Umgang mit Freunden, "Integrieren" von Freunden

sporadischer Gast 6 ,

Eine vielleicht konfus anmutende Frage im Umgang mit anderen habe ich auf dem Herzen:

Wie findet ihr es, wenn ich mich mit einem guten Freund auf einer Party verabrede, auf die ich mit
anderen guten Freunden hingehe, mit denen ich mich vorher getroffen habe. Ich setze mich so unter Druck, allen gerecht zu werden, ja keinen zurückweisen, um mit anderen zusammen zu sein. Ich finde es generell total anstrengend Freunde bei anderen Freunden einzuführen, bzw. mitzubringen, miteinander bekanntmachen. Meistens lasse ich alle Kontakte parallel miteinander laufen. Ich treffe mich mal mit dem, dann 1-2 Wochen mit einem Freund, mit anderen häufiger, mal ziehe ich mich ganz aus dem Geschehen, wenn es mir schlechter geht oder wenn das Rotationsprogramm läuft.

Ich denke immer, das meine Freunde ziemlich unterschiedlich sind, und versuche Punkte auszumachen, auf die andere Freunde bei jemanden nicht so klarkommen würden.

Das Grundproblem ist, das ich immer den Zwang habe mich zu zerteilen. Ich muss immer für alle Freunde und zwar
gleichmäßig da sein. Ich rotiere, damit ich immer allen gerecht werde und vergesse mich dabei.
Ich kann mich selten ruhig zurücklehnen und einfach mich entspannen. Ich fühle mich stets in einem Spannungsfeld, statt auch mal den anderen die Initiative überlassen oder einfach schauen, wie sich meine Freunde
miteinander verstehen, wie ich mich verhalte, wie die anderen sich verhalten. Wisst ihr, das ist für mich stückweit Pioniersarbeit, da ich immer viel alleine, bzw. halt loose Freundschaften
hatte. Ich bringe mittlerweile mal einen Freund in anderen Freundeskreise von mir mit.

Liegt viel an meiner komischen Einstellung und dem Zwang, aber ich würde mich sehr freuen, wenn jemand mal seine Meinung dazu schreiben würde.

Schönen Gruss
aus dem Norden
r.

neu an Bord! 4 Berlin M, 25

Hallo Ramon

Ich hatte auch früher das Problem, dass ich mich für alle meine Bekanntschaften und "Freunde" augeteilt habe. Ich war innerhalb der Woche nur dabei mich mit "Freunden" zu treffen und habe meine Freundeskreise voneinnander getrennt gehalten.

So wie du schreibst, dass du viele unterschiedliche Freunde hast, kommt mir die Idee das du dich evt. in sehr verschiedenen Kreisen bewegst. Daher nimmst du evtl. an, dass sich die Leute nicht verstehen. Aber du bist mehr daran interessiert wie sich deine Freunde fühlen, als wie du dich mit allen zusammen fühlst. Es gibt ja Freunde mit denen man sich so trifft, weil man die gleichen Interessen hat (z.b. PC, zocken oder Verein) oder weil man sich schon lange kennt aus dem Kindergarten, Schule oder Nachbar. Dann steht man da, wenn man eine Party veranstaltet und weiss nicht, ob sich die Leute miteinnander vertragen. Aber das zeigt eher das man nicht weiss wie man sich verhalten soll, wenn ein Konflikt zwischen den Parteien entsteht und man Angst sich auf eine Seite zu stellen und die andere dadurch zu verlieren. Vielleicht denkt man auch, dass der eine Freundeskreis schlecht von einem denkt, wenn man mit diversen Leuten aus anderen Kreisen verkehrt. Aber alles in allem ist man glaube ich konfliktscheu und will auf Teufel komm raus keinen Ärger, egal wie verursachen. Aber das ist völlig normal finde ich, weil niemand eine Zusammenkunft mit Freunden plant die total floppt; in einer Riesenkeilerei oder Extrembeispiel: dem Verlust des gesamten Bekanntenkreises resultiert. Wer will den schon Stress verursachen ? Es gibt ja Leute denen es völlig egal ist ob es auf ihren Partys zu Streit kommt oder, ob sich ihre Bekannten untereinnander verstehen. Du willst das nicht und das ist doch gut so. Und wenn du langsam einen Freund nach dem anderen in andere Freundeskreise einführst, wie dus ja schon tust, ist doch alles in Ordnung.
Ausserdem hast du deine Probleme selber schon erkannt. Ich würde sagen du bist auf dem besten Weg dahin dir "einen" Freundeskreis aufzubauen.

Alles gute
Sheeptag

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