Warum kann ich nicht glücklich sein?

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

Hallo!

Ich hoffe, dass mir hier jemand vielleicht ein paar Ratschläge geben kann, ich weiß nämlich im Moment nicht mehr weiter...

Ich hab in meinem Leben schon einigen Mist erlebt – eine sehr schwierige Kindheit, mit 15 von zuhause ausgezogen, zahlreiche Therapien, Depressionen, ständige Selbstmordgedanken, usw. Ich war immer sehr still, sensibel und zurückgezogen, irgendwie halt einfach „anders“ als die anderen...

In den letzten Jahren waren die großen Krisen endlich vorbei, dafür herrschte totaler Stillstand. Ich lebte total zurückgezogen in meiner kleinen Wohnung vor mich hin, kümmerte mich kaum um mein Studium, ließ meine Freundschaften einschlafen, beschäftigte mich fast nur mit meinen Gedanken und Grübeleien – kurz gesagt: ich war total einsam und brachte nichts mehr auf die Reihe, und das Leben ging einfach an mir vorbei.

Jetzt, mit 25, könnte es endlich bergauf gehen: ich habe vor einem Jahr einen Studienplatz in meinem absoluten Wunschfach bekommen, habe dadurch berufsmäßig gute Perspektiven und bin arbeitsmäßig voll ausgelastet. Außerdem habe ich seit kurzem einen lieben Freund – bisher war es mir immer verwehrt gewesen, eine glückliche Beziehung zu führen. Außer ein paar kurzen Affären gab es keine Männer in meinem Leben, und ich hatte mich schon damit abgefunden, wohl ewig Single zu bleiben.

Jahrelang habe ich davon geträumt, endlich mal einen Freund zu haben...und jetzt, wo da plötzlich jemand ist, der mich gern hat und mit mir zusammen sein will, möchte ich am liebsten wieder fliehen. Es gibt zu viele Zweifel, die mir den Kopf zermartern.
Unsere Beziehung hat sowieso schwierig angefangen: monatelang wussten wir beide nicht so recht, was wir eigentlich voneinander wollen, und es kam zu keiner klaren Entscheidung. Erst seit zwei Wochen sind wir endlich „richtig“ zusammen. Aber ich frage mich jetzt schon: wie lange noch? Er ist momentan beruflich schwer im Stress, darum sehen wir uns nur ca. 2 mal die Woche. Das belastet mich. Andererseits ist es mir schon fast zu viel, dass er jeden Tag anruft und wissen will, was ich so gemacht habe, ich fühle mich dadurch bedrängt. Ich zweifle daran, dass er es ernst meint, ich denke bei jedem kleinsten Problem sofort ans Schlussmachen, obwohl ich doch eigentlich mit ihm zusammen sein will. Meine ganzen alten Ängste kommen eben jetzt wieder hoch, und ich habe Angst, dass er es mit einem so schwierigen Menschen wie mir sowieso nicht aushält.

Er ist ein paar Jahre älter als ich, reif und erwachsen, steht mitten im Leben. Einiges aus meiner Vergangenheit habe ich ihm auch schon erzählt, und er ist damit bisher sehr gut umgegangen. Aber er wird es wohl auch nie ganz verstehen können, weil er solche Erfahrungen eben nicht gemacht hat.

Und jetzt sitze ich hier und habe die ganze Zeit Magenschmerzen und muss weinen, obwohl ich doch eigentlich glücklich sein müsste. Monatelang habe ich mir gewünscht, mit diesem Mann zusammen zu sein, und jetzt, wo ich es bin, möchte ich am liebsten nur noch weglaufen und ihn vor den Kopf stoßen.
Am liebsten möchte ich wieder alles aufgeben und mich irgendwo vergraben, so wie in den letzten Jahren.

Ich glaube, ich kann es einfach nicht zulassen, dass ich glücklich bin. Dabei will ich doch, dass in meinem Leben endlich mal was vorangeht, schließlich habe ich schon so vieles versäumt! Und jetzt, wo es das Schicksal einmal gut mit mir meint, muss ich mir wieder selbst alles zerstören! Ist doch verrückt, oder?

Kann das irgendjemand verstehen? Habt ihr irgendeinen Tip für mich?

Helferlein 65 W, 19

Liebe du!

Ich könnt dich auf der Stelle umarmen und ... grinsend

Ich bin überschwenglich. Bin nicht mehr allein. Ich find mich wieder in deine Worten. Nur mein Leben läuft grad den Bach runter.

Ich bin 20 und komm nicht zurecht. Mein Studium geht so lala. Ich habe keine Motivation. Muss ständig nur denken denken und denken.
Ich leide an Zwangsgedanken und mittlerweile, da bin ich recht sicher, auch an depressionen.

