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Kleinste
sporadischer Gast


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Australien W, 26
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Wed, 15.Dec.04, 9:49 Panikattacken von heute auf morgen! |
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Hallo aus down under!
Wenn ich die Eintraege hier so lese, hab ich das Gefuehl, dass ich noch einer von den einfachen Faellen bin. Mein Puls hat bisher max. 125 erreicht. Wie geht es da erst den Leuten, die ueber 150 liegen?
Begonnen hat das Ganze vor 8 Wochen, 5 Tage nachdem ich meinen einjaehrigen Aufenthalt in Australien gestartet habe. Und das obwohl ich doch gerade anfangen wollte, mich zu entspannen. Ich hatte am Abend eine Diskussion mit meinem Freund und einem Bekannten und es war alles ok. Als ich dann schlafen ging, fing ich auf einmal an zu hyperventilieren. Das Gefuehl kannte ich schon, da ich vor 5 Jahren ein einziges Mal hyperventiliert hatte.
In den folgenden Tagen war dann erstmal nichts mehr, aber nach einer Woche kam es wieder und da dann fast jeden zweiten Tag. Nachdem es nicht mehr loszubekommen war, bin ich doch zum Arzt, der natuerlich nichts feststellen konnte (EKG, etc.). Alles ok, also. Sie wollten mir auch nichts verschreiben, worueber ich inzwischen aber ganz froh bin, nachdem was ich hier so gelesen habe. Na ja, besser geworden ist es noch nicht, und Bus fahren, Kino gehen, etc. ist erstmal nicht gewesen. Bis heute!
Ich hab mich mal ein bisschen ueber meine "Krankheit" informiert und ein paar interessante Tipps gefunden, die ich euch natuerlich auch weitergeben moechte.
1. Wechselseitige Nasenatmung
Hilft bei Nervositaet, Anleitung im Netz, einfach bei Google als Suchbegriff eingeben.
2. Ablenkung
z.B. in der Schlange vor der Kasse die Preise zusammenrechnen, an der Bushaltestelle Wolken zaehlen, etc. Hilft leider nur fuer den Moment der Attacke.
3. Zulassen der Attacken
Diesen Tipp fand ich ziemlich gut. Man soll sich seiner Angst bewusst sein und sie einfach zulassen. Um das etwas zu erleichtern, soll man sich vorstellen, dass die Angst Energie ist, die durch den Koerper stroemt. Wichtig ist, dass man nicht gegen die Angst ankaempft und nicht versucht, die Kontrolle zu behalten.
4. Konfrontation
Sich in Situationen begeben, die die Attacken ausloesen (soweit bekannt) und sich dann selbst laecherlich machen ueber seine Angst. Dabei aber ueberzeugt sein. z.B. "Na und, dann sterb ich jetzt eben, was soll's" oder "Ja, ich fall jetzt hier an der Bushaltestelle um und balmier mich vor all den Leuten", etc.
5. Sport
Jegliche Art von Ausdauersport: Schwimmen, Laufen, Wandern oder auch einfach mal nur flott spazieren gehen.
Leider kann ich euch noch nichts ueber meine Erfahrungen sagen, da ich ja auch erst heute damit begonnen habe. Aber ich werde berichten.
Dummerweise hat sich inzwischen zu meinen Panikattacken auch noch ein uebler Schwindel gesellt, der mir hin und wieder auch ganz gut Uebelkeit verursacht. Vielleicht hat ja jemand aehnliche Erfahrungen? Bin mir aber auch nicht sicher, ob es an den Oropax liegt, die ich mir jede Nacht in die Ohren stecke?! Ich habe naemlich eine vage Vermutung, dass die Ursache meiner Panikattacken am Appartement liegt, das realtiv laut ist. Es ist mit Schiebefenstern ausgestattet und diese werden auch in der Nacht auf und zu gemacht und das erschrickt mich hin und wieder. Mitte Januar werden wir Sydney (sehr stressige Stadt!!!) verlassen und endlich unsere Rundreise beginnen. Vielleicht wird es ja dann auch wieder etwas besser... waere so toll!!!
Viele Gruesse. Freu mich ueber eure Antworten.
Kleinste
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clandestina
Helferlein


