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sam1972
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Post Mon, 17.May.04, 12:04      kind des freundes Reply with quoteBack to top

hallo ihr lieben,

mein problem ist folgendes. Ich habe vor nicht allzu langer zeit einen mann kennengelernt. Liebe auf den ersten blick, beidseitig. Wir haben seitdem eine unglaublich schöne zeit. Sind inzwischen auch schon zusammen gezogen. Nun ist es so, daß er u.a. einen 4 jahre alten sohn hat, der alle zwei wochenenden bei uns ist. Er ist wirklich ein ganz süßer. Ein überaus quirlieger junge.
Ich komme mit kindern sehr gut klar. Auch er mag mich augenscheinlich sehr.
Nun ist es aber so, daß es nicht gerade meine lieblingsbeschäftigung ist, mich mit kindern zu beschäftigen. Nach spätestens einer stunde mit einem kind zusammen, merke ich, daß das total an meine kraft geht. Ich merke, wie ich immer genervter werde. Ich bin voll berufstätig und mein wochenende war und ist mir heilig. Es ist nicht so, daß ich mir an den kind-wochenenden nicht auch einen gewissen freiraum schaffen kann. zumindest kann ich in ruhe ausschlafen. Aber sobald ich meine nase aus der schlafzimmertür stecke, hängt der kleine an mir dran. Ich bin überhaupt nicht übertrieben freundlich zu ihm oder springe sofort, sobald er mit spielwünschen an mich heran tritt. Das ist für ihn nicht unbedingt schlimm. Hauptsache ich bin in seiner nähe. Ich kann kaum alleine auf die toilette gehen. Selbst da will er am liebsten mit hin.
Je länger ich über diesen text brüte, desto auswegloser erscheint mir die situation. Der kleine kann ja nichts dafür, daß ich es ganz schelcht ertragen kann, den ganzen tag ‚gekreische’ um mich zu haben. Und er ist nunmal einfach ein lautes kind. Nur, wie schaffe ich es, gelassen an diese wochenenden ran zu gehen, ohne schon vorher von der vorstellung des wochenendes genervt zu sein? Und wie schaffe ich es allen ansprüchen (die des kleinen, die meines freundes, der gerne seine familie leben möchte – und letztendlich meine eigenen) gerecht zu werden? Und trotzdem die erholung zu bekommen, die ich für eine anspruchsvolle arbeitswoche brauche?

War jemand schon einmal in einer ähnlichen situation? Und hat tips für mich, wie ich besser mit o.g. umgehen lerne?

Viele liebe grüße von sam
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heulsuse
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Post Mon, 17.May.04, 12:53      Re: kind des freundes Reply with quoteBack to top

Hallo sam Wink

Na da hast du dir was angelacht *g*
Quote:
merke ich, daß das total an meine kraft geht.

Völlig zu verstehen !
Eltern müssen da auch erst durch diese psychische Hölle.
Und du hattest auch keine Gewöhnungszeit.
Eltern in der Familie haben die Kinder aber auch nicht immerzu 8 - 12 Stunden um sich.
Da spielen die auch mal mit Freunden, sind bei Freunden, im Kindergarten, bei Oma ...

Also so ein ganzer Tag, an dem der Fokus des Kindes allermeist auf dich gerichtet ist, puh ... Rolling Eyes Wink
Da muß wohl vorsorglich Ausgleich/Abstand her.
Das du Grenzen setzt ist super, genau das brauchen Kunder.
Zuneigung aber auch Grenzen.
Was gäbe es denn für Möglichkeiten, die dich etwas verschnaufen lassen ?
Rausgehen in nen Park, Spielptatz oder ähnliches, wo das Kind auch Zeitweise mit anderen oder allein schaukelt oder im Sand spielt, sind an schönen Tagen sicher erste Wahl, zumal frische Luft und Bewegung das Kind für den Rest des Tages/Abends ausgeglichener machen dürften.
Ansonsten zwischendurch unbedingt mal ca. 20 Minuten für sich einfordern (Geht das nicht, ist der Freund nicht da ? ) und z.B. Entspannungsübungen (Autogenes Training, Yoga) machen ...
Wie wäre ein Mittagsschlaf für ihn (und dich) ?
Ne halbe Stunde oder länger Ruhe gewonnen *g*

Na ja, bin selber kein Papa, habe aber Neffen ...
Trotzdem wird es sicher noch bessere Tips von "richtigen" Eltern geben, hoffe ich *g* Cool
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Incah
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Post Tue, 18.May.04, 9:12      Re: kind des freundes Reply with quoteBack to top

Ich bin auch keine Mama, aber ich habe Cousinen, mit denen ich viel zusammen bin...ich kenne das schon, dass das sehr anstrengend sein kann.

