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Gothika
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Post Sat, 06.Nov.04, 18:07      soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Vorweg: Ich rede hier von einem wirkliche Anders-Sein, nicht von individullen Unterschieden. Ein Anders-Sein, dass einen schon in frühster Kindheit zum Außenseiter machte, und nicht etwa dem eher pubertären Wunsch anders sein zu wollen entspricht. Das Anders-Sein will ich hier nicht spezialsieren, nehmt es bitte als gegeben hin.

Obwohl es eine absolute Seltenheit ist hatte ich das Glück meine "Seelenverwandten" zu finden. Wir wurden zu einer "Wahlfamilie", mit unglaublich tiefen Gefühle füreinander und unglaublichen gemeinsamen Erlebnisse, Träumen, Ziele und Idealen. Das Glück, oder auch das Pech.

Da jeder schon von frühster Kindheit "anders" war, hat es im Laufe der Entwicklung bei dem einzelnem für unterschiedliche psychotische Symptome geführt. Soviel Positives, wie man sich gab, soviel negatives schliech sich auch mit ein, was man erst hinterher bemerkte. Im Nachhinein sind es zumindest bei mir regelrechte Traumas.

Da jeder mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist und alle sich zurückzogen zerbrach das "Wahl-Familie-Band", auch wenn man noch Kontakt hat. Ich akzeptierte es unter schweren Verlusten und organisierte mein Leben sehr viel normaler (ich ersticke darin, das bin nicht ich!) und ohne einen einzigen echten emotionalen Halt oder wirklich echten Freund.

Ich bin (über-)reif für einen neuen Lebenabschnitt, neue Kontakte. Bin mir jedoch ziemlich sicher, dass die, die mir gleich sind, allesamt ihre Psychosen haben werden, wo ich einfach nicht mehr bereit bin den Kopf dafür hinzuhalten. Denn genau dies war das große Problem: ICH bearbeite meine Probleme, ich kümmerte mich um die WIR-Probleme, die anderen nicht. Sie verdrängen oder schalten ab usw. Ich war jene, die IHNEN half. Die "Mutter-Figur". In der Tat war es mein Spitzname. Bis ich nicht mehr konnte.

Bei diesem sehr ernsthaften Versuch neue 'echte Freunde' zu suchen, kommen die alten Traumas wieder an die Oberfläche. Mit dem rationeller Bearbeitung kam ich schon sehr weit, doch nun geht es an die Emotionen, an Fähigkeiten wie Vertrauen, Hoffnung, sich öffenen können...

Wie ich die Traumas OHNE die Mithilfe jener, die sie bewirkt haben, lösen soll, weiß ich nicht.

Die Empfehlung einer Therapie liegt wieder im Raum, allerdings kenne ich die ganzen "normalen" Lösungsstrategien, habe mich jahrelang damit beschäftigt und bin mir sehr sicher, dass sie in diesem Fall nicht anwendbar sind bzw. das was man machen kann, habe ich bereits getan.

Ein Beispiel: Ein Trauma ist eine unvergessene heftige Liebe. Therapie könnte helfen darüber hinweg zu kommen. Kann aber auch eine Therapie Schicksal, Glaube an Wiedergeburt, bewahrheiten Träumen und Orakelsprüche uvm. da mit einbinden? Nein, da wäre man eher bei einer Fachmann für diese anderen Dinge aufgehoben.
Abschließen kann ich diese eine Trauma nicht, da mir der werte Herr niemals erklärte (und wohl auch nie wird!) warum er mir gleich zweimal das Herz so brach.

Es ist nicht so, dass ich im Moment darunter LEIDE. Es nervt nur. Ich will endlich, endlich weitergehen und will's endlich loshaben. Probleme tauchen nur dann auf, wenn neue "Anwärter" für Seelenverwandte anstehen: der Gedanke sich noch mal emotional (wenn dann sind es sehr tiefe Gefühle) auf solche Psycherl, die nicht mit einem zusammenarbeiten und keine Möglichkeit geben die gemeinsamen Probleme zu lösen, einzulassen, ist ein wahrer Alptraum und löst bisweilen Zitteranfälle aus. Unsere Macken haben wir alle, das war nie das Problem. Das Problem war immer nur, das sie nicht mitgearbeitet haben an den jeweiligen "Freundschaften" untereinander, und ich davon ausgehen muss dass es in diesen Kreisen IMMER so ist, nur ich wohl die Ausnahme bin. Das ich "Falsch" bin. Die Mehrheit siegt. Alle außer mir waren unnahbar, Einzelgänger, also muss es an mir liegen. Und bei allen anderen wird es genauso wieder laufen!
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Post Sat, 06.Nov.04, 18:30      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

liebe gothika,

nachdem wir ja hier schon viel miteinander geschrieben haben, kann ich erstmal deine vermutung bestätigen: natürlich steht das thema psychotherapie wieder im raum Wink . du befindest dich ja schließlich auch in einem forum für psychotherapie und erwartest dir von den leuten hier hilfe.

