| Author |
Message |
markus
Helferlein


83
Wien M, 26
|
Thu, 27.Feb.03, 12:32 Eltern, Ablösung, ..... |
 |
Wie fange ich am besten an...
@apollon
| Quote: | | Ich kann mit Bestimmheit behaupten, daß ich ebenfalls immer willens war, eine Frau zu bekommen, nur irgendwie hatte ich mich gleichzeitig selbst daran gehindert. Etwas hatte meine männliche Kraft und meinen echten Willen blockiert. Erst als ich mich zu meinen Vater gestellt habe, hat sich das gelöst. |
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=1131
Ich mußte da an die Ablösung von den Eltern denken. Nur dem der die Ablösung schafft, kann in Beziehungen eintreten. Mich beschäftigt das schon länger. Hab´ich mich abgelöst (ich bin 24, eigentlich sollte das selbstverständlich sein,... hab da so meine Zweifel), geben mich meine Eltern frei, verstehen sie dass sie mich freigeben müssen (große Zweifel). Oder ist die Beziehung zu den Eltern nur nebensächlich...
@john
| Quote: | Ich bin im Bezug auf Sexualität und Beziehungen auf dem Stand eines vielleicht 15- oder 16jährigen. Obwohl man es mir absolut nicht anmerkt, kriege ich schon ein sehr mulmiges Gefühl, wenn ich mal eine Bekannte in den Arm nehme.
Das Gefühl dabei? Befremden, Sehnsucht, Angst, wohl ungefähr so, wie "jeder Normale" sich mit 15 gefühlt hat, wenn er seine Freundin in den Arm genommen hat. |
ich fühl mich genauso. ich denk mal weil ich keine erfahrungen habe. weil ich den erfahrungsschatz eines 15 jährigen besitze.
und ich bin 24. warum das ein problem für mich ist (also ich arbeite schon daran, aber diese tatsache ist nicht leicht zu akzeptieren): ich habe das mann sein so kennengelernt:
ein mann ist groß und stark
?man? schaut zu einem mann auf
er zeigt keine schwächen
er führt, er übernimmt die initiative
männer weinen nicht
@john
| Quote: | | Der Mann macht der Frau den Hof, imponiert, ergreift halt die Initiative - so ist es heute noch im allergrößten Teil der Fälle, und Frau macht da gerne mit. |
so habe ich die rolle des mannes kennen gelernt, primär durch die vorbildwirkung meines vaters. nicht im sinne eines tyrannen. ich würde sogar sagen mein vater war ein idol für mich. ich war gämzlich unkritisch und wollte ihm nacheifern. das was papa gut fand war und ist und muss für mich auch gut sein. schwächen: papa doch nicht. ich sprech nicht von meiner kindheit, sondern von meiner jugend. ein problem wurde das, als ich mit 14 in die htl kam, in der ich mich überhaupt nicht zurecht fand - meine erkenntnis: mit MIR stimmt was nicht, die folge waren depressionen. psychogisch gesehen kann ich meine vater wohl als übervater ansehen, an dem ich nicht rankomme.
die geschlechterhierarchie war klar: 1. MANN, 2. FRAU. meine mutter hat nicht viel zu sagen, nicht das sie nicht dürfte, sie ist ein zurückhaltender mensch, aber mein vater weiß es eh besser.
ich litt sicher unter meiner verspäteten pubertät, die erst mit 15,1 6 so begann, das hat das noch verschlimmert. aber ich begann meine eltern in frage zu stellen. ich redete halt kaum noch mit ihnen. eigentlich redetet ich mit fast niemanden mehr ~ depressionen. ich wollte besser sein als mein vater, ich wollte ein emanzipierter super mann sein, cosby²...
