Freiwillig für immer alleine

Helferlein 69 BRD W, 21

Hallo!

Ich wollte mal ein Thema zur Diskussion bringen, über das ich seit einiger Zeit nachdenke. Und zwar kenne ich eine junge Frau (sie dürfte jetzt so 24 sein), die noch nie einen Freund hatte, auch noch niemanden geküsst usw., also rein gar nichts. Und es ist nicht mal so, dass sie über diese Situation unglücklich wäre, sondern ganz im Gegenteil sagt sie von sich selbst, dass sie niemals heiraten wird, niemals Kinder haben wird und auch niemals eine Beziehung zu einem Mann eingehen wird.

Und das finde ich höchst seltsam. Man kann ja so schön sagen „Jeder soll so leben, wie er will, und wenn sie damit glücklich ist, ist es ja in Ordnung.“ Aber ich halte das für absolut nicht normal. Ich meine, dass man nicht heiraten will oder keine Kinder, das kommt ja häufig vor, aber diese Frau wird niemals mal in den Arm genommen werden. Niemals wird sich jemand freuen, wenn sie nach Hause kommt oder an ihrem Leben teil haben. was wird sie in ihrem Alter denken, wenn sie auf ihr Leben zurückblickt und irgendwo alleine in einer Einzimmerwohnung sitzt? So etwas kann man sich doch nicht ernsthaft wünschen, oder? Wie seht ihr das? Sie hat mir nun erzählt, dass sie auch eine sehr schwierige Beziehung zu ihrem Vater hatte (kein Missbrauch). Und das könnte ja auch ein Grund sein (schlechtes Männerbild usw.). Aber trotzdem hat doch jeder Mensch diese Sehnsucht in sich geliebt zu werden. Das kann doch nicht einfach fehlen. Ist es das, was man „asexuell“ nennt? Obwohl sie schon Männer attraktiv findet. Ich kann mir das alles nicht erklären.

Naja, ich wollte das mal so in den Raum stellen. Vielleicht fällt ja jemandem etwas dazu ein.

Schöne Grüße,
DQ

sporadischer Gast 11 Österreich W, 23

wahnsinn... Neutral

hmm... über asexualität weiss ich nicht wirklich bescheid... wer cool wenn jemand der sich mit dem thema auskennt was dazu schreiben könnte. ich denke mal dass jeder mensch liebe hat die er auch in etwas investiert. meistens im idealfall zumindest, wahrscheinlich in die person die ihm/ihr am meisten bedeutet, meist der sexualpartner... es gibt aber sicher auch menschen die ihre ganze liebe nicht ihrem partner schenken sondern stattdessen zum beispiel ihren kindern oder einem freund/einer freundin oder ihrem haustier oder gott, oder sich selbst... oder vielleicht einem hobbie oder einem stofftier oder was weiss ich Smile

oder wie seht ihr das?? ich denke für jeden hat es was anderes die grösste bedeutung im leben. vielleicht ist diese frau einfach ein extremfall, und es gibt etwas in ihrem leben in das sie ihre ganze liebesenergie steckt... und ihr bedeutet ein sexualparter nicht das was ihr etwas anderes bedeutet... oder sie hat sich vielleicht einfach noch nie verliebt???! vielleicht kennt sie das gefühl der sexuellen anziehung einfach noch gar nicht? wer weiss? vielleicht hat sie noch nicht den/die "richtige"getroffen??? das hängt ja vom schicksal und von vielen umständen ab... oder sie ist wie du schon sagtest "asexuell".... ein thema mit dem ich mich aber zu wenig auskenne Wink

Moderatorin 1117 Wien W, 24

hmm naja ich selbst bin ja auch der meinung ich sei asexuell.. wobei ich mir da auch nicht so sicher bin.. ich hab keinerlei interesse, weder was berührungen, liebe oder sonst was betrifft.. wobei ich einfach glaube, dass liegt an den schweren depressionen, da ist für sowas einfach kein platz...

