Beziehung und Ferne

sporadischer Gast 25 Bielefeld W, 19

Hallo,
seit ca. 2 Monaten bin ich aufgrund meines Studiums weggezogen (etw 100 km von meiner Heimat) und mein Freund wohnt nach wie vor dort.
Obowohl der Abstand noch viel größer sein könnte, sehen wir uns nur am Wochenende. Ich habe das Gefühl, dass wir uns immer fremder werden, dass und nichts mehr zusammenhält, dass jeder sein Leben für sich hat. Er fehlt mir einfach in meinem Alltag. Und wenn wir uns sehen, haben wir so hohe Erwartungen, dass wir uns dann streiten, anstatt die Zeit sinnvoll nu nutzen. Ich bin völlig durcheinander. Irgendwie habe ich so ein kaltes Gefühl in mir...
Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wie könnte ich meine Beziehung retten? ;(

Helferlein 107 W

hallo!

*hmm* keine ahnung, ob ihr in der lage seid, eine solche fernbeziehung zu fuehren... aber ich denke, nachdem du wegen dem studium weggezogen bist, hast du dich vermutlich schon entschieden wenn's um die frage studium oder beziehung geht....

habt ihr schon mal miteinander darueber geredet, wie es weiter gehen soll?

wenn du sagst, dass ihr euch fremder werdet - vielleicht ist das einfach ein zeichen dafuer, dass ihr beide n icht fuer eine fernbeziehung geschaffen seid? sorry wenn das jetzt hart klingt, aber das sind meine gedanken zu dem thema...

100 km sind trotzdem etwas viel, das faehrt man nicht eben mal so am abend um jemand zu besuchen... vor allem, wenn man arbeitet oder so - was macht dein freund? ich vermute mal, dass er auch nicht von dort wegziehen kann/will wo er jetzt wohnt... telefoniert ihr viel?

sorry, dass ich das so schreibe, aber irgendwann werdet ihr eine entscheidung treffen muessen... aber eines moecht ich auch noch los werden: vielleicht solltet ihr mal beide versuchen, eure erwartungen etwas herunter zu schrauben... oder vielleicht solltet ihr mal - wenn ihr euch seht - gegenseitig sage, wass ihr fuer dieses wochenende voneinander erwartet. redet darueber, ich kann mir vorstellen, dass das etwas druck von euch nimmt...

gruesse,
ely

sporadischer Gast 25 Bielefeld W, 19

Mein Freund ist beruflich auch an den Ort gebunden (will sich aber evtl. umorientieren und hier her ziehen). Wir telefonieren viel...aber in letzter Zeit werden diese immer kürzer und reduzieren sich nur auf "Tagesberichte", dann geht der Gesprächsstoff auch aus. Ich glaube, ich bin für eine Fernbeziehung nicht gemacht. Aber was soll es für Möglichkeiten geben, diese Zeit trotzdem zu überstehen? Hat es überhaupt Sinn weiterzumachen, wenn es mit der Ferne nicht klappen zu scheint?

Forums-InsiderIn 152 Dortmund M, 35

Es ist sicher eine grosse Umstellung für beide von Euch, für Dich kommt noch dazu, dass sonst noch viel neues in Deinem Leben passiert -> Studium, neuer Ort, neue Leute, neue Wohnsituation usw.

Ich war mal in einer Fernebeziehung, in welcher sich herauskristallisierte, dass sich das mit der Distanz niemals ändern wird, weil keiner umziehen wollte. Das Gefühl, es ist für "immer" so, konnte ich auch nicht ertragen, weil ich bin auch nicht für Fernbeziehung gemacht und habe die Beziehung beendet. Jetz bin ich wieder in einer Fernbeziehung, aber ist eine Frage der Zeit (auch wenn es noch viel Zeit ist), bis wir, wenn wir bis dahin noch ein Paar sind, zusammen in der gleichen Stadt wohnen werden und das ist es leichter damitumzugehen.

Letztendlich plagt es mich aber auch immer wieder und die Angst, dass man sich immer fremder wird, weil man nicht mehr am Alltag des anderen teilhaben kann, kenne ich auch. Ich versuche ihn an meinem Alltag teilzuhaben, in dem ich ihm Mails schreibe oder telephoniere und wir erzählen einander, was wir erlebt haben und plaudern miteinander.

Wir streiten uns auch oft, wohl gerade, weil man es dann so schön haben will, in der spärlichen Zeit. Das sind wir uns auch bewusst. Irgendwie sind es aber immer wie kleine Urlaube, wenn wir uns sehen, in denen wir zusammen den Alltag ausklicken (keine blöden Erledigungen, keine Botengänge, keine Pflichtaufgaben...).

Am Anfang habe ich viel mehr gelitten, ich habe mich ein bisschen daran gewöhnt, aber es ist immer noch jeden Sonntagabend ein kleines Abschiedsdrama am Bahnhof, gepaart mit Vorfreude auf das nächste Treffen.

Hast Du denn schon Kontakte geknüft im Studium, mit denen Du auch utner der Woche mal etwas abmachen kannst?
100 km erlauben auch sicher mal ein Treffen unter der Woche oder hast Du einen sehr strengen Stundenplan?
Gefällt Dir denn Dein Studium?

