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Maja_Lynn
sporadischer Gast


27
W, 20
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Thu, 02.Dec.04, 15:27 Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Hallo,
ich habe lange überlegt, wie ich dieses Thema am besten Formulieren soll. Es ist alles eine etwas sehr verzwickte Situation...
Folgendes: Ich bin nun mit meinem Freund 2 Jahre zusammen. Seit 1,5 Jahren wohnen wir auch zusammen, da wir vorher eine Fernbeziehung hatten und es das einfach nicht war. Wir wollten immer zusammen sein, nicht nur so kurze Zeit. Also ist er von zu Hause weg zu mir gezogen. Kannte hier keinen, hatte keinen Job (war vorher aber auch arbeitslos). Ich hab ihm dann (damals für vorübergehend gedacht) nen Job bei mir im Büro verschafft. Mittlerweile ist er hier Festangestellt. Sprich wir wohnen und arbeiten zusammen, sehen uns 24 h am Tag. Dazu kommt ein Altersunterschied von 9 Jahren und dass er hier immernoch keinen kennt, sich aber auch nie großartig bemüht hat.
Ich muss immer öfter für mich feststellen, dass es nicht das ist, was ich mir vom Leben erwarte. Ich wollte immer in ner WG leben und richtig auf die Kacke hauen, nix verpassen. Was man halt so macht, wenn man jung ist *g* Stattdessen führ ich ein Leben wie ne 60-jährige. Geh so gut wie nicht mehr weg, langweile mich mit ihm zu Hause, etc.
Am Wochenende war ich ausnahmeweise mal wieder auf einer Party und da ist mir mal wieder bewusst geworden, wie schief ich irgendwo abgebogen sein muss.
Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob man von Liebe sprechen kann. Wohl eher Gewohnheit. Ich habe auch keine Lust mehr mit ihm zu schlafen...
Und jetzt? Ich kann ihn doch nicht einfach hier so sitzen lassen, wo er alles für mich aufgegeben hat?! Hilfe...
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Last edited by Maja_Lynn on Thu, 02.Dec.04, 20:43; edited 1 time in total |
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fredi
neu an Bord!


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ulm M, 42
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Thu, 02.Dec.04, 15:41 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Hallo Maja-Linn
Was ich als erstes raus lese ist dass du ihn nicht mehr liebst sondern es einfach wie du schreibst gewohnheit ist bzw. dass du dich für ihn verantwortlich fühlst.
Aber überleg mal er ist 9 Jahre älter und macht wie du schreibst nichts dazu dass sich seine Situation eigenes soziales Umfeld etc. ändert.
Willst Du alle Deine Wünsche wegen Ihm aufgeben und ein Leben führen wo du jetzt schon weist das ist nichts für Dich?
Ich denke deine Zweifel an der Beziehung (du schläfst nicht mehr mit ihm usw.) werden meine ich immer größer.
Hast Du schon mal mit ihm über diese Situation gesprochen, über Deine Gedanken ? Merkt er selbst nichts dass Du nicht zufrieden bist ?
Ich hoffe ich habe Dir ein paar Denkanstöße geben können
Lg
fredi
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_________________ das leben geht weiter |
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Lollo
Forums-InsiderIn


152
Dortmund M, 35
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Thu, 02.Dec.04, 15:44 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Hast Du schon mal mit ihm darüber gesprochen, wie Du Dich in dieser Beziehung fühlst? Wenn ja, wie erlebt er es denn? Weiss er von Deiner Unzufriedenheit und versteht er das? Hat er kein Bedürfnis (ich mein 29 ist ja auch noch nicht grad reif fürs Altersheim) nach Freunden, Fortgehen, etwas zu unternehmen mit Dir und/oder anderen?
Ich lebe in einer Fernbeziehung und habe genau vor dem, was Du beschreibst Angst. Auch dass man dieses Pflichtgefühl entwickelt, weil der andere doch wegen einem...
Aber eigentlich: es war seine Entscheidung zu Dir zu ziehen. Du trägst ja nicht die Verantwortung für diese Entscheidung, auch wenn er | Quote: | | alles für mich aufgegeben hat |
Deshalb denke ich, wenn Du nach reiflicher Überlegung und Gesprächen dazugekommen bist oder kommst, dass Du in dieser Beziehung nicht mehr glücklich werden kannst und/oder ihn nicht mehr liebst, dann, würd ich trotzdem trennen, sonst lügst Du eh nur Euch beide an und tust letztendlich auch ihm (Dir sowieso nicht) keinen Gefallen.
Aber wie gesagt, zuerst würd ich tief in mich hineinhorchen und mit ihm reden, um zu sehen, ob vielleicht einfach der Alltag die Gefühle etwas eingefroren hat, die aber vielleicht mit selbständigen Fortgehen (Du haust mit Deinen Freundinnen auf den Putz) oder ev. auch getrenntes Wohnen (falls finanziell möglich).
In solchen Angelegenheiten sind wir unser eigen Glückes Schmied und das sollten wir nutzen!
Alles Gute
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Maja_Lynn
sporadischer Gast


