Vermieterin

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Es geht um die Beziehung zu meiner Vermieterin. Dazu muss ich vielleicht erst mal erklären, wie ich so wohne. Ganz unten im Haus ist eine Bäckerei, die von der ganzen Familie betrieben wird. Im ersten Stock wohnt meine Vermieterin (~65) mit ihrem Mann. Im zweiten Stock wohnt deren erwachsener Sohn. Ich wohne ganz oben in einer kleinen Wohnung, Toilette und Dusche teile ich mir auf dem Flur mit meinem Nachbarn. Auch bei Vermieterin und Sohn liegt jeweils ein Teil der Wohnung auf der anderen Seite des Flurs, was bedeutet, dass wir hier sehr offen wohnen, so treffe ich den Sohn auch häufiger mal in Unterhose über seinen Flur tapsend, auch ich bin häuig nur im Nachthemd hier oben unterwegs und es ist alles sehr locker. Wir alle (außer mein Nachbar) treffen uns auch häufiger mal im Treppenhaus und wechseln freundlich ein paar Worte, wie es dem anderen geht und ähnliches. Der Sohn hat mich sogar schon zwei Mal in eine Klinik gefahren und dort abgeholt. Das eine Mal sogar ganz spontan, weil ich direkt in die Geschlossene musste. Ich habe also ein gutes Verhältnis zu meiner Vermieterin und den anderen Familienangehörigen hier im Haus und möchte, dass das auch so bleibt.

Jetzt habe ich aber ein Problem. Ich möchte eine Waschmaschine kaufen. Ich weiß aber, dass meine Vermieterin mir verbietet, eine in meiner Wohnung aufzustellen. Als wir und damals darüber unterhalten haben, kamen wir nur zufällig auf das Thema, es war mir also nicht wichtig, eine Lösung für das Problem zu finden. Jetzt ist es mir wichtig.

Es fällt mir extrem schwer, da jetzt für mich zu sorgen, weil ich eigentlich keinen Streit hier im Haus möchte. Ich möchte weiterhin mit allen hier im Haus gut klarkommen.

Ich möchte jetzt in den nächsten Tagen, wenn ich meine Miete zahle, meiner Vermieterin mitteilen, dass ich eine Waschmaschine brauche und die auch irgendwo im Haus aufstellen möchte. Ich habe vor, ihr dann zu sagen, dass sie dazu ja noch nicht direkt etwas sagen muss, sondern ich würde sie ein paar Tage später noch mal darauf ansprechen.

Aber ich fürchte mich so vor diesem Gespräch. Ich habe Angst, dass das in Streit ausartet und das möchte ich wirklich nicht. Andererseits muss ich doch für meine Bedürfnisse sorgen.

Hat jemand Tipps, wie man so ein Gespräch angehen kann, bei dem man jemandem gegenüber sich selbst vertreten muss? Oder vielleicht Ideen, wie das nicht in Streit ausartet und ich trotzdem nicht gleich zurückstecke?
Ich will doch keinen Streit, nur eine Waschmaschine.
Wie soll ich denn hier mit allen so eng zusammenwohnen, wenn es Streit gibt? Ich habe Angst. Ich befürchte, dass das die Beziehungen hier im Haus zerstört.

Ich möchte sehr gerne noch ein paar Jahre hier wohnen bleiben, denn abgesehen von der Waschmaschinenproblematik gefällt es mir hier sehr gut.

Dieser Thread soll nicht um Mietrecht oder etwas in der Art gehen, dann wäre er hier fehl am Platz. Es geht mir wirklich um die Beziehung zu meiner Vermieterin und um mein Problem, einen für mich wichtigen Punkt anzusprechen, also innerhalb einer Beziehung für mich zu sorgen.

Forums-InsiderIn 312 NÖ W, 33

Hallo Jelka!

Je nach Persönlichkeit der Vermieterin kann der Ton, in dem du das sagst, sehr wichtig sein.
Ich würde nicht gleich sagen als ersten Satz: "Ich werde eine Waschmaschine kaufen." - das könnte sie als Affront verstehen - , sondern eher: "Ich möchte eine kaufen." und erklären, warum es dir wichtig ist. (Dafür wäre natürlich wichtig, daß du das für dich selbst weißt) Damit lädst du sie ein, die Sache aus deiner Warte zu betrachten.
Außerdem vermitteln, daß du bereit und interessiert bist, eine Lösung zu finden, die für alle Seiten zufriedenstellend ist. Ihr also zeigen, daß auch du die Sache aus ihrer Warte siehst.

