Mein Vater aber nicht mein Erzeuger

sporadischer Gast 7 Berlin W, 26

Vielleicht kann mir jemand helfen...

Habe gestern erfahren, dass mein Vater nicht mein Erzeuger ist. Das komische ist, ich hab es schon immer geahnt...nun ist es raus. Aber nun, mit der Sicherheit im Nacken fühle mich total leer. Ich habe das Gefühl ich sitze in einem großen dunklen Raum, niemand ist da, keine Bilder zeigen sich...ich völlig allein.

Ich weiß im Moment nicht was ich denken soll...etwas ändern wird sich nicht. Aber man muss doch etwas fühlen oder so... Ich meine, es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass man solch Nachrichten übermittelt bekommt.

Ich habe es zur Kenntnis genommen und das war´s. Zwar habe ich geweint, aber ich weiß nicht warum.

Kennt jemand ein solches Gefühl? ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Helferlein 56 wien M, 53

Liebe Brummelita!

Wie war eigentlich Dein bisheriges Verhältnis zwischen Dir und Deinem Vater. Du schreibst zu wenig um dazu etwas zu sagen.

Liebe Grüsse

Marlene

sporadischer Gast 7 Berlin W, 26

Hi,

immer sehr gut. Wir hatten nie Pobleme miteinander. Deshalb denke ich auch, dass sich an diesem Verhältnis oder zu dem zu meiner Mutter und Geschwister nichts ändern wird.

Das ist irgend wie alles komisch für mich. Einerseits bin ich froh, dass die Wahrheit nun raus ist, aber andererseits.... weiß ich nicht wie ich mich fühlen soll.

Ich bin auch nicht böse oder sauer darüber, dass mir keiner was gesagt hat. Aber im Moment empfinde ich nichts. ich muss das wohl erstmal alles sacken lassen.

Helferlein 56 wien M, 53

Hallo liebe Brummelita

Offenbar hat Dich Dein Vater gerne. Damit sollte es doch möglich sein weiterzuleben.

Ich stell mir vor, Dir wird einfach davon schwindlig, dass er sich plötzlich als -sagen wir mal - Anderer herausstellt ,als Du gedacht hast.

Ich kenn das aus anderen Situationen.

Vielleicht wollte er Dir mit der Geheimhaltung Unsicherheiten über Sein Verhältnis zu Dir ersparen. Als Erwachsene kannst Du es jetzt leichter aushalten, auch wenn Du verwirrt reagierst.

Liebe Grüsse

Marlene

Helferlein 56 wien M, 53

Noch ein Nachtrag:

Eigentlich ist es schön, wenn er zu Dir steht obwohl er "für Dich nichts kann"
Ich glaub da können sich viele Männer was abschauen respekt

Liebe Grüsse

Marlene

sporadischer Gast 22 Wien M, 21

Also ich wäre sehr wütend, wenn ich das so spät erfahren würde !!!

Ich hätte das Gefühl betrogen worden zu sein, und das von den Menschen die ich eigentlich liebe.

ich würd von meinem Stiefvater wissen wollen was er sich dein Leben lang gedacht hat, ob er mich so geliebt hat wie seine eigene Tochter.

Ich würd das Schwein von richtigem Vater kennenlernen wollen.

Und alle meine Verwandten von Grosseltern über Tanten die mich alle "belogen" haben.

Haben sie natürlich nicht, aber ich würde komplett das Vertrauen verlieren in alle Menschen die das gewusst haben, und nichts gesagt haben.

Der erste Vergleich der mir einfällt, ist das mich meine Freundin betrügt und mein bester Freund weiss davon aber er erzählts mir nicht.

Helferlein 56 wien M, 53

@ pejoe
Die Sache ist ja keinem von uns beiden passiert, also sowieso hypothetisch.

Dazu möchte ich aus Erfahrung mit meinen Kindern sagen, man machts immer falsch, die nächste Generation sieht das naturgemäß anders als die Eltern.

In so einem Fall müsste man auch bedenken, wann sag ichs meinem Kind. Ist es zu klein, versteht es den Unterschied zwischen biologischer und sozialer Vaterschaft nicht , später dann .... wann also ist der richtige Zeitpunkt?

Wenn ich Brummelita nicht völlig falsch verstanden habe, hat(te) sie ja ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater. Wenn er sie abgelehnt hätte, hätte sie es wohl gespürt, aber da rede ich schon von Dingen, die sie besser weiß als ich

liebe Grüße

Marlene

sporadischer Gast 5 Wien W, 28

Hallo!
Ich suche überall im Netz verzweifelt nach Menschen, deren Schicksal dem meinen ähnlich ist.

Du hast gerade erfahren, dass dein Vater nicht mit dir verwandt ist und weißt noch gar nicht, ob du deinen Erzeuger überhaupt finden willst. Aber trotzdem möchte ich dir schreiben, vielleicht um uns beiden das Gefühl zu geben, dass es sehr viele Menschen gibt, denen es so geht wie uns.

Ich habe es früh erfahren, als meine Eltern sich scheiden lassen wollten, sie haben sich wieder zusammen gefunden. Zu früh, um zu begeifen was es bedeutet. Erst mit 16 habe ich Fragen gestellt. Meine Mutter war nicht bereit mir zu helfen, erklärte mir einfach, sie hätte alles vergessen. Mit 18 habe ich die Sache dann einfach selbst in die Hand genommen und einen Jugendfreund meiner Mutter ausfindig gemacht, der gab mir einen Tipp, der prompt richtig war. Mit 20 habe ich meinen leiblichen Vater zum ersten Mal getroffen.

Das war vor 8 Jahren und habe bis heute keine Liebe zu ihm aufbauen können. Irgendwie bin ich enttäuscht von ihm. Ich habe auch eine heute 17jährige Halbschwester. Und alles spürt sich recht eigenartig an.

Ich weiß zwar jetzt woher ich komme, aber bin manchmal nicht so sicher, ob ich es nicht lieber bleiben lassen hätte sollen. Nun, rückgängig kann ich es nicht machen, aber damit umgehen lernen.

Ich bin dankbar für jede Zuschrift, sei es nur ein Buchtipp (Erfahrungsberichte) oder der Hinweis auf eine Person, der es genauso oder ähnlich geht. Schön wären auch Zuschriften von Menschen, die heute eine glückliche Beziehung zu ihren/m leiblichen/m Eltern/Vater haben.

Herzliche Grüße
Susanne

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