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littlemouse
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Post Wed, 20.Oct.04, 16:32      Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich leide selbst auch unter Panikattacken und war schon bei jedem Arzt, habe alle Untersuchungen gemacht, 2 Therapien, Akupunktur, Osteopath, versch. Medikamente, Hormonspiegel, Schilddrüsenunters., EKG, EEG, usw...

Aber absolut nichts hat wirklich geholfen. Da mir mittlerweile schon von den ewigen Medikamenten (Antidepressiva) übel wird habe ich beschlossen mit ärztlicher Hilfe wieder davon wegzukommen. Ich bekam die halbe Dosis und die doppelten Nebenwirkungen: Panik, Angst, Herzrasen, Schwitzen und vieles mehr.

Ich habe diese ganzen Panikattacken seit einer 3-Monatsspritze, die angeblich der Auslöser war... aber die Ursache hat bis dato noch keiner herausgefunden.

Heute habe ich von meiner Ärztin Betablocker bekommen (5mg) und war danach noch immer meganervös, das Herzrasen war zwar besser, jedoch gings mir trotzdessen besch***.

Gibt es überhaupt jemanden dem irgendetwas wirklich geholfen hat? Ich habe in diesem Forum vieles gelesen... jeder schreibt von Linderung aber keiner von Heilung. In der heutigen Zeit wo Krebs besiegt werden kann oder andere schwere Krankheiten kann es doch nicht so sein, dass man seinen eigenen Körper nicht unter Kontrolle bekommen kann wenn man körperlich gesund ist. Ich bin berufstätig und wenn das so weiter geht berufsunfähig... und so stelle ich mir mein Leben bei Gott nicht vor!

Bitte um eure Meinung und Ratschläge!

Besten Dank!!!

Ich bin wirklich nervlich und seelisch kaputt und bin über jede Hilfe dankbar!
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r.l.fellner
Psychotherapeut
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M


Post Wed, 20.Oct.04, 16:51      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Liebe Littlemouse,

ich kann nur - aus eigener und der Erfahrung von KollegInnen - sagen, daß Psychotherapie definitiv ein Mittel darstellt, Panikattacken dauerhaft los zu werden. Voraussetzung ist natürlich - wie bei Psychotherapie allgemein - ein "Dranbleiben", also regelmäßige Sitzungen, bis eine dauerhafte, längerfristigen Symptomfreiheit erreicht ist (d.h., die Therapie nicht schon nach einer oder zwei "guten Wochen" abzubrechen... Wink). Ein solcher Therapieerfolg ist in den allermeisten Fällen ohne Zuhilfenahme von Medikamenten möglich.

Was genau ist denn unter "2 Therapien" zu verstehen - was war das genau, wie lange und warum haben Sie diese beendet?

Freundlichen Gruß
Richard L. Fellner

_________________
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littlemouse
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Post Wed, 20.Oct.04, 17:01      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Danke für die rasche Antwort.

Ich habe so eine Familienaufstellung gemacht und da wurde herausgefunden, dass ich ein Problem damit habe keinen Kontakt mit meiner Mutter zu haben. Das habe ich gelöst und der Kontakt ist perfekt... nur nicht mein "Problem". Danach habe ich eine Gesprächstherapie gemacht die mich nur irgendwelche Zeichnungen malen hat lassen und mich dann eine Stunde gefragt hat warum ich welche Farben male, wo ich glaube, dass mein Problem liegen könnte usw..

Ich weiss es nicht wo mein Problem liegt. Ich habe keines ... mein Leben ist bis auf diese Angstzustände perfekt.

Vorallem frage ich mich warum diese Anfälle von einem auf den anderen Tag plötzlich aufgetaucht sind. Gewisse "Probleme" hatte ich schon immer.. aber solche Anfälle nicht!

Ich kann nicht über Probleme reden die nicht vorhanden sind!

Ich habe auch so eine Hypnosesache bei einem Arzt gemacht -> Ergbniss: der nicht vorhandene Kontakt zu meiner Mutter.

Wie gesagt, ich habe nun diesen Kontakt und noch immer mein altes Problem.

Bei den meisten Therapeuten habe ich das Gefühl die hören nur zu geben kurz ihren Senf dazu und das wars. Ich habe meinen Mann mit dem ich reden kann und der sagte bis jetzt immer das gleich wie ein Therapeut.

Ich hätte auch bei einem Anfall gewisse Übungen machen sollen bezgl. der Atmung.... ich dachte ich sterbe... da habe ich absolut keinen Kopf mich nur auf irgendetwas zu konzentrieren.