Seit 9 Monaten hab ich einen Freund. Es war so schön - dieses Zusammenkommen, dieses Hoffen und Bangen. verliebt sein.
Nur jetzt komm ich nicht zurecht.
Sobald wir zusammen kamen, kamen mir die ersten Zweifel ob ich ihn denn auch liebe. Ich fing an mich in jeder seltsamen Situation zu beobachten, zu schaun wie wir zusammen passen. ob wir zusammen passen.
ich seh alle seine negativen seiten.
frage mich tag für tag ob ich noch genug an ihn denke blablabla
am liebsten würd ich jeden tag aufs neue schluss machen.
einerseits freu ich mich. andereseits kann ich mit mir selbst nicht umgehen.
es ist plötzlich jemand in meinem leben. und irgendwie macht mir das angst.
manchmal befürchte ich, dass mir alles entfernte lieb ist, dass ich diese nähe aber nicht ertragen kann, weil ich nie jemandem so nah war.
oder weil ich zu hohe erwartungen hab.
weil ich mich oft schlichtweg zu dumm um zu leben fühl.

ich hoff sehr, dass du mir antwortest. ich würd mich freun, wenn wir uns auch nur irgendwie gegenseitig helfen könnten!

glg,

zb

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

Hallo du!
ich umarm dich mal ganz lieb zurück hug

Ich find mich auch in deinen Worten wieder.

Zwangsbeglückt wrote:

es ist plötzlich jemand in meinem leben. und irgendwie macht mir das angst.
manchmal befürchte ich, dass mir alles entfernte lieb ist, dass ich diese nähe aber nicht ertragen kann, weil ich nie jemandem so nah war.
oder weil ich zu hohe erwartungen hab.

Genau so ist es bei mir auch. Ich glaub auch oft, dass mir alles Entfernte lieber ist, weil mir Nähe einfach Angst macht. Es ist ungewohnt, dass da plötzlich jemand ist, der an meinem Leben teilhaben will, schließlich war ich immer allein und habe eine große Schutzmauer um mich herum aufgebaut...

Warum glaubst du denn, dass du deinen Freund nicht genügend liebst? Was sagt dein Herz? Fühlst du dich wohl in seiner Nähe? Was findest du an ihm liebenswert? Und hast du schon mal mit ihm über deine Probleme gesprochen? Reden hilft...

Zu dumm zum leben bist du ganz bestimmt nicht. Du hast nur - genau wie ich - anscheinend nie gelernt, Nähe zuzulassen. Es ist schwer, wenn man sich im tiefsten Inneren nicht für liebenswert hält. Deshalb muss ich immer wieder zweifeln und grübeln, statt mich einfach mal fallenzulassen. Ich habe Angst, dann ins Bodenlose zu fallen, ohne dass mich jemand auffängt...
Hmm...wenn doch die ganzen dummen Gedanken einfach mal aufhören würden, das wäre so schön!

Schreib doch mal ein bisschen mehr über dich. Ist er eigentlich dein erster Freund? Oder hattest du in deinen letzten Beziehungen dieselben Probleme?

Ich treff mich gleich mit meinem Freund. Drück mir mal die Daumen, dass es gut läuft Very Happy

Viele liebe Grüße,
snow angel

Helferlein 65 W, 19

Liebe Snow angel,

hej, ich drück dir sehr fest die Daumen grinsend

nun ja... mehr über mich ... momentan mach ich eine wahnsinnig depressive phase durch. und ständig angst.
das geht schon so lange so dahin, dass ich gar nicht mehr weiß WANN um Himmels willen das so begonnen hat.
Ich leide seit meiner Kindheit an verschiedensten Ängsten. Erst vor 2 Jahren ungefähr hab ich erfahrn, dass es nicht unbedingt normal sein muss dererlei Gedanken zu haben. Ich hielt mich bis dahin für etwas schräg, dachte aber eben, bin halt anders wie die anderen, die gedanken gehörn aber zu mir, bin also irgendwie doch normal.
jedenfalls hab ich dann in einem buch zum ersten mal von Zwangsgedanken gelesen - und jetzt werd ich eben therapie machen.
noch kurz. in meiner kindheit beschränkten sich die ängste hauptsächlich auf meine gesundheit. mama glaubst du ich hab krebs? ich war also andauernd in wilder sorge krank zu sein. verbrachte stunden mit grübeln.
dann nebenher angst vorm essen. bis ich gar nicht mehr essen konnte.
schlussendlich las ich einen artikel über homosexualität und begann zu zweifeln ob ich womöglich homosexuell wäre.
schlussendlich die angst meinen freund nicht zu lieben.