Gothika wrote:

Bei diesem sehr ernsthaften Versuch neue 'echte Freunde' zu suchen, kommen die alten Traumas wieder an die Oberfläche. Mit dem rationeller Bearbeitung kam ich schon sehr weit, doch nun geht es an die Emotionen, an Fähigkeiten wie Vertrauen, Hoffnung, sich öffenen können...
Wie ich die Traumas OHNE die Mithilfe jener, die sie bewirkt haben, lösen soll, weiß ich nicht.


wozu brauchst du die mithilfe derer, die am trauma, was immer du damit meinst, mitgewirkt haben? du selbst kannst nur an deinen eigenen problemen arbeiten. und wenn die anderen zu einer auseinandersetzung nicht bereit sind, kannst du gar nichts machen, das ist sicher schmerzhaft, aber du wirst es nicht ändern können. ich vermute hinter deinem wunsch nach einbindung steckt einfach der wunsch, wieder mit ihnen in kontakt zu treten.

Gothika wrote:
Ein Beispiel: Ein Trauma ist eine unvergessene heftige Liebe. Therapie könnte helfen darüber hinweg zu kommen. Kann aber auch eine Therapie Schicksal, Glaube an Wiedergeburt, bewahrheiten Träumen und Orakelsprüche uvm. da mit einbinden? Nein, da wäre man eher bei einer Fachmann für diese anderen Dinge aufgehoben.


dein glaube kann doch unabhängig von der therapie bestehen. ich sehe da keinen widerspruch. du solltest halt eine(n) therapeuten(in) finden, die deinen glauben einfach akzeptiert. aber: in der therapie geht es nicht um diese glaubensdinge, das ist dir aber wohl klar.
meine persönliche meinung: du unterliegst einem dogma, wenn du dinge wie wiedergeburt wörtlich nimmst. meiner meinung nach haben diese glaubensdinge nur einen sinn, wenn man sie von der symbolischen seite bzw. gefühlsmäßigen seite her sieht, denn ein wortwörtlich-nehmen artet immer in dogmatik aus und ist darüber hinaus nicht beweisbar. aber das ist nur meine meinung.

Gothika wrote:
Abschließen kann ich diese eine Trauma nicht, da mir der werte Herr niemals erklärte (und wohl auch nie wird!) warum er mir gleich zweimal das Herz so brach.


nur du selbst kannst versuchen, damit fertig zu werden. ohne erklärungen des anderen ist dies natürlich sehr schwierig, aber auch nicht unmöglich.

Gothika wrote:
Alle außer mir waren unnahbar, Einzelgänger, also muss es an mir liegen. Und bei allen anderen wird es genauso wieder laufen!


sei stolz darauf, dass DU da den weg so ziemlich rausgefunden hast, insofern kannst du froh sein, unter diesen menschen eine einzelgängerin zu sein. du bist stark, gothika ok . du müsstest dein selbstbewusstsein stärken, und dazu brauchst du tatsächlich auch neue freunde. denn nur so kannst du einen perspektivenwechsel vornehmen. das ist meine meinung dazu.

lg, naomi

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Post Sat, 06.Nov.04, 19:28      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Ja, die normalzwischenmenschlichen Dinge sind zwar ohne dass man Erklärungen von den jeweiligen bekam therapierbar, und auch bewältigbar, auch wenn es schwer fällt. Auch wenn "Glaube" (genauer: übersinnliche Erfahrungen) für den Therapeuten bzw. Verlauf keine Rolle spielt, bei mir spielt es eine sehr essentielle Rolle in meinen Entscheidungen, Gefühlen, Handlungsgrundlagen. Man kann's also nicht weglassen. Einbinden auch nicht, da wenn der Therapeut nicht eigene Erfahrungen hätte, er mir definitiv nicht glauben würde. Zur Kenntnis nehmen, hinnehmen, aber glauben? Nein.

"Wieso glauben sie ist er gegangen?"
"Vielleicht weil ich nicht mit ihm schlafen wollte!"
"Warum nicht?"
"Weil ich geträumt habe, dass ich dann schwanger werde!"
"Aber das heißt doch nicht, dass es wahr werden muss... man kann auch verhüten?!"
"Aber 90 % des Traumes sind schon exact so eingetreten, mit Namen und Datum..."

Harmloses Beispiel. Ein anderes ist die Empathie/Telepathie, die unter "uns" üblich war. Nachweislich.
"Wieso glauben sie, dass er doch etwas für sie empfindet?"
"Ich spüre es, ich höre es genau in meinem Kopf! Andere spüren es auch. Bisher hatte es immer gestimmt, wenn ich ihn gespürt hatte, weil ich damals noch nachfragen konnte..."