Weißt du, warum sie die Waschmaschine ablehnt? Geht es um den Lärm?
Wenn ja, könntest du ihr z.B. anbieten, daß ihr euch Zeiten ausmacht, in denen sie laufen darf. (Eine Waschmaschine zu der Zeit, wo man schlafen will, kann die Hölle sein, wie ich feststellen mußte.)

Was zählt, ist auch die eigene Einstellung. Wenn du hingehst mit der Idee: "Ich muß kämpfen, um das von ihr zu kriegen" ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß es wirklich zum Kampf wird.

Vielleicht kannst du dir vor dem Gespräch noch mal alles vor Augen führen, was du an ihr magst, dann bist du ihr positiver zugewandt und strahlst eher Verbindung statt Gegnerschaft aus.

Oder du nützt einen Zeitpunkt, wo du sehr gut gelaunt bist. (So hab ich´s gemacht, um meinen Nachbarn auf die nächtliche Waschmaschine hinzuweisen. zwinkernd..

) Das überstrahlt dann die Ängste/Wut oder was auch immer da ist.

LG
H.

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Quote:

Aber ich fürchte mich so vor diesem Gespräch. Ich habe Angst, dass das in Streit ausartet und das möchte ich wirklich nicht. Andererseits muss ich doch für meine Bedürfnisse sorgen.

(...)

Ich will doch keinen Streit, nur eine Waschmaschine.
Wie soll ich denn hier mit allen so eng zusammenwohnen, wenn es Streit gibt? Ich habe Angst. Ich befürchte, dass das die Beziehungen hier im Haus zerstört.

Ich möchte sehr gerne noch ein paar Jahre hier wohnen bleiben, denn abgesehen von der Waschmaschinenproblematik gefällt es mir hier sehr gut.

Ich würde ihr an deiner Stelle genau das hier auch sagen. Am besten offen reden und ihr deine Ängste mitteilen - sofern eure Beziehung zueinander dies erlaubt.
Ansonsten kann ich mich Harmattan nur vollends anschließen. Am besten ihr sagen, warum du sie so dringend brauchst und warum du sie nicht im Flur aufstellen möchtest.

Gibt es eigentlich sonst eine Waschmaschine im Haus? Oder wäscht deine Vermieterin och mit em Waschbrett und Kernseife Wink

Falls sie selbst eine hat, sind die Chance größer, dass sie die Notwedigkeit einsieht.

Liebe Grüße und viel Glück für das Gespräch,

Ann

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Danke für eure Antworten grinsend

Gut, ich werde also auf meinen Ton achten und versuchen, es freundlich zu sagen. Ist nur gar nicht so einfach, wenn man Angst hat. Aber ich werde versuchen, einfach mal davon auszugehen, dass sie eine Lösung findet und es irgendwie gut geht. Ob ich es auch schaffe, ihr zu sagen, dass ich Angst davor habe, weiß ich noch nicht.

Ich weiß Gründe, warum ich jetzt eine Waschmaschine brauche. Im Moment wasche ich immer bei einem Freund, das Problem ist nur, dass ich dadurch jedes Wochenende bei ihm bin und mich in meiner Freiheit eingeschränkt fühle. Zum anderen streiten wir uns immer häufiger und dann hasse ich es, so abhängig von ihm zu sein. Außerdem ist es blöd, immer mit der gesamten Wäsche durch halb Köln zu fahren.
In einen Waschsalon mag ich nicht gehen, weil mir das zum einen zu teuer und zum anderen zu zeitaufwändig ist.
Ich möchte meine Wäsche zu Hause waschen können, wie die meisten Menschen in Deutschland.
Ist das Begründung genug?

Sie selber hat übrigens eine Waschmaschine. Sie möchte allerdings nicht, dass ich eine aufstelle, weil sie Angst hat, dass die kaputt geht und das Wasser dann die Treppe runtergelaufen kommt.

Ich würde die Waschmaschine auch im Keller aufstellen, wenn sie das möchte. Die Waschmaschine muss nicht in meiner Wohnung stehen, nur hier im Haus.

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Hallo Jelka,

Quote:

Ich möchte meine Wäsche zu Hause waschen können, wie die meisten Menschen in Deutschland.
Ist das Begründung genug?

Ja - Natürlich (!)
Die anderen Gründe braucht es doch eigentlich gar nicht, oder? Wink

Wenn deine Vermieterin Angst hat, dass Wasser auslaufen könnte -
da gibt es doch diese Maschinen mit "Aqua-Stop" (so was kann man, glaube ich, auch nachträglich einbauen, Sicherheitsschlauch etc.),
vielleicht könntest du so eine erstehen?