mein freund jetzt ist der erste mit dem ich länger zusammen bin. vor ihm hatte ich so kurze geschichten, die angst war auch da schon da. mein erster kuss war ungewollt. ich lies mich oft auf männer ein, die ich gar nicht wollte, weil ich zu feige war zu sagen: du nein, ich will nicht.
ja. jedenfalls. ich war so unendlich verliebt *g* sooo hin und weg. schwebezustand. dachte rund um die uhr an ihn. wollt ihm nah sein.
und dann wurde es nah und ich bekam wieder angst.
ich weiß nicht was ich tun soll.
meine gedanken drehn sich dauernd um dieses eine thema. liebe ich ihn. vielleicht passen wir nicht zueinander. ich hasse ihn. ich ertrage ihn nicht. vielleicht haben wir uns auseinander gelebt. vielleicht bin ich nur zusammen mit ihm um nicht allein zu sein. - das nur ein bruchteil meiner angstgedanken.

sag, du hast auch geschrieben du hättest bereits therapien hinter dir? wie gings dir da frühber?
machst du jetzt noch was?

lg,

zb

sporadischer Gast 12 Giessen M, 27

hallo ih zwei Leidensgenossinen Very Happy

Sorry,wenn ich mich hier mal so einklinke.Mir geht es eigentlich ziemlich ähnlich.Habe mir ständig eine feste intensive Beziehung ersehnt,habe mir aber immer die falschen ausgesucht,die nämlich die mir nicht das entgegen gebracht haben was ich gesucht habe und brauch:ehrlich Zuneigung und Aufmerksamkeit. Ich habe das Problem schon länger erkannt,habe auch schon seit fast acht Jahren mit Depressionen und Angstzuständen zu tun und bin seit einigen Jahren in Therapie.
habe die letzten Beziehungen sobald es ernst wurde und ich bemerkte das der Partner ernsthaftes Interesse und Gefühle signalisierte meistens abrupt abgebrochen,weil ich mich eingeengt und bedrängt fühlte.Ich weiss nun mittleweile auch woher das Problem bei mir rührt.Das hat unter anderem mit meiner Kindheit und dem Verhältnis zu meinen Eltern zu tun.Aber das jetzt genauer zu erörtern wäre wahrscheinlich too much.Wie sieht es denn bei Euch mit "normalen" Beziehungen zu Freunden aus? sind die ok? seid ihr ehrlich zueinander und redet über Konflikte? Ich denke man muss auf jeden Fall erstmal die Ursache für diese Nähe-Distanz Problematik herausfinden.Macht ihr eine analytische Therapie?
Manchmal ist es in der Tat schwer das Glück zu greifen und anzunehmen,das geht aber nur wenn man die alten Erfahrungen und Gefühle bearbeitet und irgendwann loslässt. Viel Erfolg *lieb drück*

Greetz,
der Feldhase

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

Hallo ihr Leidensgenossen Wink

danke für eure Antworten!

Zwangsbeglückt, ich finde es sehr gut, dass du eine Therapie machen willst! Deine Ängste und Zwangsgedanken haben ja anscheinend tiefere Ursachen, wenn du sie schon so lange hast. Und diese Ursachen musst du erstmal verstehen lernen, um dich davon zu befreien.
Hast du schon einen Therapeuten gefunden? Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du bald etwas mehr Licht im Dunkel siehst!

Ich habe jahrelang eine analytische Therapie gemacht und war öfters in psychosomatischen Kliniken. Sehr viel gebracht hat es nicht, außer dass da halt jemand war, der mir zugehört und mich verstanden hat. Aber für mich persönlich ist Psychoanalyse einfach nicht der richtige Weg, da ich eh schon ein so kopflastiger Mensch bin. Ich halte viel mehr von Körpertherapie und von Primärtherapie. Hab das auch mal kurz gemacht, und es hat mir sehr geholfen, um an meine Gefühle heranzukommen.
Momentan mach ich keine Therapie mehr, bin mir aber sicher, dass ich irgendwann wieder eine anfangen werde, wenn halt der richtige Zeitpunkt dafür da ist.

Hallo Feldhase,
du hast völlig recht...

feldhase wrote:

Manchmal ist es in der Tat schwer das Glück zu greifen und anzunehmen,das geht aber nur wenn man die alten Erfahrungen und Gefühle bearbeitet und irgendwann loslässt.

*zustimm*
Ist leider ein weiter Weg bis dorthin...Auch bei mir ist die Kindheit der Grund, und die liegt immer noch tief begraben, obwohl ich vom Kopf her längst alles begriffen habe...
Siehst du denn schon Erfolge in deiner Therapie?

