| Author |
Message |
Helly
sporadischer Gast


17
Wien W, 20
|
Sun, 28.Nov.04, 21:55 Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
Meine Frage ist kurz und prägnant:
Gibt es die einzige und wahre Liebe auch in der Wirklichkeit?
Ich würde gerne eure Erfahrungen und Meinungen dazu wissen
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
Pims
sporadischer Gast


25
.at W, 18
|
Mon, 29.Nov.04, 0:14 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
Hallo,
Ich glaube nicht, dass es eine einzige und wahre Liebe gibt. Ich denke, diese Vorstellung der (einzigen) großen Liebe ist ein Traum von einer perfekten Person, einer perfekten Beziehung, die so in der Realität nicht vorhanden ist. Dieser Traum hindert uns oft daran, an unseren Beziehungen zu arbeiten und auch an uns, denn Schuld ist dann der oder die Andere, er/sie entspricht ja nicht unserer Traumvorstellung.
Natürlich hat jeder so seine Idealvorstellungen. Aber man darf nicht vergessen, dass diese eben das sind was sie sind: Träume, und da niemand perfekt ist, auch wir selber nicht, wird es auch unser Partner und unsere Beziehung nicht sein.
Anstatt dazusitzen und auf den Traummann/die Traumfrau zu warten, sollten wir lieber an uns selbst arbeiten und an unseren Problemen. Und nicht die Schuld immer bei den anderen suchen ("er war eben nicht der Richtige"), denn wir selbst haben immer mindestens genausoviel Schuld, und wenn es nur ist weil wir uns zuviel haben gefallen lassen (dann könnte man wieder fragen, wieso haben wir das überhaupt?).
Ich weiss meine Meinung ist etwas provokant... aber so denke ich ehrlich. Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken, hab über dieses Thema schon so oft nachgedacht, dass es mir grad sehr schwer gefallen ist, in einer verständlichen Sprache ohne Gedankensprünge darüber zu schreiben
Liebe Grüße,
Pims.
|
|
|
|
 |
asi
sporadischer Gast


17
Oberösterreich W, 21
|
Mon, 29.Nov.04, 9:10 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
hallo!
Ich denke schon dass es das gibt.
Ich glaube nicht, dass es wenn man ihn/ sie gefunden hat dann immer perfekt und wunderschön ist aber man kann an seiner beziehung immer wieder arbeiten. Ich glaube, dass es heutzutage viel zu leicht ist, dass man sich einfach trennt, ohne bemühungen etc.
Viell. denke ich auch so, weil meine Eltern noch immer verheiratet sind und weil sie mir in dieser Hinsicht sicher ein Vorbild sind. Sie hatten es auch nicht immer leicht, aber sie habens immer wieder geschafft, weil sie sich lieben.
Ich bin auch schon längers mit meinen Freund zusammen und glaube, dass wir schon füreinander bestimmt sind ( wenn ich das mal so schreiben darf ).
Lg
asi
|
|
|
|
 |
Goli01
sporadischer Gast


8
Wien M, 27
|
Tue, 30.Nov.04, 8:54 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
Ich glaub nicht, dass es DIE wahre Liebe gibt. Wenn dich das Thema interessiert kann ich die "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm empfehlen. Hat mir persönlich die Augen geöffnet und deckt sich mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen (4-jährige Beziehung, Hochzeit ist schon geplant).
Die Kernthese die Fromm vertritt: Liebe ist eine aktive Tätigkeit, so wie z.B. ein Bild zu malen und erfordert einige Übung um zu einem gewissen Können zu gelangen. Daraus folgt, dass das zustandekommen einer "wahren" Liebesbeziehung von der Liebesfähigkeit der beiden Partner abhängt. Wenn man sich dieser Betrachtungsweise anschließt, ist die "Deckel auf den Topf"-Theorie reine Fantasie.
Man sollte nicht so blauäugig sein und daraus schließen, dass es zwischen zwei beliebig zusammengeworfenen Menschen immer zu einer Liebesbeziehung kommen kann.
In meine Beziehung bin ich mit einigen "fantastischen"-Vorstellungen hineingeschlittert. Nach vielen Streitereien hab ich gelernt, dass man seinen Partner nicht idealisieren sollte. Liebe beinhaltet auch das urteilsfreihe Wahrnehmen des anderen. Nach jetzt bald 4-Jahren, kann ich meine Frau so nehmen wie sie ist (meistens zumindest).
Vergleichbar ist eine Liebesbeziehung mit dem setzen einen Samenkorns von dem man nicht weiß was es wird. Man kann nur für die richtigen Umstände sorgen damit die Pflanze sich entwickelt. Erwartet man aber, das sich eine bestimmte Pflanze daraus entwickelt wird man sicher enttäuscht werden.
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
asi
sporadischer Gast


