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Memo30
sporadischer Gast


9
Gundelfingen W, 30
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Mon, 06.Dec.04, 16:00 Angstzustände und Schlafstörungen |
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Hallo an alle. Heute hab ich mal das Web durchstöbert, um evtl. eine Antwort auf mein Problem zu finden. Aber vielleicht sollte ich zuerst mal ein wenig über mich erzählen: Vor Jahren wurde ich mit Borderline diagnostiziert. Nach mehreren Klinikaufenthalten und einer sehr guten, langen ambulanten Therapie kann ich jetzt einigermaßen gut mit der Krankheit umgehen und ich führe so weit so gut ein normales Leben, sogar mit einer glücklichen Partnerschaft. Jetzt aber zu meinem akuten Problem. Ich hatte eine beste Freundin. Das war eine Freundin, wie man sie sich im Bilderbuch vorstellt. Schon seit der Schulzeit eng befreundet, zusammen durch dick und dünn gegangen (wir hatten sogar dann noch Kontakt, als wir beide im Ausland waren). Dann erkrankte sie letztes Jahr an einer schlimmen Psychose. Zwar hatte sie schon mal eine, die sie jedoch (so meinte ich und auch jeder andere) gut im Griff hatte. Letztes Jahr im Frühjahr fing es wieder an. Ich musste ihr aber hoch und heilig versprechen, dass ich nichts ihren Eltern sage. Schon da befand ich mich in einer Zwickmühle. Dann kam wieder eine Zeit da war ihr nichts anzumerken. Dann kam der Morgen, an dem sie mich unter Tränen anrief, sie zum Arzt zu fahren. Sie hatte versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Dem Arzt hab ich versprochen, sie in die Psychatrie zu fahren. Warum ihr behandelnder Psychologe sie damals nicht eingewiesen hat, ist mir bis heute ein Rätsel. Es wurde schlimmer mit ihr und ich habe mich distanziert, weil ich merkte, dass es mir selbst nicht gut tat. Ich fühlte mich so von ihr in Beschlag genommen und ziemlich bedrängt. Die Psychose wurde schlimmer. Manchmal konnte man mit ihr gar nicht mehr normal reden. Ich habe ihr mehrmals geraten in die Klinik zu gehen, doch sie wollte nicht. Ich wollte auch nichts ihren Eltern sagen, denn das hätte mir womöglich die Freundschaft gekostet. Ich war so hin und hergerissen. Dann kam der Tag vom endgültigen Bruch. Wir waren zusammen auf der Kirchweih und hatten beide Alkohol getrunken. Danach waren wir noch bei mir und dann wollte sie mich küssen. Ich war im ersten Moment so geschockt, dass ich es erst mal über mich ergehen hab lassen. Schließlich hab ich sie dann gebeten zu gehen. Sie sagte mir noch, dass ich das einzige bin, was ihr noch geblieben ist. Sie hat am nächsten Tag noch mehrmals versucht mich anzurufen, doch ich wollte erst mal alleine sein, in Ruhe darüber nachdenken. Ich wusste, dass ich mit ihr nicht mehr normal und unverfänglich umgehen konnte. 2 Wochen später bekam ich einen Brief von ihrer Mutter, dass sie tot ist. Sie hat sich mit einer Überdosis Tabletten das Leben genommen. Das schlimme war, dass sie erst nach 2 Wochen gefunden wurde. Das war ein furchtbar schlimmer Schock für mich. Seit dieser Zeit häufen sich meine Angstattacken, vor allem abends und nachts. Ich wache schweißgebadet auf und mein Herz rast. Manchmal schlafe ich nachts gar nicht mehr .Ständig habe ich Angst zu sterben. Ich denke auch immer ich bin irgendwie krank. Ich fühle mich irgendwo schuldig an ihrem Tot, denke ich war zu egoistisch damals, obwohl mir jeder sagt, sie hätte sich so oder so umgebracht, denn sie hatte eine akute Psychose mit Verfolgungswahn. Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben, besser damit umzugehen. Ich möchte nicht unbedingt wieder eine Therapie machen, davon hatte ich in den letzten Jahren schon so viele. Ich bin für jeden Rat dankbar
LG Memo
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anny
sporadischer Gast


