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forgetmyname
sporadischer Gast


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Schweiz M, 19
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Fri, 05.Nov.04, 20:50 Anderen etwas beweisen müssen |
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Hallo ihr,
ich bin neu hier, hab aber schon einige Beiträge durchstöbert. Gefällt mir hier
Ich habe nur sehr wenig Selbstvertrauen wenn ich Menschen gegenüber trete.
Warum weiss ich nicht.
Wenn ich vor den Spiegel stehe, kann ich nicht sagen, dass ich mich richtig hässlich fühle. Zwar hatte ich früher (starke)Akne, konnte sie aber erfolgreich mit dem (ziemlich heftigen) Medikament Roaccutan bekämpfen. Was ich gelesen habe, kann es leicht depressiv wirken, hab damit aber schon ne Weile aufgehört, da ich es nicht mehr benötige, bzw. die wenigen Pickel doch gerne in kauf nehme, damit ich nicht jeden Tag ne Pille schlucken muss. Naja, eben, meine Haut ist zwar nicht mit einem Pfirsich zu vergleichen, aber ich fühl mich darin eigentlich ganz wohl.
In der Schule läufts auch ganz gut. In 1er Woche hab ich Maturitätsprüfungen (heisst bei euch wohl Abitur) und ich denke ich bin eigentlich kein dummer Mensch. Manchmal stark unkozentriert und ablenkbar aber, nach gesellschaftlichen Werten bemessen, wohl als durchschnittlich intelligent anzusehen.
Neben der Schule arbeite ich an einem Projekt mit, das so etwas wie ein Jugendtraum ist, der in Erfüllung geht. Es ist zwar manchmal ganz schön stressig, aber es macht viel Spass.
"Was hat der denn fürn Problem?" Jo, das frage ich mich auch. Aber sobald ich mit Menschen zu tun habe, kommts zum vorschein. Fast immer fühle ich mich Anderen unterlegen. Seit ich denken kann. Ein gutes Beispiel ist der Sport, Schulsport. Denn ich hab zwar einiges ausprobiert, so richtig Spass hat mir aber nie was gemacht und ich habe alles nach kurzer Zeit wieder abgebrochen. Also nochmals zum Schulsport: Sobald ich gegen jemanden in einer Sportart antreten musste (Sportunterricht gibts nimmer) fühlte ich mich von vorneherein schlechter. Auch wenn ich eigentlich gar nicht so ungeschickt bin, oder unsportlich. Jedesmal baute sich irgend ne Blockade auf, die es mir nicht erlaubte besser zu sein als andere. Ich fühlte mich dann immer stark beobachtet, hatte das Gefühl das ich Anderen etwas beweisen müsse. Leider ist das nicht nur im Sport so. Damit könnte ich weiss Gott gut leben.
Meiner Freundin (ja das hab ich auch,...was will ich eigentlicht mehr? *an Kopf hau*) versuch ich im Bett etwas zu beweisen und mache damit meist alles kaputt, da ich mich so unter Druck setze, dass ich ganz nervös werde. Nun, das ist bekanntlich ja nicht so bekömmlich für das kleine Steh-Auf-Männchen da zwischen den Beinen...Das geht jetzt schon 2 Jahre so, und ich bin meiner Freundinn unendlich dankbar, das sie das noch immer mit mir mitmacht. Ich bin sonst auch nicht gerade ein einfacher Fall für sie. Eifersüchtig, hab immer wieder das Gefühl das sie mich verlassen wolle (auch aus dem "imBettnichtsogutklappGrund"), und kann manchmal selbst abweisend und gemein sein.
Ausserdem lasse ich mich durch irgendwelche belanglosen Dinge leicht verletzen (z.B. ein blöder Spruch von einem Klassenkameraden, der wohl nicht einmal umbedingt böse gemeint ist, kann mich unglaublich treffen und die Laune für den ganzen Tag in ein Loch reissen.)