ich bin gerne single und habe auch kein interesse an einer beziehung.. aber ich denke sowas ist vielleicht nur eine phase..

und wegen liebe woanders investieren mag sein, aber vielleicht hat man sowas einfach nicht.. vielleicht ist man emotional so leer, dass man nix empfindet also auch keine liebe

das wären mal meine gedanken zu dem thema

grüße fallen angel

sporadischer Gast 11 Österreich W, 23

hi fallen angel! ich nenn mich sonst auch immer fallen angel, bin auch aus wien.. da haben wir ja was gemeinsam Smile

ich selbst habe auch an schweren deppressionen gelitten. hab auch psychopharmaka geschluckt. kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst. bei mir war zusätzlich noch das schlimme dass ich mich trotzdem genau in dieser zeit verliebt habe... und alles ist schiefgegangen... danach hatte ich sowieso auf gar nichts mehr lust und wollt mir mein leben nehmen... naja ich denke das mit der emotionalen leere ist wieder was ganz anderes... so fühl ich mich momentan selbst auch... aber asexualität ist nehm ich mal an ein mensch einfach ohne auch nur irgendein sexuelles empfinden der auch noch nie eines hatte?? für irgendwen??? naja bin gespannt ob wer schreibt der sich auskennt

Forums-InsiderIn 339 Die emotionale Hölle M, 22

@ DramaQueen

Quote:

Und es ist nicht mal so, dass sie über diese Situation unglücklich wäre

Hoffentlich irrst du dich da nicht! Viele Menschen bringen hohe schauspielerische Leistungen zum Vorschein,wenn es um dieses Thema geht,fühlen dabei aber ganz anders. Ich kenne auch so eine Frau,aber die ist um 10 Jahre älter als deine Freundin. Ob man einen Bezug herstellen kann,weiß ich nicht,aber ich möchte dir etwas über sie erzählen. Sie sagt auch,daß sie keinen Mann brauchen würde. Alles würde allein besser gehen,Kinder wären eine Belastung und Heirat eine unnötige Zeremonie. Wie nett. Ich kann dir sagen,daß diese Frau schon oft von Männern enttäuscht wurde und kein optischer Leckerbissen ist und zudem noch einen äußerst schwierigen Charakter hat (sie ist dominant und bestimmend,was einige Männer,mich eingeschlossen,überhaupt nicht wollen) Sie hat sich die selbstgerechteste Einstellung gesucht,die man nur haben kann um sich über ihre eigenen Schwierigkeiten mit Männern hinweg zu setzen und sich einzureden,daß sie diese sowieso nicht braucht. In Wahrheit wollte sie nur niemand (so wie sie ist). Ich glaube ihr die Geschichte nicht von der völlig unabhängigen Assexualität (dieses bringt sie auch zeitweise zur Sprache),da sie sehr wohl einen attraktiven Mann erkennt z.B. als wir in versammelter Runde schon einmal einen Film mit einem attraktiven Hauptdarsteller angesehen haben. Daß sie bei einer harmlosen sexuellen Äußerung verlegen wurde,zeigt zudem noch etwas anderes in diesem Zusammenhang.

Quote:

Ist es das, was man „asexuell“ nennt? Obwohl sie schon Männer attraktiv findet.

Das ist ein wahnsinniger Widerspruch.

Quote:

Sie hat mir nun erzählt, dass sie auch eine sehr schwierige Beziehung zu ihrem Vater hatte (kein Missbrauch). Und das könnte ja auch ein Grund sein (schlechtes Männerbild usw.

