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Message |
hartwig
neu an Bord!


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wien M, 22
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Sun, 10.Oct.04, 23:10 Sucht nach Stammzellendasein |
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ich bin fixiert von der vorstellung, dass ich mich im innersten nicht verändern darf. so eine art heile welt im kern meines seins. das hindert mich aber offensichtlich am weiterkommen im leben.
bin bei allem was mir begegnet und ich beruflich wie privat mache nur darin bestrebt nicht schaden davon zu tragen.
kann das jemand nachvollziehen und weiss jemand rat?
danke
hartwig
(Anmerkung Admin: verschoben in bereich "Ängste und Zwänge".)
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Hiob
Forums-Gruftie


607
Berge M, 32
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Mon, 11.Oct.04, 8:55 Re: Sucht nach Stammzellendasein |
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Tag Hartwig,
ist denn die Welt in deinem Inneren so heil und schön, dass du sie um jeden Preis aufrecht erhalten magst? Oder ist die Welt da draußen so gemein, dass dir dein letztes Fleckchen Erde noch weggenommen werden kann ?
Was machst du denn so im einzelnen, um keinen Schaden davonzutragen?,...und wie behindert es dich denn?
...wenn ich mal so neugierig sein darf.
Viele Grüße
Hiob
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hartwig
neu an Bord!


3
wien M, 22
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Wed, 13.Oct.04, 15:20 Re: Sucht nach Stammzellendasein |
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ja, meiner meinung nach bin ich im inneren heil, so wie jeder mensch. und meine veräusserung sollte meine wahren bedürfnisse nicht überschreiten. jedoch werde ich z.b jetzt vom innenministerium gezwungen, im rahmen meines zivildienstes, so zu tun, als wäre die auslagerung geistig behinderter menschen, etwas soziales.
das ist jetzt. aber allgemein ist es immer ein akt der kompensation, im zusammentreffen mit anderen menschen, der jede verbindlichkeit von vornherein ausschliesst. das ist ein enormer kraftaufwand und weiss nicht ob das nicht im vakuum endet.
schön darüber mit jemandem zu schreiben
danke
hartwig
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deu
Helferlein


60
Bielefeld M, 28
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Wed, 13.Oct.04, 16:10 Re: Sucht nach Stammzellendasein |
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| hartwig wrote: | | jedoch werde ich z.b jetzt vom innenministerium gezwungen, im rahmen meines zivildienstes, so zu tun, als wäre die auslagerung geistig behinderter menschen, etwas soziales. |
Das passt nicht zu deinen inneren Überzeugungen, du möchtest nicht zynisch werden. Praktisch kannst du jetzt natürlich auswandern. Alternativ kannst du deinen Zivildienst als Auseinandersetzung mit deinen inneren Überzeugungen nehmen, du hast dadurch eben gemerkt, dass dir gewisse Dinge wichtig sind und kannst jetzt vielleicht besser einschätzen wie deine Zukunft aussehen könnte. Du hast auch Kontakt mit diesen Menschen? Das System kannst du nicht mal eben ändern, aber das System kann dich nicht hindern diesen Menschen mit dem Respekt zu begegnen, den du für angemessen hältst.
| Quote: | | aber allgemein ist es immer ein akt der kompensation, im zusammentreffen mit anderen menschen, der jede verbindlichkeit von vornherein ausschliesst. |
Ich stelle mir jetzt vor, dass du es bspw. schwierig findest mit Kollegen umzugehen, weil sie das System irgendwie auch mittragen. Das ist aber mehr Spekulation. Wieso Kompensation? Ich verstehe auch noch nicht so ganz wie die Veränderung im Innersten ins Spiel kommt. Dass es Konflikte zwischen deinem Innersten und der äußeren Realität gibt, ist doch erst einmal "nur" eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ansprüchen; die Veränderung käme erst, wenn du die inneren Überzeugungen tatsächlich aufgeben oder einschränken würdest.
LG
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hartwig
neu an Bord!


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wien M, 22
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Thu, 14.Oct.04, 15:59 Re: Sucht nach Stammzellendasein |
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danke für deinen beitrag
ja aber überzeugungen sind eben nur überzeugungen.
es ist ein ungeschriebenes gesetz, das mir offenbar wurde, dass selbstkastration als zivildiener im umgang mit kollegen nötig ist.
weiss auch, dass innere überzeugungen ihre entsprechung im realen leben brauchen.
den raum muss man sich natürlich selbst schaffen.
aber noch entscheidender für meinen konflikt ist, dass ich meine überzeugungen als allgemein gültig erachte. einfache ethische notwendigkeiten, die jedem seinen spielraum lassen, den er für sein leben braucht. und sich nicht daran laben, dass man einem menschen, der sich nicht einmal einen socken anziehen kann, einen theaterbesuch organisiert.
will mir auch gar nicht anmassen, für diese menschen entscheidungen zu treffen. denn sobald ich so tue, als wüsste ich was für jemand anderen gut ist, beeinflusst das auch mich.
kann diese authistischen empfindungen jemand nachvollziehen?
hartwig
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