17
Oberösterreich W, 21
|
Tue, 30.Nov.04, 9:35 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
"Vergleichbar ist eine Liebesbeziehung mit dem setzen einen Samenkorns von dem man nicht weiß was es wird. Man kann nur für die richtigen Umstände sorgen damit die Pflanze sich entwickelt. Erwartet man aber, das sich eine bestimmte Pflanze daraus entwickelt wird man sicher enttäuscht werden."
Das ist eine sehr gute Beschreibung.
Da stimme ich dir voll zu
Lg
asi
|
|
|
|
 |
krümelchen
Helferlein


58
Hsk W, 36
|
Tue, 30.Nov.04, 18:56 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
Also die wahre Liebe gibt es zumindest bei uns,die einzige nicht mehr seit dem wir Kinder haben 5 Jungs nu müssen wir teilen .Ich habe Ihn mit 16 J. kennen gelernt und bin nun 36.Gewohnheit ? Ja manchmal ,Bequemlichkeit ?ja manchmal.Aber auch Heute noch zu merken dem anderen geht es nicht gut,das auch zu sagen ,gemeinsam auch Probleme zu bestehen und vieles mehr ,wenn das keine wahre Liebe ist.Nie perfekt ,auch mal Streit ,aber ausreden lassen und zumindest versuchen zu verstehen und zu verändern.
LG krümelchen
PS: Was ich habe weiss ich ,was ich bekomme wüsste ich nicht
pps asi :recht hast du
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
suncream1989
sporadischer Gast


27
Braunschweig W, 15
|
Tue, 30.Nov.04, 20:50 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
ALSO:
ich denke dieses Thema ist sehr brisant...ich weiß dass einige denken ich bin erst 15 und habe eh keine Ahnung, da ich eh noch ein Kind bin.
Es gab eine Zeit da habe ich einschränkungslos daran geglaubt dass es die wahre Liebe gibt...so nach dem Motto: "Jeder Topf findet seinen Deckel!"
Als sich dann meine Eltern trennten hat sich diese Meinung ein wenig verschoben, viele Paare schaffen es nicht, eine Beziehung ein Leben lang aufzuerhalten, doch die Frage ist ja ob man das unter wahrer Liebe versteht...?
Ich denke, dass es für jede Person mehrere "Richtige" Partner gibt.
grüßi
sunny
|
_________________ My own opinion |
|
|
 |
Goli01
sporadischer Gast


8
Wien M, 27
|
Wed, 01.Dec.04, 8:40 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
zu krümelchen:
Deine Festsellung zum Teilen ist interessant. Ich bin mir sicher, dass du alle deine Söhne (5 Buben - Respekt!) und deinen Mann liebst. In Wahrheit gibts für Liebe keine Einschränkung auf einen bestimmten Personenkreis. Bevor man eine bestimmmte Person lieben kann, sollte man (im Idealfall) zuerst die Liebe zum Nächsten praktizieren. Das soll kein Angriff sein, ich selber hab sicher genau den umgekehrten Weg beschritten und bin noch weit entfernt vom Ideal.
Natürlich ist eine Liebesbeziehung, zwischen zwei Menschen, etwas besonderes. Was ich ausdrücken wollte ist folgendes: Wenn ich bei meinem Nächsten (Arbeitskollegen, Nachbar,...) kein Mitgefühl zeige, nicht seine Probleme sehe, nicht versuche ihm zu helfen usw. wie sollte es dann auf Dauer bei meinem Partner anders aussehen!
Ist die Verliebtheit einmal weg, zeigt sich die Wahrheit über die Liebe!
zu sunscream1989:
In Bezug auf die Dauer einer Beziehung kann ich dir nur rechtgeben. Es gibt viele Beziehungen die lange "dauern", einfach weil sie sehr oberflächlich sind. Das ist dann eher ein Bündnis gegen die Einsamkeit.
an Helly:
Wie siehts mit deiner Meinung und deinen Erfahrungen aus?
Hast du mit der einzigen und wahren Liebe, die Liebe zu einer bestimmten Person gemeint?
|
|
|
|
 |
krümelchen
Helferlein


