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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Thu, 16.Sep.04, 8:22 Vergangenheit ein Tabu |
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Liebe Leser,
ich glaube ich passe mit meinem "Problem" recht gut in dieses Forum und würde mich sehr über die ein oder andere Anregung freuen.
Ich bin 28 Jahre alt, männlich und lebe seit 1 3/4 Jahren mit meiner ersten Beziehung zusammen.
Meine Freundin ist 8 Jahre älter und hat zwei Töchter aus erster Ehe (6 und 8 Jahre).
Nun zu meinem Problem.
Wie ich geschrieben habe ist dies meine erste Beziehung, d.h. ich kenne weder das Gefühl des Loslassens, des jemandem Schmerzen zufügen müssen, des Verlassenwerdens, des Abschliessens...
Wir sind mit viel überlegen, zaudern, zukunftsorakeln,..., in diese Beziehung gegangen und hatten es dann doch irgendwann gewagt. In dieser Zeit war ich, abgelenkt durch eigene Sorgen, etwas naiv. Ich wurde in dem Glauben gelassen ich sei die Erlösung aus einem Tal der Tränen. 10 Jahre miesse Ehe dann der Rausschmiss vom Ex, eine Pause der Einsamkeit von ca. 1 1/2 Jahren und dann endlich Leben.
Ich hatte nie ein Problem mit der Vorstellung dass da schonmal einer war. Es war eben ein miesser Ehemann und nun sind da 2 liebevolle Kinder mit denen ich zusammenlebe, welche mir bereits grenzenlos vertrauen und mich lieben, ebenso wie ich sie.
Doch nach ca. 4 Monaten Beziehung überkam michdas Gefühl, dass da eben nicht 1 1/2 Jahre Einsamkeit waren.
....
Jedenfalls fand ich durch das zusammenfügen von Puzzelteilen und dem zufälligen Fund einer Skizze eines Liebesbriefes (Aufforderung zu einer Fickbeziehung) herraus, dass meine Freundin ihren Mann gut 2 Jahre betrogen hatte (u.a. mit nem Friseur, der mir zu Beginn der Beziehung empfohlen wurde...) und dannach ind den 1 1/2 Jahren mind. 2 Personen missbracht hatte.
Es war ein harter Kampf, bis ich mal ein Statement bekommen hatte. Bis mir mal gesagt wurde:"Ja, da war was."
Nun ist es leider so, dass dies alles im nächsten Umfeld passiert ist und mir die ein oder andere Person hie und da über den Weg läuft und ich unweigerlich an die emfundenen Gefühle in jener schweren Zeit erinnert werde. Diese Gefühle von "Kann ich Ihr trauen?", "Was will sie überhaupt?", "Was war da nun wirklich?", "..."
Eigentlich könnte es mir ja alles total egal sein, aber wir führen, bis auf dieses Tabuthema, eine absolut hemmungslose und vorallem vertrauensvolle Beziehung. Nahezu kein Abend vor der Glotze, ewig am Esstisch bei Kerzenschein und Unterhaltungen, Geflakse, wie bei den ersten Abenden. Offenes reden über Sex, Ängste, die Kinder,...
Aber eben totales abblocken, wenn ich nach einer Party, wo einer jener "FickEx" mir über den Weg läuft und mir die Knie wieder zittern und ich wieder eine Woche benötige um mich wieder fallen lassen zu können.
Ich muss nun dazu sagen, dass wir in jener Aufklärungszeit für 6 Wochen räumlich getrennt waren, da sie mit ihren Kids in Canada bei ihren Eltern war und wir ausschliesslich per Mail über das Thema geschreiben hatten. Ich sass also hier und habe mir was zusammenphantasiert und manches wurde bestätigt und manches ohne Begründung abgeblockt.
Ich wünschte ich wüsste was sie zu ihrer Lebensweise veranlasst hatte, was sie empfand, wie es dazu kam, wie sie heute darüber denkt,...
