Einfach Angst...

sporadischer Gast 7 Deutschland/NRW M, 20

Vielleicht erinnern sich einige noch das ich bereits vor mehreren Monaten einmal hier geschrieben habe und zwar unter Deppressionen. In dem Zeitraum war noch nicht klar was ich hab, was heute leider noch nicht anders ist. Meine Syntome fingen vor 5 Monaten an. Zuerst war es einfach zu niedriger Blutdruck, natürlich absolut sinnig, da ich zu dem Zeitpunkt seit ca. 9 Monaten nur sporadisch Sport betrieben hab und sonst mehr gesessen habe als gegangen... Dann kamen weitere Leiden dazu: Kopfschmerzen , Atemnot, Beziehungsängste, Verlustängste, Todesangst... Mein Hausartz hatte mir zuerst erzählt das die Kopfschmerzen von dem stabilisierenden Kreislauf kommen könnte und ich mir keine Sorgen machen müsste. Ich wollte mehr Sport treiben und brach dann im July zusammen bei einem Fussballspiel. Mein Körper trotz wärmender Jacken an zu zittern und auch längeres Hochlegen der Beine half nichts. Erst als der Krankenwagen eintraf und ich mich sicher fühlte wurden das zittern und die benommenheit schwächer. Zu der Zeit war mein Hausartzt im Urlaub und ich war bei seiner Vertretung der bei mir ein großes Blutbild gemacht hat und mehrere andere körperliche Untersuchungen gemacht hat. Alles OK bis auf ein bischen zu niedrigen Blutdruck. Doch am Tag des Blutabnehmen z.B. war ich kaum fähig selbst zu laufen. Zu groß war die Angst umzukippen. Als mein Hausartzt wieder aus dem Urlaub zurück kam brach ich unter Tränen bei ihm aus, weil ich einen Termin hatte zur kontrolle des Blutdrucks. Während der Zeit war meine Beziehung zu Bruch gegangen. Ich konnte nicht mehr mit der Beziehung auf Distanz leben. Die Ängste waren zu groß, das in der Zeit, in der ich nicht bei ihr sein kann, Sie etwas mit anderen Männern macht. Öfters war dies total unbegründet. Doch hat es mich dennoch zu einem beenden der Beziehung getrieben. Selbst bei meiner neuen Freundin die genau gegenüber wohnt, habe ich diese Ängste. Mein Hausartzt überschrieb mich zu einem Psychologen der nach 3 Sitzungen(Hat 2 Monate gedauert)und einer CT vom Kopf, mich in die Sparte Psychose drängen wollte. Doch nach einiger Nachforschung konnte ich diese Meinung nicht teilen. Ich hab zwar Kopfschmerzen und meine Sichtweise wird von mir als Merkwürdig empfunden, aber ich vernehme keine Stimmen oder gar denke ich nicht das Aliens mich mit einem Laser beschießen und mir es darum so schlecht geht. Natürlich gibt es viele Arten der Psychose, aber wollte ich einfach nicht, das mein Gehirn von den Medikamenten abgestumpft wird. Dann habe ich den Psychologen eine Verbesserung meiner Syntome beschrieben und habe das Thema Psychose bei ihm nicht bestätigt. Darauffolgend wollte ich mein Leben ins Reine bringen, meinen Ängsten stellen und meinem Problemen Wort verleihen. Doch brachte mich das Joggen nur zu einem weiteren Kreislaufzusammenbruch und mein Leben zu einer weiteren Krankenwagenfahrt durch Hyperventilation die wie aus dem Nichts kam. Ich hab gar nicht festgestellt das ich zu schnell Atmete. Ich fing einfach an zu weinen und dann war ich schon mitendrin. Inzwischen leb ich den ganzen Tag mit der Angst das ich mein Leben nicht mehr meistern kann. Mir fehlt jegliche Motivation und tatendrang irgendetwas zu unternehmen. Ich hab das Gefühl das ich benachteiligt bin in vielen Situationen und sobald ich alleine irgendwo stehe werden meine Beine schon schwer und meine Atmung wird schwerer. Ich habe nochmals meinem Hausartzt alles erzählt und alles neue und wurde wieder zum psychologen überwiesen, doch als ich heute beim Empfohlenden Anruf wurde ich auf eine Warteliste von 4 Monaten geschoben. Auch als ich den Ernst erklärte wurde kein Notfalltermin in Aussicht gestellt. Ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll und bin verzweifelt. So schaffe ich nie das Abi, denn ich vergesse auch sehr schnell in diesem Zustand und schaff es nichtmal mir eine Zahlenreihe zu merken, es kommt mir vor als wenn meine Erinnerungen sich auflösen und ich irgendwann nur noch eine leere Schale bin. sad2

Forums-InsiderIn 323 Deutschland W, 35

Und es ward stille........ ja ich kenne das, da gehts einem mies, man schaffts sich hier zu öffnen und dann...... kann hier immer etwas dauern mit der Antwort. Deshalb ist es so wichtig Hilfe und Unterstützung im Realleben zu haben.

Zu Deinen Psychoseähnlichen Erlebnissen. Könnte es sich um depersonalisations- oder Derealisationserlebnisse handeln? Kenne ich von mir selber, ich habe unter anderem auch eine Panikstörung. Bei mir ist es so als ob sich die Welt um mich rum ändert, alles komisch, wie im Film. Schwer zu erklären. Deswegen hat man natürlich noch keine Psychose!

