Alte Bekannte

Helferlein 32 hinter der garage links M, 30

Hallöchen,

ich weiß gar nicht genau in welchem Forum ich meine Frage stellen soll – Beziehungen, Sexualität, Esstörungen – würde in alle irgendwie passen: Ich (30) bin seit zweieinhalb Jahren mit meiner Freundin (30), die ich sehr liebe, zusammen. Am Anfang unserer Beziehung meldeten sich zweimal per SMS frühere Bekanntschaften von ihr. Diese waren schlicht und einfach auf Sex aus. Beide leben nicht in unserem Ort, wussten aber, dass wir zusammen sind. Meine Freundin hat mir am Anfang der Beziehung über ihre früheren Erfahrungen einigermaßen offen erzählt.Was ich hörte, war mir schon einmal, gelinde gesagt, suspekt. Dieses Gefühl wurde durch die Smse noch bestärkt: Der eine ist bekennender Fremdgeher, vor dem sie von einer Bekannten gewarnt worden war und mit dem sie anno dazumal beinahe ihren damaligen Freund betrogen hätte, Ihre Erklärung dazu war: „Meine Beziehung war schon lange nicht mehr das, ich brauchte das, um mir darüber klar zu werden“.
Der andere ist ausgewiesener SM-ler. Mit diesem hat sie, ohne ihn näher zu kennen, ein Wochenende verbracht, nachdem ein anderer Typ, in den sie „so verliebt war, wie noch nie in jemanden zuvor“ ihr auf etwas trottelige Weise klar gemacht hatte, das bei ihm nichts zu holen sei. Daraufhin hat sie auf einer Party besagten Herrn aufgegabelt ( „der war halt nett“ – „ich wollte mir etwas gutes tun“- „der Typ ist egal, es ging um mich“-„)und für sie erstmalig „softere“ SM Praktiken ausprobiert. U.a. wurde sie aber auch gefragt, ob sie sich auch unbekannten Herren in Kneipen zu Verfügung stellen würde, was sie deutlich verneinte. Wir hatten deswegen heftige Streite. Einige werden sagen, na dann sei doch froh, sie ist bei dir, ihr liebt euch, das ist Schnee von gestern und du bist doch nur eifersüchtig. Ich denke nicht, dass ich das bin. Da gäbe es noch einige andere, auf die ich es ebenfalls sein müsste. Unser Sexualleben lässt auch keine Wünsche offen. Was die SM bzw. Swingersache angeht, kann ich nur sagen, dass ich selber neben ganz normalem Blümchensex auch auf bestimmte SM-Spielarten stehe und diese praktiziere diese sind für mich nicht nicht abnormal, sondern gehören einfach zu den Möglichkeiten; jedoch sind gewisse Praktiken definitiv nicht mein Ding . Ich bin auch in keiner Weise in der Szene, die sich mitunter genauso wie einige Homosexuelle benimmt, nämlich aufdringlich und gegenüber andersgepolten tendenziell ignorant. Ich geniesse diese Spielart eben in einer Partnerschaft, in der ich mein gegenüber gut kenne und ihr voll vertraue. Das steht über allem.
Mich nervt die Tatsache, dass sie, eine wirklich intelligente attraktive und eigentlich sensible Frau, sich Typen anlachen musste, denen es schlicht „ums bumsen“ geht, Hauptsache mit vielen Partnern. die offensichtlich völlig ignorant gegenüber Dritten sind. Komplett ohne Gefühle. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es zu Seitensprüngen kommen kann, wenn das Sexualleben einer Beziehung langfristig einfach nicht läuft. Muss man sich deswegen aber Sex auf Ansage holen ( damals hatte sie sich dafür verabredet, das entstand nicht spontan aus einer Situation)? Dazu kommt noch ein Punkt, der damit indirekt zu tun hat. Meine Freundin leidet unter einer Essstörung ( NEIN, der Ursprung ist definitiv kein sexueller Missbrauch!).Ich bin neben ihrer jetzigen Therapeutin quasi der einzige Mensch der davon weiß. Vor diesem Hintergrund waren besagte Anfragen für mich besonders nervig, da ich weiß, dass sie nach außen sehr selbstbewusst wirkt, innerlich aber ein sehr dünnes Hemd sein kann.
Das ist das Problem sehr kurz gefasst. Bin mittlerweile soweit, das unter „musste wohl aus irgendwelchen Gründen, Selbstbestätigung und dem üblichen, so laufen“ zu verbuchen. Das ist auch schon eine ganze Weile her. Vielleicht kann mir jemand ein Einschätzung geben, wie ich damit umgehen kann und das aus dem Kopf kriege. Falls sich SMler auch in diesem Forum umsehen, können sie ebenfalls gerne ein Kommentar geben. Danke.