Ich weiss einfach nicht mehr weiter....
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sternchen10
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Post Thu, 21.Oct.04, 5:52      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

hi!
ich habe seit drei einhalb jahren panikattacken und meine symptome sind zwar im ersten jahr meiner psychotherapie weniger geworden aber nicht gänzlich verschwunden. es gab bei mir dann einen punkt, an dem ich lange damit gekämpft habe, vielleicht mein ganzes leben lang PAs zu haben. und irgendwann habe ich dann einfach als hypothese angenommen, daß ich sie für immer haben werde und habe viel geweint, weil ich mir dachte, daß die PAs mir meine freiheit rauben. mittlerweile warte ich schon seit zwei monaten auf eine PA, aber es kommt einfach keine! ich bin zwar trotzdem noch sehr vorsichtig und habe oft noch angst vor dem ubahn fahren zum beispiel, aber keine PA bis jetzt. aber ich weiß auch, daß immer wieder eine kommen kann.
kurz: mir hat es geholfen, die PAs als Teil meines Lebens zu sehen (ich weiß das klingt jetzt so leicht dahin gesagt, aber es steckt viel dahinter, zu sagen "momentan gehören PAs zu meinem Leben")
was mir auch noch ganz konkret geholfen hat war wenn ich gemerkt habe daß eine PA kommt, ich mir gesagt habe: "Oh ja, jetzt bitte ganz schnell eine PA! Ja, ich will jetzt unbedingt eine PA und ich setze alles daran, eine zu bekommen und alle sollen das jetzt bitte mitbekommen."
das sind meine erfahrungen dazu und vielleicht kannst du dir da was raussuchen, das zu dir paßt.
alles liebe, sternchen
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nele
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Post Thu, 21.Oct.04, 8:07      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Hallo littlemouse,

Quote:
Ich weiss es nicht wo mein Problem liegt. Ich habe keines ... mein Leben ist bis auf diese Angstzustände perfekt.

Vorallem frage ich mich warum diese Anfälle von einem auf den anderen Tag plötzlich aufgetaucht sind. Gewisse "Probleme" hatte ich schon immer.. aber solche Anfälle nicht!
Ich kann nicht über Probleme reden die nicht vorhanden sind!


Wessen Leben ist schon „perfekt“ und wer hat wirklich „keine Probleme“? Wink

Kann (muss nicht, aber kann..) gut sein, dass die Panikattacken der einzige Ausdruck dafür sind,
dass eben doch etwas nicht so „perfekt“ und problemlos für dich ist..

In dem Fall ist es eigentlich sogar gut, dass du sie hast -
wenn auch nicht unbedingt angenehm.

Es ist manchmal ein bisschen wie beim Schmerz, er warnt vor Dingen, die körperlich im Argen liegen, damit wir etwas gegen die Ursache unternehmen können.

Es ist sehr gut möglich, dass, wenn du dich damit leichter tust, Probleme für dich direkt anzusehen,
du die Panikattacken nicht mehr brauchst.

Reine Familienaufstellung, eine „Hypnosesache bei einem Arzt“ und Gesprächstherapie mit Bildern malen, Akkupunktur und Osteopathie klingen für mich jetzt,
obwohl alternativer Medizin mit Sicherheit sehr offen gegenüber, nicht unbedingt nach wirklich langfristiger Psychotherapie.

Gerade bei „Angstgeschichten“ ist es aber unbedingt notwenig, über eine längere Zeit am Ball zu bleiben, auch über kürzere symptomfreie Zeiten hinaus – wie Herr Fellner schon schreibt.

Quote:
(..)kann es doch nicht so sein, dass man seinen eigenen Körper nicht unter Kontrolle bekommen kann wenn man körperlich gesund ist.


Dass es eine „normale“ und „gesunde“ Lebenseinstellung ist, den eigenen Körper „unter Kontrolle zu bekommen“, halte ich hingegen für einen, wenn auch in deiner Situation verständlichen, Trugschluss.
Man denke nur an die ungeheure Anstrengung/Überforderung, die so eine Haltung im tagtäglichen bedeutet..
Cool

Mit langfristiger, anerkannter Psychotherapie wirst du der Lösung deines Problems am ehesten näher kommen.

lg

Nele
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Mabra
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Post Thu, 21.Oct.04, 11:12      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

ich leide jetzt seit 4 Monaten unter schweren PA´s.
Herzrasen,Atemnot,Platzangst...mal mehr mal weniger.Nehme 20mg Paraoxin zum Lindern aber hilft nur bedingt.

