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Mondschatten
neu an Bord!


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Stuttgart M, 24
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Sun, 14.Nov.04, 4:21 Verbrannte Brücken - Neubau? |
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Hallo zusammen,
ich möchte hier mal anfragen, wie andere alte Freundschaften erneuern oder überhaupt herstellen oder pflegen.
Ich habe seit 4 Jahren von mir aus alle Kontakte zu Freunden und Bekannten gekappt, jede Einladung abgeschlagen, keine Kontaktversuche beantwortet. Nun ertrage ich meine selbstauferlegte Abkapselung in meine 4 Wände allmählich nicht mehr so tapfer und überlege, meinen 25. vielleicht ein wenig zu feiern.
Aber mir scheint es keine gute Idee, Leute anzurufen, die ich seit Jahren meide. Obwohl man es verstehen könnte. Ich hatte eine Psychose, lebe nun mit diagnostizierter Schizophrenie vor mich hin, nachdem ich einen Suizidversuch überlebt habe.
Nun ist wegen letzterem und auch wegen verschiedener Dummheiten dem weiblichen Geschlecht gegenüber die Beziehung zu allen Leuten belastet, aus meiner Sicht mit so vielen Peinlichkeiten belegt, dass ich mit den Leuten kein Wort schwätzen kann, dass ich sogar abgehauen bin, bei Begnegungen.
Ich weiss, erwachsene Menschen können sowas regeln oder lachen drüber, aber ich fühle mich in meiner Entwicklung soweit abgeschlagen, immer noch Kontakt-, Selbstsicherheitsängste, extreme Schüchternheit, etc.
Ist es ausserdem ratsam, verschiedene Freunde einzuladen, die sich untereinander gar nicht kennen?
Ich stell mal das hier rein, ich weiss nicht, ob man mir überhaupt helfen kann...
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marie32
Forums-InsiderIn


334
Rhein-Main W, 34
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Sun, 14.Nov.04, 10:21 Re: Verbrannte Brücken - Neubau? |
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hi du,
schätze am wichtigsten ist erstmal, dir selber zu verzeihen, dass du in deinen augen "peinlich" warst. zu akzeptieren, dass es teil deiner krankheit war / ist. du arbeitest doch daran. und das ist klasse. mehr kannst du nicht machen.
ich hab mich auch schon oft richtig "peinlich" gefühlt. weil andere eine seite an mir gesehen haben, die ich selber nicht mag / "verachte". und die gerade unter alkoholeinfluß raus kommt, weil ich dann die kontrolle verliere.
das einzige, was meines erachtens nach hilft ist, zu akzeptieren, dass man so ist. und möglichst gegenmaßnahmen zu ergreifen, um solche situationen künftig zu vermeiden oder zu reduzieren, in denen man unkontrolliert "austickt".
es wird menschen geben, die akzeptieren können, dass du so bist. die trotzdem gerne mit dir zusammen sein möchten.
und andere, denen das "zu viel" ist, die sich nicht damit auseinander-setzen wollen / können. und daher froh sind, wenn kein kontakt mehr besteht.
ich denke, zu dienem 25. einzuladen ist doch ne tolle gelegenheit, die spreu unter deinen ehemaligen freunden vom weizen zu trennen.
du wirst sehen, wer dich akzeptiert mit deinen problemen / deinen "peinlichkeiten", an denen du ja arbeitest. und wer damit eben einfach nicht klar kommt. auf letzere musst du dann in zukunft verzichten.
solltest eben einfach auf unterschiedliche reaktionen gefasst sein, wenn du die leute kontaktierst.
denke, ich würde das "comeback" zum thema meiner schriftlichen einladung zur party machen. es irgendwie lustig / ironisch thematisieren. mich selbst ein bisschen auf den arm nehmen dabei mit meinem "problem". nach dem motto "sind wir nicht alle ein bisschen bluna?".
und den leuten mitteilen, dass ich mich riesig freuen würde über jeden, der sich auf meine ich-bin-wieder-da-party traut...
lieber gruß
marie
p.s. klar kannst du unterschiedliche freunde einladen, die sich untereinander nicht kennen. das ist doch für die leute gerade interessant. außerdem bist das du: du hast eben solche und solche freunde.
ich finde eigentlich immer die einladungen am schönsten, bei denen der gastgeber keine angst davor hat, einen bunten querschnitt aus seinem freundes- und bekanntenkreis und seiner familie zu zeigen. einladungen, bei denen alt und jung, dick und dünn, häßlich und hübsch, ruhig und flippig, tiefgründig und oberflächlich beeinander sind. da finden sich dann schon die, die miteinander was anfangen können. funktioniert freilich nur, wenn du in großes fest planst. im kleinen kreis sollte man m.e. nach schon drauf achten, dass die leute was miteinander anfangen können, gesprächsstoff haben und sich nicht gegenseitig anöden.
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