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Amy_Lee_
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Post Wed, 08.Dec.04, 15:30      Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Ich (19) bin seit ca. 4 jahren psychisch erkrankt. Ich leide unter schweren Depressionen, hatte bis April diesen Jahres mit Autoaggression zu tun, habe schlimme Stimmungsschwankungen und seit Januar habe ich auch Panikattacken.

Vielleicht erst mal der Grund zu all dem...

Ich in seit Dezember mit meinem Freund zusammen (von dem ich auch ein Kind erwarte). Meine Mutter und er haben sich die letzten neun Jahre immer gut verstanden. Bis zu dem Tag, wo ich eine Beziehung mit ihm einging. Nun herrscht Krieg zwischen meiner Mutter und ihm. Sie will nichts mehr von ihm wissen. Und das war der Grund, warum ich im Januar dann auch zu ihm gezogen bin, weil ich ihn sonst nicht hätte sehen können.

Genau um die Zeit, wo der ganze Trouble mit meiner Mutter los ging, fing es an meiner Psyche immer schlechter zu gehen. Ich wurd traurig, unzufrieden, ängstlich und fühlte mich alleine. Ein Gefühl, welches bis heute anhält. Denn meine Mutter gibt mir indirekt zu verstehen, dass sie meinen Sohn hasst. Ich bin in der 35. Woche schwanger und habe nicht ein Mal ihre Hilfe in Anspruch nehmen können. Sie hat mir immer versprochen, dass sie ausnahmslos für mich da sein wird, sollte ich schwanger werden. Ein Versprechen, was sie nicht eingehalten hat.

Ich habe sie drei mal gesehen, seit ich nicht mehr dort wohne. Und beim letzten Treffen hielt sie es nicht einmal für nötig mehr als drei Sätze mit mir zu reden. Es war ihr sogar unangenehm, als ich sie umarmt habe. Mein Vater taut mittlerweile auf. Er freut sich auf seinen Enkel und ist jedesmal froh, wenn es uns beiden gut geht.

Er kommt auch mittlerweile besser mit meinem Freund zurecht. Nur leider weiß niemand so genau, warum meine Mutter sich so verhält. Es gab in den ganzen neun Jahren, in denen er meine Familie kennt, nur einen Zwischenfall, und der ist acht Jahre her.

Er und meine Mutter hatten immer ein gutes Verhältnis zueinander. Als ich 11 war, ist es dazu gekommen dass mein Freund (der 7 Jahre älter ist als ich ) mich geküsst hat. Meine Mutter war nicht sehr begeistert davon, hat aber auch keinen großen Aufstand drum gemacht. Er ist nach einigen Tagen von sich aus zu ihr hingegangen und hat gesagt: "Hör mal, ich hab da Scheiße gebaut". Die beiden haben, wie so oft, die ganze Nacht über durch diskutiert und angeblich eine Abmachung getroffen. Meine Mutter sagte mir zu Beginn diesen Jahres, dass mein Freund ihr versprochen, sich niemals auf eine Beziehung mit mir einzulassen.

Was ich daran nicht verstehe ist, wie meine Mutter über meine Volljährigkeit hinaus über mein Intimleben bestimmen kann. Alle die meinen Freund genauer kennen meinten auch, dass er zu dem Zeitpunkt nur zugestimmt hat, weil ich minderjährig war.

So, zum eigentlichen. Ich habe gemerkt, dass es mir schlechter geht, je mehr ich mich mit der ganzen Thematik auseinander setzte. Für mich ist die Vorweihnachtszeit auch ganz schlimm, da wir sie immer mit der ganzen Familie verbracht haben. Und nun sieht es gar so aus, als würde ich meine Familie nicht einmal über die Feriertage sehen.

Ich bin völlig ausgebrannt und es macht mir unwahrscheinlich zu schaffen in die Stadt zu gehen und einfach ein bisschen zu bummeln. Ich bekomm Anfälle in der Bahn, wo ich dann an der nächsten Station raus muss. Oder ich habe auch nachts Anfälle (an die ich mich nicht erinnere), wo ich apathisch bin und anfange Berührungen von mir zu weisen. Teilweise so, dass ich meinen Freund schlage, was mir anschließend furchtbar leid tut. Ich fang an zu weinen und zieh mich "in meine eigene Welt zurück". So hat es mir zumindest mein Freund erklärt.