So, und spätestens an diesem Punkt kommt es darauf an ob er mir das glaubt oder nicht. Höchstwahrscheinlich nicht. Aber genau diese Sachen sind für mich entscheidungsrelavant.
Sorry, ich habs schon so oft probiert, mit "StinNo"s kann über solche Dinge nicht reden. OFtmals sprengt schon der Gedanke, dass man mit solchen "Wahrnehmungen", die dann auch noch absolut Gang und Gebe sind, GUT klarkommen kann, den Horizont und sorgt für die übelsten Vorurteile.

Manche versuchen es auch erst mal hinzunehmen. Nach einer Weile wenn es tiefer geht, kommt dann doch die Frage nach der Glaubwürdigkeit, es entweder als real existierendes Phänomen anzuerkennen oder aber als Einbildung zu verwerfen.

Was ich damit sagen will: Ich bin absolut das Gegenteil von verklärt. Oftmals hole ich andere die Probleme damit haben auf den Boden der Tatsachen zurück. Bevor man mir den Vorwurf oder Diagnose weltentfremdung, realitätsfern machen würde, ist der Vorwurf eine "Sektenanführerin" oder "gefährliches Charisma" sehr viel wahrscheinlicher. Es war früher, als ich weit mehr extroventrierter war, keine Seltenheit andere Menschen davon zu überzeugen. (Vor allem in längeren und intensiveren Aug in Aug Gesprächen) Mit dem ganz großen Nachteil, dass ihr Weltbild dabei zerbrach und sie nicht damit klar kamen. Sehr tragische Erfahrungen, die ganz klar machten: Öffnen kann man sich nur denen, denen es genauso geht.

Vielleicht verstehst Du nun - mal abgesehen davon dass es wohl schwer zu glauben ist - meine Bedenken solche Sachen NICHT mit einem normalen Therapeuten besprechen zu können. Und das für es eben so "unglaubwürdig" ist, will ich HIER auch gar nicht darüber diskutieren.

Perspektivenwechsel... Ich will ja diese Anderseins- genau gesagt nennt man es "Sensitivität" (und diese sehr stark) nicht verlieren. Denn mit diesen Wahrnehmung und Co gab es NIE ein Problem. Nicht das kleinste. Probleme gab es nur unter anderen "Sensitiven", und der Umgang untereinander, so wie ich es erlebte läuft nun mal ganz anders ab als unter normalen Umständen. Wie man es normal zwischenmenschlich anginge es zu lösen, das wüsste ich. Angenommen, es lag als an deren individuellen Eigenarten möchte ich nun andere suchen. Doch da stehen mir die alten Erfahrungen noch im Weg.

Wenn neue noch nicht an mich herankommen, ich diesbezüglich in einer Therapie keine Chance sehe... deswegen der Gedanke, dann müssen es wohl die Alten lösen.

Kontakt haben wir übrigens noch, sogar guten. Allerdings emotional distanziert.
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Post Sat, 06.Nov.04, 19:49      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

liebe gothika,

ich gebe zu Wink , ich bin auch ein mensch mit fester bodenhaftung. habe mich immer lieber an den realen dingen orientiert, um meine probleme zu lösen. mein bruder aber hat eben einen anderen weg gewählt, nämlich seine probleme nicht zu lösen und sich in eine psychische krankheit zu begeben und will nichts dagegen tun, wenn man das so sagen kann. ich kenne also das problem.

ich persönlich glaube ja nicht, dass sich träume ganz konkret bewahrheiten, es sind vielleicht eher die gefühle, die durch die träume transportiert werden. vielleicht gelingt es dir ja mal, über die träume, die ja speziell in der psychoanalyse wohl eine große rolle spielen, auch noch mehr dazu sagen, als einfach, du habest das halt geträumt. die psychotherapie ist nun mal eine wissenschaftliche methode und bedient sich nicht archaischer methoden wie dem orakel. da genügte es ja dann zu einer wahrsagerin zu gehen und schluss Wink . aber dafür schätze ich dich zu intelligent ein.

das problem bei deinen kontakten zu alten freunden sehe ich darin, dass sie eben psychisch nicht gesund sind. du schreibst ja selbst, dass sie psychotisch sind, und du abstand nehmen musstest. insofern solltest du dir auch freunde suchen, die zwar sensitiv, aber nicht psychisch krank sind. das überfordert dich, du bist ja schon mit deinem mann alleine überfordert, was ich auch verstehen kann.

lg, naomi

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Post Sun, 07.Nov.04, 3:24      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Ich bediene mich beider Methoden: Dem rationellen wissenschaftlichen Weg als auch dem "Orakelhaften".

