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Muckel
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Post Thu, 28.Oct.04, 2:15      Angst vor Medikamente Reply with quoteBack to top

Ich habe mir da wohl selber nix gutes getan.
Als mein Sohn vor 5 Jahren geboren wurde, habe ich ab den Zeitpunkt keine Medikamente mehr eingenommen wenn ich mit ihm alleine war. Meine Sorge war , wenn ich irgentwas einehme und ich es nicht vertrage , würde mein Sohn völlig allein (falls ich dabei umfalle) in der Wohnung sein. Mein Mann geht bis abends 23 Uhr immer arbeiten.
Und somit würde mein Sohn und ich völlig hilflos sein, falls eine Medikamentunverträglichkeit eintrifft.
Mein Sohn ist jetzt mittlerweile 5 Jahre alt und somit natürlich schon viel selbständlicher.
Bloss jetzt zu meinen Problem.
Daraus hat sich jetzt eine richtige Medikamentenphobie entwickelt.
Das heisst im Alltag, selbst wenn ich mich vor Schmerzen winde, kann ich nix einnehmen, noch nicht einmal eine harmlose Aspirin. Der Gedanke es zu tun versetzt mich regelrecht in Panik. Ich bin mal eine ganze Nacht mit erbärmichen Ohrenschmerzen rumgelaufen, bis das Trommelfell platzte. Ich hatte eine Mittelohrentzündung vom allergemeinsten. Bin dann zum Arzt der mit Antibiotika verschrieben hat. Diese und natürlich auch die Schmerzmittel habe ich nicht einnehmen können. So gross ist die Angst . Mein Mann reagiert manchmal schon richtig sauer darüber, wenn er sieht das ich Schmerzen habe und nichts nehme dagegen.
Ich habe einfach Panik vor den Nebenwirkungen , selbst wenn sie noch so klein oder gering sind.
Wenn ich im Krankenhaus liege, dann ist die Angst komischerweise nicht da bzw sehr stark abgeschwächt wenn es sich um starke Mittel (z.B Novalgin) handelt.
Was kann ich tun um diese Angst wieder im Griff zu bekommen? Weil ich tue mir wirklich damit keinen Gefallen, wenn ich ernstlich erkranke und dann die Medikamente nicht nehme.

Gruss Muckel
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Post Thu, 28.Oct.04, 10:03      Re: Angst vor Medikamente Reply with quoteBack to top

Muckel wrote:

Daraus hat sich jetzt eine richtige Medikamentenphobie entwickelt.
Das heisst im Alltag, selbst wenn ich mich vor Schmerzen winde, kann ich nix einnehmen, noch nicht einmal eine harmlose Aspirin.


Guten Morgen Muckel, hallo

...ich selbst wäre für mich noch nicht auf die Idee gekommen diese Haltung gegenüber der Einnahme von Medikamenten als Phobie anzusehen, hmmm...da sollt ich selbst noch mal schauen.
Entschuldigung, das war laut gedacht.

Liebe Muckel, was du da beschreibst - ich kenne es selbst gut.
Auch bin ich Mutter eines bald siebenjährigen Sohnes, und nichts hat mir lange Zeit größere Panik bereitet als die Vorstellung nicht klar zu sein, und dann womöglich meiner Sorgepflicht nicht nachkommen zu können.

Muckel wrote:

Ich habe einfach Panik vor den Nebenwirkungen , selbst wenn sie noch so klein oder gering sind.


Mich läßt aber eines nicht los, und daß ist der Gedanke, daß hier etwas verwechselt wird, etwas was eventuell schon lange zurückliegt, sich aber bis in dein heutiges, erwachsenes Leben hineinzieht.
Sag Muckel, und dies ist nur eine Idee, kann es sein, daß du als Kind, begründet oder nicht, Medikamente nehmen mußtest, die zu dieser Zeit tatsächlich eine Menge an Nebenwirkungen nach sich zogen.
Ich meine, ist es denkbar, daß es so gewesen sein könnte, du es aber ganz stark verdrängt hast - jedoch heute diese Angstzustände durchleben mußt.

Muckel wrote:

Wenn ich im Krankenhaus liege, dann ist die Angst komischerweise nicht da bzw sehr stark abgeschwächt wenn es sich um starke Mittel (z.B Novalgin) handelt.


Wegen dieses Satzes bin ich übrigens auf meine Frage an dich gekommen,
denn hier wird es doch sehr interessant...
In der sicheren Umgebung eines Krankenhaus, und verabreicht durch fachkompetentes Personal, macht dir selbst Novalgin keine Angst -
zuhause hingegen wird bereits die Einnahme eines Aspirin zu einem echten Problem, was dich sogar stärkste Schmerzen durchleben läßt...

Ich für mich habe inzwischen herausgefunden was mich über viele Jahre derart eingeschränkt leben ließ, doch sagt mir mein Gefühl, daß es mir nicht zusteht jetzt weiter zu erzählen, dies auch aus Gründen des Selbstschutzes.
Vielleicht aber konnte ich dir mit meinen Hinweis dennoch ein kleines bißchen helfen Smile
Ich kann übrigens heute im Bedarfsfall Medikamente einnehmen, die Panik ist wirklich vorbei, geblieben ist nur der notwendige Respekt vor Arzneien.

Muckel wrote:

Was kann ich tun um diese Angst wieder im Griff zu bekommen? Weil ich tue mir wirklich damit keinen Gefallen, wenn ich ernstlich erkranke und dann die Medikamente nicht nehme.


Wie gesagt, schau mal genau hin, ob da irgendwas in deiner Kindheit war.
Vielleicht könnte es dir auch helfen zumindest ein beratendes Gespräch bei einer Psychologin wahrzunehmen, ob dann eventuell Grund für eine Therapie besteht, kannst du dann immer noch überdenken.

alles Gute wünscht, Tintenherz

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Eigenliebe ist der Beginn einer lebenslangen Romanze (Oscar Wilde)
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Post Thu, 28.Oct.04, 13:07      Re: Angst vor Medikamente Reply with quoteBack to top

Nee in meiner Kindheit war alles in Ordnung.
Bevor mein Sohn auf die Welt kam, hatte ich eigentlich einen gesunden Bezug zu der Medikamenteneinnahme.
Mir ist aber erst der Gedanke gekommen, als er auf der Welt kam, was passieren könnte , wenn ich nicht gut auf ein Medikament reagiere und das er somit hilflos der Situation ausgeliefert wäre.
Da war es aber noch keine Angst. Weil wenn mein Mann nachhause kam oder ich nicht allein war , habe ich Medikamente bei Schmerzen genommen.
Jetzt ist aber daraus eine regelrechte Angst geworden. Ich nehme keinerlei Medikamente ein, selbst dann nicht , wenn ich nicht alleine bin, also wenn Besuch da ist oder mein Mann zuhause ist.
Im Krankenhaus kommen mir so die Gedanken, das ja sofort ärztliche Hilfe da ist , falls was passiert.
Deswegen vermute ich das ich dort deshalb keine Angst habe.
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