ethisch nicht korrekt war und das für die Berufsaufsicht relevant sein könnte. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen und wünsche viel Kraft! Gut, dass du Unterstützung hast!In der Mitte der Therapie erfragte er bereits meine sexuellen Vorlieben, er meinte, dass wäre Teil der Therapie. Ich weiß nicht mehr, was Teil der Therapie ist und war oder sein muss.