//--- Post zu lang, muss ihn auseinander trennen
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forgetmyname
sporadischer Gast


5
Schweiz M, 19
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Fri, 05.Nov.04, 20:51 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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All das mag nicht so schlimm aussehen, aber es belastet mich irgendwie schon sehr.
Ich denke all diese Probleme kommen davon, weil ich einfach immer allen (inkl. mir) etwas beweisen will. Dabei mag ich stark ambitionierte Menschen eigentlich gar nicht. Projektion?
Nun da kommen wir zu handfesteren Fragen:
Oft versuche ich mir mein Verhalten durch mein laienhaftes Psychologiewissen zu erklären. Oft studiere ich an mir und der Welt rum. Bin ichs der falsch ist? Sind es die Anderen? Sind durch die 1-Kind-Familien Gesellschaft alle Anderen zu vor Selbstsicherheit strotzenden Narzissten geworden, ausser mir(ich habe 3 Geschwister, was sehr ungewöhnlich ist in unserer Gegend)? Meist halten meine Ideen nicht lange stand und ich verwerfe sie schnell wieder. Was glaubt ihr, bringt es überhaupt etwas, an sich selbst rumzustudieren um einem Konflikt auf die Schliche zu kommen, oder sind da die eigenen Abwehrmassnahmen im Kopf zu stark?
Soll ich zu nem Psychologen gehen?
Ich kann mir nicht vorstellen, das irgendwas in meiner kindlichen Entwicklung nicht so gut gelaufen ist. Meine Eltern haben sich zwar vielleicht nicht immer pädagogisch ganz korrekt verhalten, aber welche Eltern bzw. Erzieher können das schon? Gewalt habe ich zumindest nie von ihnen erfahren (bis auf eine einmalige Ohrfeige, die meinem Vater wohl im Herzen viel mehr weh tat als meiner Backe).
Bin ich einfach eine Heulsuse?
Ob das wohl irgendwer ganz durchlesen wird?
Viele Fragen...freue mich über jegliche Antworten, oder Gegenfragen...was auch immer
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Bencher
Helferlein


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Stuttgart M, 19
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Sat, 06.Nov.04, 15:37 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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Ich kenne das von mir selber nur zu gut! Ich brauch auch immer aufs neue eine Bestätigung für das was ich tue...dabei haben mich die anderen schon hundert mal gelobt und sich für ich gefreut! Nein das reicht aber nicht, ich brauche meine Anerkennung zun 101sten mal
Ich habe dieses Problem teilweiße beseitigen können als ich mit einer Sportart angefangen hab die ich heute noch betreibe. Hier sind die Steigerungen und positiven Erlebnisse Balsam für die Seele, wenn andere meine Leistungen nicht so beachten wie cih es gern hätte!
Die Ursache für das immer nach Anerkennung streben liegt in der Kindheit. Kinder die zu wenig körperliche Nähe von ihren Eltern empfangen entwickeln unsicherheiten gegenüber der Umwelt und müssen sich später immer wieder ihre Anerkennung suchen.
Ich weiß jetzt selber aber nicht wie man das Problem in den Griff bekommen könnte. Hab mir auch nicht so viele Gedanken gemacht weil es bei mir noch an der Grenze zu Gut und Böse liegt!
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forgetmyname
sporadischer Gast


5
Schweiz M, 19
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Sat, 06.Nov.04, 17:25 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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| Bencher wrote: |
Die Ursache für das immer nach Anerkennung streben liegt in der Kindheit. Kinder die zu wenig körperliche Nähe von ihren Eltern empfangen entwickeln unsicherheiten gegenüber der Umwelt und müssen sich später immer wieder ihre Anerkennung suchen. |
Ich hab mir auch schon gedacht (bzw. vom Psychologieunterricht in der Schule abgeleitet), dass es sich um sowas handeln könnte. Allerdings hab ich den Gedanken (wie so vieles) schnell wieder verworrfen, weil ich meine Eltern eigentlich immer als ziemlich umsorgend und liebevoll erlebt habe.
