Megablockade wenn's drauf ankommt

neu an Bord! 2 Wien M, 29

Hi!

Ich habe das Gefühl, daß ich es nicht schaffe, aus einem Muster auszubrechen. Ich rolle es mal von von der Oberfläche her auf:

Habe mich vor ca. drei Jahren in eine junge Frau "verschaut" (wir sind nun beide 29). Habe es nach 1,5 Jahren des Zauderns geschafft, sie anzusprechen und auszuführen. Dabei stellte sich einerseits heraus, daß sie bereites seit 3 Jahren in einer Beziehung lebt, andererseits sagte sie danach, daß es sehr schön mit mir gewesen sei.
Irgendwie hat mich das mit ihrer Beziehung jedoch so niedergeschmettert, daß ich alles Weitere außer Acht gelassen habe und stur auf Verdrängung geschaltet habe. Dies ging soweit, daß ich sie einfach nicht mehr gegrüßt habe, obwohl mir dies in jenem Moment und vor allem danach inneren Schmerz verursacht hat. Aber irgendwie konnte ich mich nicht öffnen, ich konnte es nicht anders.

Bin dann in eine andere Stadt gezogen und nach einer unangenehmen Krankheit, die mich monatelang schwer beeinträchtigt hat, kam die Einsicht auf, daß etwas geschehen müsse.

Nun nahm ich mir vor, mich dem Ganzen zu stellen. Doch im Kopf war wieder mal alles einfacher als in der emotionalen Realität.
Ich hatte zwar das Glück, daß ich per Zufall jemanden aus ihren Freundeskreis näher kennenlernte. Dadurch ist es nun öfter der Fall, daß ich sie sehe oder daß es ab und an Gruppen-Unternehmungen gibt, wo wir beide zugegen sind.
Allerdings schaffe ich es nicht, in Ihrer Gegenwart ich selbst zu sein. Ich musste zudem feststellen, daß ihr Humor und die Interessen sich nicht unbedingt mit den meinen decken - ich muß mich quasi oft verstellen, um nicht nur still dazuhocken. Dies wäre nicht weiter schlimm, weil es für mich ohnehin nur so sein kann, daß ich durch diese Erfahrung hindurchgehe, ohne Ziel und ohne Bestcase-Szenario, zumal sie noch immer mit ihren Freund zusammen ist und das auch zu passen scheint.
Aber ich schaffe es nicht mal, einen bereits erlangten Status weiterzuführen. Sprich: Wenn wir einmal soweit waren, daß wir uns bei der Begrüßung oder Verabschiedung auf die Wangen küssen, dann ist es oft so, daß ich es plötzlich nicht mehr schaffe, dies zu initieren und dann einfach tschüs sage und gehe.

Von ihrer Seite kommt eigentlich kaum was, keine Initiative. Im Endeffekt wäre es am besten, ich könnte ihr irgendwie meine Gefühle mitteilen und die Sache dann hinter mir lassen und sie einfach so gerne haben, ohne Anspruch auf Weiteres, damit ich mich was Neuem öffnen kann. Aber ich weiß nicht, wie ich das hinkriegen soll. Andererseits habe ich mich in sie als Konstrukt verknallt. Das Äußere und ihr Grundcharakter faszinieren mich ungemein und ich meine das es schwierig sein wird, diese Art von Anziehung so leicht bei einer anderen Frau wiederzufinden.

Ich bin schon mal in der Situation gewesen, daß eine Frau sich mir geöffnet hätte, ich dies aber irgendwie nicht wahrhaben wollte und einfach so getan habe, als würde sie sich ohnehin nicht für mich interessieren. Das habe ich zweimal geschafft, obwohl die Frau neben mir gelegen hat. Der Gedanke, etwas falsch zu machen und alles zu verbocken kommt hier - wie bei vielen anderen Threads beschrieben, wohl durch.

Fazit: Ich kann meinen Kopf nicht aus dem Spiel bringen. Ich habe Angst vor dem Moment und Angst davor, abgewiesen zu werden. WIE soll ich das hinkriegen?? Klar,...Augen zu und durch,...das höre ich immer von Kumpels und Freundinnen, aber für mich stellt das eine nahezu unüberwindbare Hürde dar. In meinem Freundeskreis heisste es immer libevoll, daß ich "gepflückt" werden will, wasan sich stimmt. Bei meinen ersten Beziehungen war es immer so. Jedoch habe ich es damals immerhin geschafft, mich in der Anbahnung soweit zu öffnen, daß sich die Frauen zu interessieren begannen. Nun scheint das nach mehr als 7 Jahren ohne Beziehung irgendwie verlernt zu sein...

Muß ich nun auf die Couch oder kann ich das selber hinkriegen?

lG
waldkauz

Forums-InsiderIn 339 Die emotionale Hölle M, 22

Waldkauz

1,5 Jahre des Zauderns während sie das Doppelte an Erfahrungen mit ihrem Freund sammelte. In deinem Posting kann ich an keiner Stelle erkennen, dass sie partnerschaftliches Interesse an dir hätte, aber es klingt in mehreren Sätzen eine Hoffnung (Bestcase-Szenario) durch, dass sie ihren Freund verlässt und es mit dir probiert.

