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Sparkle
[nicht mehr wegzudenken]
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1277
München M, 24
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Thu, 19.Aug.04, 15:30 Angst vor Macht |
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Eine Seltenheit, aber ich habe mal wieder was für einen Thread. Etwas, wo ich trotz vielem Überlegen einfach nicht durchblicke - ich hoffe, ihr habt ein paar Ansätze für mich. Es ist kein wirklich dringendes Problem, das mir den Kopf zermartert, aber ein Bedenken, wo ich glaube, es könnte sich ohne "Lösung" irgendwann negativ auswirken.
Ich habe Angst davor, Macht zu besitzen. Vielleicht ist Macht das falsche Wort in dem Kontext, ich nehme es einfach mal her, weil es mir am logischsten erscheint. Dabei ist es für mich relativ einfach, an Macht zu kommen. Ich sehe gut aus, bin intelligent und sozial verträglich.
Schon in der Schule war ich immer der Klassensprecher und die Ansprechperson in der ganzen Klasse, wenn es um irgendwelche Sachen ging. Mir wurde die Rolle in den höheren Jahrgangsstufen zusehends unangenehmer, weil ich das Gefühl bekam, zu viel Verantwortung zu tragen.
Genauso in meinem Freundeskreis: Ich war oft im Mittelpunkt, wenn es um ein Urteil ging oder irgendwie Fairness ausgeübt werden sollte. Auch diese Rolle wurde mir immer weniger angenehm, weil ich niemand anführen wollte, sondern maximal "princeps inter pares" sein wollte.
Leider habe ich keine Ahnung, an was es liegt, und mit fortwährender Dauer bemerke ich, dass es sich auch auf einen anderen Lebensbereich auswirken könnte: die Liebe, genauer gesagt Verliebtheit. Lassen wir mal Beziehungen aus dem Spiel, die ja auch eine komplexe Interaktion von Macht sind (wenn man es so betrachten will), sondern nur die Konstellation, wenn man jemand hat, der sich in einen verliebt (was wiederum das Forenthema ansprechen sollte).
Bisher war es immer so (und ich gehe mal davon aus, dass es in ähnlicher Form immer so auftritt), dass sich das Mädel von mir "abhängig" gemacht hat und sich fremdbestimmen ließ. Ich bekam also von ihr die Macht, ihr schlechtes (selbstverständlich gutes auch) anzutun und genau in dem Moment, wo mir das bewusst wird, schrecke ich automatisch zurück. Ich denke mir dann "Stop, du könntest das ausnützen, lass es lieber gleich, bevor du was machst, was du später bitter bereust". Dazu muss ich sagen, ich habe ein echt nerviges Gewissen (deswegen die eventuelle Reue), allerdings fällt mir keine Tat ein, wo ich jemals wirklich meine Macht missbraucht hätte (nur einiges, wo andere ihre ausgenutzt haben, aber wer kennt das nicht).
Fakt ist, mir ist es wirklich unangenehm, über jemand in irgendeiner Weise bestimmen zu können. In jedem anderen Lebensbereich lässt es sich ja noch umgehen, aber in der Beziehung ist nunmal mindestens ein Gleichgewicht gefragt. Aus der Verantwortung kann ich mich da nicht stehlen - und ich will es ja allgemein auch gar nicht.
Hat jemand einen Ansatz, woran das liegen könnte, dass ich diese diffuse Angst habe? Ich wäre auch froh, wenn jemand ähnliche Erfahrungen mit sich gemacht hat und/oder ein paar Tips parat hat.
Danke im Voraus!
Sparkle
P.S.: Äußerungen über meine Person sind NICHT zum Zwecke der Selbstbeweihräucherung, sondern rein zur näheren Info. Etwaige vorkommende Pauschalisierungen sind automatisch mit dem Begriff "die meisten" zu ergänzen.
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_________________ Most people try to avoid pain instead of seeking joy. (Dalai Lama) |
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin


2129
NRW W, 30
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Thu, 19.Aug.04, 17:20 Re: Angst vor Macht |
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Hi,
| Sparkle wrote: | | . Aus der Verantwortung kann ich mich da nicht stehlen.... |
Lg,
Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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Nimoe22
neu an Bord!