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berlin W, 23
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Wed, 15.Dec.04, 19:52 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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hallo nach down under
als ich fuer ein jahr ins ausland ging, war bei mir am anfang alles in ordnung, doch dann, nachdem sich die erste aufregung gelegt hatte, begannen die panikattacken ganz schlimm, sie laehmten mich total, sodass ich fast gar nicht mehr aus dem haus gehen konnte und schon glaubte, ich muesse freuher, wesentlich frueher, als geplant nach hause zurueck kehren. jedoch gab ich mir immer einen tag mehr und bald legte sich auch die intensitaet der angstgefuehle.
ich denke, der ausloeser war auf jeden fall die neue umgebung, die anderen begenehiten, in einer mir bis dahin fremden kultur und die armut, all das machte mir sehr zu schaffen.
doch schnell begann ich mich heimisch zu fuehlen und ich gewoehnte mich an das neue und lebte bald so, wie ich es auch hier tue. und bald darauf war nichts mehr von der panik zu spuehren (bis auf sporadsich aufgetretene angstepisoden, die ich jedoch gut unter kontrolle bekam) alles eine sache der gewoehnung... mir hat es die erfahrungen gluecklicherweise nicht vermiesen koennen.
geniess deine zeit in australien.
gruesse
clandestina
p.s. gut, dass du dich erkundigt hast, das gibt dir ein gefuehl der sicherheit, dass eine sehr gute hilfe sit, gerade so weit weg von zu hause... die tips sind uebrigens sehr gut, mache ich auch, wenns bei mir nicht so gut laeuft, manchmal leider nicht konsequente genug
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Kleinste
sporadischer Gast


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Australien W, 26
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Thu, 16.Dec.04, 1:23 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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Hallo Clandestina,
vielen Dank fuer deine Antwort.
Wie gesagt, denke ich auch ein bisschen, dass am Appartement liegt. Dass es daran liegt, dass ich in einer neuen Umgebung bin, glaube ich eher weniger. Ich bin inzwischen 26 und das erste, alleinige Rumreisen hat bei mir schon mit 18 begonnen: 2,5 Monate Island, 5 Monate Italien und diverse Umzuege (in den Schwarzwald, nach Berlin, etc.). Bisher hatte ich keine Probleme damit, mich schnell in neuen Umgebungen einzuleben. Sydney ist sehr stressig und gerade die Gegend, in der wir leben, ist nicht gerade die sicherste! Vielleicht lebt da ja eine bestimmte Angst in meinem Unterbewusstsein, von der ich bisher nichts wusste....
Ich hab immer noch die Hoffnung, dass es besser wird, sobald wir Sydney verlassen und erstmal raus in die Natur mit mehr Ruhe kommen. Mich hat meine Angst bisher zum Glueck nur einmal so sehr gelaehmt, dass ich eigentlich nicht aus dem Haus gehen wollte, hab es aber trotzdem getan, weil ich arbeiten musste. Und man soll's nicht glauben, aber ich bin doch tatsaechlich sicher angekommen
Inzwischen spiel ich mir auch schon eigene Scherze und kauf mir z.B. Brot, auf dem steht, dass es gut fuers Herz ist und mach mich dann drueber lustig
Ich versuch, es einfach nicht so ernst zu nehmen. Kann mir vorstellen, dass das der beste Weg ist. Und die Selbsterkenntnis, dass man ein "Angstpatient" ist, wobei die Angst nur im Kopf beginnt und sonst nirgends! Just get over it! Was soll schon gross passieren, wenn ich einen Anfall bekomme? Sterben werd ich nicht, auch wenn sich's so anfuehlt!
Viele Gruesse,
Kleinste
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Kleinste
sporadischer Gast


5
Australien W, 26
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Sun, 19.Dec.04, 6:17 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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Hallo,
heute war ich endlich zum ersten Mal schwimmen. War schon ein sehr komisches Gefuehl, alleine loszuziehen und sich in ein Schwimmbad zu begeben. Aber ich hab mich einfach gezwungen. Und es hat auch ganz gut geklappt. Das Herzrasen war natuerlich mein Begleiter.
Als ich dann ins Wasser bin und mit dem Kopf untergetaucht bin, hab ich keine Luft mehr bekommen und unter Wasser eingeatmet. Das ist bei dem Salzwasser, das sie hier in Australien nutzen nicht gerade angenehm. Aber dann hab ich mich beruhigt und angefangen ruhig zu atmen. Das Schwimmen hat mir dann richtig gut getan und man atmet endlich mal wieder im Bauch und nicht andauernd nur in der Brust!
Also, ich kann es euch nur empfehlen.
Viele Gruesse
Kleinste
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clandestina
Helferlein