Zum Thema Freundschaften: mit guten Freunden rede ich natürlich über meine Probleme, sogar manchmal viel zu oft, sodass die dann von meinem "Gejammer" genervt sind.

Mein Hauptproblem ist die Liebe...ich bin heut mal wieder arg am zweifeln, ob mein Freund es ernst mit mir meint. Sad

Wir sehen uns nur ein Mal die Woche, weil er so viel Stress hat, es gibt keine gemeinsamen Pläne, es gibt eigentlich überhaupt kein "Wir", nur ein "Ich" und "Du". Bis auf unsere seltenen Treffen und die täglichen Telefonate führt jeder sein eigenes Leben, und das macht mich traurig. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich auch nicht grad viel Initiative und Gefühle zeige...ich kann das einfach nicht, bevor ich nicht ganz sicher bin, dass er es ernst meint.
Hmm...vielleicht sind gemeinsame Pläne auch zu viel verlangt nach zwei Wochen Beziehung? Mach ich mir wieder mal zur viele Gedanken? Was meint ihr dazu?

Ganz liebe Grüße an euch Leidensgenossen *umarm euch mal*
Gemeinsam sind wir stärker Very Happy

snow angel

sporadischer Gast 12 Giessen M, 27

Hallo snow angel Very Happy

erstmal *ganz lieb zurückdrück*
Du schreibst dass Du erst zwei Wochen mit Deinem Freund zusammen bist,hm,und da erwartest Du schon gemeinsame Zukunftspläne?Aber ich kann Dich gut verstehen,mir ging es da bisher meistens ähnlich.Wollte immer alles gleich sofort.Habe aber inzwischen gelernt etwas gelassener und abwartender zu sein.denn nach zwei Wochen kann man einen Menschen einfach nicht lieben,das geht nicht.Man kennt den anderen ja noch gar nicht,sein Charakter ist noch fremd und verborgen.Also ich denke eher dass Du veliebt bist,aber Liebe muss sich entwickeln,das braucht Zeit.man muss merken,was man an dem anderen hat,ihn "schätzen" lernen.Weisst Du eigentlich was Du von Deinem Partner erwartest? Brauchst Du Sicherheit,Zuverlässigkeit,Einfühlsamkeit? Ich denke dass sind Dinge für die man einen Menschen lieben könnte.Das wichtigste ist aber Vertrauen.Und das kann man zwar vom Kopf her schon schnell erlangen,aber es dauert meist sehr lange bis der Bauch das auch so sieht und man es wirklich weiss.Ausserdem können viele Menschen nicht mit unserer "Distanz" und "Gefühlskälte" umgehen.Unsereins braucht halt sehr viel Zeit um seine Gefühle dem anderen zu zeigen.

Ich muss sagen,von der Analyse halt ich auch nicht so viel.Es ist halt anfangs wichtig um herauszufinden was da in einem los ist,aber ich denke man kann sich auch krank analysieren.Manchmal sind Dinge einfach wie sie sind,dass muss man akzeptieren.Ich habe die Erfahrung gemacht dass wirkliche emotionale Weiterentwicklung sehr viel Zeit und Gelassenheit braucht.Ich kann da nur wärmstens autogenes Training empfehlen Wink

Also gib Dir und Deiner Flamme Zeit,was soll passieren? Die Welt geht nicht in zwei Monaten unter Smile

Ich schick Dir ne Portion Ruhe und Entspanntheit rüber Laughing

*knuddel*

der feldhase

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

Hallo feldhase,

danke für Deine liebe Antwort! Very Happy

Was die Zukunftspläne betrifft, da hab ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich meine da natürlich nicht Heiraten und Kinder kriegen Razz

Ich denke nur an die nächsten Wochen und Monate. Und wenn mein Freund erzählt, was er da so vorhat, komme ich in seinen Plänen halt nie vor. z.B. sagt er, er wird wieder mehr Sport machen, ab Herbst jedes Wochenende Skifahren (natürlich ohne mich, hab kein Geld dafür), über Weihnachten wegfahren und so weiter. Und unter der Woche hat er eh so viel Arbeit, dass wir uns fast nie sehen.
Aber Du hast schon recht, ich sollte das alles etwas gelassener sehen. Ich weiß ja auch, dass man nach zwei Wochen noch nichts erwarten darf....Auch wenn wir uns ja schon seit einem halben Jahr kennen und uns von daher alles andere als fremd sind.