Andernseits kann ich mich erinnern, das ich mich immer gegen Küsschen von Verwandten gewehrt habe...naja, geht vielleicht vielen Kindern so, fällt mir aber gerade so ein.
Aber wenn es wirklich ein "Urmisstrauen" ist, dass sich in mir entwickelt hat, dann muss es wohl hauptsächlich auf Menschen bezogen sein. Weil eigentlich gehe ich sehr interessiert durchs Leben und versuche möglichst viel zu sehen, erkennen und begreiffen (nicht zwanghaft ). Hmm...nennt man das nicht sozialer Pessimismus?
Weiss jemand, was man dagegen machen kann? Sich andauernd Bestätigung holen ist anstrengend
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
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2687
Deutschland W, 70
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Sat, 06.Nov.04, 18:32 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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| Quote: | Hallo ihr,
ich bin neu hier, hab aber schon einige Beiträge durchstöbert. Gefällt mir hier
Ich habe nur sehr wenig Selbstvertrauen wenn ich Menschen gegenüber trete.
Warum weiss ich nicht.
Wenn ich vor den Spiegel stehe, kann ich nicht sagen, ...[...]....Bin ich einfach eine Heulsuse?
Ob das wohl irgendwer ganz durchlesen wird?
Viele Fragen...freue mich über jegliche Antworten, oder Gegenfragen...was auch immer |
und was gedenkst du nun gegen dein LEIDEN zu tun? ernstgemeinte frage
offenbar leidest du sehr.
gruß
Time
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forgetmyname
sporadischer Gast


5
Schweiz M, 19
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Sun, 07.Nov.04, 15:56 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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| Time wrote: |
und was gedenkst du nun gegen dein LEIDEN zu tun? ernstgemeinte frage
offenbar leidest du sehr.
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Würde ich dich kennen, würde mich das wohl treffen. Zum Glück tue ich das aber nicht und kann dein so geschickt eingebauter Sarkasmus mal als selbstdarstellerische Geste an mir vorbeiziehen lassen.
...(kann ich vielleicht doch nicht:)
Nur weil ich mein Problem mit ein wenig Humor betrachte und schildere, heisst das nicht unbedingt, dass es mich nicht stark beschäftigt (Der Clown hat unter seinen weinenden Augen immer ein Lächeln auf dem Gesicht). Ich weiss nicht wie es für dich ist, ob du vielleicht schonmal etwas ähnliches erlebt hast, aber wenn man sich über längere Zeit (bald 20 Jahre) immer schlechter als Andere fühlt, sich bei jeglicher sozialer Kommunikation als Verlierer vorkommt und sich langsam immer mehr von den Menschen getrennt fühlt, kann sich das ganze doch zu einer starken Belastung entwickeln.
Nunja, falls es dir was bringt, mach dich weiter über mich lustig. Ich weiss was einem zu solchen Taten treibt, aber ich wollte/will einen anderen Weg einschlagen.
Um deine ernstgemeinte frage noch zu beantworten: Das weiss ich nicht. Deshalb habe ich mich hier im Forum angemeldet. Ich wollte mich mit Leuten austauschen die sich vielleicht gleich fühlen wie ich.
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Silto
sporadischer Gast


19
Wien M, 28
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Thu, 11.Nov.04, 13:47 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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Hallo forgetmyname!