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berlin W, 23
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Mon, 20.Dec.04, 18:05 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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hallo kleinste,
dickes lob fuer deine positiv formulierten postings, ich denke, das macht einen guten eindruck, gerade fuer die menschen, die noch probleme haben im umgang mit ihren anegsten im alltag.
das ist meiner meinung nach der beste weg, sich progressiv an das bewaeltigen der angst heranzuwagen. weiter so!
kurz moechte ich noch auf die ueberlegung aus meinem letzten posting eingehen, als ich die veraenderung in deinem leben als moeglichen grund fuer die panikattacken angegeben habe.
deine antwort darauf war, dass du schon haeufig die orte gewechselt hast, es also nicht unbedingt an der veraenderung(raeumlich gesehen) liegen muesse.
bei mir ist es aehnlich, ich bin in meinem leben so viele mal umgzogen, auch richtig weite entfernungen. somit war das anpassen an neue gegenden fuer mich oefter an der tagesordnung. jedoch wuerde ich im nachhinein als grund fuer meine panik am anfang meines auslansaufenthalt nach wie vor damit begruenden, dass ich an einem ort ankam, der mir voellig fremd war. und dieses mal waren es nicht nur die menschen und die neue umgebeung, sondern es handelte sich um ein mir bis dato voellig fremden kuturkreis, eineer anderen sprache, andere sitten und das wissen, dass meine familie und freunde 20 flugstunden von mir weg waren und ich nicht einfach mal so zurueckfliegen konnte. die unueberbrueckbare entfernung, die zu zeiten des umzuges innerhalb deutschlands nie eine rolle gespielt haben, weil sie einfach nicht realistisch waren (ich haette immer wieder zu meinen freunden fahren koennen), ist in einem fremden land nicht so einfach zu bewerkstelligen. das muss noch nicht einmal so rational begruendbar sein, sondern ist mehr eine sache, die sich im unterbewusstsein abspielt und somit nicht unbedingt als direkte erklaerung in betracht gezogen wird.
dennoch ist der umschwung (auch klimatisch, sprachlich, landschaftlich etc. gesehen) eine grosse komponente, die ausloeser von panik sein koennten.
so sehe ich das zumindest im rueckblick auf die analyse meiner panik im ausland.
wie dem auch sei, du scheinst gut damit umgehen zu koennen und das ist gut so. bei mir normalisierte sich das auch sehr schnell und ich erlebte die bisher aufregenste und schoenste zeit meines lebens.
tolle impressionen wuenscht dir
clandestina
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surlon
neu an Bord!


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Mainz M, 23
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Mon, 20.Dec.04, 22:24 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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Hey, ich hoffe es ist gestattet wenn ich mich mal bei euch einklinke.
Mein Therapeut hat mir von solchen Foren erzählt und gemeint ich solle sie doch mal ausprobieren so sitze ich nun hier und schreibe meinen ersten Eintrag.
Was mir bei deinem Problem zuallererst eingefallen ist (kleinste), war der Begriff des Kulturschocks. Der besagt, dass wenn ein Mensch in eine neue Kultur kommt, etwa als au-pair oder sonst durch einen längeren Aufenthalt einer Stimmungschschwankung unterliegt, die immer so vorkommt. Du weißt sicherlich von was ich rede, da du schon mehrere male wohl weit von zu hause entfernt warst.
Die Kurve der Stimmung verläuft dann im folgenden so:
Vor der Abreise befindet sich ein Stimmungshoch das die Vorfreude widerspiegelt auch wenn man dann in der neuen Kultur ankommt und dort kurze zeit lebt, vielleicht 2-3wochen stellt sich eine gewisse euphorie ein man ist, wenn man zum beispiel in italien ist, mehr italiener als die italiener.
kurz darauf folgt dann ein extremes tief, dass man als den kulturschock bezeichnet aufgrund von irgendeiner erkenntnis. es kann eine ganz banale sein zum beispiel die unterschiedlichen definitionen von pünktlichkeit der anderen kultur...blablub....entschuldigung falls du den ganzen käse schon kennst....
dann am tiefpunkt gibt es wieder einen aufschwung der allerdings 4 möglichkeiten offenlässt
1. also nur ganz klein, man bleibt down; Folge: eventuelle Psych. Probleme
2. schon etwas besser allerdings immer noch unter der normalen stimmung wie zu hause
3. normale Stimmung wie auch zu hause
4. der zum Beispiel "über-italiener", bei dem die wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, ein aussteiger zu werden........
Was ich mit dem ganzen Quark sagen wollte ist:
Das du eine Panikattacke hattest lag sicherlich daran das du im Ausland, in einer anderen Kultur, in etwas unbekannten bist, aber das ist wahrscheinlich nur eine Angstunterstützende Bedingung....
Hab grad vor 2Stunden was gelesen in nem Psycho-Buch:
"Obwohl diese ersten Attacken keine Ursache zu haben scheinen, treten sie oft in einer Zeit eines Umbruchs oder einer Krise auf: z.B. während einer Scheidung oder bei Verlust einer Beziehung, oder wenn man das Elternhaus verläßt, um anderswo ein Studium zu beginnen."
Bin selbst Psychologiestudent...was für eine Ironie. Bei mir war es genau dieses letzte Beispiel...kaum war ich zu Hause draussen und das studium begann, hatte ich die erste Panikattacke.
Grudsätzlich finde ich es aber wichtig, dass man egal wie schwer oder leicht eine panikattacke ist oder war, sich mal mit einem Fachmann zu unterhalten, denn ich hab gehört, dass es perioden sein können die einfach kommen und dann auf nimmer wiedersehen verschwinden, aber auch dass man selbst ohne Hilfe es unfreiwillig verschlimmern kann.
Deine Techniken sind echt gut...und der Gedanke es zu verlächerlichen find icht gut
Dann fall ich halt tot um
echt gut...
ich fühl michaber trotz der therapie und diesen technikenimmer noch nihct wirklich sicher...die Angst vor der Angst ist das Problem...
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Kleinste
sporadischer Gast