Ich habe mich während dieser Zeit immer mehr aus dem Leben zurückgezogen weil ich einfach damit alleine sein will.Meine derzeitige Partnerin weiss was mit mir los ist, sie kann mir denoch nicht helfen.
An Arbeit ist überhaupt nicht zu denken. Ich weiss langsam nicht mehr wie es weitergehen soll.Jeder PA ist Qual und ich bin immer froh wenn sie wieder abklingt. Ich bin froh das es hier ein Forum für Betroffene gibt. Es hilft mir alles besser zu verstehen. Danke nochmal dafür.
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littlemouse
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Post Thu, 21.Oct.04, 13:40      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Ich habe nun einen Termin für eine Therapie... nächste Woche. Ich werde versuchen diese durchzuziehen.
Den größten Fehler den man machen kann, ist sich zurückziehen. An jedem Tag wo es mir besser geht versuche ich soviel wie möglich zu tun, was ich ansonsten gar nicht kann. Ich hatte schon oft Momente wo ich an Kündigung dachte... nur was dann? Den ganzen Tag zu Hause sitzen... ich glaube da wird alles noch schlimmer... weil man dann nur noch an die PA denkt.
Ich finde es toll von allen die mir und anderen ihre Tips und Tricks verraten wie man so eine PA besser ertragen kann.

Ich glaube man darf nur nicht aufgeben, jedoch ist das wenn man ein seelisches Tief hat (so wie ich zur Zeit), nicht so einfach... aber ich werde kämpfen - mit der Hoffnung den Kampf zu gewinnen!

Ich wünsche allen hier, dass sie es schaffen, denn mit diesen PA ist die Lebensqualität im Eimer.... und das kann nicht der Sinn und Zweck des Lebens sein!
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Post Thu, 21.Oct.04, 13:44      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

sternchen10 wrote:
hi!
ich habe seit drei einhalb jahren panikattacken und meine symptome sind zwar im ersten jahr meiner psychotherapie weniger geworden aber nicht gänzlich verschwunden. es gab bei mir dann einen punkt, an dem ich lange damit gekämpft habe, vielleicht mein ganzes leben lang PAs zu haben. und irgendwann habe ich dann einfach als hypothese angenommen, daß ich sie für immer haben werde und habe viel geweint, weil ich mir dachte, daß die PAs mir meine freiheit rauben. mittlerweile warte ich schon seit zwei monaten auf eine PA, aber es kommt einfach keine!


Ich wäre schon froh wenn sie so kommen, dass ich sie schnell und aus eigener Kraft wegbekomme. Bei mir sind ja mittlerweile Depr. dazu gekommen weil ich mich nicht damit abfinden kann.

Es gibt mir aber Hoffnung so einen Satz von dir zu hören und hoffe, dass von mir in nächster zukunft auch behaupten zu können! DANKE!
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wildthing1987
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Post Wed, 17.Nov.04, 19:20      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

hallo,

ich hab auch die ein oder andere panikattacke hinter mir, was eher mit hyperventilation zu tun hat. ich werd jetzt auch eine therapier machen und der grund dafür wird denk ich in meiner kindheit liegen. familienverhältnisse waren in der kindheit ok, mit 10-11 jahren fing an, an mir selbst zu zweifeln, als folge bulimie usw. habe vor einem jahre ein halbes jahr lang gekifft, einen horrortrip gehabt und seit ca. 4 monaten ängste. anfangs wars noch harmlos, aber von zeit zu zeit wirds schlimmer. kiffe jetzt nicht mehr, ernähre mich gesund und habe vor das rauchen aufzugeben. depressionen hab ich auch, aber die sind nicht so schwer, sind eher phasen.

mein motto ist einfach nur, dass man nie den glauben an sich selbst verlieren sollte und das alles irgendwie in ordnung kommt, auch wenn man viel weinen oder einiges aufarbeiten muss. alles geht - wenn man es richtig will. und dazu gehört auch sich vollständig dem "helfer" zu öffnen.

und nochmal : alles wird wieder gut!

alles liebe
wildthing
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prinzessin22589
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Post Sat, 27.Nov.04, 21:15      Re: Panikattacken - was hilft wirklich? Reply with quoteBack to top

Hallo Littlemouse,
du schreibst, daß du keine Probleme hättest, nur die Panikattacken! Die Panikattacken sind aber nur ein Symtom, nicht die Krankheit. Und das was du als Therapien beschreibst, sind keine, ich hoffe, daß weißt du! Und ich hoffe, die Therapie, die du jetzt machst, ist nicht genauso halbseiden! Wenn du nicht weißt, warum du diese Panikattacken hast, wird dir nur eine analytische Therapie helfen das herrauszufinden!
LG Susanne
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