Hilfe! Probleme mit meiner Mutter

Helferlein 30 Stuttgart W, 28

Hallo,
ich bin gerade in einem totalen Stimmungstief. Das Problem ist meine Mutter, nein eigentlich bin ich das Problem.

In meiner Familie ist es üblich den anderen immer einen Gefallen zu. Zum Beispiel fragt meine Mutter,ob ich zu ihr fahre (300km) um ihr beim renovieren einer Wohnung zu helfen.
Klar kann ich das machen, aber schon wenn ich etwas zögere, weil ich vielleicht ander Uni was zu tun habe ist sie beleidigt und sagt dass ich ja wohl mal helfen könne, sie würde ja auch so viel für mich tun, was auch stimmt (sie reißt sich manchmal echt schier ein Bein aus um mir zu helfen).

Ich helfe ihr ja auch im Prinzip gerne, aber so ganz selbstverständlich ist das doch auch nicht,oder? Aber ich bin immer gleich total am Boden, wenn ich ihr mal absagen muß, wenn ich das überhaupt kann.

Es ist auch immer so,wenn ich ne Weile bei ihr bin (Z.B.über Weihnachten) gebe ich mich total auf, sitze immer nur da auf abruf und bin zu keinem eigenständigem Tun mehr fähig. Und das zieht mich so runter.

Was meint ihr dazu?

sporadischer Gast 7 M

Hallo Shyam!

Ich musste ein wenig schmunzeln, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Es hört sich nämlich irgenwie albern an, ist es aber nicht! Ich habe (neben einigen anderen) ziemlich genau das gleiche Problem mit meiner Mutter. Sie versteht es auch prima, mich unter Druck zu setzen, wenn sie etwas von mir will. Und genau durch diesen Druck, den sie ausübt, entsteht überhaupt erst das Bedürfins, ihr nicht zu helfen. Und dann fühlt man sich schlecht, kriegt ein schlechtes Gewissen, und tut es doch. Aber das blöde Gefühl bleibt.
Ich bin für meine Mom auch schon so viel rumgefahren, habe viel Geld ausgegeben, (das ich absolut nicht habe) um sie zu unterstützen.
Ich arbeite auch daran, einen vernünftigen Umgang mit der Situation zu finden. Für mich zumindest gibt es bisher nur zwei Lösungen:

Ihr zu verstehen geben, dass man nicht immer springen kann, wenn sie einen braucht. (Das würde ich gerne, aber ich kann es nicht.)
Oder, versuchen mich von dem Zwang zu lösen, und ihr aus freien Stücken zu helfen. (Versuche ich gerade) Einfach ihre Forderungen ignorieren, und ihr aus reiner "Nächstenliebe" helfen. (Leider ist das aber Selbstbetrug)

Am Besten wäre es natürlich, ganz ehrlich mit ihr darüber zu sprechen. Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir ist (?), aber auch das schaffe ich nicht. Sie ist verdammt einnehmend. Ich komme nicht gegen sie an.

Aber so richtig hilft einem das auch alles noch nicht, oder?

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

Hi ihr zwei, es gibt schon mehrere Threads zu dem Thema:

(Selbstsicherheit, Kontaktschwierigkeiten - Warum schaffe ich es nicht "Nein" zu sagen?)
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=14717

(Sonstige Beziehungsthemen - Abnabelung von den Eltern)
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=15821

(Sonstige Beziehungsthemen - vorbestimmtes Leben durch Eltern ....)
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=2389

vielleicht schaut ihr da mal nach ob ihr was damit anfangen könnt?
lg Incah

Helferlein 30 Stuttgart W, 28

Incah: Vielen dank für die Linkliste. Da ist schon einiges dabei was mir bekannt vorkommt.

Naluun: das stimmt, etwas lächerlich klingt das schon, aber es ist schon ein Problem für mich. Es tut allerdings gut zu hören, dass es noch anderen so geht. Das mit deinen zwei Lösungen seh ich genau so.

Es wäre halt schön wenn ich einfach mehr Selbstbewußtsein hätte. Aber ich kann mir noch so einreden, dass ich doch durchaus was wert bin, ich glaube nicht so wierklich dran.

Na ja nachdem ich heut mal wieder ziemlich viel geheult habe gehts mir jetzt wenigstens wieder etwas besser.

Helferlein 42 B--- M, 34

Also ich kenn das Problem auch. Ich helfe generell gern, wo ich kann. Meine Mutter ist objektiv in einer wirklich schwierigen Situation. Nun bin ich nicht minder in einer schweren Situation, siehe http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=12442. Da heißt es dann, bei ihr ginge es um existentielle Fragen, bei meiner Frau wäre ja keine akute Gefahr. Ich versuche mich quasi zu zerteilen, was ja nicht geht. Ich habe meinen emotionalen Schwerpunkt bei meiner Frau. Ich habe mir gesagt: Ich habe nur eine Chance: Nicht mehr machen, als ich gern machen kann, sonst habe ich irgendwann den Kanal endgültig voll und damit ist weder ihr noch mir gedient. Ich habe das ziemlich deutlich gesagt, es gab auf beiden Seiten viele Tränen und schlaflose Nächte, aber nun ists wohl geschluckt und toi toi toi, jetzt geht es. Mein Therapeut meint dazu, dass man seinen Eltern eigentlich gar nicht verpflichtet ist, so läuft es von Generation zu Generation: Die Eltern sind für die Kinder da und nicht umgekehrt. Naja, so drastisch kann ich das nicht sehen, aber im Grunde ist das wahr, denke ich.