Aber es ist ein Tabu
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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Thu, 16.Sep.04, 8:26 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Diese Zeilenbegrenzung...
Hatte was gelöscht, aber vergessen die Frage zu schreiben....
Was soll ich mir denken?
Was kann ich von ihr erwarten?
Habe ich ein Recht das ein oder andere zu erfahren?
Kann man es mir verübeln, wenn ich nichtmehr auf gewissen Feten möchte?
(Wir gehen aus Zeitgründen nahezu nie aus, aber wenn dann sind es Einladungen aus ihrem Freundeskreis, wo mir dann eben aus die ein oder andere Person über den Weg laufen kann...)
Gewisse Vorstellungen tuen so weh und sie sind nur aufgekommen, da ich zu Beginn belogen wurde, aber sie scheint mich einfach nicht verstehen zu können.
Was würdet ihr tuen?
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carpe diem
Helferlein


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Basel W, 28
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Thu, 16.Sep.04, 9:13 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Hallo Schwede,
nun ja, was soll ich sagen,...da bin (war) ich wohl von der anderen Seite. Ich habe früher auch so gelebt, war eben kein Kind von Traurigkeit, wie man das so nennt. Insgesamt muß ich erst mal sagen, verurteilen würde ich ihre "Lebensweise" nicht, anderthalb Jahre sind eine lange Zeit und warum sollte sie da nicht andere Männer gehabt haben, ist doch erlaubt, oder? Das mit dem Fremdgehen ist natürlich etwas anderes, aber hatte sicher seine Gründe, wenn die Ehe wirklich so mies war.
Auch ich habe meinem jetzigen Partner vieles aus der Vergangenheit verschwiegen, der Grund war, daß ich ihn nicht verunsichern wollte, ihm Vertrauen geben wollte. Nun ja, es war ein großer Fehler, ich habe genau das Gegenteil erreicht. Die Erkenntnis kam leider reichlich spät, vielleicht zu spät. Was ich damit sagen will ist aber, sie hat es dir vielleicht nicht verschwiegen aus Bosheit oder so, sondern um dich zu "schützen". Klingt jetzt doof und unreif, ich weiß, es ist nur ein Erklärungsversuch ihres Verhaltens, naja, so war es bei mir, man lernt eben dazu...
Wenn du im Moment nicht damit zurechtkommst, würde ich an deiner Stelle vorerst nicht auf solche Feten gehen, aber das ist natürlich keine endgültige Lösung. Das Wichtigste ist: ihr MÜSST lernen, darüber zu reden, sprich sie doch vorsichtig darauf an, brich das Tabu, verlange ganz offen Antworten, sage ihr, daß sie dich mit ihrem Schweigen viel mehr verletzt, als mit der Wahrheit. Ich denke, sie wird es verstehen, vielleicht kann sie dir auch erklären, warum sie so gehandelt hat und warum du ihr trotzdem vertrauen kannst...
LG carpe diem
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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Thu, 16.Sep.04, 9:43 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Hallo carpe diem!
Weder dass ich ihr einen Vorwurf mache, dass ich es nicht verstehen kann, dass man glaubt auf diese Art und Weise eine Art Bestätigung zu bekommen.
Ich finde Deine Aussagen nicht unreif, oder doof, da es genau so ist.
Ich hatte ihr mit Nachdruck gesagt, dass ich die Wahrheit benötige, erhalte aber nur die Antwort, dass sie ja alles gesagt habe und was ich denn noch wolle.
Ich schaffe es nicht ihr klar zu machen, dass mein Problem viel feinsinniger Natur ist, dass ich am Gefühlswesen interessiert bin, um endlich einen Schlusstrich machen zu können.
Sie ist der Meinung, ich müsse mich eben damit abfinden und gegebenfalls abwägen, ob ich damit klarkomme, oder lieber nen Schlussstrich ziehe, denn sie wüsste nun dass sie niemanden besitzen darf.