Quote:

zumal sie noch immer mit ihren Freund zusammen ist und das auch zu passen scheint

Das ist die logische Seite, doch der Wunsch bleibt.

Quote:

daß ich es plötzlich nicht mehr schaffe, dies zu initieren und dann einfach tschüs sage und gehe.

Hört sich nach Frust an, aber denkst du, dass dieses Verhalten nicht auch eine Funktion erfüllen sollte?

Quote:

Von ihrer Seite kommt eigentlich kaum was, keine Initiative.

Dein Wunsch, da du gerne "gepflückt" werden willst!? Frauen haben soetwas wie eine Erwartungshaltung, dass der Mann die ersten Schritte unternimmt. Besonders die attraktiven Frauen, welche mitunter mehrmals täglich durch männliches Verhalten in ihrer Attraktivität bestätigt werden, sehen vermutlich keinen Anlass. Es gibt genug Nachfrage.

Quote:

Im Endeffekt wäre es am besten, ich könnte ihr irgendwie meine Gefühle mitteilen und die Sache dann hinter mir lassen und sie einfach so gerne haben, ohne Anspruch auf Weiteres, damit ich mich was Neuem öffnen kann.

Du sagst es, aber dafür müsstest du auch bereit sein, einen Glauben aufzubauen, welcher beinhaltet, dass man sich neu (in derselben Intensität) in eine andere Frau verlieben kann. Der Glaube an die Einzigartigkeit einer Person mag bei erwiderter Liebe für die Qualität der eigenen Liebe förderlich sein, aber wenn die Liebe nicht erwidert wird, ist das ein Fass ohne Boden und man "investiert" falsch. Es wird sich niemals rentieren, außer durch Frust und "Enttäuschung".

Quote:

aber für mich stellt das eine nahezu unüberwindbare Hürde dar.

Eine Ursachenforschung, weshalb es eine unüberwindliche Hürde darstellt , fände ich gut. Angst davor abgewiesen zu werden, hat ihre Ursache. Diese Ursache vermutlich wieder eine andere usw.

Quote:

dies aber irgendwie nicht wahrhaben wollte und einfach so getan habe, als würde sie sich ohnehin nicht für mich interessieren

Meinst du, dass du nicht glaubst, dass sich eine Frau für dich interessieren kann?

Quote:

7 Jahren ohne Beziehung

Was ist in diesen 7 Jahren in dir passiert? Welche Einstellungen, welche zu deinen Problemen führen könnten, haben sich ergeben?

neu an Bord! 2 Wien M, 29

Hi Oi, thx für die Antwort!

Dürfte schon was dahinterliegen bei der Vermutung, daß ich nicht glaube, daß sich eine Frau für mich interessieren kann. Ich habe eher wenig Grund, an meiner äußeren Erscheinung zu zweifeln. Der Hund liegt woanders begraben:

In den 7 Jahren ohne Beziehung habe ich natürlich Mechanismen entwickelt, die es ermöglichen, dies quasi zu "packen". Ich habe einen Großteil dieser Zeit wirklich ein gutes Leben gehabt, aber natürlich habe ich einiges verdrängt.
Begonnen hat die zeit damit, daß meine letzre Freundin die Beziehung beendet hat und zu ihrem Ex zurück ist, der sie jedoch (objektiv) augenscheinlich übel behandelt hat. Irgendwie habe ich das nicht verputzt...

Irgendwann hat sich wohl zusätzlich ein Mechanismus verselbständigt, nämlich jener, daß ich felsenfest davon überzeugt bin, jene Frauen die mich interessieren ohnehin nicht bekommen zu können.
Andersrseits - wenn Frauen sich in mich verliebt haben, die mir - aus welchen Gründen auch immer - nicht zusagen, reagiere ich mit mir selber unheimlicher Kälte und Abweisung.

Aber Deine Vermutung kommt dem Ganzen wohl schon recht nahe. Die Frauen die mich faszinieren sind am "freien Markt" eher mehr denn weniger gefragt und somit komme ich mit meiner Vogel-Strauß Mentalität keinen Deut weiter sondern deklassiere mich selbst, bevor die Show überhaupt begonnen hat.

Ich habe zudem ein Problem damit, "umherzubalzen" und einen auf Charmeur zu machen. Im Alltag und im Beruf fällt es mir in sozialer Hinsicht leicht zu bestehen.
Wenn aber eine freund- und bekanntshaftliche Runde mit mehreren Menschen und vor allem Männern zusammensitzt, dann widert mich diese Art von Wettbewerb, wer die schöneren Federn hat massiv an und ich steige aus. Natürlich muß ich es dann erleben, daß die mich interessierenden Frauen dann mit diesen Herren ins Gespräch kommen und dann denke ich mir, daß es wirklich nicht anders ist wie bei einer Wildlife-Doku...Wer hat der hat, wer kann der kann...

grüsse
waldkauz

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