Es ist ziemlich sicher die Ursache (der Grund) und ihre Art zu leben und sich etwas einzureden scheint eine Taktik zu sein sich selbst anzulügen ("ich habe keinen Mann nötig")

sporadischer Gast 11 Österreich W, 23

hi du! (Oi) tut mir leid wenn ich das eigentliche thema kurz unterbreche. ich fand nur deinen ganzen beitrag gerade sehr gut, und ausserdem würd mich eine sache sehr interessieren weils mich persönlich betrifft. die sache mit dem dominanten verhalten, von dem du selber sagst dass du es an frauen nicht magst. mein problem ist dass ich auf männer so rüberkomme dass mich sich die meisten nie trauen würden mich anzusprechen. mir hat erst letztens ein freund gesagt dass ich so "model"-like rüberkomme, und halt so einen kühlen blick draufhabe, was zwar andere einerseits schön an mir finden andererseits aber distanz erzeugt. genauso mit meiner art: es ist jedes mal dasselbe. da ich seeeeeehhhhr emotional und sensibel bin, und ich meine gefühle sehr intensiv lebe bin ich auch sehr verletzlich, mehr als andere vielleicht. ich bin auch eher zurückhaltender was fremde und vor allem männer betrifft. ich baue mir nach aussen automatisch eine schutzfassade auf die rüberkommt als: arrogant, dominant, distanziert.... was ich aber überhaupt nicht bin. vielleicht weil du das thema angesprochen hast kannst du mir erklären was du unter "dominant" an einer frau verstehst. denn ich bin wirklich sehr nachdenklich und um meine falsche fassade abzubauen... möchte ich auch gerne wissen was genau als "dominant" rüberkommen könnte an mir. naja tut mir leid dass ich jetzt so ein thema eingeworfen habe...
wär nett wenn du mir vielleicht eine pm oder so schreiben würdest.

Helferlein 126 Deutschland W, 24

Hallo zusammen!

Ich habe den ersten Beitrag mit großem Interesse gelesen ... und glaubte fast, mich selbst wiederzuerkennen in der Beschreibung der Freundin!

Ich bin ebenfalls 24, ebenfalls permanent solo und ich kann nicht behaupten, daß ich mich nach einem Mann sehne. Ungeküßt bin ich zwar nicht, aber weiter als bis zum intimen Beisammensein unter der Bettdecke ist es bei mir und meinen ehemaligen "Partnern" nie gekommen.

Auch ich habe einen sehr besitzergreifenden und bestimmenden Vater, kann nicht vertrauen und auch nicht loslassen.

Ich frage mich wie viele andere hier auch ob deine Freundin wirklich so ehrlich mit sich selbst ist. Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich sagen, daß sie einfach Angst hat vor einer Beziehung. Vielleicht vor der Nähe, oder auch einfach davor, daß es nicht klappt und sie am Ende wieder alleine da steht und sich noch schlechter fühlt.
Sich auf einen anderen Menschen einzulassen ist für mich unheimlich schwer, ich hasse Berührungen aller Art und mußte - auch durch die bitteren Erfahrungen mit Trennungen - erst lange an mir selbst arbeiten und lernen, Gefühle zuzulassen bzw. dem Partner mitzuteilen. Ich denke, meine Beziehungen sind daran gescheitert, daß ich nach außen hin immer gleichgültig wirkte, keine Berührung haben wollte, mich sehr zurückzog, nicht wußte, was ich mit einem anderen Menschen "anstellen" soll.

Ich kann mir also nicht vorstellen daß deine Freundin das wirklich so ganz ehrlich meint mit ihren Aussagen. Klar, Kinder und Ehe sind eine Sache, aber jeder Mensch will doch geliebt werden und braucht dieses Gefühl auch!

Geht sie öfter mal mit Freunden oder alleine weg, oder vergräbt sie sich auch sonst eher zuhause? Ich vermute jetzt einfach mal, daß sie auch sonst etwas Probleme hat sich unter Menschen einzuordnen oder entspannt und offen zu sein. Nur eine Vermutung.

Lieber Gruß,

-Hero

Forums-InsiderIn 339 Die emotionale Hölle M, 22

@ Cartoon Hero

Quote:

ich kann nicht behaupten, daß ich mich nach einem Mann sehne...

in Bezug auf

Quote:

Auch ich habe einen sehr besitzergreifenden und bestimmenden Vater

Das geht sicher tiefer als das Beispiel meiner Bekannten,da es mich nicht wundern würde,wenn du wegen deines Vaters,der in der Kindheit als Schlüsselfigur für Männlichkeit gegolten hat,kein Urvertrauen zu Männern aufbauen konntest oder er seine Rolle so schlecht gemeistert hat,daß du zumindest vorbelastet bist.