Wie Du Dich beschreibst, scheint in Deinem Leben eh alles in Ordnung zu sein (was Du ja auch selbst zugegeben hast, daß es Dir nicht so schlecht geht), aber trotzdem bist Du offenbar mit irgend etwas nicht zufrieden und versuchst Dich deshalb immer wieder zu beweisen (was Du ja auch geschrieben hast). Ich könnte mir vorstellen, daß in Deinem Unterbewußtsein irgend etwas ist, was Du verbessern möchtest, wobei Dir aber überhaupt nicht bewußt ist (ich meine, daß Du es gar nicht weißt), was dies eigentlich ist, womit Du nicht zufrieden bist und das Du verbessern möchtest. Aber übrig bleibt nur dieses negative Gefühl, dass irgend etwas nicht in Ordnung ist, wobei Du nicht weißt, was es ist. Dieses negative Gefühl versuchst Du damit zu kompensieren, daß Du Dir immer wieder Bestätigungen holst, aber Bestätigungen in einem Bereich, wo Du Dich eigentlich eh nicht mehr bestätigungen mußt. Damit vergeht das neg. Gefühl allerdings trotzdem nicht, weil der unbewußte Wunsch damit nicht erfüllt ist. Versuche einfach das Gefühl einmal zu analysieren, was Dich dazu treibt, immer wieder Bestätigungen zu holen. Vorm Einschlafen z.B. kannst Du darüber nachdenken und bestimmt wird Dir diese unbewußte Unzufriedenheit bald mal in Form eines Traumes bewußt werden!
Worum ich Dich z.B. beneide, ist, daß Du schon eine Freundin hast und das sogar schon seit 2 Jahren! Ich bin 26, aber immer noch solo. Kannst Du mir da vielleicht einen Tipp geben, wie man so etwas ändern kann? Wo hast Du sie kennegelernt? Nur durch Zufall oder bist Du regelmäßig ausgegangen, mit dem Wunsch, bald mal ein Mädchen kennenzulernen? Ich wäre sehr dankbar über Tipps, denn irgend wie habe ich das Gefühl, daß ich schon einige Chancen vergehen lassen habe, weil ich einfach zu zurückhalten, zu wenig selbstsicher und schüchtern bin.
lg, Silto
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forgetmyname
sporadischer Gast


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Schweiz M, 19
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Thu, 11.Nov.04, 16:52 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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Hi Silto,
und vielen Dank für deine Antwort, ich denke ich werde mir mal ein paar Gedanken dazu machen, das könnte der richtige Weg sein.
Zu deiner Frage:
Ich kann dir leider nicht wirklich helfen, da ich noch nie so wirklich auf der Suche nach ner Freundin "auf die Jagd" gegangen bin. Bei uns zwei, war es so, dass wir uns schon davor ein Jahr lang kannten (Parallelklasse in der Schule) und sehr gute Freunde geworden sind.
Tja, und irgendwann (ich glaube es waren gerade Herbstferien) kam sie an einem Nachmittag zu mir, um mir beim Französisch (Sprache) zu helfen...und es hat plötzlich geknallt
Was ich aber aus der Zeit davor weiss:
- Schraube deine Erwartungen runter! So hatte ich so einige schöne Erlebnisse , tlw. zwar von kurzer Dauer, aber schön
- Stelle Blickkontakt her, wenn du eine Frau genauer kennen lernen möchtest. Wenn sie dir auch in die Augen schaut, lass deine Augen nicht in eine Andere Richtung flüchten. Schau ihr in die Augen und lächle.
- Es ist zwar nicht die ideale Lösung, aber manchmal können 2-3 Bierchen (nicht zu viel!)ganz gut gegen Schüchternheit helfen. Natürlich ist es ein Ausweichverhalten, aber ich denke das ist ok.
- Wenn du eine Chance siehst, greiff zu. Du wirst es danach nur bereuen nicht getan zu haben.
-Was mir andere Männer schon gesagt haben ist, dass Frauen beim ersten Blick stark auf die Kleidung achten. Ausserdem macht es dich selbst ein bisschen Selbstbewusster, wenn du schöne Kleider trägst. Das klingt alles sehr oberflächlich, aber solche Kontaktaufnahmen laufen halt meist über Oberflächlichkeiten. Danach ist noch genug Zeit für Tiefsinnigkeit
- Wenn du eine Frau ansprichst, halte im Hinterkopf, dass es noch tausend andere gibt, und wenns bei dieser einen nicht klappt, dann vielleicht bei der nächsten.