Ich kann halt nicht aufhören immer wieder an allem zu zweifeln. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Mal bin ich total glücklich, dann könnte ich wieder nur heulen. Und wenn ich gerade wieder am Zweifeln bin, bin ich ihm gegenüber ziemlich distanziert, sodass er sich dann auch wieder mehr zurückzieht... Und so reden wir halt des öfteren aneinander vorbei, weil keiner sich so recht zu sagen traut, was er eigentlich will. Total zermürbend ist das Rolling Eyes

Dabei könnte eigentlich alles gut sein, wenn ich meine Zweifel mal vergesse und einfach offen bin. Nur leider gelingt mir das so selten...

Hmm...autogenes Training ist vielleicht keine schlechte Idee. Kann man das auch selbst erlernen? Und hilft das, etwas gelassener zu werden? Irgendwie muss man das kleine Teufelchen im Kopf doch zum Schweigen bringen können Laughing

Ganz liebe Grüße,
snow angel

sporadischer Gast 12 Giessen M, 27

Hallo snow angel.

Ja,das mit dem zweifeln kenne ich auch gut.Wie sieht es denn mit Dir aus,zweifelst Du oft auch an DIr? denkst Du dass wenn etwas schief läuft es hauptsächlich an Dir liegt? Sorry wenn ich zu neugierig bin Laughing

Bei mir war das ne Zeitlang ziemlich extrem,hatte ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl und hab alles negativ auf mich bezogen.Aber auch das kann man lernen,hab ich die Erfahrung gemacht.
Das mit Deinem Freund is schon nicht einfach,kann ich verstehen dass Du Dir auch wegen Kohle Gedanken machst.Geld macht zwar nicht glücklich,aber hat man zu wenig kann man eben auch manche schönen Dinge nicht umsetzen.Aber daran sollte es ja nicht scheitern.Ich hoffe er geht trotzdem auf Dich ein? Nimmst Du es eigentlich bewusst wahr wenn er Dir seine Aufmerksamkeit schenkt?
Das mit den Stimmungsschwankungen kommt mir auch ziemlich bekannt vor *schmunzel*,das kann ein Aussenstehender wahrscheinlich schlecht nachvollziehen.Das steht vielleicht auch in Verbindung mit deiner Unsicherheit *in den Raum stell*

Autogenes Training muss man übrigens sogar "erlernen",deshalb ist es ja ein Training,bei mir hat es fast drei Monate gedauert bis ich mich da richtig drauf einlassen konnte.Ich habe das so gezeigt bekommen,dass man sich zunächst in kurzen Übungen nur auf seinen Atem konzentriert,später auch auf Körperpartien.das "erdet" einen,man kommt bei sich selbst an und das Körpergefühl verbessert sich enorm. Schau mal bei Google nach,da gibt`s sicher nen Link.

lieber Gruss,

der feldhase

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

Hallo feldhase hallo

Du hast das richtig erkannt, ich zweifle sehr oft an mir. Eigentlich denke ich, dass sowieso grundsätzlich ich an allem schuld bin. Mein Selbstvertrauen war leider noch nie besonders groß...
Wie hast Du es denn geschafft, daran zu arbeiten? Bei mir haben alle Therapien bis jetzt nicht wirklich was verändert. Mir geht es jetzt zwar sicher viel besser als vor ein paar Jahren, aber ich zweifle halt immer noch sehr arg an mir selber Sad

Was meinen Freund betrifft: nein, am Geld wird es bestimmt nicht scheitern. Ich komm mir nur manchmal blöd vor, weil er so gut verdient und sich alles leisten kann, während ich noch studiere und nichts habe...Und ich hab manchmal schon ein schlechtes Gewissen, weil er immer alles zahlt, wenn wir was unternehmen. Auch wenn er sagt, für ihn sei das kein Problem, er lade mich doch gerne ein...

Das Hauptproblem ist halt, dass er so wenig Zeit hat und sich in seinem Leben zurzeit alles nur noch um die Arbeit dreht. Unsere Beziehung besteht fast nur noch am Telefon...
Und grad heute geht es mir wieder total mies, weil er am Telefon von seiner Ex geredet hat und dass er sie jeden Tag gesehen hat, als sie zusammen waren Evil or Very Mad