Mit dem "die Maschine im Keller aufstellen" würde ich nicht voreilig klein beigeben, wenn du ganz oben wohnst, wäre eine Maschine in der Wohnung
vielleicht praktisch?

Es kann doch eigentlich nichts passieren und falls sie wirklich mal etwas sauer wäre
(was ich mir aus dem Grund aber nicht so vorstellen kann),
wäre das doch mit einiger Sicherheit nach ein paar Tagen auch wieder vergessen - und das könntest du doch wahrscheinlich schon aushalten.

lieben Gruß

Nele

Forums-InsiderIn 151 oberoesterreich ,

Hat sie schon erwähnt, warum sie das nicht will? Ich würde die Frage als Erste stellen. Wenn das Gespräch friedlich beginnt, bleibt sie meistens so. Welche Argumente kannst Du Dir vorstellen? Lärm? Wasserverbrauch? Habt ihr einen richtigen Mietvertrag?

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

ich würde mich vorher im Geschäft genau erkundigen, wie das mit dem Aqua-stop funktioniert, und ihr dann erklären. Vielleicht, wenn du ihr "Fachwissen" um die Ohren "schlägst" gibt sie klein bei.
Allerdings würde ich das erst sagen, wenn sie sagt, warum du keine Waschmaschine haben darfst. Also ich würde erst nach der Waschmaschine fragen und erklären, warum du eine haben möchtest.
Sie sagt dann wohl "nein", und dann würde ich sagen "Sie haben doch auch eine Waschmaschine". Dann wird sie wohl mit dem Wasser-auslauf-Argument kommen und dann würde ich fragen ob denn bei ihrer Waschmaschine schon mal Wasser ausgelaufen ist. Egal wie die Antwort lautet (ja oder nein), als nächstes würde ich sagen dass das bei MEINER Waschmaschine nicht passieren könnte, weil ...Aqua-stop...usw.
Du kannst ja auch eine Übereinstimmung herstellen, indem du sagst dass du auch Angst hast dass das Wasser auslaufen könnte (armer Teppich etc.) und deshalb auch alle Vorkehrungen treffen wirst, dass es nicht passiert

Ich würde mir auch noch Gegen-Argumente ausdenken, falls sie mit etwas anderem kommt (Lärm, Wasserverbrauch) -> auch da kanns hilfreich sein sich im Handel bereits zu erkundigen (neue Geräte sind viel leiser, und brauchen viel weniger Wasser als ältere - deine Vermieterin wird ja wohl nicht das neueste Modell haben).
Wirf mit Zahlen um dich (vielleicht siehst du im GEschäft ja auch schon das Modell, das du haben willst), dann kannst du sagen "Sie bräuchte nur xy Liter Wasser, das ist xy % weniger als herkömmliche" etc.

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Danke für eure Unterstützung. Vorhin war meine Vermieterin nicht da, aber sie wird wohl so um halb sieben zu erreichen sein, dann probiere ich es nochmal. Daumen drücken wäre nett grinsend

Allerdings wird es heute wohl zu keinem Ergebnis kommen, weil ich ihr auch sagen werde, dass sie ja mal darüber nachdenken kann und ich werde dann am Donnerstag wieder auf sie zukommen.
Über das mit dem Aqua-Stop habe ich auch schon nachgedacht, das werde ich nachher auch mal erwähnen. Und dass ich eine Versicherung abschließe, falls wirklich mal was passiert. Nur die Versicherung bringt nur etwas, wenn die Maschine auch bei mir in der Wohnung steht. Das werde ich ihr auch noch sagen.

Ich werde nachher runtergehen, um mit ihr zu sprechen, aber ich habe solche Angst. Ich fühle mich überhaupt nicht gut. Sad

@Nele
Wenn es mit ein paar Tagen ausgestanden wäre, wäre das wohl ertragbar. Aber was, wenn sie dann immer noch nein sagt? Dann wird das ja zum Dauerstreitthema und ich komme nie zu meiner Waschmaschine.
Naja, jetzt erst mal positiv denken, damit das besser klappen kann. *Oooohhhmmm*

@Fanny
Wir haben einen richtigen Mietvertrag und die andere Frage habe ich schon beantwortet.