- Versuche, dich nicht zu drängen!
- Wichtig finde ich auch, dass man nicht nur in z.B. ne Disko ausgeht, und hofft, dort eine Frau zu finden. Das mag für Selbstbewusste Leute vielleicht ganz ok sein, aber für jemand der ein wenig Schüchtern ist, sehr schwierig jemand in all dem lauten Trubel anzusprechen. Ich denke es ist Sinnvoller wenn man auch andere gesellschaftliche Dinge unternimmt, wie zum Beispiel ein Tanz-/Zeichen- oder Kochkurs. Irgendwo wo man mit den fremden Leuten reden MUSS. So wird man ganz von alleine Leute kennenlernen, und das werden zu ca. 50% Frauen sein
Um dir spezifischer zu helfen müsste man halt noch mehr über dich wissen:
- Hast du irgendwelche Hobbies oder Interessen, die sich mit z.B. einem Kurs oder einer Abendschule verbinden lassen?
- Wie sieht dein Freundeskreis aus? Klein? Gross? Vielleicht kann dir auch eine gute Freundin/ein Freund helfen jemanden zu finden.
- Traust du dich nicht, die Frauen anzusprechen, oder machst du das, aber es hat einfach noch nie so richtig geklappt?
- Gehst du denn regelmässig aus?
- Du erzählst von verpassten Chancen, was hat denn da nicht geklappt?
...
Hoffe ich konnte dir schon ein wenig helfen. Kannst aber gerne noch mehr fragen, bzw. ein wenig über dich erzählen.
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Silto
sporadischer Gast


19
Wien M, 28
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Sun, 14.Nov.04, 0:26 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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Hallo forgetmyname!
Vielen Dank für die vielen Ratschläge! Das hört sich wirklich gut an und wenn ich das auch wirklich umsetze (bzw. umsetzen kann), dann dürfte es eigentlich keine Probleme mehr geben!
Ich werde morgen Vormittag auf Deine Fragen eingehen und erzählen, warum ich bis jetzt noch keine Freundin kennengelernt habe, was meine Probleme beim Ansprechen und bzgl. meiner Selbstsicherheit sind.
Jetzt gerade macht sich ein anderes Problem von mir bemerkbar: Ich sitzte jetzt gerade im Internetraum (im Stud.heim) und neben mir ist ein Student (den ich eh nicht persönlich kenne!), den die Arbeit scheinbar nicht freut, aber dieser Student hat eine derart unangenehme Austrahlung auf mich - unlustig, agressiv, genervt, depremiert, (jetzt z.B. hat er leise geschnauft) - und diese Ausstrahlung tut mir irgend wie schon weh, daß ich es schon körperlich spüre (ein wenig im Magen) und mich auf den Text, den ich jetzt schreibe, nicht gerade gut konzentrieren kann. Dabei sitzt er nicht direkt neben mir, sondern ein Platz dazwischen ist eh frei. Deswegen muß ich morgen weiterschreiben (aber spät ist es eh schon, daher ist es eh egal). Ich weiß, daß diese Ausstrahlung dieselbe ist, die manchmal mein Vater hat und bei ihn tut mir diese Ausstrahlung auf dieselbe Weise weh. Das ist auch etwas, wogegen ich irgend wie "stabiler" werden sollte. Spürst Du das eigentlich auch so, wenn es jemand anderen (auch fremder Person) neben Dir nicht gut geht? (Jetzt gerade höre ich, daß der Student neben mir irgend ein Aktionspiel spielt, wo er über Maustaste im Spiel herumschießt, und diese unangenehme Ausstrahlung von ihn bessert sich auch ein wenig!)