58
Hsk W, 36
|
Wed, 01.Dec.04, 23:05 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
zu goli
ich habe keine einschränkungen in bezug auf liebe ,im gegenteil.
du schreibst:
Das soll kein Angriff sein, ich selber hab sicher genau den umgekehrten Weg beschritten und bin noch weit entfernt vom Ideal.
was zum einen ist ein ideal?
zu meinem leben gehört auch die altenpflege und auch da sind menschen die ich sehr mag,manche wo ich sagen kann sie sind mir wichtig die habe ich lieb.
dann meine zuneigung zu tieren
denen ich sage ich liebe dich
also ich beziehe meine liebe natürlich erst auf meine kleinen und meinen mann
aber ich lebe auch so
ich neme hilfe an bin aber auch da wenn man hilfe braucht
unabhängig davon darf ich sagen und mit dem
ich kenne die ware liebe und es gibt sie nicht nur für meine kinder und meinen mann
du schreibst
Ist die Verliebtheit einmal weg, zeigt sich die Wahrheit über die Liebe!
das mag sicher so sein ,nach 20 jahren sind wir sicher nicht mehr nur verliebt
aber respeckt und das gefühl vom gegenüber ernstgenommen zu werden
eine frage an dich ???????????????
wie definierst du liebe
|
|
|
|
 |
Goli01
sporadischer Gast


8
Wien M, 27
|
Thu, 02.Dec.04, 9:15 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
Also krümelchen, deine Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ich probiers trotzdem mal.
Vorab noch folgendes: Ich möchte mich nicht missionarisch oder dogmatisch verstanden wissen! Jeder Mensch muß für sich selbst eine Definition von Liebe finden. Da ich nur über mein eigenes Leben wirklich bescheid weiß, besitzt meine Definition auch nur für mich volle Gültigkeit. Ich erhebe auch nicht den Anspruch jeden Aspekt von Liebe erfaßt zu haben.
Meine Definition:
Liebe ist eine Kunst, so wie das malen eines Bildes, das Bauen einer Brücke oder das tischlern eines Möbelstücks. Um eine Kunst zu beherrschen braucht man
1. den Willen dazu
2. die Kenntnis der Theorie
3. den Fleiß beim "üben".
Welche konkreten Fähigkeiten braucht man für die Ausübung der Kunst des Liebens?
Die Fähigkeit sich zu konzentrieren ist hier ganz wesentlich. Alle Sinne müssen auf das Objekt unserer Liebe ausgerichtet sein. Ich denke da an wichtige Gespräche mit meiner Frau, oder an ein interessantes Buch das ich lese oder an das verzehren meiner Lieblingsspeise.
Eine weitere Fähigkeit ist das "Sich öffnen". Man macht sich frei von allen Vorurteilen, man nimmt das Objekt seiner Liebe in sich auf, gleichzeitig geht man darin auf.
Als drittes möchte ich das Schenken nennen. Man gibt etwas von sich her ohne etwas zu erwarten. Das tolle daran ist das, das das Schenken auf Dauer nie einseitig bleibt, wenn Liebe vorhanden ist.
Zuletzt erscheinten mir Fürsorge und Zärtlichkeit als aufzählenswert. So wie man auf seine Belange achtet, achtet man als Liebender auf die Belange des/der Geliebten.
Zum Abschluß möchte ich auf einen wesentlichen Unterschied hinweisen: Für viele Menschen ist das Gefühl des "sich verliebens" gleichbedeutend mit Liebe. Sie beziehen also Liebe nur auf die Zweierbeziehung und das berauschende Gefühl der sexuellen Anziehung, das meistens am Anfang steht.
Ich glaube Liebe steht für die Fähigkeit (ein Bündel von Fähigkeiten), die Trennung von unserer Umwelt zu überwinden. Damit kann ich den Begriff nicht nur auf zwei Menschen beziehen, sondern auch auf Tätigkeiten, auf andere Lebewesen usw.
Die Beziehung zwischen zwei Menschen, ist für mich nur ein Spezialfall, des algemeineren Phänomens der Liebe (Ich glaube, das war auch das ursprüngliche Thema, das Helly anschneiden wollte).
In meiner ersten Antwort hab ich das Buch "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm empfohlen. Hier empfehle ich es nocheinmal, weil ich Fromms Definition im wesentlichen übernommen habe. Ich hab bis jetzt nichts besseres zum Thema gefunden, hab aber sicher schon ein halbes Dutzend Bücher darüber in der Hand gehabt.
Jetzt wirklich zum Ende, ein paar Worte von Paracelsus (stehen vorne in besagtem Buch)
Wer nichts weiß, liebt nichts.
Wer nichts tun kann, versteht nichts.
Wer nichts versteht, ist nichts wert.
Aber wer versteht,
der liebt, bemerkt und sieht auch...
Je mehr Erkenntnis einem Ding innewohnt,
desto größer ist die Liebe...
Wer meint, alle Früchte
würden gleichzeitig mit den Erdbeeren reif,
versteht nichts von den Trauben.
und von Goethe (stehen nicht im Buch)
Alles ist sodann gefunden:
Ich bin dein,
und du bist mein,
und so stehen wir verbunden;
dürft es doch nicht anders sein.
In diesem Sinne wünsch ich allen eine Beziehung voller Liebe!
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
Helly
sporadischer Gast


