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Fantaghiro
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Mon, 12.Apr.04, 21:59 Nur zum Nachdenken.... |
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Ein kleiner Mensch kommt auf diese Welt. Er erlebt in den allermeisten Fällen nicht das Paradies auf Erden. Bedürfnisse werden ihm versagt, er wird in ein Schema gezwungen und mit Vorgaben überhäuft. Wehrt er sich dagegen, wird er. Irgendwann ist das für ihn so normal, dass er selbst die Vorgaben übernimmt und für richtig hält.
Er strebt Ideale an, die nie für ihn bestimmt waren, weil niemand wissen kann, wie es in seiner Seele aussieht. Dennoch streben Tausende nach demselben. Es hat viel mit „haben“ zu tun, jeder will möglichst viel haben. Geld, Macht, Ansehen, Erfolg, den „passenden“ Partner usw.
Doch das sind nur normierte Bedürfnisse. Und sie können niemals Lebenssinn sein. Es gibt eine Stimme in uns allen, die uns darauf aufmerksam macht, aber es ist nicht üblich, dieser Stimme zu folgen. Die Menschen haben Angst, anders als die Masse zu sein. Zwar gefällt der Gedanke, nur ein unbedeutender Teil in der Masse zu sein niemandem besonders, aber dennoch wagen sich nur wenige darüber hinaus. Die Stimme im Inneren ist immer da, aber viele hören sie nicht mehr. Zu lange haben sie auf „andere“ Stimmen gehört. Wir leben in einer rationalen Welt. Alles, was sich anfassen, sehen, hören und beweisen lässt, ist „real“. Damit beschränken wir unseren Horizont sehr. Und versuchen, auf eine Art glücklich zu leben, die niemandem gelingt.
Noch so viel Ansehen, Geld und Erfolg machen nicht glücklich, wenn das Glück nicht im eigenen Herzen ist. Und gerade weil es da nicht ist, strebt der Mensch nach immer mehr „Haben“. Es ist paradox, wo doch die so hochgelobte Rationalität sogar dafür ausreichen würde, zu erkennen, dass das ständige Bemühen in dieselbe Richtung, das nie das erwünschte Ergebnis gebracht hat, auch bei endloser Wiederholung nichts bringen wird.
Wenn das Glück im eigenen Herzen zu finden ist, muss man sich diesem zuwenden. Viele haben Angst davor. Denn im Herzen sitzt nicht nur das Glück. Dort sitzt auch die Wahrheit. Die Wahrheit über das Leben. Es kann sehr schmerzhaft sein, die bisherigen Illusionen aufzugeben. „Ich wuchs in einer netten Familie auf“, „Ich bin ein guter Mensch“, „Dieser hat Schuld daran“ sind einige Überzeugungen, die sich bei aufrichtiger Betrachtung als Illusion entpuppen. Wir bleiben damit seicht und leben in einer Scheinwelt, klammern uns an ein Bild, das nicht der Wahrheit entspricht.
In unserer Kultur werden wir zu „Gefühls-Flüchtern“ erzogen. Wir wollen, dass es uns nur gut geht. Aber das ist nicht das ganze Leben. Und wenn es uns so schlecht geht, dass wir uns „am eigenen Schopf“ nicht mehr heraus ziehen können, haben wir großes Pech gehabt.
Der große Slogan in unserer Zeit heißt: „Übernimm Verantwortung für dich, alles liegt nur an dir.“
Das ist eine Aussage, die davon ausgeht, dass der Mensch alles alleine schaffen kann. Es liegt also am Kind, dass es von klein auf Werte eingetrichtert bekommt, die nur auf Leistung ausgerichtet sind. Es liegt nur am einzelnen Erwachsenen, dass er, wenn er mit der Leistungsgesellschaft nicht mehr Schritt halten kann, ins Abseits gerät. Es liegt nur am alten Menschen selbst, dass er ohne Familie vereinsamt. Es liegt am einzelnen Sensiblen, dass er an der Oberflächlichkeit und Kälte der Welt leidet. Es liegt am Neurotiker selbst, dass er neurotisch geworden ist. Die vielen Süchtigen sind alle selber Schuld daran, die aggressiven Jugendlichen sind grundlos so geworden. Eingefleischte Esoteriker sprechen uns sogar die Verantwortung für unsere Krankheiten zu.
Nur zum Nachdenken…….
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