Zum eigentlichen Problem (wegen dem Kennenlernen und daß ich noch immer solo bin), schreibe ich morgen bzw. heute Vormittag oder früher Nachmittag.
lg, Silto
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Silto
sporadischer Gast


19
Wien M, 28
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Mon, 15.Nov.04, 13:55 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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Hallo forgetmyname,
nochmals danke für Deine Tipps. Sorry, dass ich verspätet schreibe, aber ich habe mich gestern mit meinen Eltern getroffen, daher bin ich nicht dazugekommen
Ich werde mal Deine Fragen beantworten und ein wenig von mir erzählen, warum es bei mir irgendwie nicht klappen möchte:
- Hast du irgendwelche Hobbies oder Interessen, die sich mit z.B. einem Kurs oder einer Abendschule verbinden lassen?
Ja, Interessen und Hobbies habe ich auf jeden Fall. Ich interessiere mich fürs Programmieren und Genetik (ich studiere auch medizinische Informatik), aber ich gehe auch gerne tanzen und spiele Tischtennis. Getanzt habe ich bisher nur mit einer (platonischen) Freundin von mir (sie ist zugleich auch meine Studienkollegin). Sie habe ich damals ich der Tanzschule nur durch ein großes Glück kennengelernt – wobei ich mich richtig überwinden musste, überhaupt alleine in die Tanzschule zu gehen! (Denn richtige Freund, die man regelmäßig trifft, hatte ich damals nicht.)
Ich glaube das Beste ist in diesem Fall, dass ich mich wieder dazu überwinde alleine in die Tanzschule zu gehen, um möglicherweise die zukünftige Freundin dort kennenzulernen. Bzgl. Genetik habe ich für eine Gentik-Übung über ein Studentenforum eine Studienkollegin gefunden, aber da scheint absolut nichts zu laufen (nicht einmal platonisch). Sie macht nur schön Ihren Arbeitsteil zuhause & hat kaum Zeit mich zu treffen. (Aber vielleicht hat sie ja schon einen Freund.)
- Wie sieht dein Freundeskreis aus? Klein? Gross? Vielleicht kann dir auch eine gute Freundin/ein Freund helfen jemanden zu finden.
Mein Freundeskreis ist sehr klein. Ich habe im Moment nur eine einzige Freundin (meine Studienkollegin, die ich schon erwähnt habe). Zu ihr habe ich aber wirklich ein gutes und vertrauliches Verhältnis, sie hat mir schon öfters zugehört, als ich von meinen Problemen (von denen es genug gibt! ) erzählt habe, aber natürlich hat sie nicht sooft Zeit dafür, da sie ziemlich eifrig studiert und außerdem einen größeren Freundeskreis hat (im Gegensatz zu mir!). Mit ihr habe ich vor knapp einer Woche eh über mein Problem (dass ich noch immer solo bin) geredet, durch sie war ich schon drei Male auf einer Party (wofür ich ihr eh sehr dankbar bin, sonst würde ich nur mehr alleine zuhause sitzen und wirklich keine Freunde haben), aber dass sie mich mit einer Freundin von ihr verkuppelt, kann ich irgendwie doch nicht erwarten. Und außerdem, durch mein „ganz tolles“ Selbstwertgefühl, denke ich mir oft, dass ich eh nicht so leicht verkuppelbar bin, da ich sehr schlank (untergewichtig) und dicke Brillen (8 Dioptrien kurzsichtig) habe. Kontaktlinsen vertrage ich leider nur schlecht – und wenn es auf der Straße staubt, ist es eh schon vorbei!
- Traust du dich nicht, die Frauen anzusprechen, oder machst du das, aber es hat einfach noch nie so richtig geklappt?
Genau das ist ein großes Problem von mir – ich traue es mir einfach nicht, eine Frau, die mir gefällt, anzusprechen (z.B. in der U-Bahn, Straßenbahn,…). Das erzähle ich eh noch genau, zu der Frage wegen den verpassten Chancen.
- Gehst du denn regelmässig aus?