Ich weiss auch, dass sie selbst nicht mir dem gelebten klarkommt und versuche deshalb nicht zu boren, oder zu erpressen....
Aber sie gibt mir irgendwie das Gefühl mir nicht zu vertrauen. Das mit dem Schützen, wie Du gesagt hast, ist so denke ich auch ihr Gedanke.
Das Problem ist, dass ich mir hatte alles selbst zusammnreimen müssen und ich bestimtm viel phantasiert habe, aber ich weiss eben icht wo Schluss ist und wenn mir wieder ein neues Puzzelteil zugetragen wird, so fange ich an im Kopf wieder alles aufzuwärmen und neu zu arangieren, was mir dann immer erneut unnötig weh tut.
Es ist für mich zwar ein grosser Trost dass ich ihr so zeigen kann und sie auch versteht wie sehr ich sie liebe, aber es verschafft mir keine Ruhe.
Ich möchte wissen mit wem ich es zu tuen habe, bevor ich ihm die Hand schüttle.
Das Problem ist ja, dass sie so lange ihr ganzes Umfeld belogen hat und es auch gelernt hat zu vertuschen. Ich sie aber nun so gut kenne dass ich an Hand ihres Verhalten genau erkenne wann ihr etwas aus der Vergangenheit begegnet und wann nicht. Aber es nur zu erkennen schafft keine Ruhe.
Ich vertraue ihr in Bezug auf unsere Beziehung total und absolut, aber ich gräme mich sosehr nicht zu wissen was in ihr wirklichloswar. Ich möchte sie noch besser kennen...
Sie erkennt nicht, dass eine Aussage, die sie für Aufklärung genug hält, "Ich weiss dass die 2 Jahre absolute Scheisse waren und ich dies niemehr durchleben will." in mir eigentlich noch viel mehr Neugier erweckt. Dieses mir eigene verdammte, aber sicherlich vrständliche "Wieso?"
Sie würde es mir nie überl nehmen, wenn ich auf gewisse Feten nicht mitkäme. Sie fragt mich auch so oft, ob ich in Ordnung sei, oder ob dies für mich in Ordnung wäre..... aber reden tut sie nicht.
Ich restpecktiere es! Aber ich weiss nicht wie oft ich es noch schaffen werde mich immer wieder "neu zu verlieben", sprich fallen zu lassen, nachdem ich mal wieder im Kopfe ammok gelaufen bin.
Die Zeit heilt alle Wunden. Aber die Zeit holt uns immerwieder ein und mein Grübeln wird von mal zu mal immer tiefgründiger. während ich anfangs nur eine Gewissheit wollte, ob da was war, bin ich nun an dem Punkt angelangt wissen zu wollen wie es in ihr aussah und wie die 2 Jahre sich Schritt für Schritt abgespielt haben, habe ich darüber ja immer nur super kurze zusammenhangslose Statements erhalten.
Sie hatte mich anfangs belogen und erst als ich Fakten hatte mir die Wahrheit erzählt, aber Du kennst den Spruch "wer einmal lügt, dem glaubt man nimmermehr..." Ich weiss dass ich ihr glauben kann und ich weiss wann sie aus Scham, oder um mich zu schützen schweigt, obgleich die Antwort immer auf der Hand liegt..... aber Gewissheit, die ich anstrebe, habe ich nie.
Tja, ich werde zusehen, was die Zeit noch so bringt.
Ich weiss nicht, ob ich sogar wieder lockerer sein könnte wenn ich mehr wüsste, aber andererseits kann es jan iecht schlimmer werden.
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carpe diem
Helferlein


52
Basel W, 28
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Thu, 16.Sep.04, 10:15 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Hallo Schwede,
tja, es ist wirklich schwer, dir da etwas zu raten bzw. dir die "andere Seite" verständlich zu machen. Bei mir mußten leider erst viele (verletzende) Dinge passieren, um mich aufzuwecken und mir zu zeigen, daß mein Weg der falsche ist. Reden allein hat da auch nicht geholfen. Ich hatte eben kein wirkliches Vertrauen in meinen Freund, daß er mich verstehen und es akzeptieren würde. Dieses Vertrauen mußt du ihr irgendwie geben. Wie? Gute Frage!