Traumanalyse mache ich sehr oft Wink
Das Orakelhafte muss man eben auch im Zusammenhang sehen. Zwischen der psychologischen und der "orakelhaften" Traumdeutung gibt es nicht viel Unterschied, wenn man von beiden den Kern nimmt. Beide arbeiten mit Archetypen und Co und gaben den ganzen ihren jeweiligen kulturellen Stempel, doch letztend hat jede Form ihr eigenes Dogma entwickelt. Dogmata hasse ich! So könnte ich weder mit dem einem, noch mit dem anderen dauerhaft.

Bin z.B. ein großer Freund von C.G. Jung, welcher eben auch Mysthiker und Alchemist war Wink))
Ich glaube mit einer Psychotherapie ganz getreu Jung könnte ich mich sogar ernsthaft anfreunden. Aber mir scheint, mag auch nur ein Vorurteil, dass Freund sich da doch sehr viel mehr durchsetzte.

Zu meinen Kontakten: Hier habe ich das berechtige oder unberechtigte (?) Vorurteil, dass ich davon ausgehe, dass Sensitive in 99 % aller Fälle ohnehin die eine oder andere Psychose haben. Das muss nicht mit Leidensdruck verbunden sein oder gar Alltagslebenuntauglichkeit wie bei meinem Mann, bindungsscheu beim andern, Berührungsphobie beim Dritten, aber irgendeine Macke scheinen sie alle zu haben. Und mein Gefühls-Ich fordert einfach absolute psychische Gesundheit. Aus Angst vor Verletztungen, Wiederholungen. Wohl eine Utopie. (Denn was ist schon normal?).
Da ich mich nun in neue Kreise begab, konnte ich die Vorurteile, wenn es denn ein ist und nicht traurige Wahrheit, mit dem Verstand abbauen. Ein großer Fortschritt. Aber emotional? Noch nicht.

So stelle ich mir immer wieder vor, wie es wäre diese neuen Kontakte (da leider eher selten, beginnen diese Kontakte meist virutell oder per Kleinanzeigen), die ich seit 3 Monaten stark pflege, zu treffen.. Anfangs eine sehr angenehme Vorstellung, doch dann tauchen wieder die Erinnerungen auf und die Frage "Wozu? Es hat doch eh keinen Sinn!", bisweilen wandelt es sich dann in eine Alptraumvorstellung.
Anders ist es z.B. wenn ich mir vorstelle, dass einer der alten Kontakte - man versteht sich ja trotz allem noch gut - mich zu einem solch ersten Treffen begleitet. Immerhin will der Zufall es, dass sie nicht so weit wegwohnen und es durchaus in den Locations Überschneidungen gibt. In diesen Gedanken fühle ich mich dann "sicher". Hier ist ganz klar die Suche nach "Halt" zu erkennen. Denn sie mir auch sicher gewähren würde, hätten sie nicht mit ihren eigenen Sachen so extrems zu kämpfen im Moment.
Nichtsdestotrotz habe ich eben eine annehmbare Begleitung gefunden und einen Termin ausgemacht. Werde also bald in die 100 km entfernte Stadt zum "Dark Gothic Abend" fahren und dort zwei der "Neuen" persönlich kennenlernen...
(man muss ja auch mal weiterkommen, ob's mir behagt oder nicht, wer nicht wagt, der nicht gewinnt)

Eine andere Darstellungsweise ist die: Ich könnte schon neue Bande eingehen, doch bleibt immer ein großer emotionaler Sicherheitsabstand, werden sie niemals so tief empfunden werden wie zuvor. In deren Bewertungsschema vielleicht sehr hoch angesiedelt, für mein Bewertungssystem allerdings nur "Bekanntschaft". Aus jetziger Sicht. Es wäre womöglich okay, wenn ich das andere nicht kennen würde. Wenn ich nicht weiß, was man verpasst...

LG

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Post Sun, 07.Nov.04, 4:13      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Gothika wrote:
Hier habe ich das berechtige oder unberechtigte (?) Vorurteil, dass ich davon ausgehe, dass Sensitive in 99 % aller Fälle ohnehin die eine oder andere Psychose haben.


kurz eine frage dazu: weißt du eigentlich was eine psychose ist? also, diese auffassung, dass 99,9% der sensitiven eine psychose Shocked hätten, kann ich mich keineswegs anschließen. eine psychose ist doch immer mit realitätsverlust verbunden. wenn du geschrieben hättest, neurose, eventuell okay, aber psychose, also nein, da kann ich mich gar nicht anschließen.

lg, naomi

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Post Sun, 07.Nov.04, 5:01      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Okay... dann meinte ich eher Neurose.

Gerade noch mal im Büchlein nachgeschaut: Was aber zutrifft sind Charkaterneurosen. Also zumindest alle, die ich bisher kennenlernte, inclusive mir. Und "wir" lieben unsere Charakterneurosen.