Wenn DramaQueen's Freundin einen ähnlichen Vater gehabt haben sollte,könnte es natürlich auch zu diesen Symptomen
kommen. Meine Bekannte pflegt sich nicht und würde sich nicht sexy anziehen. Es macht sogar den Eindruck,als ob sie es verhindern
wolle,daß ihr Männer zu nahe kommen und nach der Phase der Enttäuschung "alle Männer sind Schweine" kam die Phase des "eigentlich brauche ich gar keinen Mann". Es ist ihr persönlicher Lösungsvorschlag,den sie mit Gewalt versucht zu vermitteln,aber jeder,der sie schon länger kennt,glaubt ihr das sowieso nicht. Deswegen sprach ich von schauspielerischen Leistungen. Ein "schlechter" Vater kann das Bild von der Männerwelt stark trüben aber auf jeden Fall mitbestimmen. Im positiven wie im negativen Sinne und im negativen Sinne kann er auch der Auslöser dafür sein,daß einer Frau der Appetit auf einen Mann gründlichst vergeht oder "nur" eine gewisse Vorbelastung zu verzeichnen ist,aber hier liegt meistens ein Denkfehler vor. Er heißt "Verallgemeinerung". Kein Mann kann einer Frau das zurückgeben,was ihr Vater ihr nicht geben konnte bzw. hat das nichts mit partnerschaftlichen Liebe zu tun und deswegen will das auch kein Mann tun.

Helferlein 126 Deutschland W, 24

Lieber Oi,

tut mir leid, da habe ich mich wohl etwas ungenau ausgedrückt. Ich wollte eigentlich mit meinem Post auf DramaQueens Beitrag antworten.

Allerdings finde ich die Diskussion über deine Bekannte ebenfalls recht interessant!

Du schreibst:

Oi wrote:

Meine Bekannte pflegt sich nicht und würde sich nicht sexy anziehen. Es macht sogar den Eindruck,als ob sie es verhindern
wolle,daß ihr Männer zu nahe kommen ...

Für mich liest sich das ganz so, als ob die Dame eine Menge eigener Probleme hat, die sie nicht in den Griff bekommt. Das 'sich nicht pflegen' etc. könnten ja auch Anzeichen einer Traurigkeit / Depression sein. Vielleicht kann sie gar nicht damit umgehen, wenn ein Mann tatsächlich auf sie aufmerksam wird? Ich schreibe hier nur meine Gedanken nieder, vielleicht entpuppt sich das eine oder andere ja als Denkanstoß.
Möglicherweise will sie mit ihrem ungepflegten Äußeren sagen:

Question

"ist mir egal was ihr denkt, macht mir nichts aus so rumzulaufen -> Ich hab das Selbstbewußtsein!"
Question

"bleibt alle von mir fern, ich will mich nicht auf andere einlassen!"
Question

"falls mich jetzt doch jemand anschaut, dann muß es Interesse an mir sein, und nicht an meinem Äußeren!"

verwirrt

Wahrscheinlich hat wie gesagt gerade mit sich selbst zu kämpfen und meint deshalb auch, daß sie niemanden an ihrer Seite braucht. Was ich an sich nicht so schlecht finde ... man sollte erst mal in sich selber einigermaßen ruhen können bevor man eine (glückliche?) Beziehung überhaupt führen kann (meine Meinung).

Lieber Gruß,

-Hero

Forums-InsiderIn 339 Die emotionale Hölle M, 22

Hi CartoonHero Exclamation

Quote:

tut mir leid, da habe ich mich wohl etwas ungenau ausgedrückt.

Das muss dir nicht leid tun Wink

Ich schweife gerne etwas weit aus.

Ich glaube an ihre Depression,aber ich kann ihr dabei nicht helfen.