15
Wien W, 42
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Mon, 06.Dec.04, 16:29 Re: Angstzustände und Schlafstörungen |
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Hallo Memo,
es tut mir leid,dass du deine Freundin unter diesen Umständen verloren hast.
Nur bitte mach dir keine Vorwürfe,denn du bist nicht schuld an ihrem Tod.
Du hast alles in deiner Macht stehende getan um ihr zu helfen,doch wenn Hilfe in diesem Sinne nicht angenommen wird,dann sind uns die Hände gebunden.
Du hast für dich damals deine Grenzen festgelegt,das war und ist richtig.
Wie du sicherlich schon in deiner Therapie erfahren hast,ist Schlaf sehr wichtig.Deine Ängste die vorallem nachts auftreten haben meiner Meinung nach mit dem Tod deiner Freundin zu tun.Für dich war es ein Schock,damit manifestiert sich diese Angst vor dem Sterben in deinem Innersten.
Nur es ist ein Teil deiner Trauer,Trauer um deine Freundin.
Schock, Nicht-Wahr-Haben-Wollen ,Aufbrechen von verschiedensten Gefühlen,Zorn,Wut,Ängste bis hin zum Annehmen des Todes sind die Phasen der Trauer.
Du kannst mit ihrem Tod "besser" umgehen,indem du diesen akzeptierst und dir keine Schuld mehr gibst.Lasse deinen Gefühlen die in dieser Zeit auftreten freien Lauf und erlebe diese,deine Trauer bewußt.
Sterben müssen wir alle,niemand ist unsterblich und vor dem Tod braucht man keine Angst zu haben.Diese Ängste treten deshalb so häufig auf,weil Tod in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu Thema ist.
Einen gut gemeinten Rat geb ich dir,wenn deine Schlafstörungen nicht besser werden,geh bitte zu einem Arzt deines Vertrauens,denn sonst kann sich dein Körper und deine Psyche nicht erholen.
lg
anny
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Memo30
sporadischer Gast


9
Gundelfingen W, 30
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Tue, 07.Dec.04, 13:22 Re: Angstzustände und Schlafstörungen |
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Hallo Anny,
danke für Deine lieben Worte. Im Grunde weiß ich ja, dass Sterben zum Leben gehört und dass man davor keine Angst haben braucht.
Aber können diese Schlafstörungen auch noch 1,5 Jahre nach dem Tod meiner Freundin auftreten? Auf jeden Fall fühl ich mich immer noch schuldig. Es stellt sich mir halt immer noch die Frage, was wäre gewesen wenn... ich es ihren Eltern erzählt hätte, ... wenn ich den Kontakt wieder gesucht hätte. Ich weiß es bringt nix darüber nachzudenken, ich tu es aber trotzdem immer wieder.
Oder vielleicht ist es auch nur, dass ich momentan durch meine Arbeitslosigkeit sehr viel Zeit habe über solche Dinge zu grübeln?
Gruß Memo
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anny
sporadischer Gast


15
Wien W, 42
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Tue, 07.Dec.04, 13:48 Re: Angstzustände und Schlafstörungen |
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Hallo Memo,
Warum,wenn, dass sind Fragen die wir uns nach dem Tod eines Menschen immer wieder stellen.
Du brauchst dir diese Fragen nicht mehr zu stellen,denn du hättest es nicht ändern können.Es war die Entscheidung deiner Freundin ihr Leben auf diese Weise zu beenden.
Suizid wirft die Hinterbliebenen sehr oft aus der Bahn.Weil man einfach nicht verstehen kann wieso ein Mensch diesen Schritt wählt.
Je mehr Zeit man hat desto mehr denkt man natürlich nach und beginnt zu grübeln,so wie du es bereits angesprochen hast.
Es bringt dich aber nicht vorwärts,denn deine Gedanken kreisen nur um das WARUM und das WENN.
Die Schlafstörungen werden sich bessern wenn du dir selbst verzeihst,dass heißt wenn du dir keine Schuld mehr an ihrem Tod gibst.Denn du hast keine Schuld.
lg
anny
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roterose
Helferlein


37
Österreich W, 21
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Mon, 30.Jan.06, 19:39 schlafstörungen, ängste usw.- was kann ich dagegen tun? |
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hallo!
ich schreibe mein problem hierher ins forum, weil ich hoffe, dass mir einige menschen hier tipps geben können. ich selbst weiß nämlich nicht mehr weiter. meine probleme haben sich in den letzten jahren angehäuft und ich weiß nicht mehr, was ich dagegen machen soll bzw wo ich mir die geeignete hilfe holen soll.
ich leide an depressionen (anscheinend "nur" leichten laut meiner ehemaligen therapeutin), angststörungen und schlafstörungen. ich habe eigentlich ständig vor irgendetwas angst, oft auch mehr oder weniger unrealistische ängste - z.b. lässt mich die angst, dass jemand in der nacht in meine wohnung einbrechen könnte und sich an mir vergreift, nicht mehr schlafen. ich weiß nicht mehr, wie ich mich anderen menschen gegenüber verhalten soll, habe bei jeder kleinigkeit gleich das gefühl, nicht mehr gemocht zu werden. ich schaffe es nicht mehr, enge freundschaften zu führen, aus angst im stich gelassen zu werden.
mir kommt es manchmal so vor, als ob mein leben nur noch aus angst bestehen würde. angst vor dem schlafengehen, angst vor anderen menschen, angst vor dem alleinesein, angst vor dem versagen.
ich fühle mich sehr schnell am ende meiner kraft und bin nicht mehr belastbar.
was kann ich machen, dass das wieder besser wird? ich habe ein jahr lang eine gesprächstherapie gemacht, die mir nicht geholfen hat (ich weiß nicht warum). ich will keine medikamente nehmen. fällt irgendwem was dazu ein? ich wäre echt dankbar!
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lunalilly
Helferlein


