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mike_so
neu an Bord!


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berlin M, 24
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Sun, 31.Oct.04, 22:23 eltern und söhne |
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HAllo,
ich brauche jetzt mal Hilfe von Aussen. folgendes Problem:
Sei fünf Jahren sind meine Eltern mit meiner Freundin nicht zufrieden. Ab und zu bricht es dann aus und sie "diskutieren" mit mir, warum ich(24) gerade sie habe und dass es noch genug andere gibt. Die Diskussion weitet sich dann immer dahin aus, dass sie mich unterstützen( bin noch finanziell abhängig, weil Student) und nichts zurück bekommen. Das gleiche Problem hat mein Bruder auch. Standarts sind dann :" ihr nehmt nur und wir bekommen nichts zurück!", "Ihr seht nie von allein, wenn was gemacht werden muss!"...Das stimmt ja auch. Ich bin der Meinung, dass sie uns vielleicht nicht zur Selbstständigkeit in diesem Sinne erzogen haben. Füher hiess es zum Beispiel oft von Seiten meines Vaters:" Ach, wenn ich schon sehem, wie du das machst. Dann kann ich es auch allein machen." Wenn meine Eltern sagen, das und das muss gemacht werden, dann sind wir auch die letzten die nein sagen. Die letzte Diskussion endete mit der Ansicht, dass unsere Freundinnen die FAmilie zerreissen und die einzige Möglichkeit zur Rettung die Trennung ist. Meine Eltern habe ihrerseits dann immer den Spruch:" wir müssen jetzt wohl alles schlucken/akzeptieren, oder was?" ich bin der meinung, diese Frage mit ja beantworten zu müssen.Wir sind in einem Alter, wo die Eltern keinen Einfluss mehr auf unser Privatleben haben und unsere Entwicklung sich nicht mehr beeinflussen lässt. Andere Sätze sind noch:" Wie haben wir euch erzogen?", "Ihr seid Egoisten!"(was wohl niemand aus meinem Bekanntenkreis unterschreiben würde) und "Womit haben wir das verdient?" Ab und zu meinen sie am "Ende" ihrer KRäfte zu sein. Dabei brauchen sie doch nur ein bisschen von ihrer strikten POstition abweichen und alles wäre einfacher. wir bringen unsere Freundinnen schon nicht mal mehr mit nach Hause und meine haben sie bestuimmt schon 1 Jahr nicht mehr gesehen.
Danke
Ich bin jetzt auch ein bisschen am Ende und würde mich über Ratschläge aller Art freuen, natürlich auch aus der Elternposition
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
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1071
Bayern W, 32
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Mon, 01.Nov.04, 14:40 Re: eltern und söhne |
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Hallo Mike!
Meine Eltern sind ganz ähnlich. Ich durfte nie etwas helfen im Haus als Kind und wenn, dann kam nach 5 Sekunden "SO doch nicht!!!!!!!!!!" und dann machte es mein Vater oder meine Mutter lieber selbst. Das war sogar beim Autofahren so, als ich den Führerschein gemacht hatte und mein Vater in einer der ersten Fahrten dazu zwang mitten auf der Strasse anzuhalten (!!!!), "weil ich es ja sowieso nicht könne".
Als ich zuhause ausgezogen bin konnte ich GAR NICHTS!!!!!!!!!! Nicht mal Nudeln kochen, Fahrrad reparieren, etc. Meine ersten Kochversuche mit 19 sahen so aus, daß ich neben meiner Mitbewohnerin stand und die Zwiebel in der Hand gedreht habe. Keine Ahnung was man damit macht!!
Mein Bruder hat ca. 10 Jahre lang (!!!!) studiert und immer Geld von meinen Eltern erhalten. Er mußte sich um nichts kümmern, finanziell. Ist ja auch praktisch, aber der Preis war hoch. Für meine Mutter war er ein absoluter Versager und sie wollte dann auch mal "was sehen für ihr Geld". Ich habe meinem Bruder dann gesagt, nimm kein Geld mehr von ihnen und arbeite nebenbei. Das hat er dann gemacht und siehe da meine Eltern haben endlich die Klappe gehalten. Erst haben sie sich gewehrt und haben weiter Geld überwiesen, weil sie ihn glaube ich auch gerne in Abhängigkeit halten wollten. Mein Bruder hat alles wieder zurückgeschickt und so endlich mal ein bißchen Respekt beommen.
Geld ist ein absolutes Druckmittel. Auch wenn die Eltern es nicht zugeben.