Hast du es schon mit Psychotherapie versucht? Würde ich Dir dringend raten.

sporadischer Gast 7 Deutschland/NRW M, 20

Ich würd ja gern was tun, aber kommt mir im moment vor das mich Ärtzte abblocken. Auch wenn ich weiss das die Wartelisten, hier in der Gegend, extrem lang sind bei psychologen.... Neutral

Forums-InsiderIn 323 Deutschland W, 35

Bisher warst Du immer beim Hausarzt, oder?

Wende Dich an einen Fachmann: Psychotherapeut oder Psychiater.

Ja die Wartezeit ist oft ein halbes bis ein Jahr bis es mit dr Therapie losgeht. Kann aber evtl durch häufigere Kontakte beim Arzt überbrückt werden (so liefs bei mir) oder durch nen Klinikaufenthalt.

Wenn Du so leidest wie es hier rüberkommt dann musst du dringend was unternehmen.
Drück Dir die Daumen, ich weiss die ersten Schritte sind schwer Wink

sporadischer Gast 22 frankfurt W, 37

hallo mirage,

ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst...habe selbst diesen sommer angst und panikattacken und einen nervenzusammenbruch gehabt.
das problem ist, dass in der akuten situation auch die wahrnehmung verzerrt ist und man (so ging es mir) gar nicht mehr aus diesem negativen gedankenstrudel herauskommt, da ergibt ein gedanke, eine assoziation die nächste und die angst kontrolliert einen.

ich glaube, daß angst ein warnsignal ist, dass uns auf etwas aufmerksam machen möchte, dass irgendetwas im leben nicht stimmt und etwas verändert werden sollte. insofern auch eine große chance das leben in weichen zu lenken, damit es besser wird. nur ist das eben schwer, wenn es einem fast die luft abschnürt, man herzrasen hat, die beine schwer sind,man selbst lethargisch ist, weil die angst ja auch lähmt...wie soll man da die kraft aufbringen die dinge anzugehen? ich weiß, dass ich der blanke horror.

ich habe im sommer dann beschlossen, medikamente einzunehmen um
nicht stehenzubleiben sondern die kraft zu haben weiterzugehen um die dinge anzugehen, die mir angst machen. habe opipramol genommen und nehme es noch immer. mittlerweile sind 5 monate vergangen und ich konnte sogar meine umschulung anfangen. die 5 monate lang habe ich begleitend verhaltenstherapie gemacht . ich glaube das ist sehr wichtig
wenn man medikamente nimmt...so langsam kam die kraft zurück und ich konnte klarer denken und die dinge angehen...kann schon einige erfolge verzeichnen und das macht mich stolz...ich kontrolliere jetzt die angst und nicht mehr sie mich. ich habe das in der hand.

ich warte nun noch den winter ab und dann habe ich vor die medikamente abzusetzen...natürlich unter aufsicht meines neurologen.

ich möchte dich hier nicht verleiten medikamente einzunehmen, aber vielleicht erleichtert es dir die dinge ein bisschen, vielleicht hilft es dir die notwendigen veränderungen anzugehen.

erkundige dich doch mal bei einem neurologen. ich wünsch dir viel kraft und viel erfolg auf denem weg!

sehr herzliche grüße,
blues

sporadischer Gast 7 Deutschland/NRW M, 20

Difficult Secret wrote:

Wende Dich an einen Fachmann: Psychotherapeut oder Psychiater.

Ich war ja bereits bei einem Psychiater, aber dieser wollte ja eine Psychose bei mir behandeln...
Danke für eure Antworten, ich werde bereits morgen nochmal einen Artzt aufsuchen und hoffen dadurch mich irgendwo einzuschleichen, bzw. mich vorzudrengeln....

sporadischer Gast 14 Salzburg W, 20

Hallo...

Weiß eigentlich auch nicht, was ich dir raten soll bzw. darf... Bin ja kein Fachmann. Wink

Aber du kannst ja mal genau beschreiben, was du in so einer Angstsituation fühlst. Welche Situationen es sind, in denen du Panik bekommst. Schreib dir das alles mal genau auf, dann kriegst du ein klareres Bild darüber...
Welche Gefühle in dir hochkommen, und wie schlimm es ist (Skala von 1 - 10 zB).
Dann würd ich unbedingt etwas entspannendes machen. Glaub mir, ich leide auch viel unter meinen Ängsten, und das wirkt sich auf die gesamte Gesundheit aus. Nimm dir viel Zeit, leg dir vielleicht so hypnose-Cds zu, hab auch welche (falls ich dir eine empfehlen soll schreib eine PN...), ich fühl mich hinterher immer ein wenig entspannter. Oder mach andere Entspannungstechniken, zb meditieren, od yoga... Keine Ahnung, interessierst du dich für sowas?
So kannst du wieder lernen, dich besser zu konzentrieren. Dein Körper und dein Geist bekommt wieder mal eine "Auszeit"... Jedenfalls finde ich das wichtig, sonst machst du das irgendwann nicht mehr alles mit.

Dann solltest du dich schon um eine Therapie kümmern, sei es eine Gesprächstherapie od. Hypnotherapie od. was auch immer... Probieren kannst du es ja mal. Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.

Hoffe ich hab jetzt nicht zuviel Mist geschrieben... Neutral

Sollte nur ein ganz kleiner Denkanstoß sein, vielleicht hilfts dir ja ein wenig, wenn du deine Seele mal treiben lässt...

Alles Liebe...

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