27
W, 20
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Thu, 02.Dec.04, 15:50 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Hallo fredi,
ja, genau über das hab ich auch alles schonmal nachgedacht. Ich meine, die Erwartungen einer 20-jährigen und eines 29-jährigen sind nunmal unterschiedlich, aber anfangs, so das erste Jahr, hat alles so wunderbar geklappt...
Ich habe oft versucht mit ihm drüber zu reden und uns ist beiden klar, dass es so nicht weiter gehen soll. Dennoch haben wir glaube ich beide Angst, vor dem danach, oder so. Wir haben auch darüber gesprochen, dass ich evtl. ausziehe und mir was eigenes suche. Weil ich diesen Schritt auch nie getan habe, ich bin direkt von meinen Eltern mit ihm zusammen gezogen.
Die Sache ist auch die: wir wollten in ca. nem halben Jahr in seine Heimat ziehen. Ich finde es da auch echt schön und hätte dort auch sehr gute Perspektiven. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob das richtig wäre. Er geht auf jeden Fall zurück, mit oder ohne mir. Vielleicht sollte ich diesen Umzug abwarten.
edit// ihr habt ja beide so recht. All das hab ich auch schon gedacht, aber irgendwie fehlt mir auch der Mut dazu...
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fredi
neu an Bord!


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ulm M, 42
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Thu, 02.Dec.04, 16:05 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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hallo may-lynn
ja der mut dazu das kenn ich nur allzugut, vielleicht ist es nützlich wenn Du immer mehr versuchst Dein Leben zu führen selbst jetzt in der 'Beziehung'.
Und wenn Du Dich darin bestätigt fühlst Dir es Spass macht vielleicht kommt dann auch die Kraft und der Mut um Dein Leben so zugestalten wie Du Dir wünscht.
Wenn dann auch noch er seine Linie findet dabei dann wäre doch beiden geholfen. Allerdings weis ich es ist schwer ........
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_________________ das leben geht weiter |
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Maja_Lynn
sporadischer Gast


27
W, 20
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Thu, 02.Dec.04, 16:08 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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So in der Art hatte ich mir das auch gedacht. Einfach wieder etwas mehr auf mich selbst zu achten, mehr alleine zu unternehmen und einfach mal MEIN Leben leben, nicht unser Leben. Dieses UNS hat mich bisher viel zu sehr bestimmt, in der Angst jemand zu verletzen. Aber wenn ich das nicht mache, verletze ich mich selbst und gehe irgendwann dran kaputt. Nein, im Moment hab ich die Kraft mein Leben in die Hand zu nehmen und diese Phase muss ich nutzen.
Danke für die Bestätigung!
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Maja_Lynn
sporadischer Gast


27
W, 20
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Thu, 02.Dec.04, 20:49 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Hallo,
ich hab mir das jetzt eben alles nochmal in Ruhe durchgelesen. Meint ihr es ist der richtige Weg, mir erstmal nen anderen Job zu suchen? Damit wir zumindest nicht mehr den ganzen Tag im gleichen Büro sind... Das würde mit sich ziehen, dass ich mir wohl auch endlich "mein" WG-Zimmer suchen müsste, denn die nächstgrößere Stadt ist mit dem Auto mind. ne Stunde entfernt und ich möchte nicht so weit fahren. Auch des Geldes wegen.
Er weiß, dass ich mich am bewerben bin. Und dass ich nicht mehr wirklich sicher bin, ob ich von hier weg will...
Ach, ich weiß einfach nicht in welche Richtung ich den ersten Fuß setzen soll, damit es nicht so schlimm wird.
Innerlich weiß er sicher, dass unsere Beziehung doch stark am bröseln ist, aber ich glaube er will es sich nicht eingestehen. Weil er hier eben nichts und niemand hat, außer mir. Damit schafft er es auch immer mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn auch nicht bewusst...
Was soll ich nur machen
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Summer
Helferlein