Tja und jetzt bin ich eben auch an dem Punkt, wo er sagt: wer einmal lügt...kann ich verstehen, aber wie kann ich ihm klar machen, daß ich es jetzt kapiert habe???
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Schwede
Helferlein


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Paderborn M, 28
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Thu, 16.Sep.04, 10:38 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Ej!!! Blöde S....
Du sollst mir Antworten geben und nicht umgkehrt!!!
Sagen wir mal so. Ich wünschte sie hätte Tagebuch geführt und ich würde 5 Minuten drin blättern dürfen...
Ich kann dich, und meine Freundin wirklich verstehen. Wenn ich in der Situation wäre, so hätte ich wohl auch nicht anders gehandelt, und das hatte ich ihr auch schon gesagt um ihr zu sagen ,dass ich ihr wegen ihrer Lügen nicht böse bin.
Das Problem ist nur. Ich habe immer gestochert und gefragt.
Es wäre nun langsam an der Zeit, dass sie auf mich zugeht, mich bei Seite nimmt und sich wie bei einem Psychiater ausspricht. Das würde, bei mir jedenfalls, unendlich viel Vertrauen schaffen. Obgleich die ein oder andere Info mir vielleicht Kopfzerbrechen verursachen würde.
Aber mehr Kopfzerbrechen als momentan ohnehin kann es ja nicht geben.
Ich und Dein Freund sind sehr geübt darin Dinge zu verarbeiten. Aber im Verdrängen sind wir Nieten, da die Neugier und der Wille nach Gewissheit uns immer wieder wach halten.
Nimm Ihn bei Seite und nicht erst wenn das Thema mal wieder auf dem Tisch ist, sondern dann wenn es eben kein Thema ist. Sonst wirkt es wie ein erneuter Beschwichtigungsversuch...
Wenn du auf ihn zugehst, dann weiss er dass du es willst und muss deshalb keine Angst darum haben, dass Du erneut ausweichst und lügst.
Lasse alle Fragen zu und wenn sie Dir zu bunt werden, dann sage ihm wieso du diese nicht beantworten willst. Er hat schon soviel toleriert, wieso dann nicht auch dies.
Tja, und wer erzählt dies nun meiner Freundin?
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woman2108
Forums-InsiderIn


152
Tirol W, 37
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Thu, 16.Sep.04, 11:05 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Hi!
| Quote: | Sagen wir mal so. Ich wünschte sie hätte Tagebuch geführt und ich würde 5 Minuten drin blättern dürfen...
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Glaub mir, du wirst erst recht fragen, fragen, fragen ......... weil neue Eindrücke stets neue Fragen aufwerfen. Es wird zu einem Teufelskreis!
Ich kann sehr sehr gut nachempfinden, was und wie du fühlst!
Mir geht es auch so sehr um "Mehr", die Wahrheit ............ ich will damit umgehen können, ich will verstehen, ich will erkennen .............
Er sagt auf meine Fragen lediglich "das ist nicht so". Ja, aber WIE denn dann? Darauf wird nicht eingegangen ............... das tut weh.
Es wird auch zu einem Problem, wenn dir "erlaubt" wird, sämtliche Fragen zu stellen du aber zu hören bekommst, dass zu manchen Fragen nichts gesagt werden will. Ich persönlich fühle mich da plötzlich sehr ausgeschlossen. Und das wirft wiederum die Frage auf ......... da muss doch mehr dahinterstecken!
Das Beste ist, wenn du loslassen kannst. Die Vergangenheit hinter euch lassen, in die Zukunft blicken, mehr Gelassenheit aufkommen lassen.