....Zu mir hat er vor einigen Wochen (als wir noch nicht zusammen waren) mal gesagt, dass er nicht das Bedürfnis hätte, mich jeden Tag zu sehen. Aber das würde für ihn zu einer Beziehung dazugehören.
Naja, darauf hab ich unsere "Affäre" beendet und wir wollten Freunde bleiben...kurz darauf sind wir zusammen verreist und uns wieder nähergekommen, und dann meinte er ganz selbstverständlich, wir wären jetzt zusammen. Aber trotzdem sehen wir uns nur 1-2 mal die Woche. Wenigstens ruft er jeden Tag an und ist auch immer sehr lieb am Telefon, aber das reicht mir nicht! Ich will ihn halt auch öfter sehen!
Irgendwie versteh ich ihn nicht... Warum hält er mich so auf Abstand, wenn er doch mit mir zusammen sein will?
Ich bin mal wieder drauf und dran, alles zu beenden, weil ich es nicht länger aushalte, ihn nur so selten sehen zu können. Dabei möcht ich doch eigentlich mit ihm zusammen sein, und zwar richtig *seufz*

Sorry, dass das alles so wirr ist, aber in meinem Kopf herrscht grad mal wieder Chaos. Vielen Dank fürs Zuhören, das tut echt gut *knuddel*

Liebe Grüße
snow angel

sporadischer Gast 12 Giessen M, 27

Hallo snow angel Smile

Hm,was Du in Deiner letzten Nachricht geschrieben hast verwundert mich etwas:

Quote:

Das Hauptproblem ist halt, dass er so wenig Zeit hat und sich in seinem Leben zurzeit alles nur noch um die Arbeit dreht. Unsere Beziehung besteht fast nur noch am Telefon...

dabei war Dein eigentliches Problem doch dass Du es nicht aushalten konntest dass ihr zusammen seid und Du Dich irendwie beklemmt fühlst oder hab ich da was missverstanden? Was ist passiert wenn ich fragen darf? Ist das bei Dir auch von Deiner jeweiligen Stimmung abhängig?

Vielleicht hat Dein Freund einfach gemerkt wie unsicher Du Dír bist und dass Du zuviel Nähe noch nicht aushalten kannst und hält sich deshalb etwas zurück?

Also zum Thema Selbstwertgefühl kann ich Dir den Rat geben,weiss nicht ob`s Dir weiterhilft, Dich gut um Dich und Deine Bedürfnisse zu kümmern.Ich habe damit angefangen so kleine Rituale einzuführen,wie zB morgens beim Frühstück meine Lieblings Cd anzumachen,oder mir Zeit zu nehmen für`s Autogene Training etc. Es ist wichtig dass Du Dich wichtig nimmst und Dir das auch deutlich machst. Das kann zB ein Hobby sein dass Dir Spass macht oder mal ne Düftöllampe abends anzumachen.einfach Kleinigkeiten die Dir gut tun. Du solltest es Dir wert sein auch an Dich zu denken,dass habe ich sehr lange nicht gemacht,weil ich gedacht habe das wäre Egoismus.Aber das ist völlig in Ordnug zwinkernd..

Mir hat auch meine berufliche Neuorientierung echt weitergeholfen.Habe damals nach dem Abi mich vom Arbeitsant vom meinem Traumjob "wegreden" lassen, da es in dem Bereich keine Zukunft gäbe, Frechheit Evil or Very Mad

Hab mir dann ne andere Ausbildung andrehen lassen und war drei Jahre totunglücklich.Habe aber vor drei Jahren doch noch ne zweite Ausbildung angefangen und bin jetzt in meinem absoluten Traumjob dance

und Pusstekuchen von wegen keine Zukunft!!!Das hat mir gezeigt,dass man unbedingt sein Ding leben muss,egal was andere sagen oder denken.Du bist Dir selbst der Nächste und es geht in Deinem Leben zum fast grösstenT eil um DICH,das solltest Du Dir steht`s verinnerlichen.

Sorry,jetzt bin ich etwas abgeschweift Laughing

Weiss nicht ob Dir das weiterhilft,aber es dauert lange bis sich Veränderungen in der Psyche bemerkbar machen,es braucht viel Zeit und Geduld sich zu verändern,dabei solltest Du Dich nicht unter Druck setzen.Habe auch oft das Gefühl ich schaffe es nicht,aber man darf darin nicht resignieren.Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut...

*lieb drück*

der feldhase

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

feldhase wrote:

dabei war Dein eigentliches Problem doch dass Du es nicht aushalten konntest dass ihr zusammen seid und Du Dich irendwie beklemmt fühlst oder hab ich da was missverstanden?