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo lasse,

Quote:

und du bist doch nur eifersüchtig. Ich denke nicht, dass ich das bin.

Warum schließt Du denn Eifersucht so verteidigend aus? Es ist doch ok, eifersüchtig zu sein, wenn der Partner "Angebote" von anderen bekommt - wär doch eher schade, wär Dir das völlig egal..?

Quote:

Mich nervt die Tatsache, dass sie, eine wirklich intelligente attraktive und eigentlich sensible Frau, sich Typen anlachen musste, denen es schlicht „ums bumsen“ geht,

Warum sollte denn eine wirklich intelligente attraktive und eigentlich sensible Frau nicht selbst Lust auf Sex ohne Beziehungs(hinter)gedanken haben?
Glaubst Du sie "musste sich" diese "Typen anlachen"? Sie wollte genau das vielleicht?
Auch für eine Frau kann es durchaus Vorteile haben, Spass bringen, unverbindlichen Sex zu haben - ohne den Mann zu lieben oder manchmal auch ohne ihn großartig zu kennen.

Quote:

Vor diesem Hintergrund waren besagte Anfragen für mich besonders nervig, da ich weiß, dass sie nach außen sehr selbstbewusst wirkt, innerlich aber ein sehr dünnes Hemd sein kann.

Ja, inwiefern haben ihr die Männer denn geschadet? Inwiefern ist ihr Ego angeknackst und inwiefern kann sie jetzt nicht mit den Anfragen umgehen?

Da scheint es mir mehr, dass Du in diesem Punkt das innerlich "dünnere Hemd" hast - glaubst Du sie beschützen zu müssen, wobei sie das evtl. ganz gut selbst kann?

Lg,

Tanzendes_irrlicht

Helferlein 32 hinter der garage links M, 30

Hallo Tanzendes Irrlicht,

vielen Dank für die Antwort. Zu deinen Einwänden: Natürlich ist es mir nicht vollkommen egal, wenn der Partner Angebote von aussen bekommt. Natürlich bin ich auch irgendwo eifersüchtig. An jedem nagt so etwas, mehr oder minder - wenn nicht dann ist er/ sie nicht verliebt. Dennoch kann ich abstrahieren. Ich bin eher wütend und habe Angst. Erklärung weiter unten.
Ich weiß sehr wohl und gehe auch davon aus, das Frauen eben solche Bedürfnisse, Sex haben ohne große emotionale Bindung, haben und diese auch wahrnehmen. Dagegen habe ich rein gar nichts. Außerdem gehe ich in meinem Alter davon aus, daß wenn ich mit einer neuen Partnerin zusammen komme, diese ein sexuelles Vorleben hat. Ich bin kein Patriarch. Gegen Diskretion habe ich allerdings auch nichts. Und genau die haben besagte Jungs nicht. Auch ich habe sexuelle Erfahrungen, bei denen wirklich tiefe Zuneigung keine Rolle spielte. Das waren dann aber auch einmalige Treffen. Und so etwas kann in der Tat, eben deswegen sehr schön sein. Wenn diese Typen sich nicht mehr in dieser Form gemeldet hätten, wäre das für mich auch unter „Das waren ihre Erfahrungen“ abgebucht. So habe ich mich aber gefragt, was die eigentlich von ihr denken. Ich meine, sie hatte jeweils schon längere Zeit keinen Kontakt mehr, beide wussten aber, dass sie in einer Beziehung steht. Daraus ziehen die doch ihren Thrill. „Das nimmt sie ja nicht so genau“ ...oder was haben die gedacht? Ist es verwunderlich, wenn ich mir da an den Kopf greife? Verstehst Du was ich meine?
Und da kommt das mit dem dünnen Hemd und ob sie das brauchte oder wollte. Zumindest in dem Fall des Smlers kann man definitiv sagen, dass das die pure Kompensation war, eben weil sie am selben Tag einen dicken Korb bekommen hat. Das war einfach dazu da, die Misere nicht so spüren zu müssen. Da war ihr Ego ziemlich angeknackst. Und wenn ich sage „vor diesem Hintergrund“ muß ich den erklären: Sie hat Bulimie. Und es ist für mich als Partner haarsträubend, jeden zweiten Tag sie sich über ihre Figur beklagen zu hören, zu wissen, dass sie wenn ich weg bin isst und kotzt. und bisweilen nur ein Häufchen Elend ist. Davon wissen die Typen nichts und selbst wenn, würden sie sich einen alten Scheiss drum kümmern. Ich mach dann wohl den Fehler es doch zu tun. Oder wie? Soweit erst mal.