Ich hatte gerade gestern Abend wieder eine Auseinandersetzung mit meinem Freund .......... weil mir plötzlich etwas eingefallen ist ..... und ich zuviele Fragen stellte (weil er nicht so wirklich darüber reden will, über seine Vergangenheit) ......... fühle mich dabei nicht angenommen. Aber ich muss halt einfach akzeptieren, dass ER eben anders ist.
Es hat keinen Sinn, nachzufragen.
Ich muss auch erst noch lernen, gelassen zu sein.
Gar nicht so leicht.
LG
Brigitte.
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Schwede
Helferlein


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Paderborn M, 28
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Thu, 16.Sep.04, 11:20 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Hallo Brigitte,
deine ....... bla bla Aussagen treffen in der Tat genau zu.
Dem Teufelskreis kann ich auch nur beipflichten und hierin sehe ich auch einen Grund weshalb meine Freundin Angst haben könnte und sich deshalb verschliesst.
Die Vergangenheit ruhen lassen.... das wäre auch mir das liebst und dies gelingt mir ja auch immer sehr gut, aber dann kommen eben wieder Tage mit Begegnungen die wieder alles wachrufen und schon sitze ich wieder im Hexenkessel.
Ich lächse garnicht nach Einzelheiten, aber mir ist eben sovieles bekannt. Mehr als vielleicht gut ist, aber das was mir bekannt ist ist viel detaillierter, als das was mir eben mit so knappen Statements unterbreitet wurde.
Es geht doch eigentlich nicht um das Wissen von Details, als vielmehr darum zu wissen was momentan empfunden wird.
Was empfindet sie, wenn sie jemandem begegnet? Wasfür eine erfahrung steht hinter einem vergleichendem Kompliment?
Ist alles vorbei? Was hat das gegenüber aus der Vergangenheit gelernt?
Was kann ich zutun, damit gewisse Situationen leichter zu ertragen sind?
...
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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Thu, 16.Sep.04, 14:21 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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noch vergessen!
Hallo carpe diem!
Was meisnt Du mit folgender Aussage:
....Bei mir mußten leider erst viele (verletzende) Dinge passieren, um mich aufzuwecken und mir zu zeigen, daß mein Weg der falsche ist......
Soll ja bei uns nicht unbedingt darauf rauslaufen.
Gruss
Schwede
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carpe diem
Helferlein


52
Basel W, 28
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Thu, 16.Sep.04, 15:29 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Hallo Schwede,
danke trotzdem für deinen Rat...
mit den verletzenden dingen meine ich zunächst mal einen totalen Rückzug seinerseits in sein Schneckenhaus, er hat mich nicht mehr an sich ran gelassen und dann kam natürlich auch noch so was wie, hmm, ich weiß nicht, ob ich es Rache nennen soll, es war sicher nicht direkt so gemeint, aber er hat ähnliches gemacht und mir damit erst gezeigt, wie schlimm sowas ist. Als Begründung hat er dann gesagt, er dachte, wenn ich das darf,...
Hmmm, ist aber sicher nicht zum Nachahmen empfohlen.
Das mit dem Teufelskreis habe ich ähnlich erlebt, er hat auch so lange nach Details gebohrt, bis ich ihm alles erzählt habe, im nachhinein hat er aber gesagt, das hätte er lieber nicht wissen wollen, manches sollte man eben doch besser ruhen lassen... und wenn deine Partnerin dir glaubhaft erklären kann, daß (und vielleicht warum) das eben nur in dieser Zeit so war, dann kann man das doch irgendwann abhaken, oder?
LG
carpe diem
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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Fri, 17.Sep.04, 7:56 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Guten Morgen carpe diem!
Ach, nen Rat würde ich dies nicht nennen. Eher Gedanken.... es ist ne knifflige Angelegenheit, die eigentlich nur so knifflig ist, da irgendwo eine Vertrauensschwäche vorliegt.