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Australien W, 26
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Wed, 22.Dec.04, 7:34 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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Hallo,
danke fuer eure Antworten.
Also das mit dem Kulturschock kann ich mir schon irgendwie vorstellen. Allerdings hoffe ich, dass er bald mal voruebergeht, denn wir sind hier nun schon seit 12/13 Wochen und ich moechte nicht das ganze Jahr damit verbringen, mich um meine Panikattacken zu "kuemmern". Im Sinne des Kulturschocks sehe ich auch irgendwie, dass Sydney einfach zu stressig fuer mich ist. Und mir ist aufgefallen, dass ich Angst vor "assozialen" und aggressiven Maennern habe. Kann mir das dadurch erklaeren, dass wir wie gesagt nicht gerade in der sichersten Gegend von Sydney wohnen und hier sich doch eine unterbewusste oder z.T. auch bewusste Angst verbirgt.
Uebrigens funktioniert das mit den Panikattacken in Energie umwandeln echt gut. Meine Panikattacken loesen sich dann einfach in Nichts auf. Ungalublich. Allerdings bin ich auch immer noch der Meinung, dass ich ein recht einfacher Fall bin und es mir daher nicht sooo schwer faellt, nicht die Kontrolle uebernehmen zu wollen. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass Personen, die unter wirklich schweren Panikattacken leiden, sich schrittweise der positiven Energie annaehern koennen. Traut euch!
Leider hab ich seit den letzten 2 Wochen mehr und mehr mit meinem Schwindel zu kaempfen, der mir staendig das Gefuehl gibt, dass ich in einem Boot sitze - und es herrscht hoher Wellengang. Hab im Netz was drueber gelesen, dass man diese Art Schwindel Schwankschwindel nennt und er auch mit Panikattacken und Hyperventilieren eingeht. Passt ja alles! Hat vielleicht jemand damit Erfahrung und welche Massnahmen es dagegen gibt? Mh...vielleicht sollte ich mich einfach mal in ein Boot setzen und gegensteuern?!
Viele Gruesse
Christine
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surlon
neu an Bord!


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Mainz M, 23
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Wed, 22.Dec.04, 13:44 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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Ich sag dir was zu dem schwindel und du mir was dazu wie man ne panikattacke in positive energie umwandelt.
Den Schwindel hab ich auch. Mein Therapeut meint, dass sind "normale" Begleiterscheinungen zu einer Angststörung oder einer Panikstörung. Es ist psychosomatisch, bedeutet da kannst du nicht allzu viel gegen machen, ausser vielleicht dich Streßmässig zu schonen und alles viel lockerer sehen. Bei mir hat das überhaupt alles so angefangen. Ich hatte meine erste Panikattacke und in den folgenden Wochen nicht mehr. Mich plagte lediglich ein Gefühl des Schwindels( später genauer benannt als dereallisation)...mir kamen oder kommen manchmal sachen fremd vor obwohl sie nichts neues sind...zum beispiel wenn ein auto an mir vorüber fährt verspür ich auch diesen schwindel, oder wenn ich an einer ampel stehe, sie springt auf grün und ich lauf los und gleichzeitig laufen ganz viele läute mir entgegen von der anderen straßenseite, dann is es am extremsten... mir knicken dann fast die knie um...
aber es ist so, dass es an bestimmten tagen wenn es mir gut geht und meine ich hätte meine probleme schon nicht mehr hab ich auch solche schwindel nicht mehr...eben manchmal stärker manchmal schwächer manchmal weg.
und wegen diesem fremdheitsgefühl:
an manchen tagen kommt mir sogar mein eigener arm fremd vor....
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Kleinste
sporadischer Gast