Zurück zur Ablösung: nach außen hin ja, weil ich redete ja kaum noch (mir ihnen) und das glaubte ich mir auch. aber tief drinnen hats anders ausgeschaut. dessen wurde ich mir gleich zu beginn meiner therapie bewußt. da hab ich schon seile gekappt. alle? weiß nicht. größere zweifel hab ich bei der ablösung meiner eltern von mir. die haben das glaub ich nicht so kapiert, weil die pupertäre rebellion gabs bei mir nicht. meine mutter bemuttert mich noch, aber ich glaub das beschäftigt mich weniger.
das verhältnis zu meinem vater ist... sicher nicht kumpelhaft. ich kann mit ihm nicht normal reden. ich tu mir auch schwer über meine zukunft zu reden. über mein studium (wofür ich mich nur schwer begeistern kann) sicher auch weil das noch von meinen eltern finanziert wird. dann haben sie auch die erwartung, dass ich ins von meinen eltern schon vorsorglich ausgebauten dachboden einzieh. ichhabe keinen plan,wie ich das ändern kann. ich red nicht gern über so was weil ich angst habe mich nicht durchsetzen zu können. meine eltern haben immer die besseren argumente,.und sie meinens ja gut. einen besseren weg schuldgefühle zu erzeugen gibt es nicht. schuldgefühle, damit haben mich meine eltern noch immer unter kontrolle
noch ein wort über die beziehung zu frauen: mittlerweile bin ich zu der erkenntniss gekommen, mit nett sein ist mann nicht erfolgreich
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=323&start=0
| Quote: | @Apollon
Wie meinst du das, dein Problem hat sich gelöst als du dich zu deinem Vater gestellt hast? |
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=1131
... zu deinem Vater gestellt, ... deinem vater gestellt?
wie macht man eltern klar, dass man seinen eigenen weg gehen will (ohne ungefragte ratschläge, erklärungen, belehrungen.....)
markus
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
Apollon
Forums-InsiderIn


213
M,
|
| markus wrote: | | ... zu deinem Vater gestellt, ... deinem vater gestellt? |
OK das folgende ist Jahre her, und ich schreibs nur auf damit jemand was draus lernt:
Ich habe meinen Vater früher als schwach empfunden, und meine Mutter als stark.
Gespräche habe ich grundsätzlich mit meiner Mutter geführt, defakto egal um was ging.
Ich war auch unzufrieden mit meinem Vater, besonders hat mich seine inkonsequente Haltung gestört.
Mit meiner Mutter hatte ich damals ein Kumpel-Verhältnis, freundschaftlich, offen.
Zu Frauen hatte ich ebenfalls hauptsächlich "guter Freund"-Verhältnisse, von wenigen Beziehungen einmal abgesehen.
Sie erzählten mir von ihren Problemen mit Männern, und ich dachte mir ich sei einer der ganz wenigen Männer, die das verstehen, und die Frauen sind ja so arm, und die Männer so wenig verständnisvoll. Außer ich natürlich
Das einzige was ich da nachgespielt habe, war die Dynamik in meiner Familie.
Und ich sehe ähnliches bei vielen Männern. Es ist vielleicht auch die heutige generell verächtliche Einstellung dem Männlichen gegenüber, die Tendenz so zu Tun als ob es die Kinder besser bei den Müttern hätten als bei ihren Vätern. Und viele junge Männer spielen mit, indem sie sich gegenüber den Frauen automatisch an zweite Stelle setzen.
Naja das ist ein soziologisches Phänomen, und mir eigentlich egal, wo ich es nun nicht mehr mitmache.
Inzwischen empfinde ich meinen Vater als stark, und meine Mutter als schwach. Naja schwach ist vielleicht der falsche Ausdruck, sie könnte (wie jede Frau) sicher ihr Leben meistern, aber mein Vater hat einfach einen klareren Weg. Meine Mutter ist eigentlich die Inkonsequente, die ihre Handlungen stark vom momentanen Gefühl abhängig macht, das aber rasch ändern kann. Ich wundere mich, hat sich nur meine Wahrnehmung geändert, und war das schon immer so, oder hat sich meine Herkunftsfamilie verändert?
Wahrscheinlich beides. Meine Eltern haben vor wenigen Jahren eine Familienaufstellung gemacht, und das hat auf die ganze Family Auswirkungen gehabt. Meinen Teil mich zu meinem Vater zu stellen, habe ich auf jeden Fall beigetragen - alte Überzeugungen und Gewohnheiten gehen nicht von selbst weg.