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Jelka,

ich weiß nicht, obs für heute schon zu spät ist, aber ich würd versuchen, beide Seiten zu sehen. Du hörst Dich für mich ein bißchen so an, als würdest Du Dich leicht abwiegeln lassen um des Friedens willen. Sei nett und hartnäckig. Du hast ein Problem, das Du unbedingt lösen willst, Du bemühst Dich, Deine VErmieterin zu verstehen, Du bemühst Dich, alle möglichen Steine aus dem Weg zu räumen. Das ist doch alles schon supernett von Dir. Was sollte Deine Vermieterin sonst noch von Dir erwarten? Allein, daß Du Dir hier schon soviele Gedanken darum machst... Warum sollte Deine Vermieterin was dagegen haben, wenn Du es ansprichst?

Ich finde, das sollte Deine Vermieterin ähnlich handhaben. Und wenn es heute irgendwie doch nicht funktioniert, dann gib ihr gegenüber nicht schon gleich auf, sondern versuche, Dich irgendwie neutral aus der Affäre zu ziehen, so nach dem Motto "Sie können ja vielleicht nochmal drüber nachdenken". Und beim nächsten Mal versuchst Du es wieder: freundlich, bemüht und nicht abwimmeln lassen. Steter Tropfen höhlt den Stein Wink

Ich denke, wenn Du immer freundlich bist, zeigst Du ihr, daß Du nicht gegen sie bist und wenn Du hartnäckig bist und immer wieder damit ankommst, zeigst Du ihr, wie wichtig Dir das ist und ich denke, dann wird sie es auch irgendwann von sich aus einsehen.

Ich kann mir aber vorstellen, wenn Du inhaltlich vernünftig argumentierst (Keller, Aqua-Stop usw.), daß es erst gar nicht so kompliziert wird. Wenn sie selbst eine Waschmaschine hat, wird sie ja wohl einsehen, daß es nicht anders geht grinsend

(zur Not frag sie doch mal, ob Du nicht ihre Waschmaschine mitbenutzen darfst gegen Kostenbeteiligung)

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Danke, Stöpsel, aber dein Beitrag kam tatsächlich zu spät. zwinkernd..

Hach, ich bin so glücklich!

Ich bin zu ihr runtergegangen und habe gesagt, dass ich 2 Anliegen hätte (das Mietbuch schon in der Hand). Da sagte sie "Ach, wie schön". Ich sagte "Das erste finden sie schön, das zweite nicht" und gab ihr das Geld und das Mietbuch zum unterzeichnen. Dann fragte sie etwas erschrocken, ob ich ausziehen wolle. Da konnte ich sie direkt beruhigen. Dann fragte sie, was denn los sei. Daraufhin sagte ich "Ich brauche eine Waschmaschine. Ich würde auch eine mit Aqua-Stop nehmen und eine Versicherung abschließen, falls wirklich mal etwas passiert." und sie sagte "Ja, dann ist das ok".

Ich darf eine Waschmaschine haben!

Ich habe mich dann auch gleich bedankt und ihr gesagt, dass ich froh bin, dass es so gelaufen ist und ich mich ja auch nicht mit ihr streiten wollte. Da hat sie noch gesagt, so leicht kommt man mit ihr nicht in Streit.

Ich bin ja soooo erleichtert!

Kein Streit und ich darf eine Waschmaschine haben!
Und es war so einfach. Damit habe ich echt nicht gerechnet.

Danke nochmal für eure Unterstützung! grinsend

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Jelka,

Glückwunsch grinsend

War ja taktisch klug mit dem positiven und negativen! Siehste, Du kannst das doch prima grinsend

Wenn Du noch grad da bist, magste nochwas plaudern?

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Hey, das ist ja super, Jelka!!!!

Freu mich richtig für dich!!!!!! Dinge vor denen man Angst hat, werde meist nie so schlimm, wie man sie sich in der Angst ausmalt.

Hätte dir gerne die Daumen gedrückt, doch ich war zwei Stunden weg gewesen.

Lass mich im Nachhinein mal einen ausgeben Party!

Und Herzlichen Glückwunsch für das gelungene Gespräch Very Happy

Kann dir richtig nachfühlen, wie erleichtert und glücklich du jetzt sein magst

Ganz liebe Grüße, und lass es dir heute Abend mal gut gehen, du hast es verdient, da du deine Angst besiegen konntest - belohn dich ruhig!!!

LG Ann

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Danke, Ann. Ja, mir geht es immer noch gut. Ich bin so erleichtert und froh. Und ich war auch wirklich mutig. grinsend

Dir auch nochmal danke, Stöpsel grinsend

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

freut mich sehr für dich, dass es so unkompliziert abgelaufen ist!

Na dann fröhliches Waschen Wink

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Danke Incah! grinsend

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Vermieterin