Aber es gibt da verschiedene Sachen:
Erstens sollte der Kleine lernen, sich auch mal selber zu beschäftigen. Muss am Anfang nicht viel sein, vielleicht eine halbe Stunde (er ist ja noch klein), wo er z.B. malt oder ein Bilderbuch anschaut, etc. Ich finde das kann man in diesem Alter durchaus verlangen. Das ist auch sinnvoll für das Kind, zu lernen dass nicht immer jemand da ist, der einen unterhält, sondern dass man sich auch selbst beschäftigen kann. Dein Kleiner scheint das ja überhaupt nicht zu können.

Zweitens frage ich mich auch, wo dein Freund ist? Ihr könnt euch ja abwechseln bzw. zusammen was mit dem Kind unternehmen, dann fällt es ja nicht immer nur auf dich zurück

Drittens könntest du Dinge unternehmen die der Kleine "alleine" machen muss, z.B. am Spielplatz Sandspielen, Schaukeln, etc. Er sollte sich da durchaus mit anderen Kindern beschäftigen (lernen) und nicht ausschliesslich an dir hängen, sodass du mit ihm in der Sandkiste Kuchen backst. Natürlich wird er immer wieder ankommen um dir zu zeigen was er gemacht hat, aber er sollte schon kapieren dass du zwar anwesend bist aber nicht der Alleinunterhalter bist für ihn.
Er sollte Autonomie zeigen, aber in dem Wissen dass jederzeit jemand da ist (ein Erwachsener) an den er sich wenden kann. Der Kleine scheint mir recht unselbständig (schüchtern? ängstlich alleine?) zu sein, liege ich da richtig?

Aber auch das kann man einem Kind beibringen, und das tut ihm auch gut.
Sprich mal mit deinem Freund darüber (ihr solltet da konsequent an einem Strang ziehen!) und vielleicht kannst du mal zur Erziehungsberatung gehen und dort dir Tips holen wie du das Kind zu mehr Autonomie erziehen kannst?
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sam1972
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Post Tue, 18.May.04, 13:00      Re: kind des freundes Reply with quoteBack to top

hallo ihr,

vielen dank für eure antworten...

@incah
ja, du hast recht. der kleine ist recht unselbständig. allerdings führ ich ihm da im moment noch zugute, daß für ihn die situation auch einfach noch neu ist. ich hab die letzten tage viel darüber nachgedacht. ich denke, er sieht mich einfach als freundin und nicht als mutterersatz an. was ich im prinzip auch ok finde. denn eine mutter hat er - ich kann und will ihm die auch nicht ersetzen. deshalb tu ich mich auch ein bißchen schwer da jetzt erziehungsmaßnahmen einzuleiten. das problem ist vor allen dingen, daß 2 tage zum erziehen nicht gerade die masse sind. nach zwei wochen fängt man im prinzip immer wieder von vorne an.
bisher hat sein vater die wochenenden für ihn auch eher spaßig gestaltet. er, als junggselle (kann man das eigentlich zu jemanden sagen, der kinder hat und schonmal verheiratet war??? hm... *grübel*) hatte für sich keinen festen tagesablauf und hat das wochenende den bedürfnissen seines sohnes angepasst. d.h. also für den kleinen, daß er zwei wochen bei seiner mutter alltag lebte, mit allem, was der so mit sich bringt. und dann alle zwei wochenenden jemand, der permanent um ihn war.
und jetzt bin ich aufgetaucht. sein vater ist mit mir in eine neue wohnung gezogen. und der kleine fährt einfach im moment noch total auf mich ab. und er geht natürlich davon aus, daß ich mich jetzt genauso um ihn kümmere, wie sein vater das getan hat und tut.
bisher hab ich einfach geglaubt, daß ich diejenige bin, die sich in den tagesablauf der beiden integrieren muß. merke aber, wie im ersten beitrag geschrieben, daß das total an meine kraft geht. auch wenn der vater größtenteils natürlich mit dabei ist. aber es gibt immer mal die ein oder andere stunde, die er vor dem rechner sitzt. er ist selbständig und berufsbedingt heisst das für ihn, daß er gewisse sachen auch am samstag oder sonntag organisieren muß. er ist natürlich froh, daß jetzt jemand da ist, der in dieser zeit ein auge auf den kleinen hat...
nichtsdestotrotz - da hast du wiederum recht - werde ich nicht umhin kommen, gewisse erziehungsmaßnahmen zu ergreifen, die unseren tagesablauf für alle entspannter machen. vielen dank für deine tips...