Aber von der Charakterneurose ist es eben stets ein schmaller Grad zu Persönlichkeitsstörungen bzw. Verhaltensstörungen ;-(((.
Meine Erfahrung ist folgende: man ist schwer wirklich aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber WENN, dann knallt es erst mal so richtig rein. Bzw. es mag sein, dass mal ein Aspekt aus dem Gleichgewicht gerät, sehr individuell, dann wird aspektbezogen heikel. DANN sind wir aber auch zu Therapie bereit.

Gerade deswegen bin ich der Meinung, dass wir uns gegenseitig helfen müssten. Nein, meine nicht "Therapie ersetzten" wenn eine aufgrund des Leidensdruck notwendig ist. Sondern ganz einfach jenen ganz besonderen emotionalen Halt, denn man nur untereinander finden kann. Eben jener Part, der gleichsam sehr wichtig ist aber eine Therapie nicht geben kann.
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Post Sun, 07.Nov.04, 19:00      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

liebe gothika,

Gothika wrote:
Okay... dann meinte ich eher Neurose.

Gerade noch mal im Büchlein nachgeschaut: Was aber zutrifft sind Charkaterneurosen. Also zumindest alle, die ich bisher kennenlernte, inclusive mir. Und "wir" lieben unsere Charakterneurosen.


ja, okay, das kann auf sensitive menschen auch zutreffen, muss aber nicht. ich will damit sagen, dass ich nicht will, dass sensitivität ins eck "krank" geschoben wird, weil das ja so nicht stimmt. und kleine alltagsneurosen haben ja wohl auch nicht sensitive menschen, oder? sensitive menschen, die schwer verletzt wurden, können allerdings vielleicht eher zu psychischen krankheiten neigen als andere.

Gothika wrote:
Aber von der Charakterneurose ist es eben stets ein schmaller Grad zu Persönlichkeitsstörungen bzw. Verhaltensstörungen ;-(((.


nicht zwingend, gothika.

Gothika wrote:
Gerade deswegen bin ich der Meinung, dass wir uns gegenseitig helfen müssten. Nein, meine nicht "Therapie ersetzten" wenn eine aufgrund des Leidensdruck notwendig ist. Sondern ganz einfach jenen ganz besonderen emotionalen Halt, denn man nur untereinander finden kann. Eben jener Part, der gleichsam sehr wichtig ist aber eine Therapie nicht geben kann.


jaaa, gothika, das halte ich auch für sehr, sehr wichtig. prost spinning . dass die menschen einander unterstützen, ist soo wichtig.

noch was zur jungschen methode: wenn du in ö leben würdest, wäre eine therapie nach jung sogar von der krankenkasse anerkannt, bei uns sind ja 19 therapiemethoden anerkannt, bei euch in d sind´s leider nur drei, schade. aber geben tut´s das bei euch sicher auch, nur ob du´s dir zahlen kannst? oder du wanderst aus. Wink

lg, naomi

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Post Sun, 07.Nov.04, 20:09      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Quote:
sensitive menschen, die schwer verletzt wurden, können allerdings vielleicht eher zu psychischen krankheiten neigen als andere.


Und neigen nicht sensitive Menschen gerade dazu, schwer verletzt zu werden? Einerseits durch die Empfindsamkeit, und andersseits durch das permanente "Anders-Sein" (und eben häufiges Unverständnis)?

Danke dass Du mir hilfst meinen "emotionalen Vorurteilen" auf den Grund zu gehen.

Quote:
noch was zur jungschen methode: wenn du in ö leben würdest, wäre eine therapie nach jung sogar von der krankenkasse anerkannt, bei uns sind ja 19 therapiemethoden anerkannt, bei euch in d sind´s leider nur drei, schade. aber geben tut´s das bei euch sicher auch, nur ob du´s dir zahlen kannst?


THX. Da hab ich wieder was dazu gelernt. *snief* Nur bringt es mir im Moment nicht viel...
Macht aber nix, dann lese ich eben weiterhin meine ausgewählten Bücher über Jung Wink
Selbst ist die Frau;-)

Der emotionale Halt... dies bzw. der Umgang damit hat mit meinem 3 bis 4 speziellen Freunden nicht so hingehauen. Im Einzelfällen aus individuellen Gründen, als Grundnennen vielleicht deren verdecktes kleines Unterbewusstsein und Angst vor Nähe (während ich anfangs nähesüchtig war, mittlerweile bin ich aber auch zu sehr im anderen Extrem).
Ich habe schon Verständnis dafür... verstehe ja ihre Ängste und Verletzungen, die sie im Laufe der Zeit einstecken, absolut zu genüge. Aber halt permanent darunter leiden?
Das waren nun... 3 bis 4 Personen, allesamt extremst wichtig und einflußreich auf meine Entwicklung, und das über einen Zeitraum von ca. 8 bis 9 Jahren. Ja, einer davon mein Noch-Ehemann.
Kein Wunder dass ich sage: "Nein, mit mir nicht mehr!" und nein, ich setze mich nicht mehr hin zerbrech mir nächtelang den Kopf um DEREN Sorgen... ich muss an mich denken und meine Tochter, denn auch ihr gegenüber bin ich verpflichtet auf mich selbst zu achten...