Solange das Kind nicht für seinen eigenen Lebensunterhalt aufkommen kann, kann es ihrer Meinung nach auch keine ordentlichen Entscheidungen treffen. Wenn Du Dein Leben selbst "bezahlst", respektieren sie es auch mehr, denke ich. Und vielleicht auch Deine Wahl der Freundin.
Kannst Du nicht nebenbei arbeiten? Man erleichtert sich das Leben emotional sehr, wenn man finanziell nicht von den Eltern abhängt...
Meine Eltern waren zu meinem Bruder nach einiger Zeit viel netter. Vielleicht aus Angst, daß wenn sie ihn vergraulen und er ja nicht mehr finanziell abhängig ist, hat er keinen Grund mehr zu ihnen zu kommen. Das Geld war also irgendwie auch ein Druckmittel um ihn zu "verpflichten". Jetzt kommt er freiwillig und meine Eltern sind nett zu ihm. Meine Eltern haben nicht mehr das Gefühl sie werden "ausgenutzt".
Das Du zu Hause nicht hilfst, weil Deine Eltern Dir immer gesagt haben, sie könnten es sowieso lieber selber machen, ist total normal. Wer will denn dann noch etwas machen????
Wenn ich meiner Mutter heutzutage mal abtrocknen helfe, dann meckert sie die ganze Zeit nur, weil man alles falsch macht. Und wenn man ihr nicht hilft, dann ist sie total beleidigt. Inzwischen ist mir das völlig egal. Ich weiß ja jetzt was ich kann. Ich sag meiner Mutter auch, daß ich ihr nicht mehr helfe, weil ich mir das Gemeckere ersparen will, da man es ihr ja sowieso nicht rechtmachen kann.
Mein Tip: Nimm Dir einen Nebenjob, von dem Du leben kannst! Vielleicht dauert Dein Studium dann 1-2 Semester länger als geplant, aber Du wirst Dich selbst unabhängiger fühlen und Deine Eltern respektieren Dich mehr und haben keinen Grund mehr Dich egoistisch zu finden.
Auf dem Lebenslauf macht sich frühe Eigeninitiative auch sehr gut!!
Viele Grüße, LisaXXX
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Hubert
Helferlein


102
Wien M
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Mon, 01.Nov.04, 16:50 Re: eltern und söhne |
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Hallo Mike
Na es ist schon so, dass die Kinder das "Produkt" ihrer Eletern sind und nicht umgekehrt.-)
Rein gesetzlich müssen sie dich finanzieren bis du einen Berufsausbildung hast.
Die Realität sagt halt, "Wer zahlt bestimmt". Nicht unbedingt angenehm, aber so sind mal die Machtverhälnisse.
So hilft wohl nur diplomatische Anpassung oder auf eigene Beinen stehen (Lisa29).
Ich würd dir das zweite empfehlen, vielleicht unbequem und mühsam, aber der Persönlickeit wird's nicht schaden.
Hubert
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mike_so
neu an Bord!


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berlin M, 24
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Mon, 01.Nov.04, 17:38 danke erstmal |
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danke für die tipps. meine situation ist nur ein bisschen kompliziert. ich studiere ausserhalb berlins und habe zur zeit ein urlaubssemester. suche für diese zeit aber auch schon eine wohnung. neben praktikum gehe ich auch auf 400 euro basis arbeiten. da kann ich nur zur hälfte auf eigenen beinen stehen. das problem ist eben, dass meine eltern nicht trennen zwischen unterstützung für ausbildung und leben und meinem privaten bereich.
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
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1071
Bayern W, 32
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Tue, 02.Nov.04, 14:00 Re: danke erstmal |
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Ich habe auch in Berlin studiert. Wenn Du in eine WG ziehst kommst Du mit 400 Euro im Monat für Miete und Leben auf jeden Fall hin, es sei denn Du willst unbedingt in Mitte wohnen. Ansonsten Kellnern gehen, Nachhilfe geben, etc.
Ist hart, aber das haben ganz andere auch schon geschafft. Mein Bruder hat z.B. Nachtschichten in einem Hotel geschoben, um die Vorwürfe meiner Eltern loszuwerden. Ihre Vorwürfe bezogen sich zwar nie aufs Geld, aber das war das versteckte Druckmittel dahinter.