Das mache ich leider nicht, bzw. kann es nicht, weil ich zu unsicher bin. Innerhalb dem letzten halben Jahr war ich genau drei Male auf einer Party (jeweils auf der Party von meiner Studienkollegin). Zwischendurch war ich mit meiner Studienkollegin tanzen (was gut ist, denn sonst könnte ich jetzt nicht einmal tanzen). Bevor ich meine Studienkollegin (bzw. platonische Freundin) kennengelernt habe, war ich fast 1,5 Jahre auf keiner einzigen Party! Dann habe ich mich ein paar Male (ca. 4 Mal) überwunden, alleine in die Tanzschule zu gehen – da habe ich auch meine Freundin von mir kennengelernt. (Sonst hätte ich ja überhaupt keine Freunde.)
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Silto
sporadischer Gast


19
Wien M, 28
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Mon, 15.Nov.04, 13:56 Re: Anderen etwas beweisen müssen |
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- Du erzählst von verpassten Chancen, was hat denn da nicht geklappt?
Ich denke, bei einer anderen Studienkollegin (zu der ich jetzt aber keinen Kontakt mehr habe, oder nur ganz sporadisch (vielleicht alle 3 Wochen telefonieren), da sie auch einen größeren Freundeskreis hat und mich nicht mehr braucht) hätte ich Chancen gehabt, dass mehr daraus wird. Sie hat mir damals erzählt, dass sich bei ihr zu anderen Burschen (2 oder 3) „ein bisschen“ mehr entwickelt hat, aber, so wie sie es mir erzählt hat, hätte ich bestimmt schon der nächste sein können, wenn ich nur darauf eingestiegen wäre! Vielleicht näher kommen, eine Berührung, oder so ähnlich – aber statt dessen war ich nur nervös, unsicher und mir haben mein Brillen hinter den Ohren weh getan!!
Eine andere Chance war einmal in der Straßenbahn. Da hat sich ein Mädchen (die mir auch sehr gut gefallen hätte!) ziemlich offensichtlich gegenüber mich gesetzt, nachdem ich beim Warten auf die Straßenbahn mehrmals Blickkontakt ausgetauscht habe (aber auch nur, weil sie weiter weg war, sonst hätte ich mich nicht getraut). Ich beschreibe es mal kurz, wie ich mich verhalten habe: Sie ist gegenüber gesessen, ich habe sie angesehen, sie hat sofort zurückgesehen, ich wollte etwas sagen, habe es aber einfach nicht geschafft, mein Puls ist schneller geworden, mein Mund hat sich (vor Angst) verspannt, dann habe ich wieder weggesehen. Nach 3 Sekunden habe ich sie wieder angesehen und dasselbe Dilemma hat sich wiederholt. Dann wieder wegegeschaut, angeschaut, weggeschaut, … eben solange, bis sie ausstieg! In diesem Moment hätte ich einfach nichts sagen können; mein Hals war wie zugeschnürt!! Und ich hatte so stark das Gefühl, dass ich sie „belästigen“ würde, wenn ich sie anspreche. Dabei hätte ich ja nur „Guten Appetit!“ sagen brauchen, sie hat eh gerade ein Weckerl gegessen! Das ist ca. 1 Jahr her, aber seitdem habe ich in der Straßenbahn keine Chance, wie diese, gehabt.
Ein sehr großes Problem bei mir sind meine Brillen und Kontaktlinsen. Über dieses Thema (die Probleme mit den Brillen und Kontaktlinsen, und wegen dem solo-sein) habe ich eh schon einen eigenen Tread erstellt („Einsam, minderwertig und immer noch solo…“ unter „Lange Beiträge“). Aus meiner Schulzeit gibt’s auch noch einiges (ich wurde extrem stark gemobbt!), Geschwister, Cuosins, Cousinen habe ich keine – daher war ich als Kind schon sehr oft alleine & hatte vor meiner Schulzeit nie Kontakt zu Gleichaltrigen.
Lg, Silto
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