Aber der Halt, die Verbundenheit fehlt mir. Und wenn ich mir halt denke: Okay, es lag wirklich nur an "denen", such mir Alternativen, andere...

... eben das Problem der Erinnerung, schlechte Erfahrungen, so dass ich es "Trauma" nenne. Um genau zu sein überlege ich halt, ob es nicht am sinnvollsten ist alte Wunden aufzureißen damit sie verheilen zu können. Aber dagegen hat man wohl von Natur aus eine Hemmschwelle...

Bzw. das ist vielleicht das hauptsächliche Problem. Obiges ließ ich schon mal zu. Person Nr. 4 vereinte alles positive aber auch negative der ersten 3 in sich. Jeder Schritt auf ihn zu war die Hölle, kostete sehr viel Mut, aber ich ging ihn, weil ich wusste, dass es im Endeffekt heilsam wird. Und mittendrin haut der einfach ab. Alles absolut aufgegrissen, aber die Heilung blieb aus...alles gleich doppelt so schlimm, und neuer Mut es nochmal zu wagen natürlich nicht vorhanden. Im letzten Jahr war mein ganzes sozial Verhalten und Lebensorganisation nichts weiter als eine "Flucht". Seit 5 Monaten bin ich an der "Rückkehr". Vor allem kann man sich diesbezüglich sehr gut hinter seiner Mutterrolle verstecken...


lg

Gothika
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Post Mon, 08.Nov.04, 0:17      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

liebe gothika,

Gothika wrote:
Und neigen nicht sensitive Menschen gerade dazu, schwer verletzt zu werden? Einerseits durch die Empfindsamkeit, und andersseits durch das permanente "Anders-Sein" (und eben häufiges Unverständnis)?


ähmm, ich denke, sensitive menschen können zwar leichter verletzt werden, aber wenn sie gut behütet oder in einer selbst sensitiven umgebung aufwachsen, von der sie akzeptiert werden, müssen sie nicht zwangsläufig schwer verletzt werden. sie können ja andererseits auch sehr starke lebensfreude ausstrahlen, weil sie auch das schöne im leben mehr spüren. ich glaube, da sollte man schon genauer differenzieren. wurde ein sensitiver mensch verletzt, zieht er/sie sich eventuell mehr zurück und stößt damit auf unverständnis. aber ein sensitiver offener mensch kann auch auf sehr viel verständnis stoßen, kann sehr beliebt sein. aber ein sensitiver mensch, der in einer völlig unsensiblen umgebung aufwächst, kann natürlich auch sehr leiden. verstehst du in etwa was ich meine?

Gothika wrote:
ausgewählten Bücher über Jung Wink
Selbst ist die Frau;-)


dann viel spaß beim lesen.

Gothika wrote:
Aber halt permanent darunter leiden?


du hast schon völlig recht. irgendwann sollte ein erwachsener mensch versuchen, diese probleme aufzuarbeiten und zu bewältigen. da gehst du meiner meinung nach einen völlig richtigen weg.

Gothika wrote:
ich muss an mich denken und meine Tochter, denn auch ihr gegenüber bin ich verpflichtet auf mich selbst zu achten... (...)
Aber der Halt, die Verbundenheit fehlt mir. Und wenn ich mir halt denke: Okay, es lag wirklich nur an "denen", such mir Alternativen, andere...


ja, gothika, versuch´s doch, oder probiere zumindest ein paar neue leute kennen zu lernen, sofern du möchtest. und schau mal vorsichtig, ob sie dir gut tun könnten. zwinkernd..

Gothika wrote:
... eben das Problem der Erinnerung, schlechte Erfahrungen, so dass ich es "Trauma" nenne. Um genau zu sein überlege ich halt, ob es nicht am sinnvollsten ist alte Wunden aufzureißen damit sie verheilen zu können.


ähmm, ich glaube schlechte erfahrungen an sich sind noch kein trauma, aber es kommt sicher drauf an, wie stark und tief und welcher art diese erfahrungen waren. ob es sinnvoll ist, alte wunden aufzureißen? nein, das glaube ich an sich nicht. als sinnvoll kann ich mir vorstellen, diese wunden eventuell nochmal genauer zu betrachten und sie dann nochmal mit einer guten salbe zu beschmieren, damit sie gut verheilen kann. aber aufreißen, nein... da fängt sie ja wieder zu bluten an.

leider hast du diesbezüglich ja auch schon eine schlechte erfahrung hinter dir. ich hoffe, dass dir die heilung dieser wunde gut gelingt und lasse sie diesmal zuheilen.