4
Zürich W, 22
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Thu, 19.Aug.04, 17:56 Re: Angst vor Macht |
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Du sprichst mir aus dem Herzen. Erst in den letzten Monaten entwickelte sich bei mir ein Bewusstsein meiner Intelligenz und ihrer Folgen.
Dieses Wissen hat mir einen tüchtigen Schrecken eingejagt!
Meine hohen moralischen Ansprüche vertragen sich denkbar schlecht mit der Möglichkeit eines Machtmissbrauchs.
Zum guten Glück kann diese Macht zum Guten verwendet werden - im Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist meiner Meinung nach manipulieren erlaubt, falls man sich der Verantwortung bewusst ist. Ich finde es sehr bereichernd solche Verantwortung tragen zu dürfen.
Mit den Erwachsenen sieht's anders aus...rein theoretisch müssten alle Menschen in unseren Breitengraden ab 18 als erwachsen behandelt werden - d.h. sie sind für sich selber verantwortlich- d.h. wer sich ausnutzen lässt, ist selber schuld. Wir wir alle wissen, ist diese Diskussion nicht so einfach. Für mich kann ich sagen, dass ich in jeder einzelnen Situation entscheiden muss, ob ich die Verantwortung für gewisse Manipulationen tragen kann oder nicht. (wie ein Therapeut halt, bin aber keiner!)
Was die Liebe angeht: Ich kann esnicht mehr ertragen, in einer Liebesbeziehung im Wissen um mögliche Machtmissbräuche meinerseits zu leben. Die Folge?
Ich suche Menschen, die ebenfalls eine überdurchschnittliche Wahrnehmung und Einordnung von zwischenmenschlichen Interaktionen ihr eigen nennen - die sich also nicht missbrauchen lassen.
Hab schon welche gefunden, bin ganz optimistisch! *gg*
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Last edited by Nimoe22 on Thu, 19.Aug.04, 21:59; edited 1 time in total |
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Thu, 19.Aug.04, 18:22 Re: Angst vor Macht |
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hallo sparkle,
| Sparkle wrote: |
Fakt ist, mir ist es wirklich unangenehm, über jemand in irgendeiner Weise bestimmen zu können. In jedem anderen Lebensbereich lässt es sich ja noch umgehen, aber in der Beziehung ist nunmal mindestens ein Gleichgewicht gefragt. Aus der Verantwortung kann ich mich da nicht stehlen - und ich will es ja allgemein auch gar nicht.
Hat jemand einen Ansatz, woran das liegen könnte, dass ich diese diffuse Angst habe? Ich wäre auch froh, wenn jemand ähnliche Erfahrungen mit sich gemacht hat und/oder ein paar Tips parat hat.
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ich finde es toll, dass du dich mit dem thema auseinander setzt.
ich denke mir mal dazu, dass jeder mensch dazu neigt macht auszuüben, wenn er merkt, dass er es kann. das liegt in der natur des menschen. schön ist es, wenn das dann nicht zum eigenen machtmissbrauch gemacht wird. an sich ist ja macht ausüben auch nichts schlechtes, solange niemandem dadurch geschadet wird. schlecht ist es dann, wenn man dadurch die eigene kritikfähigkeit einbüßt. es kann auch positiv sein, wenn man mit seiner macht positives bewirken möchte und auch tatsächlich bewirkt, denke ich.
da du bisher, wie du schreibst, freundinnen hattest, die sich von dir abhängig machten, solltest du dir vielleicht die frage stellen, warum du dir gerade solche frauen aussuchst. ich denke, wenn einem an der machtausübung in einer beziehung nicht so gelegen ist, würde man sich eine frau aussuchen, die selber ziemlich eigenständig und selbstbestimmt ist, und solche gibt es ja auch, auch wenn sie vielleicht nicht so häufig vorkommen wie die anderen.
ich selbst habe eigentlich nie über andere menschengruppen viel macht ausgeübt, auch gar nicht ausüben wollen, wenn, dann im kleinen kreis. und das sicher deswegen, weil ich zu schlechte erfahrungen mit negativer machtausübung gemacht habe. ich könnte bestimmt auch macht ausüben, schrecke davor aber eher zurück, weil ich lieber die viel überschaubarere verantwortung im kleinen kreis trage, gerade da kann man oft viel bewirken. und diese verantwortung nehme ich aber sehr ernst. chefin wollte ich bisher z.b. nicht sein, weil ich glaube, dass einem da zwangsläufig eine gewisse kritikfähigkeit abhanden kommen oder vielleicht von vornherein fehlen muss. da kann man ja zwangsläufig in wirklichkeit gar nicht mehr für alles die verantwortung übernehmen. naja, meine gedanken dazu.
lg, naomi
| Nimoe22 wrote: | Zum guten Glück kann diese Macht zum Guten verwendet werden - im Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist meiner Meinung nach manipulieren erlaubt, falls man sich der Verantwortung bewusst ist. Ich finde es sehr bereichernd solche Verantwortung tragen zu dürfen.
Mit den Erwachsenen sieht's anders aus...rein theoretisch müssten alle Menschen in unseren Breitengraden ab 18 als erwachsen behandelt werden - d.h. sie sind für sich selber verantwortlich- d.h. wer sich ausnutzen lässt, ist selber schuld. Wir wir alle wissen, ist diese Diskussion nicht so einfach. Für mich kann ich sagen, dass ich in jeder einzelnen Situation entscheiden muss, ob ich die Verantwortung für gewisse Manipulationen tragen kann oder nicht. (wie ein Therapeut halt, bin aber keiner!) |
haalt, vorsicht!!!
bei den kindern sollte man sich meiner meinung nach umso mehr der verantwortung bewusst sein, weil die sich ja nicht wirklich wehren können.
lg, naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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Nimoe22
neu an Bord!