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Wien W, 26
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Fri, 03.Dec.04, 10:08 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Deinem Bauch vertrauen! Der wird dir sagen, was richtig ist!!
Summer
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Lollo
Forums-InsiderIn


152
Dortmund M, 35
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Sun, 05.Dec.04, 20:38 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Falls Du einen neuen Job findest, der Dir auch Spass macht (nun gut, dass weiss man am Anfang meist noch nicht so wirklich), dann würde ich die Chance nützen.
Zumindest könntest Du Dir dann eventuell den Traum von der WG ermöglichen und würdest an Selbständigkeit gewinnen.
Und vielleicht reicht das dann schon und Du willst keine Trennung mehr, weil Du Deinen Freiraum wieder hast, wer weiss.
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Maja_Lynn
sporadischer Gast


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W, 20
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Mon, 03.Jan.05, 19:11 Liebe hat sich verändert |
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Hallo,
ich habe vor einiger Zeit schonmal geschrieben, dass mich ein gewisses Zuständigkeitsgefühl für meinen Freund daran hindert mich selbst zu entfalten. Vielleicht erinnert sich der/die ein oder andere daran. Leider habe ich es bisher nicht geschafft etwas zu ändern.
Wir haben jetzt Weihnachten und Silvester in der Stadt verbracht aus der er ursprünglich kommt und da es dort keine Arbeit, kein Internet und keine Menschen die ich kannte gab, mussten wir uns viel mit uns selbst beschäftigen. Das soll jetzt in keinster Weise negativ gemeint sein, ich hoffe ihr versteht wie ich das meine.
Jedenfalls ist mir eines klar geworden: Ich liebe meinen Freund noch immer, obwohl die Beziehung seit ca. einem Jahr so gut wie eingeschlafen ist. Aber die Art der Liebe hat sich einfach geändert. Es ist nicht die Liebe einer Frau zu einem Mann (wir schlafen auch so gut wie nicht mehr miteinander, ich habe einfach keine Lust), sondern eher ... , wie soll ich es beschreiben? Ähnlich der Liebe einer Schwester zu ihrem Bruder.
Dass dies für ein Mädchen mit gerade mal 20 Jahren nicht die Erfüllung ist, könnt ihr euch sicher vorstellen. Wir wohnen zusammen, arbeiten zusammen, haben einen gemeinsamen Hund. Aber ich möchte raus aus dieser Enge.
Wie mache ich meinem Freund nun klar, dass ich eine evtl. räumliche Trennung als Chance für uns sehen würde, dass die Beziehung wieder aufblüht? Er ist 10 Jahre älter als ich und versteht mich im Prinzip auch, dennoch zeigt mir jedesmal, wenn ich versuche dieses Thema anzutasten, dass es ihn unheimlich verletzen würde. Was soll ich tun?
//edit: bzw. kennt jemand dieses Gefühl, dass sich die Liebe zu einem Menschen auf diese Art und Weise verändert hat? Was habt ihr getan?
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Maja_Lynn
sporadischer Gast


27
W, 20
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Wed, 05.Jan.05, 8:20 Re: Zuständigkeitsgefühl hemmt eigene Entfaltung |
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Update:
Wir hatten gestern ein langes Gespräch bezüglich unserer Wohnsituation. Ich habe vorsichtig das Thema getrennte Wohnungen angesprochen. Für ihn wäre es allerdings gleich der Fernbeziehung, wie wir sie früher hatten. Unser Altersunterschied scheint sich langsam aber sicher doch immer mehr bemerkbar zu machen, die Zukunftsvorstellungen weichen immer mehr voneinander ab. Vielesdas ich mit meinen 20 Jahren noch nicht erlebt habe, kennt er mit seinen 30 Jahren eben schon. Er will etwas festes, gemeinsam wohnen, Zukunft. Ich will irgendwie mal was eigenes, Selbstständigkeit, in den Tag hinein leben.
Mich hat das gestern sehr traurig gemacht und mich beschleicht die Angst, dass uns der Altersunterschied trennen wird. Es wäre dann zwar wohl keine Trennung im Bösen und der Kontakt würde sicher aufrecht erhalten werden, aber ich mag gar nicht daran denken... Es ist alles so kompliziert. Einerseits erfüllt mich die Beziehung nicht vollständig, andererseits will ich sie aber auch nicht aufgeben...
Mein Problem besteht auch einfach darin, dass ich mich innerhalb der Beziehung einfach nicht durchsetzen kann. Die Gespräche fangen immer ganz gut an und im Endeffekt geht doch alles nach seinen Vorstellungen aus. Was kann ich tun um das zu lernen?
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