alles liebe dir und einen schönen wochenbeginn.

lg, naomi

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Post Mon, 08.Nov.04, 0:59      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Quote:
ähmm, ich denke, sensitive menschen können zwar leichter verletzt werden, aber wenn sie gut behütet oder in einer selbst sensitiven umgebung aufwachsen, von der sie akzeptiert werden, müssen sie nicht zwangsläufig schwer verletzt werden. sie können ja andererseits auch sehr starke lebensfreude ausstrahlen, weil sie auch das schöne im leben mehr spüren. ich glaube, da sollte man schon genauer differenzieren. wurde ein sensitiver mensch verletzt, zieht er/sie sich eventuell mehr zurück und stößt damit auf unverständnis. aber ein sensitiver offener mensch kann auch auf sehr viel verständnis stoßen, kann sehr beliebt sein. aber ein sensitiver mensch, der in einer völlig unsensiblen umgebung aufwächst, kann natürlich auch sehr leiden. verstehst du in etwa was ich meine?


Natürlich verstehe ich was Du meinst. Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind es aber meist die Verletzungen, die überwiegen. In einer senisitiven Umgebungen aufzuwachsen ist a) eine absolute Seltenheit und in der Form wie es meine b) vielleicht auch gar nicht so gut. Ich selbst wuchs in einer anti-sensitiven Umgebung auf, und das war genau richtig. Meine Kleine wächst in einer sensitiven Umgebung auf, und da muss man schon einiges beachten...
(Da gibt es ja die Mode der Indigo-Kinder, falls Dir das was sagt. Ein absoluter Alptraum! Genauso darfs nicht laufen)
Bloss irgendwann war's eben an der Zeit "aufzumachen". Ganz recht. Diesen Zeitpunkt (oder allgemein den richtigen) verpassen andere wohl öfters... Während ich wohl nur darauf gewartet habe.
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Post Tue, 09.Nov.04, 17:09      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

liebe gothika,

Gothika wrote:
Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind es aber meist die Verletzungen, die überwiegen. In einer senisitiven Umgebungen aufzuwachsen ist a) eine absolute Seltenheit und in der Form wie es meine b) vielleicht auch gar nicht so gut. Ich selbst wuchs in einer anti-sensitiven Umgebung auf, und das war genau richtig.


warum meinst du eigentlich, dass das genau richtig war? woher kam denn deiner meinung nach das trauma, von dem du sprichst?
ich meine, ich will nicht sagen, dass härtere erfahrungen in der kindheit nicht auch positives bringen können für das weitere leben, sofern man damit umgehen lernt, aber dass es grundsätzlich gut sein soll, wenn ein sensitives kind in einer unsensitiven umgebung, sprich elternhaus, aufwächst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. denn gerade zuhause sollte ein kind möglichst geschützt und gefördert aufwachsen, finde ich. zumindest ist eine unsensible behandlung für ein kind sehr verletzend. und um sich davor zu schützen, bildet das kind dann gegen die verletzungen schutzmechanismen aus, welcher art auch immer.

Gothika wrote:
Bloss irgendwann war's eben an der Zeit "aufzumachen". Ganz recht.


war das im moment des erwachsen-werdens oder seins? bis dahin "durchgehalten" und dann "aufgewacht" zu sich selbst, weil du dir dann deine eigenen bedüfnisse auch schon besser selbst erfüllen konntest.

lg, naomi

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Post Tue, 09.Nov.04, 20:44      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Sicherheitshalber, bevor wir uns mißverstehen: Der Begriff "Sensitivität" ist nicht im Sinne von "Sensibel" gemeint, sondern bezeichnet z.B. "mediale Begabungen", Wahrnehmungen wie Aura-Sicht (wofür andere sehr viel Geld hinblättern), starke Empathien etc...

Mutter-Kind-Bindungen sind ohnehin sehr intensiv. Gerade solange die "geistige Nabenschnurr" noch existiert. Bei Sensitiven dürfte es meiner Meinung sehr, sehr schwer werden dass das Kleinkind den Prozeß der Ich-Finung/Ich-Grenzen richtig durchlaufen kann...

Soweit nur ganz, ganz grob.

Quote:
war das im moment des erwachsen-werdens oder seins? bis dahin "durchgehalten" und dann "aufgewacht" zu sich selbst, weil du dir dann deine eigenen bedüfnisse auch schon besser selbst erfüllen konntest.


Ja, es war ein regelrechtes Erwachen mit einem großen Knall. Zumindet nach außen. Innerlich hat man nur darauf gewartet.