Lasse

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hey Lasse,

Quote:

So habe ich mich aber gefragt, was die eigentlich von ihr denken. Ich meine, sie hatte jeweils schon längere Zeit keinen Kontakt mehr, beide wussten aber, dass sie in einer Beziehung steht. Daraus ziehen die doch ihren Thrill. „Das nimmt sie ja nicht so genau“ ...oder was haben die gedacht? Ist es verwunderlich, wenn ich mir da an den Kopf greife? Verstehst Du was ich meine?

Ja und nein Wink

Dich stört es, dass die beiden Männer Deine Beziehungsgrenze übertreten haben.
Für Dich ist es eine anzuerkennende "Regel", dass Sexangebote trotz bestehender Beziehung nicht gemacht werden sollen bzw. dass dies eben grenzüberschreitend ist.
Nun unterstellst Du den beiden einen Angriff auf..ja auf wen? Auf Dich als exklusiven Sexualpartner oder auf sie, die zum "Luder" degradiert wird?
Vielleicht aber haben die beiden gar nicht gedacht Wink

Vielleicht haben sie es "einfach mal versucht" nach dem Motto, Fragen kostet nix.
Klar darf Dich das ärgern - denn Deine Existenz wird dabei ignoriert oder als unwichtig angenommen. Aber zu sehr ärgern sollte es Dich nun auch nicht - denn so ein Verhalten ist doch aus Deiner Perspektve relativ (beziehungs-)unreif und somit nicht so ganz mit Deinen Maßstäben zu messen, hm?
Auch solltest Du Dich nicht so sehr darüber aufregen, was die beiden über Deine Freundin denken könnten. Ein "Nein" ihrerseits hat ihre Position ja deutlich gemacht.

Quote:

die pure Kompensation war, eben weil sie am selben Tag einen dicken Korb bekommen hat.

was ist schlimm an Kompensation?
Hast Du Angst, dass Du mal "kompensiert wirst"?

Quote:

Und es ist für mich als Partner haarsträubend, jeden zweiten Tag sie sich über ihre Figur beklagen zu hören, zu wissen, dass sie wenn ich weg bin isst und kotzt. und bisweilen nur ein Häufchen Elend ist. Davon wissen die Typen nichts und selbst wenn, würden sie sich einen alten *** drum kümmern. Ich mach dann wohl den Fehler es doch zu tun.

Ich verstehe Deine Betonung ihrer Erkrankung nicht. Bei mir kommt sowas an wie "sie ist so emotional labil, dass ich auf sie aufpassen muss, dass sie nicht sexuell ausgenutzt wird". Ich vermute, das wolltest Du nicht ausdrücken?
Warum sollten denn diese Typen davon wissen, bzw warum ist es Dir wichtig herauszustellen, dass Du davon weisst und die nicht?

Liebe Grüße,

Tanzendes_Irrlicht

Helferlein 57 Baden-Württemberg/NRW W, 45

Hallo!