In den letzten Tagen tauchte dann auch immer wieder der Wunsch auf nach der Klinge zu greifen und einen Gegenschmerz zu erzeugen. Aber ich denke mal, dass ich wegen meinem Baby die Autoaggression noch im Griff halten kann.

Am 13. habe ich meinen ersten Therapie Termin. Aber ich habe Angst.

Wer kann mir sagen, was ich machen kann?
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Nessa
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Post Wed, 08.Dec.04, 16:15      Re: Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Hallo Amy Lee (Hast du auch so eine tolle Stimme wie sie? Ich bin ein totaler Fan von ihr Wink),

ich habe deine Ausführungen mit Unverständnis, ja fast mit Entsetzen gelesen - Unverständnis dem gegenüber, wie sich deine Mutter dir gegenüber verhält. Was veranlasst deine Mutter, dich so zu behandeln? Da es dir im Moment offensichtlich vor allem deswegen so schlecht geht, solltest du unbedingt versuchen, ein klärendes Gespräch herbeizuführen, um herauszufinden, welchen Grund deine Mutter für ihr Verhalten hat. Ich weiß, es wird schwer sein, aber vielleicht könnte dir dein Vater dabei helfen. Weiß er denn nicht, was mit deiner Mutter los ist? Könnte er vielleicht ein Gespräch vermitteln? Was kann so schlimm sein, dass deine Mutter ein so extremes Verhalten an den Tag legt? Sie sollte sich klar machen, dass es deinem Baby nicht gerade gut tut, wenn du während der Schwangerschaft so abgewiesen wirst.

Quote:
Am 13. habe ich meinen ersten Therapie Termin. Aber ich habe Angst.

Du musst keine Angst haben, freu dich drauf! Wink Da ist jemand, der dir helfen möchte und das auch kann. Du darfst in deiner Therapie alles ansprechen, was dir Angst macht. Anfangs ist es wahrscheinlich noch etwas schwierig (das geht den meisten so), aber wenn sich erst einmal Vertrauen aufgebaut hat, wirst du sehen, dass du vorankommst.

Liebe Grüße und alles Gute
Nessa
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Post Wed, 08.Dec.04, 19:18      Re: Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Hallo Nessa,

leider weiß ich nicht, was meine Mutter dazu veranlasst. Ich habe mehrere Male versucht ein klärendes Gespräch mit ihr zu führen, doch das einzige, was sie sagte war, dass sie von meinem Freund bitterlich enttäuscht ist. Mehr weiß keiner.

Mein Vater ist nicht wirklich in der Lage zu vermitteln, da meine Mutter recht dominant und aufbrausend ist. Das macht ein Gespräch mit ihr noch schwieriger.

Zu der Therapie: ich habe bereits zwei Anläufe gestartet. Sind aber leider erfolglos geblieben, da ich mit dem ersten Therapeuten nicht zurecht kam und nach zwei Stunden nicht mehr hingegangen bin und der zweite fühlte sich mit dem Umfang meiner Erkrankung massiv überfordert.

Der jetztige Therapeut scheint sehr nett zu sein, nur leider hat er auch nicht so viel Zeit. Bei einem Vorgespräch vor ca. 2 Monaten meinte er, dass er mir alle 14 Tage eine halbe Stunde anbieten kann. Nur da ich in der Großstadt wohne und die Therapeuten hier recht überlaufen sind, habe ich mir gesagt, dass ich mich damit besser zufrieden gebe als noch länger zu warten. Ich denk mal, wenn ich so weit einiger maßen stabil bin, bin ich auch in der Lage mich auf die Suche nach einem neuen zu machen.. auch wenn ich das eigentlich nicht möchte.

Danke für deine Antwort,

Gruß Amy

P.S. so singen wie sie kann ich nicht.... sie kann nicht wirklich singen Wink hab ein Konzert von ihr auf DVD
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Post Wed, 08.Dec.04, 22:04      Re: Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Hallo Amy,

wenn deine Mutter sagt, sie sei von deinem Freund enttäuscht, dann verstehe ich erst recht nicht, warum sie das an dir auslässt. Dann sollte es doch in ihrem Interesse sein, dir zu sagen, was Sache ist.