Da anscheind sonst niemand antwortet, könnte wir unser Gespräche vielleicht per PM fortsetzen, wenn Du magst? Sensitivität möchte ich dabei jedoch nicht thematisieren... höchstens am Rande und das Anderssein als sich...
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Post Tue, 09.Nov.04, 22:41      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Gothika wrote:
Sicherheitshalber, bevor wir uns mißverstehen: Der Begriff "Sensitivität" ist nicht im Sinne von "Sensibel" gemeint, sondern bezeichnet z.B. "mediale Begabungen", Wahrnehmungen wie Aura-Sicht (wofür andere sehr viel Geld hinblättern), starke Empathien etc...


dafür bin ich ohnedies die falsche ansprechpartnerin. sorry, solchen dingen stehe ich doch eher skeptisch gegenüber.

wie willst du aber über dieses thema "reden", wenn du diese dinge ausklammern willst? und manche probleme dann aber doch mit der "sensitivität" begründest.
ich bin ein bisschen ratlos, würde eigentlich lieber hier weiter diskutieren als per pm, wenn es themenbezogen ist. vielleicht kann ja auch noch jemand was dazu sagen.

lg, naomi

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Post Tue, 09.Nov.04, 23:42      Re: soziales Trauma des Anders-Seins Reply with quoteBack to top

Ja ebend... diesen Dingen wird von Natur aus JEDER, der sich nicht damit beschäftigt, skeptisch sein. Ein Experte für "Normalität" erst recht. Und ja... ebend! Wie soll ich über manche Dinge reden, ohne diese auszuklammern?

Aber weder das Sensitiv-Sein (noch meine Eltern) machen mir irgendein Problem. Um zurück zu diesem Thema zu kommen, da genügt es einfach über ... siehe Überschrift ... das Anders-Sein zu reden, sofern klar ist dass ich nicht den gewöhnlichen Wunsch nach Abgrenzung meine sondern etwas, was einfach so ist, und eigentlich auch sogar sehr gemocht wird. Und ob man nun aus diesem Grund anders ist, oder aufgrund z.B. von Hyperintelligenz... sozial ist es doch das gleiche? Z.B. eben dass man jenen wenigen, die einen wirklich verstehen, wenn man sie denn fand, eben um so "abhängiger", beeinflussbar ist. Nein besser: geprägter. Eben ungleich mehr geprägt. Und echten emotionalen Halt zu finden (wozu es ja Verständnis braucht, meiner Meinung nach) ist ungleich schwerer. Auch einfach den Unterschied herauskehren: Es gibt Menschen, die schwer "echte Freunde" finden, weil sie dafür nicht öffnen können. Es gibt aber auch welche, wo die Auswahl eben sehr, sehr viel geringer ist.

Also Anders-Sein und den anderen Stellenwert und Prägung im sozialen Umfeld. Meisten ohnehin negativ geprägt. Ich war's nicht. Ich war offen, hoffnungsvoll... und stieß dann auf jene, die eben eher negativ geprägt waren und nicht mehr so vertrauensvoll und offen waren. Davon hab ich nun meinen Schatten weg. *seufz*

Anyway... Heute nacht ist bei mir wohl ein emotionaler Knoten geplatzt. Welche Auswirkungen es haben wird, wird man sehen. Aber auf jeden Fall hat sich da war ganz, ganz großes (betreff Emotionen) in mir entwirrt. Etwas was sich wohl auf alle Ebenen bezieht. Es war gigantisch Wink
In Bezug auf Männer als auch Sozial-Kontakte hat es mir klar gemacht, was ich wirklich WILL, und worauf sich meine Vorurteile wirklich beziehen.
Eben Stichwort "emotionaler Halt". Alle, die mir wohl entsprechen, werden ihre "Neurosen" haben, das ist sicher. DAS ist nicht das Problem. So als alter Exzentriker usw. Man ist ja stolz auf das Andersein und liebt es. Das Problem ist der mangelnde Halt. Ich mein, es ist okay, wenn ich mir mein eigener sein muss. Es fehlt zwar was, aber okay... aber wenn die anderen selbst in sich verloren sind und ich IHNEN Halt geben muss... DAS ist es wovor ich mich fürchte bzw. hassen gelernt habe. Ich will niemand der perfekt ist, ich will jemand der mir gleichberechtig ist. Aber bitte kein zweites, drittes, viertes Sorgenkind!
Weder als Freundschaft noch als Partner. Außerdem ergibt sich daraus ein Kriterium bei der Auswahl, dass es etwas sicherheit schafft: Bitte keine unreifen Jungs/Mädels mehr. (U.a. wegen der Uni ist mein Bekanntenkreis im Durchschnitt 5 Jahre + jünger).
Und ich glaube sogar dass sich ein Aspekt, jener den ich hier mein "größes Trauma" nenne (wo ich bei Gedanken daran manchmal zitteren muss ohne ende) auch damit lösen kann? Oder schon tat, und ich muss es nur noch begreifen?! Auf jeden Fall... ein ganzes Großes "wutsch" und da war er weg, der Knoten. Mal schauen, wieviele man noch finden wird.

Lg

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