Also ich verstehe die Betonung der Essstörung schon, und ich denke, hier liegt auch der Hund begraben. Übrigens finde ich es toll, dass Du, Lasse, so zu ihr hältst. Ich selbst habe Phasen mit Magersucht und Bulimie in meinem Leben gehabt, wo was muss eine wahnsinnige Belastung für Freunde und Familie sein. In den ganz schlimmen Zeiten habe ich mich sowieso total isoliert, mich sehr minderwertig gefühlt, so wie 'ich wäre doch eine Zumutung für einen Partner'.

Und da bin ich bei dem Punkt 'mangelndes Selbstwertgefühl'. Ich denke, das meinst Du ja auch mit 'dünnes Hemd'. Und Deine Freundin sucht dann eben Bestätigung von außen. Vielleicht ist die SM-Szene für sie etwas 'Besonderes' (ich kenne mich da gar nicht aus), wo sie 1. sich beweisen kann, dass auch sie was 'Besonderes' ist (das spielt z.B. bei Magersucht ne Rolle), 2. wo sie ihre Grenzen austesten kann (wie bei Extremsport meinetwegen). Aber sie geht ja nicht wirklich auf die Angebote ein, genießt nur das Interesse an ihr, wie ich das verstanden habe? Und dieses Interesse gilt ja nur dem, was sie nach außen zeigt, nicht wirklich ihrer Person mit ihren Schwächen, so wie Du ihr das entgegenbringst.

Das ist nun mal meine Einschätzung. Vielleicht kann sie sich auch gar nicht richtig vorstellen, wie sehr sie Dich verletzt und beunruhigt. Ich musste auch erst lernen, dass die anderen nicht per se die Stärkeren und damit unverletzlich sind, und das wiederum geht nur, wenn man so weit kommt, dass man überhaupt sehen kann, dass man was 'wert' ist. Somit denke ich, dass sie erst die Problematik, die hinter der Essstörung steckt, bewältigen muss, dann wird es auch mit der Beziehung besser.

Aber was kannst Du tun? Vielleicht mal mit zu der Therapeutin gehen? Das erscheint mir am sinnvollsten. Auf jeden Fall sie damit konfrontieren, dass Dir sehr viel an Ihr liegt und Du auch verletzlich bist.

Ich hoffe, Du kannst mit dieser Deutung was anfangen. Liebe Grüße,

Monika

Helferlein 32 hinter der garage links M, 30

Hallo Tanzendes Irrlicht,
Hallo halo-2003,

danke für die Beiträge. Es ist in der Tat schwierig die Aspekte in der richtigen Gewichtung einander zuzuordnen. Also probiere ich es zu trennen. Angenommen ich wüsste von ihrer Sucht nichts. Dann würde ich mich fragen, ob sie vergessen hat, wie sehr es ihr weg getan hat, als sie anno dazumal betrogen wurde ( sie wurde damals ernsthaft handgreiflich). ...dann würde ich mich trotzdem in meiner "Beziehungsgrenze" verletzt fühlen ( scharf beobachtet). Und ich würde in der Tat denken, daß solche Anfragen in der platten Form, wie sie kamen nicht nur mich sondern vor allem meine Freundin herabsetzen - gut, da hat Tanzendes Irrlicht recht, ich siollte da tatsächlich drüber stehen und sich eher amüsieren ( ich werde das in Zukunft, hätte ich schon früher machen sollen).
Und wenn die Jungs sich nichts dabei gedacht haben, um so schlimmer. Take away sex. Die beiden sind beide studiert, knapp 40 und der eine selbst in einer Beziehung. Außerdem wussten die von unserer und wie schon gesagt, legt zumindest der eine es explizit darauf an, Frauen, die liiert sind, zu bekommen. Großartig. Wenn so etwas in unserer ach so abgeklärten Welt niemanden jucken würde, dann gäbe es keine Internetforen.
An Kompensation ist an sich nichts schlimmes, souverän ( OK, ich bins auch nicht in jeder Hinsicht) ist es aber auch nicht gerade. Oder?...v.a. wenn man sich damit vor einer Auseinandersetzung mit sich selbst drückt ( und mit dieser Unfähigkeit haben meiner Erfahrung nach Esstörungen eine ganze Menge zu tun). Und in solchen Fällen überwiegt eher das Bedürfnis, nicht alleine zu sein, als bewusst Sex haben zu wollen. Aber bitte bloß keine Emotion. Insofern passen die beiden ins Bild. Wo kein Porzellan ist, kann auch keines zu Bruch gehen. Deine Analyse halo-2003 trifft da in den vielen Punkten zu. Es geht tatsächlich sehr um Aufmerksamkeit bekommen. Gut, das geniesst jeder, bei Esstörungen ist die Wahrnehmung diesbezüglich jedoch durchaus etwas aus den Fugen, zumindest in bestimmten Situationen. Das ist weniger bewusst geniessen, sondern einem inneren Druck folgend.
Wiegesagt ist das auch schon eine ganze Weile her und momentan bin ich sehr zufrieden mit der Beziehung. Ich denke wir haben große Schritte gemacht und das mit dem Fressen und Kotzen wird auch besser. Trotzdem brauch ich da Austausch, eben weil ich einer der ganz wenigen ist, die davon wissen und der das in ihrem Interesse mit keinem Bekannten bequasseln kann. Es gibt nämlich Privat- und Intimsphäre.