17
Wien W, 20
|
Thu, 02.Dec.04, 14:33 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
Zu Goli
Ich glaube die wahre Liebe existiert und wenn man sie gefunden hat, dann kann man sich wirklich glücklich schätzen. Denn dieses Glück ist nur wenigen vergönnt. Ich glaube die wahre Liebe besteht aus Vertrauen und Toleranz. Man muss denjenigen helfen, unterstützen und versuchen ihn so zu akzeptieren wie er ist.
Ich glaube viele glauben nur zu lieben, aber wenn sie erkennen, dass es nicht so ist, dann haben sie Angst wegzugehen. Sie bleiben aus Gewohnheit und aus Angst beim Partner.
Für mich heißt aber wahre Liebe nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau. Es ist die Liebe zwischen Mutter und Tochter, Vater und Sohn usw.
Man muss nicht immer nach der wahren Liebe außerhalb seiner Familie oder Freunde suchen. Es ist manchmal schwer zu erkennen, aber meistens existiert sie schon dort, wo wir sie nie bemerkt haben.
|
|
|
|
 |
krümelchen
Helferlein


58
Hsk W, 36
|
Thu, 02.Dec.04, 21:04 Re: Wahre Liebe: Fantasie oder Realität? |
 |
zu heli,
ich finde das hast du sehr schön und vor allem verständlich geschrieben.
und ich gebe dir in allen punkten leider auch in denen angst zu haben recht.
und zu deinem lezten satz ,genau das macht einen traurig,weil man vieleicht nicht richtig hingeschaut hat oder manche es auch nicht zulassen können.
zu goli: Da ich nur über mein eigenes Leben wirklich bescheid weiß, besitzt meine Definition auch nur für mich volle Gültigkeit.
genauso geht es glaube ich fast jedem,es sollte aber jedem so gehen.
liebe ist eine ganz eigene sache,tief in einem selbst oder auch nicht.
so bezieht sich meine liebe auf die kinder und meinen mann.ob das was danach kommt wahre liebe ist weiss ich nicht,so genau werde ich wohl menschen nie kennenlernen.aber das reicht mir auch um allem neuen eine chance auf liebe geben zu können.
und nicht böse gemeint ,ich lese darüber keine bücher ,die haben auch menschen geschrieben die es für sich so empfinden.
so kurz und knapp :für mich gibt es die wahre liebe
viele liebe grüße
krümelchen
|
|
|
|
 |
|
|
|