Vielleicht kannst du mit Hilfe deines neuen Therapeuten (ich drück die Daumen, dass er der richtige ist) einen Lösungsweg finden.

Quote:
P.S. so singen wie sie kann ich nicht.... sie kann nicht wirklich singen hab ein Konzert von ihr auf DVD

Ich hab sie mal live im Fernsehen gesehen, da war ich auch etwas enttäuscht...


Liebe Grüße
Nessa
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Amy_Lee_
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Post Thu, 09.Dec.04, 18:49      Re: Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Hallo Nessa,

ich denke, dass der Grund warum meine mutter es an mir auslässt der ist, dass sie meinem Freund damit nichts kann. Sie weiß, dass sie ihn leichter "fertig machen" kann, wenn er sieht, wie ich unter ihren Angriffen leide. Er hat ihr gegenüber eine "Mauer" errichtet. Und sie weiß, wie sehr ich sie liebe und wie anfällig ich für solche Angriffe bin. Die Tatsache, dass ich darunter leide macht meinen Freund fertig, weil er sich völlig hilflos fühlt.

Er würde gerne mit ihr Klartext reden. Doch das habe ich ihm untersagt. Denn das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir steht grade erst wieder und ich habe Angst, dass es dadurch wieder zerstört werden könnte.

Ich frag mich nur immer wieder, wie ich diese nächtlichen Anfälle in den Griff bekomme. Letzte Nacht hatte ich wieder einen. Der war zwar nicht so schlimm, aber mein Freund wurde dadurch wieder einmal aus dem Schlaf gerissen. Ich fühl mich danach immer so mies. Ich mein, er ist gerne für mich da, nur ist es nicht mal eine Woche her, wo er ne ambulante OP hatte. Und er ist halt noch nicht ganz fit. Ich merk es nur nicht einmal, wenn ich ihn dann wach mache, weil es mir schlecht geht.

Ich hab auch das Problem, dass wenn wir abends mit dem Bus nach Hause fahren (30 Minuten) ich ein unwahrscheinliches Jucken verspüre. Es scheint ein Vorbote auf einen jeden Anfall zu sein. Denn wenn ich dann nicht aussteige bin ich nicht mehr anwesend. Ich schäme mich dafür, weil die Leute uns dann auch immer seltsam anschauen (hat mein Freund mir gesagt). Und ich mag es nicht im Rampenlicht zu stehen.

Ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen soll. Ich bin in den letzten Tagen nur noch Depressiv und weiß mit dem Tag gar nichts mehr anzufangen. Ich kostet mich viel Überwindung in die Buchhandlung zu fahren und dann am PC oder über einem Buch zu verweilen. Vielleicht liegt es auch an der Schwangerschaft. Aber ich denke, dass ein großer Teil auf meine Psyche zurück zu führen ist.

Mir tut es aber auch gut, wenn ich meine Probleme und Sorgen hier im Forum niederschreiben kann. Danach geht es mir dann meist besser. Und das verstehe ich nicht. Wenn was ist, und ich dann mit meinem Freund darüber rede, hab ich das Grfühl, dass es mir nicht viel gebracht hat. Ganz anders hier im Forum. Es ist seltsam. Ich mein, er hat selber eine Psycho Therapie hinter sich, weil er Mobbing Opfer ist und auch mit Depressionen, Autoaggression und Stimmungsschwankungen zu tun hatte. Er kennt das alles. Und dennoch hab ich das Gefühl von ihm nicht richtig verstanden zu werden. Oder dass es mir nicht wirklich viel bringt mit ihm darüber zu reden.

Gruß Amy
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Post Thu, 09.Dec.04, 21:10      Re: Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Hallo Amy,

Quote:
ich denke, dass der Grund warum meine mutter es an mir auslässt der ist, dass sie meinem Freund damit nichts kann. Sie weiß, dass sie ihn leichter "fertig machen" kann, wenn er sieht, wie ich unter ihren Angriffen leide.

Sag mal, was ist das für eine Mutter! Das ist für mich unfassbar; es sieht wirklich so aus, als wollte sie dir sehr weh tun. Wenn dein Verhältnis zu ihr bisher gut war, und du nichts Gravierendes verbrochen hast, dann fehlt mir jegliches Verständnis für dieses Verhalten.