33
wahlsburg W, 49
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Mon, 30.Jan.06, 21:02 Re: schlafstörungen, ängste usw.- was kann ich dagegen tun? |
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hey roterose
ich hab das auch, kenn das genau die ängste, nicht schlafen können keine medikamente einnehmen wollen,hab mich lange dagegen gewehrt und auch gesprächstherapie gemacht,war nichts doch verhaltenstherapie war gut für mich,hätte ich weiter machen sol weiss ich jetzt,hab die ängste alles wieder bek.u.jetzt nehm ich antidepressiva kann endlich schlafen u.die ängste sind kleiner,werd aber ne stationäre therapie machen weil ich weiss da ist so viel schmerz in mir,da will ich endlich dran arbeiten,
ich konnte dir keine tips geben,aber ich versteh dich vielleicht ein kleiner lichtblick für dich.
ganz viel liebes kraft u.mut für dich,
versuch es nochmal mit ner anderen therapie,gib nich auf dir kann geholfen werden.
schick dir sonne in dein herz
lunalilly
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roterose
Helferlein


37
Österreich W, 21
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Tue, 31.Jan.06, 18:34 Re: schlafstörungen, ängste usw.- was kann ich dagegen tun? |
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hey!
danke für deine schnelle antwort! welche verhaltenstherapie hast du denn genau gemacht? hab mir das nämlich auch schon überlegt, weil es ja heißt, dass verhaltenstherapie gut bei ängsten ist. bei mir sind halt noch so viele andere probleme wie depressivsein und schlafstörungen, darum weiß ich nicht, ob es dafür überhaupt eine geeignete verhaltenstherapie gibt? und dir hat sie also schon geholfen?
also danke nochmal für deine antwort das mit der verhaltenstherapie wäre schon mal ein ansatz für mich!
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lunalilly
Helferlein


33
wahlsburg W, 49
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Tue, 31.Jan.06, 21:17 Re: schlafstörungen, ängste usw.- was kann ich dagegen tun? |
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hallöle roterose
such dir nen thera. der verhaltenstherapie macht, meiner hat halt übungen mit mir gemacht als er meine ängste kannte,ich denk das macht jeder auf seine art,wenn du hilfe annehmen kannst wirst du sie bek.u. wie schon geschrieben mir helfen die medis kann schlafen kann wieder einkaufen gehn,
unternimm was,von allein geht es nicht weg musste ich mir auch immer wieder selber sagen,
viel erfolg auf deinem weg!!
dicken gruss lunalilly
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roterose
Helferlein


37
Österreich W, 21
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Fri, 03.Feb.06, 23:07 Re: schlafstörungen, ängste usw.- was kann ich dagegen tun? |
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danke für deine antwort. ich glaub, ich werde mir wirklich einen verhaltenstherapeuten suchen. ich hab nämlich das gefühl, dass meine psyche mit stress gar nicht mehr anders umgehen kann, als mit ängsten, bauchkrämpfen oder schlafstörungen reagieren. vielleicht muss ich wieder neu lernen, mit psychischem stress umzugehen?
andererseits frage ich mich auch oft, ob meine beschwerden nicht auch größtenteils an meinen lebensumständen liegen. es läuft schon länger nicht mehr so, wie ich es mir vorstelle und ich fühle mich gefangen in einer meiner welt. ich hab z.b. immer viele probleme mit meinem exfreund. ich bräuchte wen, der mir sagt, ob ich best. probleme lösen muss, damit es mir wieder besser geht oder ob es nicht daran liegt. meine letzte therapeutin blieb da immer sehr unklar.. sie wusste die antwort anscheinend selbst nicht. aber ich muss das einfach wissen, damit ich weiß, was ich zu tun habe, damit es mir wieder besser geht.
ist das so unlogisch?
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lunalilly
Helferlein


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wahlsburg W, 49
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Sat, 04.Feb.06, 11:26 Re: Angstzustände und Schlafstörungen |
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Ja roterose
Such dir einen Thera.der dich versteht dadurch verstehst du dich besser u. dein Leben kann sich wieder verändern.
Viel Glück bei der Suche u.einen lieben Gruss von lunalilly
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