Quote:

"bleibt alle von mir fern, ich will mich nicht auf andere einlassen!"

Trifft es wohl am ehesten,aber sie hat ihr Ziel erreicht. Kein Mann findet Interesse an ihr und da ist es wirklich ratsam vorerst allein zu bleiben (sie muss es auch zwangsweise) und zu lernen mit den Problemen einen Umgang zu finden Wink

Lassen wir das,sonst wird's zu sehr Off Topic...

Helferlein 69 BRD W, 21

Hallo ihr!

Woah, da sind ja nun schon einige Antworten zusammengekommen. Mal sehen, auf was ich alles eingehen kann.

Fallen angel, du bezeichnest dich selbst auch als asexuell!? Bedeutet das, dass du noch nie in jemanden verliebt warst und dir das auch gar nicht vorstellen kannst? Oder trennst du zwischen dem Gefühl der Liebe und der tatsächlichen Umsetzung einer Beziehung? Ich kann schon verstehen, dass du, wenn du so stark an Depressionen leidest, genug Probleme hast und für Liebe „kein Platz“ ist. Aber könntest du dir nicht auch vorstellen, dass es ein Mensch an deiner Seite es dir auch einfacher machen könnte, mit den anderen Problemen klarzukommen? Naja, ist jetzt vielleicht eine etwas naive Vorstellung von mir...

Oi, ich glaube auch, dass das vielleicht nur eine Fassade sein könnte, hinter der sich ein Mensch versteckt, vielleicht aus Angst vor Ablehnung. Meine Freundin ist tatsächlich auch keine Schönheitskönigin, obwohl sie, wie ich meine, schon jemanden finden könnte, wenn sie wollte. Sie ist nicht hässlich, sie hat vielleicht ein paar Kilos zuviel, aber nicht so schlimm, und wenn sie sich mal schminken und etwas schicker anziehen würde oder so, dann könnte sie auf jeden Fall jemanden haben. aber sie schließt das eben völlig aus. Ich glaube, bei ihr liegt es auch daran, dass sie ein sehr egoistischer Mensch sein kann und weiß, dass in einer Beziehung eben nicht immer alles nach ihr gehen kann. Sie kann schon sehr freundlich und hilfsbereit sein, aber wenn sie keine Lust hat, einem einen Gefallen zu tun, auch wenn sie es könnte, so hat sie eben keine Lust. Vielleicht hat sie Angst, ihre Freiheit zu verlieren. Die Freiheit, die von ihrem Vater immer so sehr eingeschränkt wurde. Naja, ich will nun auch keine Hobby-Psychoanalyse von dieser einen Person abgeben...

CartoonHero, ich glaube, zwischen dir und meiner Freundin gibt es schon noch einen Unterschied, denn du hast versucht bzw. versuchst, an dir zu arbeiten. Auch wenn es dir schwer fällt, versuchst du Gefühle zuzulassen und zu lernen, mit deinen Schwierigkeiten klarzukommen. Es ist ja auch schon zu einigen Versuchen einer Partnerschaft bei dir gekommen. Und ich glaube, dass du auf einem guten Weg für die Zukunft bist.
Aber bei meiner Freundin... ich glaube, sie würde es mit niemandem versuchen. Wenn man ihr Brad Pitt auf den Bauch binden würde, würde sie das glaube ich nicht sonderlich beeindrucken.
Kannst du denn sagen, dass du in die Männer deiner Vergangenheit verliebt warst und es eben an der Schwierigkeit der Umsetzung scheiterte? Oder hast du dich aus anderen Gründen darauf eingelassen?

Quote:

Geht sie öfter mal mit Freunden oder alleine weg, oder vergräbt sie sich auch sonst eher zuhause?