Quote:
Und sie weiß, wie sehr ich sie liebe und wie anfällig ich für solche Angriffe bin. Die Tatsache, dass ich darunter leide macht meinen Freund fertig, weil er sich völlig hilflos fühlt.

Eine ziemlich miserable Situation für dich und deinen Freund. Was will deine Mutter eigentlich erreichen? Merkt sie nicht, dass sie die Familie auf diese Art und Weise kaputt macht? Welche Vorstellungen hat sie eigentlich von dem bevorstehenden Weihnachtsfest? Solche Familienfeiern sind ja bekanntlich oft der Auslöser für Streitigkeiten und Ärger...

Ich kann dir nur raten, deine Probleme in deiner bevorstehenden Therapie anzusprechen und zu bearbeiten. Es ist immer gut, jemanden zu haben, der ein Außenstehender ist und außerdem professionelle Hilfestellung geben kann.

Quote:
Mir tut es aber auch gut, wenn ich meine Probleme und Sorgen hier im Forum niederschreiben kann. Danach geht es mir dann meist besser.

Daran siehst du, wie wichtig es ist, dass man sich alles von der Seele reden kann. Und es hilft auch, wenn jemand, der nicht direkt betroffen ist, die Sache mit einer gewissen Distanz betrachten kann.

Quote:
Ich mein, er hat selber eine Psycho Therapie hinter sich, weil er Mobbing Opfer ist und auch mit Depressionen, Autoaggression und Stimmungsschwankungen zu tun hatte. Er kennt das alles. Und dennoch hab ich das Gefühl von ihm nicht richtig verstanden zu werden. Oder dass es mir nicht wirklich viel bringt mit ihm darüber zu reden.

Vielleicht ist er einfach im Moment damit überfordert, vielleicht gerade deshalb, weil er das alles kennt. Aus diesem Grund solltest du erst recht eine Therapie machen. Kopf hoch, denk an dein Baby!

Liebe Grüße
Nessa
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Post Thu, 09.Dec.04, 21:47      Re: Panikattacken in der Öffentlichkeit und zu Hause Reply with quoteBack to top

Hallo Nessa,

ich wüsste nicht, dass ich irgendwas gravierendes verbrochen habe. Ich schätze mal, dass sie die Tatsache stört, dass ich mit meinem Freund zusammen bin.

Ich denke nicht, dass wir die Feiertage bei meinen Eltern sein werden. Ich habe mich dazu entschieden zu Hause zu bleiben, da auch die Gefahr auf eine Frühgeburt besteht und wir 2,5 Stunden bis zu meinen Eltern fahren.

Ob sie weiß, dass sie die Familie zerstört? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sie keinen Ansprechpartner hat und den Tod ihrer Oma (vor ca. 15 Jahren) und den Tod meines Opas (vor 7 Jahren) noch nicht verarbeitet hat. Meiner Mutter wurde die Schuld für die Scheidung meiner Großeltern gegeben. Doch trug sie keine Schuld. Meine Oma ist meinem Opa framd gegangen und hat ihn für ihren neuen Mann verlassen (was auch schon 20 - 25 Jahre her sein muss). In ihrem Leben ist viel schief gelaufen.

Mein Stiefopa ist schuld daran, dass meine Ma und meine Oma nicht mehr miteinander klar kommen. Und ich musste mir von meinen Eltern zu Beginn des Jahres sagen lassen, dass ich kein bisschen besser sei als er.

Ich habe gestern zu Hause angerufen, weil ich meinem Vater sagen wollte, dass es dem Baby und mir gut geht. Leider hat er das Telefonat dann an meine Mutter weitergeleitet, die dann in einem recht hämischen Ton meinte: "Na, sind lästig die letzten Wochen, oder?" Ich hab mich gefragt ob die Frau ein Rad am wandern hat. Ich kenne sie so nicht.

Ich bin davon überzeugt, wenn ich an Aliens glauben würde, würde ich behaupten, meine Mutter sei von denen entführt und einer Gehirnwäsche unterzogen worden.

Ihr Verhalten ist für wenige nachvollziehbar..... ich hoffe, dass sich das irgendwann ändert und sie merkt und einsieht, wie sehr sie mir damit schadet.

Liebe Grüße

Amy
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