Zum Vater stellen bedeutet für mich *nicht*, jetzt mit ihm Kumpel statt mit der Mutter zu sein. Klarerweise hole ich mir bei ihm jetzt eher Rat als bei meiner Mutter, von manchen Spezialbereichen einmal abgesehen. Sag wir mal so, ich habe die Auswahl. Es bedeutet für mich gegenüber beiden Eltern nur das Kind zu sein, und sich keine andere, höhere Rolle anzumaßen. Gleichzeitig ist für mich mein Vater ein absolutes Vorbild. Natürlich gibt es ein paar Dinge die ich anders mache, doch das ist gut so, und trotzdem steht mein Vater hinter mir und gibt mir die nötige innere Kraft.
|
|
|
|
 |
markus
Helferlein


83
Wien M, 26
|
Tue, 03.Feb.04, 13:48 eltern - wut- unabhängigkeit - sprachlosigkeit |
 |
Hi
ich bin zurzeit wieder mal wütend auf meine Eltern. irgendwie wütend ist besser, weil ich so ein Gefühl nicht zulassen kann, zulassen will. es sind ja meine Eltern, sind meinen es ja nur gut......
meine Schwester hat mir gerade auf icq mitgeteilt, dass meine Mutter gemeint hat, ich hätte als die Famileinbeihilfe gestrichen worden ist, schon was sagen können wegen dem heim. also dass ich mir das selber finanzier.
funktioniert das tatsächlich so? das ist im Grunde die frage die mich beschäftigt. muss ich immer zu meinen Eltern rennen und fragen ob sie mir das noch finanzieren, ob ich das haben kann. Ich habe das Gefühl genau das erwarten meine Eltern. und mich macht das wütend. warum können sie nicht sagen, du musst jetzt selber was dazuverdienen!!! ich denk mir halt, so soll das sein (oder?) die Eltern entlassen die Kinder in die Unabhängigkeit (Vögel schubsen ihre Kücken aus dem Nest, damit sie fliegen lernen, Eltern lassen die Kinder sie für ihren unterhalt selbst aufkommen). ich litt und leide unter Depressionen und es war mir oft nicht möglich selbst für meinen Lebensunterhalt bzw. die Therapie aufzukommen. ich bin schon dankbar dafür. aber ich will nicht immer bitten und betteln. ich finde das so erniedrigend. ich habe so immer das Gefühl, ihnen was Rechtmachen zu müssen. weil sie so nett sind, mir mein leben finanzieren. es ja immer (immer schon) gut meinen. ist für mich ein Totschlagargument, auch wenn das nicht ausgesprochen wird, immer schwingt das mit.
Ich arbeite ein bisschen nebenbei, und es ist für mich in Ordnung, dass meine Eltern weniger mich unterstützen. aber warum können sie das nicht sagen?????????
vor 3 Jahren hab ich auch einen kleinen Nebenjob gehabt, und ich wollte mir das heim selbst finanzieren. Dazu hab ich sogar den Abbuchungsauftrag geändert, zuvor vom Konto meiner Eltern jetzt auf meines laufend. Und was war: ich bekam die miete auf mein Konto überwiesen.
Ich will ja gar nicht mitmeinen Eltern darüber reden. meine Schwester sagt es wäre gut. aber im Grunde will ich nur dass meine Eltern sagen, nein, wir unterstützen dich finanziell weniger.
Ich blick da nicht durch.
Mir würde helfen, wie ihr darüber denkt.
Danke
lg Markus
|
|
|
|
 |
admin
Site Admin


1270
Wien M
|
Tue, 03.Feb.04, 17:54 Re: Eltern, Ablösung, ..... |
 |
Lieber Markus,
trotz einer Vielzahl an Problemen und Fragen bitte nicht auch eine ähnliche Vielzahl von Threads öffnen, sondern wenn möglich, an bestehende von Ihnen* anhängen (was ich nun für Sie machen mußte...). Danke.
lg
rlf (admin)
* (oder anderer ForumsbesucherInnen, die schon zu einem vergleichbaren Thema schrieben)
|
_________________ Kontakt | Fragen & Antworten | Benutzungs-Tipps | Forums-Netiquette |
|
|
 |
| Werbung |
|
|
|
|