Ehrlich gesagt, wenn ich das von deinem Freund so lese, so lässt mich dies etwas wundern. Einerseits passiert mir dies mit dem Rückzug ins Schneckenhaus auch so, aber nicht geplanter Art und Weise. Es ist einfach so, dass der Kopf so voll ist, dass das nötige Fallenlassen einfach auf eine ehrliche Art und Weise nicht möglich ist. Wenn er dann behauptet, dass es geplant sei, so bin ich mir nicht sicher, ob man es nicht auch als Aussage aus falschem Stolz herraus nennen kann. Wir wurden einfach verletzt und da man es uns nicht glaubt, bzw. wir angehalten werden zu vergessen und zu vergeben kann man schon etwas ruppig werden, da wir nicht verstehen können wieso es eigentlich hatte so laufen müssen....
Nachahmung? Nein, das ist wirklich kein Weg, aber wie gesagt, wenn es soweit kommt, so muss da gernicht ein Plan dahinterstecken. Ich versuche ständig so stark wie nur irgendwie möglich zu sein, aber ab und zu reicht die Kraft einfach nicht aus. Ich habe mir und ihr geschworen, dass ich das Thema niemehr ansprechen werde, aber just gestern Abend kam es wieder zu einer solchen Situation, welche von ihr iniziiert wurde.
Es ging darum, dass im November eine Fete stattfinden soll, auf die wir schon seit längerem eingeladen sind und der Gastgeber (Ex von vor gut 18 Jahren, der bei Ihr zum Inventar gehörte, der wirklich kein Thema für mich ist!!!) hat sich schon seit langem nichtmehr blicken lassen (Frauenprobleme...)und sie wollte sich mal wieder mit ihm treffen um zu hören wie es ihm geht. Gleichtzeitig wollte sie ihm mitteilen, dass sie keinen Bock auf seine Fete habe, da sie sich, seitdem sie mit mir zusammen ist total von alten Freundeskreisen distanziert und mit den "Typen" nichtsmehr zu tun haben will. Ich hatte diese Distanzierung anfangs auf mich zurückgeführt und ihr immer wieder gesagt, dass sie dies wegen mir nicht zu tuen brauche..... später erfuhr ich ,dass eben gewisse "lockere Beziehungspartner" in jenen Clicken sind (tat erneut recht weh, denn dies wurde mir nie erzählt, obgleich ich von ihnen wusste, aber eben nicht die Zusammenhänge). Jedenfalls wollte sie eben nur sagen, dass sie keine Bock hätte und da wir uns absolute Ehrlichkeit geschworen haben und auch den Kindern immer predigen sie sollen ehrlich sein, sagte ich zu ihr gestern abend, dass sie ruhig sagen könne, dass ich damit nicht zurechtkäme und keine Kraft für die Fete hätte, damit sie nicht so blöd da stehe.....Resultat war nun, dass sie behauptete, dass sie echt keinen Bock auf diese Idioten aus dem Dorf habe und nachdem ich meinte dass sie doch auch früher mit ihnen losgezogen sei, so behauptet sie wieder gegenteiliges. Ich bohre da nichtmehr nach, oder versuche Recht zu behalten, oblgeich früher genau gegenteiliges behauptet hatte. Es war dann jedenfalls diesesmal so, dass sie total geknickt war und ich sie dann auf dem Sofa wieder in den Arm genommen habe, um sie aufzubauen, anstatt die Warhheit zu hören.... Heute Nacht und heute morgen war dann sie ausnahmsweise im Schneckenhaus und ich kann nur sagen, dass ich überhaupt nichtmehr durchblicke und auch rein garnichtsmehr verstehe....
Ich weiss nichtmehr in welche schublade ich wen und welchen Kreis stecken soll, wem ich trauen kann und mit wem ich offen reden kann, ich weiss nicht wie sie wirklich denkt und daran wird sich in Bezug auf diese Sache wohl nichts ändern.