4
Zürich W, 22
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Thu, 19.Aug.04, 19:10 @Naomi |
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Ja, gerade bei Kindern und Jugendlichen übernimmt man bei der Erziehung eine sehr grosse Verantwortung. Diese Meinung vertrete ich auch.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Pädagogen auf einer höheren Entwicklungsstufe stehen sollten als ihre Schützlinge. Die Fähigkeit mehr zu wissen und zu können kann im pädagogischen und von mir aus "erwachsenenbild'schen" Rahmen eine gute Sache sein, [b]falls man sich der Verantwortung bewusst ist. [/b]
Weisst du, was ich meine?
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Thu, 19.Aug.04, 19:28 Re: @Naomi |
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| Nimoe22 wrote: | Die Fähigkeit mehr zu wissen und zu können kann im pädagogischen und von mir aus "erwachsenenbild'schen" Rahmen eine gute Sache sein, falls man sich der Verantwortung bewusst ist.
Weisst du, was ich meine? |
ja, ich verstehe was du meinst. (ich fand nur die bemerkung davor mit dem manipulieren der kinder ein bisschen missverständlich. kinder sollte man meiner meinung nach lenken, aber sicher nicht manipulieren)
lg, naomi
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Sparkle
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München M, 24
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Fri, 20.Aug.04, 11:20 Re: Angst vor Macht |
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Ich danke euch schonmal sehr für eure Antworten! Leider fehlt mir die Zeit für eine längere Antwort, muss gleich aufbrechen und bin das ganze Wochenende bis Montag weg. Werde es dann aber nachholen
Schönes Wochenende!
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Nimoe22
neu an Bord!