viele grüße von sam
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Incah
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Post Tue, 18.May.04, 13:32      Re: kind des freundes Reply with quoteBack to top

gerade weil die Situation noch neu ist, kannst du was bewegen. Wenn sie erstmal eingefahren ist und Routine ins Spiel kommt, ist es sehr viel schwerer.
Noch kannst du leicht die Regeln bestimmen, später, wenn der Kleine es erst gewohnt ist, dass es so und so läuft, geht das nicht mehr so einfach.

Ein Kind kann aber auch in diesem Alter schon begreifen,dass es bei Papa halt nicht so läuft wie unter der Woche bei Mama. Hast du noch nie erlebt dass Kinder etwas bei einem Nachbarn essen, was sie zuhause mit lautem Geschrei niemals essen würden?

Du sollst den Kleinen auch nicht erziehen im eigentlichen Sinn, sondern nur soweit erziehen, dass er sich bei euch anders verhält als sonst zuhause. Vielleicht bringt es ja was, sodass er dann auch zuhause sich mehr alleine beschäftigen kann.
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kaser
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Post Wed, 19.May.04, 13:45      Re: kind des freundes Reply with quoteBack to top

Tja, warum antworten die "richtigen" Eltern nicht? Vielleicht weil sie von dem kinderfeindlichen Yuppie-Tussie-Getue angekelt sind? Dem Sex-and-the-City-Frauenklischee: Frauen in den 30ern, nur Job und Fun, keine Kinder ...


Spass beiseite - Kinder s i n d laut, das gehört quasi zum Anforderungprofil Wink

Ich hatte es auch nie sonderlich mit anderer Leute Kinder (und um das gehts hier doch) - speziell das nach ein paar Stunden Kinderexposition zufrieden ins ruhige Eigenheim heimkehren ist mir noch in Erinnerung.

Beim eigenen Kind ist das dann natürlich gaaanz anders, und da kann man dann trotz anspruchsvoller Arbeitswoche nur die Stirne runzeln über Leute, für die ein Wochenende mit Kind nicht die reinste Erholung ist...

Zum Praktischen Teil: Aktivitäten im Freien, speziell mit anderen Paaren, die Kinder in ähnlichem Alter haben, sind imho sehr nett. Da hast du dann zwar noch mehr Kinder um dich, aber im Freien sind sie von der Akustik her nicht ganz so laut, und zudem gibts mehr Erwachsene, die sich die Aufsichtspflicht teilen.

Wenn eine anderer Mann versuchen wollte, meine Tochter alle 2 Wochen für 2 Tage zu erziehen, würde mich das übrigens ziemlich in Rage bringen - das nur so nebenher.

Versuch, den Kleinen lieb zu haben.

LG - Kaser
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Post Wed, 19.May.04, 15:40      Re: kind des freundes Reply with quoteBack to top

Quote:
Wenn eine anderer Mann versuchen wollte, meine Tochter alle 2 Wochen für 2 Tage zu erziehen, würde mich das übrigens ziemlich in Rage bringen - das nur so nebenher.

so war das nicht gemeint.
Aber wenn ein Kind z.B. am Wochenende bei den Grosseltern ist dann kann es auch da lernen, nicht sooo laut zu sein und ein wenig Rücksicht zu nehmen.
Und genausogut kann ein Kind lernen, sich selber zu beschäftigen - was keinem Kind schlecht tut meiner Meinung nach.
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