Sie hatte mir damals aus Canada geschrieben, dass ich wohl recht hätte und sie nun endlich mal mit jemandem über alles reden müsste, aber tuen tut sie es nicht und dies ist kein grosser Vertrauensbeweis. Wir sind sonst total offen und machen uns total verletzlich, abe rhier?
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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Fri, 17.Sep.04, 8:44 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Oi!
Und was willst du nun mit einer so wagen Aussage sagen?
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Oi
Forums-InsiderIn


339
Die emotionale Hölle M, 22
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Fri, 17.Sep.04, 9:18 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Schwede
| Quote: | | Meine Freundin ist 8 Jahre älter |
und
| Quote: | | 10 Jahre miesse Ehe dann der Rausschmiss vom Ex |
lässt darauf schließen, dass sie wohl die Zeit mit dir zurückdrehen möchte. Nebenbei sei erwähnt, dass ich meine Frau auch rausschmeißen würde, falls ich eines Tages die Gewissheit hätte, dass sie mich schon seit zwei Jahren betrügt...
| Quote: | | Ich weiss auch, dass sie selbst nicht mir dem gelebten klarkommt... |
Logisch. Du und dein Alter hindern sie daran sich selbst vor Augen halten zu müssen, dass ihre Vergangenheit bezüglich der Männerbekanntschaften nicht die Beste war. Ob Verdrängung der richtige Weg ist möchte ich bezweifeln.
| Quote: | | dannach ind den 1 1/2 Jahren mind. 2 Personen missbracht hatte |
Bedeutet das, dass sie es nicht so genau mit ihren Männern nimmt?
Hoffentlich bist du dann nicht nur jemand, welcher den Ersatzvater für
| Quote: | | 2 liebevolle Kinder mit denen ich zusammenlebe |
spielen soll.
| Quote: | | da sie sich, seitdem sie mit mir zusammen ist total von alten Freundeskreisen distanziert und mit den "Typen" nichtsmehr zu tun haben will. |
Sie empfindet also noch etwas für diesen Mann (wenn auch in negativer Hinsicht), denn sonst würde sie dich nicht als Vorzeigefreund missbrauchen um sagen zu können:"Ich habe einen Neuen und will mit Typen wie dir nichts mehr zu tun haben" Extra deswegen dürfte sie sich mit ihm treffen wollen. Gefällt dir deine Rolle in diesem Spiel?
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Last edited by Oi on Fri, 17.Sep.04, 9:48; edited 1 time in total |
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Schwede
Helferlein


54
Paderborn M, 28
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Fri, 17.Sep.04, 9:47 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Merci dir!
Erstens finde ich es langsam sehr beruhigend zu erfahren, dass ich mir nicht total Hirnrissige GEdanken gemacht hatte, wenn ich sehe, dass andere beim betrachten eines kleinen Teils das selbe empfinden.
In Bezug auf die Ersatzvaterrolle hatte ich ähnliche Gedanken, welche sich aber nicht halten konnten.
Es hat sich vieles bei Ihr getan, seitdem sie mich kennt. Ihre Verwandschaft, bzw. Freundeskreis erfuhren von mir nicht durch Erzählungen, sondern durhc die 180° Drehung meiner Freundin.
Von der kinderabschiebenden, gestressten immer auf der Pirsch seienden immer Angst haben etwas zu verpassen oberflächlichen Ziege, zur häuslichen plötzlich umsorgenden wieder sehr weiblichen und attraktiven, sehr ruhigen und geduldigen Mutter...
Unser Umfeld ist total beknackt! Lauter stupide Bauern, die von einem Schützenfest zum anderen eifern und einen Horizont von 3 Metern haben.
Vorschieben tut sie mich wirklich nicht, aber auch sie hohlt die Vergangenheit immer wieder ein, da einfach keine räumliche Distanz möglich ist.
Sie behauptet erstmals in ihrem Leben weiter nach vorne zu sehen und nicht mehr im jetzt und heute, ohne Gedanken an Konsequenzen zu verschwenden, zu leben.