Das ist interessant, dass du das fragst, denn sie ist wirklich ein ziemlicher Einzelgänger. Sie hat kein großes Interesse an Freundschaften, die Initiative geht eigentlich immer von anderen, zB mir, aus. Sie telefoniert nicht gerne, sie geht nicht gerne weg, man fragt sich vielmehr, was sie eigentlich den ganzen Tag lang macht. Sie ist bei anderen nicht unbeliebt, sie hat Humor usw., aber sie will einfach meist ihre Ruhe haben. sie könnte so viele Freundschaften haben, die sie einfach wegschmeißt. Vielleicht ist dieses Desinteresse an Männer bzw. an anderen Menschen schlechthin einfach ein Charakterzug, den manche Menschen haben? ich weiß es nicht.

Naja, weiß nicht, ob das nun so ergiebig war, was ich geschrieben habe. vielleicht fällt mir später noch etwas mehr ein.

Liebe Grüße erstmal von
DramaQueen

Helferlein 126 Deutschland W, 24

Hallo DramaQueen!

Beim Lesen deiner Antwort ist mir aufgefallen, daß deine Freundin evtl. unter einer sozialen Phobie leiden könnte?
Wenn du hier mal die Suche benutzt, wirst du da sicher auch reichlich Info zu finden! Smile

Quote:

Kannst du denn sagen, dass du in die Männer deiner Vergangenheit verliebt warst und es eben an der Schwierigkeit der Umsetzung scheiterte? Oder hast du dich aus anderen Gründen darauf eingelassen?

Das ist eine sehr schwer zu beantwortende Frage ... und ich muß dir ehrlich sagen, ich bin mir da etwas unsicher. Dazu muß ich sagen, daß von diesen zwei Beziehungen die letzte eine Online-Beziehung war, mehr oder weniger. Mit Jan, meinem ersten Freund erlebte ich schon viele Momente von denen ich jetzt nachträglich sagen würde, daß es Liebe war. Mit Chris kam ich zusammen, als Jan und ich uns getrennt hatten - seine Freundin hatte sich auch grade von ihm getrennt. Er lebte in Kanada, wir besuchten uns allerdings zweimal im Jahr gegenseitig.
Zu ihm wollte ich gar keine Nähe zulassen - gerade weil ich merkte, daß es mich "erwischt" hatte ... konnte damit einfach nicht umgehen.
Die Trennung war dafür umso schmerzhafter, ich habe wochenlang geheult wie ein Schloßhund Wink

Positiver Weise muß ich aber sagen: es tat gut. Durch das, was die Trennung in mir auslöste, ist irgendwie ein innerer Schutzwall, den ich mir aufgebaut hatte, zerbrochen. Und nun bin ich sehr viel besser in der Lage Gefühle zu geben und auch "entgegenzunehmen". Das wollte ich nämlich auch nie, daß jemand sagt: "ich mag dich."

Joa, alles in allem ein bissel verkorkst, aber ich krieg es gut auf die Reihe Very Happy

Bei deiner Freundin würde ich aber schon mal wegen einer sozialen Phobie nachforschen ...

Nachträglich hinzugefügt:

Ach so, eins hab ich noch vergessen ... ist sie denn sehr in sich selbst versunken? Vielleicht liest sie viel, zeichnet / gestaltet oder denkt einfach nur viel (und alleine) nach? Das fiel mir jetzt ein, da ich mich sehr in meine eigene Welt zurückgezogen hatte (in die ich immer noch gerne eintauche *g*), bzw. auch oft einfach vor dem Computer sitze und irgendwas mache. Mittlerweile bin ich aber so weit, daß ich mich selbst "in den Hintern trete" und dann mit Freunden weggehe oder was Produktives mache!