Viele Grüße,

Mek

Helferlein 93 niederösterreich W, 29

Hi all!

Ich habe änliche Probleme mit meiner Mutter, seit ich denken kann. Inzwischen habe ich folgende "Lösungen" gefunden:

- Nie mehr mit ihr zusammenwohnen, sondern möglichst weit weg.

- Einmal in der Woche rufe ich sie an und höre mir an, was sie beschäftigt. So bin ich ungefähr im Bilde und sie ruft mich nicht mehr jeden Tag zu den unmöglichsten Zeiten an. Wenn sie es doch tut, zeigt mir ja mein Handy an, wer anruft und ich hebe nicht mehr ab.

- Ich sage zu allem, was sie sagt nur mehr "Ja Mama". Ich habe gelernt, dass jede Diskussion sinnlos ist.

- Wenn sie etwas braucht, helfe ich ihr, wo ich kann. Sie ist doch meine Mutter, trotz allem. Aber ich verlange nichts mehr von ihr. Erstens bin ich dann enttäuscht, weil sie eh vergisst oder nicht will und zweitens kann sie mich später damit erpressen.

- Ich erzähle so wenig wie möglich von mir und lasse sie nicht mehr in meine Wohnung (das ist meine Privatspäre). Wenn wir uns treffen, lade ich sie ins Kaffeehaus ein. Da sind auch noch andere Leute.

- Wenn ich mich über sie ärgere, diskutiere ich das nicht mit ihr, sondern suche mir andere Leute. Alles andere ist sinnlos.

- Und das Wichtigste: Ich bin ihr dankbar für alles, was sie für mich getan hat, aber ich weiß, wenn sie nicht meine Mutter wäre, würde ich sie wahrscheinlich nicht einmal auf der Straße grüßen.

So, das sind meine Strategien im Umgang mit meiner Mutter. Sie klingen eigentlich ziemlich herzlos. Aber ich habe schon andere probiert und bin fast daran verzweifelt. So komme ich halbwegs durch und auch meine Mama fühlt sich respektiert.

Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen helfen! zizibe

Forums-InsiderIn 235 österreich M, 38

eine gute strategie die du gewählt hast getreu nach meinen motto:

*gib dich nur mit leuten ab die dir gut tun*

vielleicht könntest du aber noch einen schritt weiter gehen *zizibe* und überhaupt keinen kontakt zur mutter mehr haben zwingt dich keiner

lg jürgen

Helferlein 93 niederösterreich W, 29

Nein, das will ich auch nicht, immerhin hat sie mich nicht abgetrieben (wahrscheinlich, weil sie katholisch ist, aber immerhin.).

lg zizbe

Forums-InsiderIn 235 österreich M, 38

zizibe @

musste lachen aber die aussage wenn sie nicht so traurig wäre brachte mich kurz zum lachen grinsend

ganz in deinen inneren willst du sicher nicht mit ihr sprechen -du bist ihr nichts schuldig vergiss das nie ... grinsend

lg jürgen

Forums-InsiderIn 151 oberoesterreich ,

Deine Mutter hilft zwar, erwartet aber eine Gegenleistung. Also kommt es nicht vom Herzen. Du mußt es schaffen, ohne Begründung nein zu sagen.

Helferlein 61 Schweiz W, 24

Hallo!
Bin gerade erst auf dieses Thread gestossen. Ich bin Studentin und wohne noch zuhause bin also teils finanziell von den Eltern abhängig. Ausserdem habe ich noch einen älteren Bruder, der nicht mehr zuhause wohnt.
Meine Eltern werfen mir dann auch verschiedene Sachen vor: Wie zum Beispiel dass ich mich dann im Alter ja um sie kümmern soll und andere Sachen die schon erwähnt wurden. Aber da gibt es ja noch meinen Bruder!

Was ich dabei aber nicht einseheist, dass mein Bruder sich alles erlauben kann. Er kann kommen und gehen wie er will, was eigentlich eher wenig ist. Ich dagegen, bin ja schon deswegen mehr zuhause weil ich ja dort wohne und zusätzlich wird mir noch vorgeschrieben wann ich da sein muss, um zu halfen, zusammen zu essen etc. Dazu ein Beispiel: Diese Weihnachten musste (sonst haben sie mir gedroht schmeissen sie mich aus der Wohnung) an allen Tagen anwesend sein und dass obwohl ich am 25. zur Familie meines Freundes eingeladen worden bin. Mein Bruder dagegen kam nur am 26. für ein paar Stunden und die "wichtigsten" Tage für meine Eltern (also 24./25.) hat er bei den Eltern seiner Freundin gefeiert. Habe versucht mich zu wehren, aber alle Argumente wurden abgeschmettert... Confused

Ein anderes Problem ist, dass meine Mutter nur wenig Freundinnen hat mit denen sie etwas machen kann. Da werde ich dann quasi als Ersatz eingesetzt, ohne dass ich gefragt werde ob mir dass überhaupt möglich ist...

Ich freue mich schon auf das Ende des Studiums, weill dann alles hoffentlich besser wird und ich ausziehen kann.
Bis dahin mal gucke...

Eure kugelrund

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