Ahoi.

Forums-InsiderIn 292 Niedersachsen W, 39

Hallo Lasse,
es ist toll, wie du dich um deine Freundin kümmerst bezüglich der Essstörungen.

Aber will sie das auch so?
Wie verhält sie sich denn dir gegenüber, wenn du mit ihr über das Thema redest?
Findest sie es ok oder möchte sie nicht so gern darüber diskutieren?

Ich kann mir vorstellen, das sie früher diese Bekanntschaften auch deshalb hatte, weil das Thema wie jemand sonst ist, in diesen Momanten unwichtig ist und das war ihr sicherlich ganz lieb.

Helferlein 32 hinter der garage links M, 30

Hallo Ennasus4,

mit der Einschätzung triffst Du den Nagel auf den Kopf. Das war ihr tasächlich lieb. Sie war nicht mit dem Schlamassel konfrontiert, wollte damit nicht konfrontiert und kurzfristig "frei" sein. Dementsprechend war es dann auch egal, was die Typen sich denken. Ich probiere diese Geschichten aber so weit wie möglich zu trennen. Wie schon gesagt, man muß nicht über beide Ohren verliebt sein, um Sex zu haben. Hätte sie die Essstörung nicht, fände ich das ganze aus besagten Gründen wahrscheinlich noch bekloppter (siehe mein letztes Posting). Das dümmste war, daß sie zu Beginn unserer Beziehung meinte, daß sie darauf achten würde, daß ihre Partner einen edlen Charakter hätten. Für den Moment mögen die ja nett gewesen sein, aber... Man muß es wohl mit Humor nehmen.
Am Anfang unserer Beziehung hat sie mich selber auf ihre Sucht hingewiesen und darüber gesprochen. Ich wusste nicht einmal, was Bulimie ist. In der Anfangsphase haben wir viel darüber geredet und ich musste erst eimal realisieren, was das bedeutet. Und ich glaube, sie war zu dem Zeitpunkt im Prinzip glücklich darüber reden zu können; vor ihrem Bekanntenkreis hat sie das ja geheim gehalten - ist auch verständlich. Das ist nunmal auch sehr komplex. Das war so ein hin und her. Es kam öfters vor, daß sie nachdem ich etwas dazu gesagt hatte meinte: "Ich möchte da nicht weiter drüber reden, ich muß da erst mal drüber nachdenken."
Mittlerweile macht sie das mit ihrer Therapeutin. Ich frage sie nur dann und wann, wie es mit dem Essen läuft. Und dieses Verfahren ist gut. Ich bin sicher, daß es besser wird. Momentan bin ich längere Zeit im Ausland. Ich hoffe, daß sie das gerade auch so hinkriegt.

Gruß, Lasse

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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