Lieber Gruß,

-Hero

Forums-InsiderIn 354 Deutschland W, 33

Hallo Hero,

ja, das mit der Sozialen Phobie kommt oft vor bei Leuten, die keine Beziehung haben und noch nie eine hatten. Bei mir ist es auch so. Bin jetzt 30 und hatte auch noch nie eine Beziehung. Für mich ist das eine zwiespältige Sache. Als Mensch vermisse ich Dinge wie Zuneigung, Nähe, das Gefühl geliebt zu werden. Mit meiner Sozial Phobie aber bin ich blockiert und fürchte mich davor. Einen Partner zu haben erfordert sich dem anderen zu öffnen und Vertrauen zu haben. Wie soll das funktionieren, wenn ich mit anderen Menschen nicht mal auf einer normalen vollkommen neutralen Ebene umgehen kann? Wenn ich dieses ständige Misstrauen meinen Mitmenschen gegenüber nicht ablegen kann und überzeugt davon bin, dass sie sich nur aus Pflichtgefühl oder weil sie etwas von mir wollen mit mir abgeben? Ich verstehe einfach nicht die Spielregeln des menschlichen Mitereinanders, da wird mir auch meine Therapie nicht viel helfen können. Wenn ich sogenannte glückliche Menschen sehe, die in einer Beziehung leben, tut es mir einerseits weh, andererseits bin froh, dass ich deren Probleme nicht habe. Schon verrrückt. Aber natürlich habe ich im Laufe der Zeit auch gelernt, mir eine Beziehung schlecht zu reden.

@Drama Queen,
meiner Meinung nach werden die vorhandenen Probleme in anderen Lebensbereichen durch eine Beziehung nicht gerade geringer oder gar verschwinden. So eine Beziehung bringt meistens auch neue Probleme mit sich. Ich denke, da braucht es schon einen sehr verständnisvollen Partner, den man auch erstmal finden muß. Und ob "Verständnis" allein dann wirklich eine gute Grundlage für eine Beziehung ist, weiß ich nicht.

Viele Grüße,
Karola

Helferlein 69 BRD W, 21

Hallo nochmal!

Hm, ich weiß nicht, eine Phobie ist doch eine Angst und das würde ja bedeuten, dass meine Freundin Angst hat, rauszugehen und Leute zu treffen usw. Ich dachte immer, eine Sozialphobie ist auch, wenn man zB Angst hat, vor anderen zu sprechen oder allein schon vor dem Busfahren oder was weiß ich noch. Karola, du kennst dich bestimmt aus, wenn du auch darunter leidest...
Bei meiner Freundin ist das alles nicht der Fall. Sie hat keine Angst, sie hat glaube ich einfach kein Interesse, keine Lust, ist lieber alleine, ich weiß nicht. Sie ist auch nicht sonderlich nachdenklich oder in sich versunken oder so, wie CartoonHero geschrieben hat. Ich glaube, die meiste Zeit sieht sie fern. Rolling Eyes

Manchmal ist wie ein Kind, obwohl sie schon 24 ist. Ich kenne sie nun schon recht lange und irgendwie hat sie auch nie solche Sachen gemacht, die man in der Pubertät mal so macht, Schminke ausprobieren, für einen Star schwärmen, Bravo lesen, ein Poster an der Wand haben, Alkohol oder Zigaretten mal ausprobieren, irgendwas....
Gibt es das, dass jemand seine Pubertät so ganz überspringt? Oder soll das noch kommen?

Alles sehr seltsam irgendwie....

Forums-InsiderIn 339 Die emotionale Hölle M, 22

Ich kenne mich mit Sozialphobie nicht aus,aber ich vermute mal,daß das immer auf das Ausmaß (den Schweregrad) ankommt.
Man kann sich auch gelegentlich mit Freunden treffen,aber niemanden in seinem privaten Bereich zulassen. Ob das etwas mit Sozialphobie
zu tun hat,weiß ich eben nicht,aber geben tut es das schon.

Quote:

Ich kenne sie nun schon recht lange und irgendwie hat sie auch nie solche Sachen gemacht, die man in der Pubertät mal so macht, Schminke ausprobieren, für einen Star schwärmen, Bravo lesen, ein Poster an der Wand haben, Alkohol oder Zigaretten mal ausprobieren, irgendwas....

Sie wird schon wissen,was sie verpasst hat,sage ich da nur dazu. Ich glaube nicht daran,daß deine Freundin glücklich mit ihrer Lebensweise ist kopf

aber worum geht es dir aber dabei? Willst du deine Freundin besser verstehen können?

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