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Australien W, 26
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Sun, 24.Apr.05, 6:37 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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Hallo,
lang, lang ist's her, dass ich mich das letzte Mal gemeldet habe.
Nach den 4 Monaten Aufenthalt in Sydney sind wir nun seit 3 Monaten on the road und ich habe meine Panikattacken immer noch nicht abgelegt. Ich lebe taeglich mit diesem komischen Gefuehl im Kopf. Richtige Ausbrueche der Panikattacken hab ich aber nur noch wenige. Die einzige Flucht vor diesem Gefuehl scheint nur der Schlaf zu sein. Und ich merke, wie ich am Morgen im ersten Moment "normal" aufwache und dann aber sofort den Gedanken "Panikattacke" habe und sofort wieder in dieses andauernde Gefuehl hinein rutsche. Echt total komisch!
Fuer mich persoenlich habe ich das Gefuehl, dass ich die Verbindung zu meinem inneren Ich verloren habe und den Eingang nicht mehr wiederfinde. Auf der Reise habe ich nun auch verschiedene Therapien ausprobiert: Ich war bei einem Homoeopathen, der mir was mit Cannabis verschrieben hat. Die ersten 2 Tage hat es gut geholfen, aber dann war ich wieder zurueck in meine Hoelle. Dann sind wir ein paar Tage auf einer Farm gewesen, wobei die Frau gelernte Physiotherapeutin ist und sich auch mit Physiogenetik beschaeftigt. Sie hat mit mir eine Sitzung gemacht und mir gesagt, dass ich mir verschieden Saetze mit "Ich fuehle mich..." ueberlegen soll, die das Gegenteil von dem beschreiben, wie ich mich in einer Panikattacke fuehle. Also z.B. fuehle ich mich bei einer Panikattacke nicht geborgen, folglich ist einer meine Saetze: Ich fuehle mich geborgen. Alle diese Saetze sagt man sich am Tag 3 Mal mit zwei Wiederholungen und klopft dabei mit allen Fingerspitzen um sein rechtes Ohr. Ich muss zugeben, dass mir diese Methode ganz gut hilft, auch wenn ich sie nicht regelmaessig durchfuehre. Gut ist auch, sich die Saetze noch in der eigenen Wohnung zu visualisieren.
Da es mir aber dennoch immer noch nicht sehr gut geht und ich alles andere als "Ich" bin, werden wir unsere Reise verkuerzen und bis in 4 Wochen wieder zurueck in Deutschland sein. Noch immer hab ich die Hoffnung, das meine Panikattacken mit dem Land verlinkt sind und in Deutschland wieder alles in Ordnung ist. Sollte dies nicht der Fall sein, werde ich mir zuerst eine Selbsthilfegruppe suchen, denn ich merke schon beim Schreiben und Lesen anderer Artikel in Foren, dass es mir gut tut zu wissen, nicht alleine zu sein. Von Medikamenten halte ich bislang nichts und habe auch noch nichts genommen bis auf das homoeopathische Mittel und Rescue Tropfen. Aber ich versuche es, moeglichst zu vermeiden und lieber den Weg zu mir zurueck zu finden.
Vielleicht kann mir ja auch jemand einen Tipp zu Selbsthilfegruppen geben und ob sie eine Hilfe darstellen. Wuerde mich sehr ueber Meinungen eurerseits freuen.
Liebe Gruesse
Christine
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luisamarie
sporadischer Gast


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köln W, 24
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Thu, 26.May.05, 20:13 Re: Panikattacken von heute auf morgen! |
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das fand ich gut mit dem 'ja, dann fall ich jetzt hier halt an der bushaltestelle um und blamier mich vor allen leuten'. ich habe halt das problem, dass ich nicht grade selbstbewusst bin und daher auch nciht 'sozial auffällig werden möchte. und dann denk ich jetzt immer'oh gott, wie peinlich, wenn ich jetzt hier vor allen leuten umfalle und ein krankenwagen kommen muss. andererseits macht mich das richtig wütend (auf mich selbst)! denn mein körper will mir ja anscheindend zeigen, dass ich mehr auf mich achten muss und ich denk trotzdem nur, was die anderen von mir denken werden. also nehm ichs auch schon mit humor. so schlimm kanns ja nciht werden"! dann kippt man halt um. am peinlichsten wäre mir, auf der arbeit umzukippen, ich habe so einen strengen chef.also hab ich mir schon überlegt, wenn schon denn schon. dann mache ich halt gleich ne riesen szene und schrie h gott, chef, fangen sie micht auf, ich kipp um!
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