Wenn ich hier endlich mit dem Studium fertig bin ,so werden wir nach Canda gehen, was sie auch schon vor mir geplant hatte. Hier halte ich sie auf, denn gekonnt hätte sie es.
Das genau nehmen der Männer...... tja, ich weiss nicht genau was ich dazu sagen kann, denn genau hier weiss ich nicht wieviel Verzweiflung im Spiel war.... ich weiss nur das sie kein Unschuldslamm war/ist und viel auf ihrem Mist gewachsen ist. In Verbindung mit ihrer Ausssage im "jetzt gelebt zu habem", auch durch zu tun von "Freundinnen", denen sie dieses Prädikat heute abspricht ("hatten mir ohnehin nur erzählt was ich hören wollte und nicht wirklich geholfen..."), denke ic hes ist schwer auseinander zu halten wo der sexuelle Trieb anfängt und wo er aufhört zu regieren.
Genau das mit dem empfinden kann ich nicht wirklich verneien, oder bejaen, und dies nur durch ihre Verschlossenheit. Fakt ist, dass sie den Kontakt weder sucht, noch dass er gesucht wird, aber man läuft sich in einem kleinen Dorf unweigerlich im Supermarkt mal über den Weg und hier hört eben mein Erfahrungsbereich auf, deuten zu können was diese Gelassenheit anderen gegenüber, so tun alsob nix gewesen wäre, zu bedeuten hat. Sie ist danach immer recht aufgekratzt und versucht gute Laune zu machen, wenn ich durchhänge, und zieht sich zurück, wenn es nicht hilft.
Das mit der Zeit zurückdrehen, ist mir etwas zu fadenscheinig.... es ist ja nicht so, dass gerade für sie eine solche Beziehung in der heutigen Gesellschaft so leicht wäre. Gut, wir sind stark, bzw. registrieren den Unterschied überhaupt nichtmehr, aber anfangs war's nicht leicht.
Nu ja, ich bin glücklich, bis auf diese alle paar Monate mal wiederkehrenden Schmerzen, die wohl erst ein Ende haben werden, wenn ich nichtmehr an jene Zeit erinnert werde.
Wenn ich so darüber nachdenke, so geht es eigentlich weniger um inhalte, als vielmehr um das bedauern, dass man nicht über alles reden kann, obgleich man sich sonst in allem so sehr vertraut. Oder würdest Du Deine Kinder, die Du vor jedem schlechten Einfluss schützt einem 8 jahre jüngeren überlassen? Denn mein Einfluss auf diese Bande ist enorm. Keine Vegetarierblödele, statt Glotze Brettspiele, statt Ausgehen Unternehmungen,... echtes Familienleben, wie man es sich eigentlich nur wünscht. Und nun sage bloss nicht, dass dies Ausnutzung ist, es ist vertrauen und etwas gefunden zu haben, was noch nicht da war. Die Einsicht dass Sex nicht der Gral von Bestätigung und Glück ist.
Merci Dir nochmals!
Schwede
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Oi
Forums-InsiderIn


339
Die emotionale Hölle M, 22
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Fri, 17.Sep.04, 9:58 Re: Vergangenheit ein Tabu |
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Schwede
So wie du das beschreibst hört sich das auch gut an und ich hoffe, dass du eine erfolgreiche Beziehung führen wirst.
Eine Frage noch: welche Gedanken löst es in dir aus, wenn du an ihre damaligen Partner erinnert wirst? Welche Befürchtung steckt dahinter?
| Quote: | | um das bedauern, dass man nicht über alles reden kann, obgleich man sich sonst in allem so sehr vertraut |
Gewisse Geheimnisse kann man schon voreinander haben und trotzdem kann man ruhigen Gewissens sagen, dass man eine offene Beziehung führt. Falls dein Bedauern die Beziehung nicht stören sollte und du mit deiner Rolle zufrieden bist, dann passt doch alles, oder?
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