Nein, hast Du nicht...Hmm, es ist wohl etwas schwierig. Bekomme ich Nähe, ist sie mir oft zu viel, bekomme ich keine, sehne ich mich danach. Mir geht es oft so, dass ich genau das will, was ich nicht habe. Kennst Du das?
Aber ich glaub nicht, dass mein Freund sich deshalb zurückzieht. Unsere Beziehung war schon immer so. Wir hatten schon ein paar Monate bevor wir "richtig" zusammen waren eine Art Affäre, und da war es nicht anders. Als ich ihn dann zur Rede stellte, was er eigentlich von mir will, meinte er eben, er sei sich nicht sicher und hätte nicht das Bedürfnis, mich jeden Tag zu sehen. Das habe ich als Korb aufgefasst und die Affäre beendet...aber nicht viel später kamen wir dann doch zusammen.
Im Moment weiß ich aber gar nicht mehr, was Sache ist...keine Ahnung, ob unsere Beziehung überhaupt noch eine Chance hat oder nicht, es ist alles so kompliziert...ich fühl mich einfach nur einsam.
Hmm...kannst Du mir irgendwie folgen? Ich weiß schon, dass das Ganze ziemlich wirr klingt... Rolling Eyes

Freut mich für Dich, dass Du jetzt in Deinem Traumjob bist! Very Happy

Ich finde auch, man soll das machen, was einem wirklich am Herzen liegt. Ich bin auch seit einem Jahr in meinem Traum-Studium und somit auf dem Weg zum Traumjob...hab mich vorher vier Jahre durch ein Studium gequält, das mir keinen Spaß gemacht hat. Und ich bin so froh, dass ich jetzt endlich das mache, was ich wirklich will!
Ich versuch auch sonst oft, mir was Gutes zu tun, und Geduld hab ich auch genug. Schließlich arbeite ich schon seit 10 Jahren an mir und meinem Selbstbewußtsein, und es ist auch schon einiges besser geworden. Aber ich merke halt immer noch, dass die "Basis" fehlt...tief in mir drinnen bin ich davon überzeugt, nicht liebenswert zu sein. Kommt wohl von daher, dass meine Mutter mir das ständig gesagt hat...
Aber ich werde nicht resignieren, und Geduld hab ich auch noch eine Menge. Ich finde es nur so schade, dass ich nicht glücklich sein kann, selbst wenn sich meine Träume erfüllen (z.B. das Studium oder einen Freund zu haben). Aber Glück muss halt von innen kommen, nicht von außen...

Liebe Grüße
snow angel

sporadischer Gast 12 Giessen M, 27

Hi Snow angel.

ja,das mit der Nähe kenne ich sehr gut,is manchmal sehr verwirrend.Aber ich habe zumindest nicht mehr das Problem,dass ich wenn ich sie gerade mal nicht bekomme auch unzufrieden bin.Weiss leider auch nicht wie ich das gemacht habe,sonst würde ich Dir gerne einen Tip geben Rolling Eyes

.Es hat sich irgendwie im Laufe der letzten Zeit so entwickelt.Aber ich glaube am meisten hat mir da meine letzte Beziehung geholfen.Auch wenn die anstrengend war hatte ich trotzdem das Gefühl gemocht zu werden.Und ich glaube das hat mein Unterbewusstsein irgendwie abgespeichert.
Aber was Du von Deinem Freund erzählst hört es sich eigentlich nicht so an , als ob er dich wirklich glücklich macht.Vielleicht passt ihr nicht zusammen,sowas soll vorkommen.Ich weiss ja sonst nichts von ihm,aber es hat ja wohl schon sehr seltsam begonnen.Ich will Dir das jetzt nicht einreden,aber denke mal drüber nach ob er wirklich der Richtige ist.
Demnach was Du von Deiner Mutter erzählt hast bräuchtest Du eher Jemanden, auf den Du Dich absolut verlassen kannst,ich meine nicht vom Kopf sondern vom Bauch !!! Und der Dir vor allem Verständnis für dein Gefühlschaos mitbringt.das klang irgendwie in deiner Mail nicht so.
Kannst Du eigentlich mit deiner Mutter darüber reden,warum sie dich so behandelt oder behandelt hat?
Ich kann echt verstehen dass Du Dich danach sehnst mit Dir ins Reine zu kommen,das geht uns wohl allen so.Aber ich kann Dir in einem nicht so ganz zustimmen:

Quote:

Aber Glück muss halt von innen kommen, nicht von außen...

natürlich sollte Glück von innen kommen,aber man muss sich auch auf das äusserliche scheinbar oberflächliche Glück einlassen,die Seele kann sich nur durch Veränderungen erholen,denke ich, versuche mal das Glück anzunehmen.Das klingt blöd und dahergeredet,aber es ist teilweise wirklich so.
Hast Du schon mal was von emotionaler Autosuggestion gehört? bin selbst gerade dabei es zu entdecken,obwohl viele Psychologen gleich Alarm zu schlagen scheinen wenn es um diese Methode geht.da gibt es einen sehr interessanten Link bei Google Wink

Greetz und *lieb drück*

der feldhase
[/quote]

Helferlein 65 W, 19

Hallo ihr Lieben!