Nachdem sie nicht mehr für sein Leben aufkommen mußten haben sie sich auf aus seinem Privatleben zurückgezogen, bzw. sich nicht mehr eingemischt.
| mike_so wrote: | | danke für die tipps. meine situation ist nur ein bisschen kompliziert. ich studiere ausserhalb berlins und habe zur zeit ein urlaubssemester. suche für diese zeit aber auch schon eine wohnung. neben praktikum gehe ich auch auf 400 euro basis arbeiten. da kann ich nur zur hälfte auf eigenen beinen stehen. das problem ist eben, dass meine eltern nicht trennen zwischen unterstützung für ausbildung und leben und meinem privaten bereich. |
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Nessa
Forums-Gruftie


609
Germany W, 54
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Tue, 02.Nov.04, 15:16 Re: eltern und söhne |
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Hallo Mike,
wir haben drei Kinder, mein ältester Sohn ist 24, genau wie du. Auch er studiert, wohnt nicht mehr zu Hause, erhält von uns monatlich Geld, hat aber auch einen Job, um sich etwas dazuzuverdienen. Ich kann also ein bisschen etwas aus der Elternrolle zu dem Thema sagen.
Für uns Eltern ist es selbstverständlich, dass unser Sohn von uns unterstützt werden muss, bis er mit seinem Studium fertig ist. Wir rechnen es ihm hoch an, dass er bereit ist, nebenzu zu jobben, denn er möchte uns auf keinen Fall zu sehr zur Kasse bitten. In sein Privatleben mischen wir uns schon lange nicht mehr ein, denn ich finde, dass er alt genug ist, um sich z. B. seine Freundin selbst auszusuchen. Wie soll er sonst auf eigenen Füßen stehen, wenn ihm die Eltern immer sagen würden, was er zu tun und zu lassen hat?
Was das Helfen angeht, muss ich gestehen, dass wir unsere Kinder auch ziemlich "geschont" haben. Aber es ist wirklích manchmal einfacher, etwas selbst zu tun, als lange zu diskutieren, wer nun was machen will oder kann. Aber es ist mir klar, dass ich die Konsequenzen selbst zu tragen habe und nicht im Nachhinein etwas als selbstverständlich ansehen kann, was ich früher nie verlangt habe.
| Quote: | | Standarts sind dann: "ihr nehmt nur und wir bekommen nichts zurück!" |
Es ist tatsächlich so, dass man als Eltern hin und wieder zu dieser Meinung tendiert, ich kenne das auch... Diese Art von Argumentation wird die Situation aber nicht ändern, fürchte ich. Du wohnst noch bei deinen Eltern, Mike? Ich denke, das Problem wäre nicht mehr so groß, wenn du deine eigenen vier Wände hättest. Unser Sohn ist bereits mit 18 1/2 ausgezogen; er hat auch vorher schon gemacht, was er wollte, was für mich teilweise sehr problematisch war. Aber heute kann ich sagen, dass er durch die Erfahrungen, die er so früh schon außerhalb des Elterhauses gemacht hat, gereift ist und sich eine gewisse Selbständigkeit erarbeitet hat.
Wir haben uns noch nie in die Wahl seiner Freundinnen eingemischt, das ist ganz eindeutig seine Sache, denn er muss mit ihr auskommen, nicht wir. Er hat seine jetzige Freundin seit etwa 2 1/2 Jahren, und wenn er uns besucht, ist sie immer dabei. Wenn wir seine Freundin ablehnen würden, dann wäre die Folge davon (vermute ich), dass der Kontakt weniger werden würde, und er uns seltener besuchen würde.
| Quote: | | Wir sind in einem Alter, wo die Eltern keinen Einfluss mehr auf unser Privatleben haben und unsere Entwicklung sich nicht mehr beeinflussen lässt. |
So sehe ich das auch... die Entwicklung lässt sich vielleicht schon noch beeinflussen, aber am wenigsten vom Elternhaus. Hast du deinen Eltern das schon mal gesagt?
| Quote: | | Die letzte Diskussion endete mit der Ansicht, dass unsere Freundinnen die FAmilie zerreissen und die einzige Möglichkeit zur Rettung die Trennung ist. |
Das halte ich für ausgesprochen kurzsichtig und unsinnig. Merken deine Eltern denn nicht, dass sie dich damit in einen Zwiespalt drängen, wodurch du dich von ihnen mehr entfernst als ihnen näher kommst? Ich denke, wenn die Familie "zerrissen" ist, haben deine Eltern ihren eigenen, ziemlich beträchtlichen Anteil dazu beigetragen.
Liebe Grüße
Nessa
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