Muss Mann immer stark sein...?

sporadischer Gast 5 Österreich M, 40

Hallo,
ich hab das Problem, dass meine Partnerin, die eine Scheidung hinter sich hat, welche für sie psychisch sehr belastend war, mich ständig braucht um sich aufzubauen und sich anzulehnen. Ist im Prinzip für mich kein Problem, bzw. war es bis jetzt nicht, da ich psychisch ziemlich gefestigt bin. Dachte ich zumindest... aber in letzter Zeit merke ich, dass meine Batterien leer sind und ich keine Energie(psychisch) mehr habe.
Als ich vor 2 Wochen mit einem Problem, das mich sehr beschäftigte, zu ihr kam, hat sie komplett abgeblockt und wurde aggressiv. Ich fand dann heraus, dass sie damit überhaupt nicht umgehen kann, dass ich auch einmal nicht weiterweiß und SIE brauchen würde. Ich trau mich jetzt schon gar nicht mehr sie mit irgendwas zu belasten, sie erwartet jedoch weiterhin, dass ich für sie da bin und immer Stärke zeige. Aber meine Batterien sind leer. Wie lange hält man sowas aus? Bin etwas ratlos...

sporadischer Gast 7 Siegen W, 32

Hi! Ich würde sagen, dass man so lange helfend zur Seite stehen kann, solange man sich selbst nicht damit schadet. Wenn du merkst, dass, wie du sagst, deine "Batterien" leer sind, ist das in meinen Augen ein Zeichen dafür, dass dich die Probleme deiner Freundin selbst seelisch belasten. Vielleicht solltest du ein bisschen mehr an dich selbst denken?! zwinkernd..

Gruß, L.

sporadischer Gast 5 Österreich M, 40

An mich selbst denken, klingt ja gut und versuch ich auch, aber das hilft mir nicht mehr wirklich um meine Batterien aufzuladen. Und außerdem gelingt es mir nicht ihr klarzumachen, dass ich sie auch ab und zu brauchen würde...wenn ich ein Problem hab flüchtet sie, aber wenn sie eins hat ,soll ich für sie da sein. Wie kann ich das in den Griff kriegen?

sporadischer Gast 7 Siegen W, 32

Ich kann das zwar nicht richtig durch diesen kurzen Thread beurteilen, aber für mich sieht das so aus, als ob Eure Freundschaft nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
Mein bester Freund hat mal zu mir gesagt (nachdem ich ihn das zweite mal in einer Woche mit dem gleichen Problem genervt hab und mich dafür entschuldigen wollte): „Freunde sind dazu da, um sich gegenseitig auszunutzen.“ Dieses „ausnutzen“ ist so gemeint, dass man, wenn es einem gut geht, dem anderen beistehen kann, und dass der andere einem Beistand gibt, wenn es einem selber nicht gut geht. Und das hält sich scheinbar bei Euch nicht die Waage. Das es ihr schlecht geht ist schlimm, aber dir geht es scheinbar momentan auch nicht gut. Wenn ich merke, dass es einem Freund schlecht geht, stelle ich automatisch meine eigenen „wehwehchen“ in den Hintergrund, weil ich möchte, dass es ihm wieder besser geht. Du bist momentan aber scheinbar an einem Punkt, an dem du dein Problem nicht zurückstellen kannst. Und vielleicht könnte sie dann mal eine Stunde ihrer Kostbaren Zeit daran verschwenden, dir Beistand zu leisten. Hast du schon mal mit ihr über genau dieses Problem geredet? Was du dir von dieser Freundschaft erhoffst? Kommunikation ist sehr wichtig in einer Freundschaft, sonst kommt es zu Missverständnissen. Außerdem kann man nicht „riechen“, was sich der andere wünscht. Was hast du denn zu ihr gesagt, um ihr klar zu machen, dass du sie brauchst? Hast du ihr das klipp und klar so gesagt, wie du es hier geschrieben hast?

Helferlein 46 mittendrin und doch nicht dabei M, 32

Hallo Santo,

Ich hatte ´mal mit einer früheren Freundin das selbe Problem. Das ist nun fast 10 Jahre her.
Es ist eine zeitlang ganz OK, der stärkere, der Ausgeglichenere zu sein. -Und eine zeitlang tut es einem sogar selber gut, geben zu können. Das ist ja nicht umbedingt ein schlechtes Gefühl - solange man selber keine größeren Probleme hat.
Na, auf jedem Fall kam damals mein Abitur kam dann immer näher und ich hatte ziemlich viel zu büffeln. Gleichzeitig hab ich Ihr dann bei Ihrer Abschlußprüfung der Wirtschaftsschule geholfen, hab´mit Ihr Mathehausaufgaben gemacht, ihr bei den Praktikumsberichten geholfen, mit Ihr die Fragebögen für den Führerschein durchgeackert. Sie bei der Arbeitssuche unterstützt- Bewerbungen mit ihr geschrieben..Nebenbei war ich noch zum Ausheulen da. Hab sie aufgebaut und wieder angetrieben.
-und wenn ich sagte, ich muß lernen, kam bald der Anruf:"kannst Du mir nicht..."- irgendwann war ich fix und fertig. Sehnte mich nach Einsamkeit, Ruhe. Die Batterien lehr, komplett entladen.
Ich hab Sie dann verlassen, nach 11,5 Monaten. Sie hat mir dann noch gedroht, sich umzubringen- hat sie gottseidank nicht getan.
Es war damals nicht so, daß ich nichts mehr für sie empfunden hätte, aber ich habe gemerkt, daß mich diese Frau Stück für Stück kaputt macht.

Guest W

Hi Santo
Als seelischen Mülleimer würd ich mich nicht ausschlachten lassen. Man muss ja nicht für alle den Samariter spielen, schon gar nicht für undankbare.

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