4
Zürich W, 22
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Sat, 21.Aug.04, 22:07 Re: Angst vor Macht |
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Nochmals zum Thema Machtmissbrauch: Mir fallen spontan einige Situationen ein, in denen ich studierte (!) Vertreter des starken Geschlechts dazu brachte, etwas zu tun, das sie zuerst zu vermeiden suchten. Und diese, mir an Alter und Lebenserfahrung weit überlegenen Männer, merkten nichts von meiner Beeinflussung. Es ging dabei meist um Organisatorisches, so hab ich überhaupt kein schlechtes Gewissen. Wenn sich Menschen in so einem Alter noch kindisch benehmen, hab ich keine Skrupel vor Manipulationen!
Auf der anderen Seite hat es mich erschreckt, wie leicht viele vermeintliche Erwachsene zu lenken sind. Eine grosse Angst hat mich ausserdem gepackt, als ich begriff, dass es Menschen gibt, die ihre Fähigkeit zum manipulieren destruktiv nutzen. Doch ich glaube daran, dass solche Menschen, falls ihre Selbstwahrnehmung einigermassen funktioniert, irgendwann merken, dass es u.a. für sie selber besser ist, Gutes zu säen...so dass Gutes zurück kommt. Das ist doch ein u.a. biblischer Gedanke der logisch ist, oder nicht?
Irgendwie, glaub ich ans Gute im Menschen - bei der Begründung hapert's aber noch!
Bei den mir anvertrauten Kids, sorge ich indirekt dafür, dass sie die Erfahrungen machen, die ihnen meiner Meinung nach längerfristig helfen werden. So landen sie auch mal auf der Nase...von mir beabsichtigt... Drum gefällt mir Naomis Bezeichnung "Kinder lenken" sehr gut.
Erstaunlicherweise gibt es recht viele Kinder, die diese Beeinflussung intuitiv spüren - trotzdem, oder genau deshalb lassen sie das Lenken zu!
Eine andere Art von Machtmissbrauch benutzen Kinder, die ihre Eltern voll im Griff haben. Doch die Eltern tun mir irgendwie nicht leid.
Liebe Grüsse Nimoe22
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Sparkle
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München M, 24
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Mon, 23.Aug.04, 20:00 Re: Angst vor Macht |
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| Quote: | Ich suche Menschen, die ebenfalls eine überdurchschnittliche Wahrnehmung und Einordnung von zwischenmenschlichen Interaktionen ihr eigen nennen - die sich also nicht missbrauchen lassen.
| Das schwere an der Sache ist für mich, dass ich natürlich auch keine allzu dominante Frau will (was sich aber fast konsequent aus der Angst ergeben könnte). Ein Mensch, bzw. in meinem Fall eine Frau, die kapiert, dass eine Beziehung gleichberechtigt geführt werden sollte, hab ich bisher noch nicht entdeckt. Muss wohl noch ein paar Jährchen warten.
| Quote: | | ich denke mir mal dazu, dass jeder mensch dazu neigt macht auszuüben, wenn er merkt, dass er es kann. das liegt in der natur des menschen. | Da hast du wohl recht. Meistens ist es grade dann interessant, wenn man noch testet, wie groß diese Macht ist und was man mit ihr bewirken kann. Allerdings schlagt die Faszination bei mir schnell um, wenn ich die potentielle Gefahr entdecke.
| Quote: | | da du bisher, wie du schreibst, freundinnen hattest, die sich von dir abhängig machten, solltest du dir vielleicht die frage stellen, warum du dir gerade solche frauen aussuchst. ich denke, wenn einem an der machtausübung in einer beziehung nicht so gelegen ist, würde man sich eine frau aussuchen, die selber ziemlich eigenständig und selbstbestimmt ist, und solche gibt es ja auch, auch wenn sie vielleicht nicht so häufig vorkommen wie die anderen. | Wo du recht hast, hast du Recht, Naomi. Natürlich suche ich mir die Freundinnen aus und in der Tat zeichnet sich in fast allen Fällen ein ziemlich ähnliches Profil ab, auf das ich wohl unterbewusst abziele (übrigens überhaupt nicht Aussehen, sondern eben eine bestimmte Art). Darüber werd ich mir die nächste Zeit ein paar Gedanken machen, woran das wohl liegen mag. Wie oben schon geschrieben, scheidet aber eine eigenständige und selbstbestimmte Frau in der Regel auch aus, weil sie mir zu dominant und freiheitsliebend wäre und ich doch sehr viel Nähe brauche.
Danke schonmal für eure Hilfe, bin um weitere Beiträge auf jeden Fall dankbar, einstweilen grübel ich weiter
lg
Sparkle
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin


2129
NRW W, 30
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Mon, 23.Aug.04, 20:49 Re: Angst vor Macht |
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Hallo,
| Quote: | | Wie oben schon geschrieben, scheidet aber eine eigenständige und selbstbestimmte Frau in der Regel auch aus, weil sie mir zu dominant und freiheitsliebend wäre und ich doch sehr viel Nähe brauche. |
hmmm....zum einen klingt das nach Angst vor Machtverlust - aber den Punkt hast Du mit Naomie bereits angesprochen,
und zum andern - wer bitte sagt, dass dominante, starke, intelligente und freiheitsliebende Frauen, die ebenfalls eine "soziale" Macht oder ähnliches durchschauen bzw haben nicht viel Nähe bräuchten???
Stärke = nicht Nähe?
Nenenene,
Irrlicht
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HappyCrashkid
Helferlein


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Wien M, 28
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Tue, 24.Aug.04, 9:38 Re: Angst vor Macht |
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naja, ich denke, die problematik liegt darin, dass es in einer beziehung immer einen stärkeren und einen schwächeren gibt. wie soll sich das dann dynamisch entwickeln? primitivfall 1.: der stärkere zieht sich am schwächeren hoch und der schächere geht daran zugrunde. fall 2: der schwächere hat auch irgendwas davon, dass sich der stärkere an ihm hochzieht. 3: der schwächere zieht sich am stärkeren hoch und der stärkere fühlt sich ausgenutzt. 4: der stärkere findet es befriedigend, dass sich der schwächere an ihm hochzieht.
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin


2129
NRW W, 30
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Tue, 24.Aug.04, 10:29 Re: Angst vor Macht |
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Hi HappyCrashkid,
Du greifst noch mal die Tendenz, die mich in diesem Thread so irritiert, auf, nämlich, dass es in Beziehungen ("immer") zu Machtgefällen kommt.
Finde ich nicht.
Nämlich dann nicht, wenn beide sich ihrer jeweiligen Macht sicher und bewusst sind und sie daher NICHT über den anderen ausleben oder bestätigen müssen.
Gerade das macht doch reife Beziehungen aus?
Ein Mit-einander und nicht ein ich-bin-stärker-als-Du.
Jemand, der sich seiner Macht sicher ist, braucht sie nicht zu bestätigen, und KANN sie gar nicht über einen Schwächeren bestärken, meine ich sogar.
Was bringt es meinem Ego, meinem Machtwunsch, wenn ich ihn nur über Schwächere bestätigen könnte? Dann wäre ich da, wo sich so manches Regime in Diktaturen befindet...
Nein, ich denke, wenn Macht-Bestätigung, dann über jemanden, mit dem es sich "lohnt, sich zu messen". Alles andere ist in meinen Augen Angst vor Kontrollverlust und damit genau das Gegenteil von Macht.
Ich habe scheinbar die Eingangsfrage dieses Threads falsch verstanden. Ich finde die "Sorge um Machtmissbrauch" ist ein sehr wesentlicher sozialer Aspekt. Und diese sollte sich durchaus jeder stellen, denn Macht bedeutet Verantwortung.
Fraglich bleibt für mich in diesem Thread, ob es hier um erwünschte Macht im Sinne von manipulieren-wollen oder um Einflussnahme auf Grund intellektueller, finanzieller, sozialer oder sonstiger Vorteile geht (Machiavelli).
Lg,
Tanzendes_Irrlicht
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HappyCrashkid
Helferlein


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Wien M, 28
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Tue, 24.Aug.04, 12:54 Re: Angst vor Macht |
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naja, wozu dann beziehungen? ich bin mittlerweile zum entschluss gekommen, dass eine frau für mich nur dann sinn macht, wenn sie meinen haushalt macht und ich sie auch sexuell erregend finde. also muss ich quasi eine frau finden, die mich als ihren boss haben will. solche frauen hab ich eigentlich schon 2,3 mal gefunden, aber ich hatte da nicht das selbstvertrauen um da weiterzukommen.
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Jeannie
Guest

W
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Tue, 24.Aug.04, 14:40 Re: Angst vor Macht |
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@happycrashkid:
kann nur sagen - zum glück - für die frauen! was zeichnet dich so aus, um boss sein zu wollen?
lg
jeannie
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HappyCrashkid
Helferlein


116
Wien M, 28
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Tue, 24.Aug.04, 15:09 Re: Angst vor Macht |
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in der schule war ich IMMER der klassenkasperl und alle fanden es immer spassig mit mir.
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