Ach das ist alles fucking hell, und wenn ich es so nur für mich ausdrücken darf, so ist es wenigstens furchtbar und keineswegs einfach.

Ich glaub unser aller Problem liegt hauptsächlich bei uns selbst und unserem Streben nach Sicherheit -> das seh ich bei euch beiden genauso wie auch bei mir selbst.
Nur ist es bei mir wieder, glaub ich, die andre richtung. ich frag ja mich ständig ob ich denn auch WIRKLICH liebe und so weiter. Ich vertrau mir somit gar nicht und geh an Liebesfilmen, wo beziehungen auseinander gehn, sich der eine in einen anderen verliebt usw usf zu grunde.
Es ist so ätzend! Wenn ich mal mit wem anders ausgeh - das machte ich vor 2 monaten das letzte mal und es war ein schöner abend - so denk ich: ich lieb jetzt den anderen. und das zerreist mich. bringt mich alles sowas von um. es ist so furchtbar.
warum kann ich nur nicht aufhörn mich zu fürchten und zu grübeln?!

was dich betrifft liebe snowangel - seht ihr euch wirklich soooo wenig und wenn, wie ist das dann für dich? versteht ihr euch denn gut und gibt er dir das gefühl von nähe o.ä?

viele grüße,

zb

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 25

Hallo ihr Mitleidenden!

Zwangsbeglückt, schön, dass Du Dich wieder meldest! Was macht denn Deine Therapie, kommst Du wenigstens ein Stückchen weiter?
Ich kenne diese Ängste ja nur zu gut....aber irgendwie muss Dir Dein Bauchgefühl doch sagen, ob Du Deinen Freund liebst oder nicht? Genießt Du es denn, bei ihm zu sein oder zweifelst Du da auch ständig? Und weiß er eigentlich, dass Du so sehr an allem zweifelst?

Ich wünschte, ich würde es wenigstens mal ein paar Monate in einer Beziehung aushalten...hab ich bisher noch nicht geschafft, bin immer nach kurzer Zeit geflüchtet oder an bindungsunfähige Männer geraten. Ich hab wohl ein besonderes Talent dafür, mir gerade die auszusuchen!

Ach menno...zur Zeit ist wieder alles ziemlich besch... Sad

Seit zwei Tagen ist absolute Funkstille zwischen meinem Freund und mir.. Vor drei Tagen hat er angerufen, aber ich bin nicht hingegangen. Jetzt hat er anscheinend auch keinen Bock mehr, sich zu melden...ist ja eh meistens er derjenige, der sich meldet....
Eigentlich wollte ich ja Abstand haben, aber jetzt bin ich trotzdem todunglücklich und frage mich, ob unsere Beziehung schon vorbei ist. Jetzt, wo er nicht da ist, vermisse ich ihn. Bin aber gleichzeitig zu stolz, ihn anzurufen. Gesehen haben wir uns jetzt seit fast zwei Wochen nicht mehr. Wollten uns zwar am Wochenende treffen, aber dann ist er krank geworden und es wurde nix draus.

Ja, wenn wir uns mal sehen, ist es total schön, dann sind wir uns auch nahe, aber wir sehen uns eben leider so selten!
Feldhase, Du hast völlig recht, ich brauche jemand, auf den ich mich absolut verlassen kann. Aber ob er derjenige ist? Er hat viel Geduld und Verständnis mit mir, aber ich frage mich halt immer, ob er es wirklich ernst meint oder ob er eher denkt: "Wenn sie will, ist es gut, wenn nicht, ist es auch gut". Versteht ihr, was ich meine? Ich wünsche mir halt, dass er mal ein bißchen um mich kämpft, statt es immer einfach so zu akzeptieren, wenn ich auf Abstand gehe...da denke ich dann halt, dass es ihm sowieso egal ist, ob wir uns sehen oder nicht.

Oder bin doch bloß ich diejenige, die alles so kompliziert macht? Ich weiß es nicht, ich weiß überhaupt nichts mehr...Soll ich mich wieder bei ihm melden oder warten, bis er auf mich zukommt? Soll ich gleich alles beenden oder ihm noch eine Chance geben? Ich weiß einfach nicht mehr weiter, bin todunglücklich....Diese Funkstille macht mir Angst, andererseits sehne ich mich ja nach Ruhe und Abstand...ach, immer diese Ambivalenz Sad

Danke fürs Zuhören und für die lieben Worte, das baut mich doch immer wieder auf *liebdrück*

eine verzweifelte snow angel

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Warum kann ich nicht glücklich sein?