Wünsche alles Gute*

sporadischer Gast 25 Bielefeld W, 19

Danke, für deine Antwort. Also, wir sehen uns höchst selten mal in der Woche, weil ich es zeitlich nicht schaffe und für ihn ist das auch ein finanzielles Problem (er hat kein Auto, muss immer Bahn fahren).
Aber mit meinem Studienfach bin ich sehr zuzfrieden und möchte das auch nicht ändern. Mit sozialen Kontakten tue ich mich immer ein bißchen schwer, obwohl ich schon einige Kontakte knüpfen konnte (auch in meiner WG). Manchmal habe ich nur das Gefühl, um so mehr ich in Münster (da, wo ich nun wohne) ankomme, desto mehr entferne ich mich von ihm. Ich weiß, das sollte ich nicht denken...
Jetzt in den Weihnachtsferien verbringen wir viel Zeit und versuchen irgendwie wieder zu uns zu finden. Ich denke, es ist wichtig, dass wir eine "gemeinsame Zukunft" planen. Das fehlt mir irgendwie. Dinge planen, sich auf etwas gemeinsam freuen, denn zuoft geht es bei einer Fernbeziehung um das Leben des Einzelnen.

LG Shadowqueen

sporadischer Gast 8 Stuttgart M, 22

Shadowqueen wrote:

Mein Freund ist beruflich auch an den Ort gebunden (will sich aber evtl. umorientieren und hier her ziehen). Wir telefonieren viel...aber in letzter Zeit werden diese immer kürzer und reduzieren sich nur auf "Tagesberichte", dann geht der Gesprächsstoff auch aus. Ich glaube, ich bin für eine Fernbeziehung nicht gemacht. Aber was soll es für Möglichkeiten geben, diese Zeit trotzdem zu überstehen? Hat es überhaupt Sinn weiterzumachen, wenn es mit der Ferne nicht klappen zu scheint?

Tja so wars bei mir leider auch und irgendwann bin ich voneinem Besuch bei ihr heimgekommen und hab gemerkt: Du bist allein und es ist normal, sie fehlt gar nicht. Das war der Anfang vom Ende.
Ich hätt's auch nie gedacht, aber irgendwann lebt man sich auseinander weil eben jeder sein eigenes Leben führt. Sorry, dass ich das grad so hart sag und dir keinen guten Ratschlag geben kann, aber ich bin grad etwas fatalistisch.
Sei froh, solange ihr leidet, wenn der andere weg ist, denn solange hat eure Beziehung wenigstens noch eine Basis.

Ich wünsche euch trotzdem viel Erfolg, macht es besser als ich

Ishamael

Forums-InsiderIn 152 Dortmund M, 35

Quote:

Dinge planen, sich auf etwas gemeinsam freuen, denn zuoft geht es bei einer Fernbeziehung um das Leben des Einzelnen.

Das ist mir in meiner Fernbeziehung auch sehr wichtig, mir vorstellen zu können, dass es da eine Zukunft gibt. Nur so kann ich in dieser Beziehung bestehen und auch etwas dazu beitragen, dass sie weiterbesteht.
Die Nähe ist kein Garant dafür, dass man zusammenbleibt bzw dass man sich nicht auseinanderlebt, also dürfte die Distanz alleine nicht der Grund sein, dass es nicht klappt.
Ich bin in dem Ort, in dem ich wohne, total angekommen und könnte mir nie vorstellen zurückzugehen, auch nicht wegen ihm, es gibt dort keine Perspektiven für mich. Manchmal mag ich mit ihm zusammen dann einfach ein bisschen ausmalen, wie es wäre, wenn er zu mir ziehen würde (od zumindest in den gleichen Ort) und dann träumen wir zusammen davon.
Ich leide nicht mehr unbedingt, dass ich ihn unter der Woche nicht sehe, ich lebe dann mein eigenes Leben, am Anfang fand ich das schlimm. Aber es wird ja nicht anders, wenn ich leide, die Situation bleibt die gleiche. Und kann mich unter der Woche ohne ihn und am Wochenende mit ihm amüsieren. Er ist nicht verantwortlich für mein Wohlergehen. Ich mags auch lieber, wenn es ihm unter der Woche gut geht und er sich nicht meinetwegen verzehrt.
Ich hatte dies in meiner ersten Fernbeziehung, ich habe mich nach ihm verzehrt, Stunden und Tage gezählt, am Abend im Bett geheult, vermiss-sms geschrieben, bis zum Schluss. Hat nichts genützt, dieses Verzehren hat mich aufgebraucht und meine Liebe erstickt.

Vielleicht könnt ihr ja in den Weihnachtsferien zusammen schon von einem kleinen Sommerurlaub träumen, oder einem kleinem romantischen Osterweekend. Etwas das ihr dann zusammen plant und organisiert. Wichtig ist aber sicher auch immer wieder darüber zu reden, wie es einem unter der Woche geht, was man sich von der Beziehung erhofft, Träume und Pläne austauscht. so sieht man, ob der andere einem einbezieht in die Zukunft, auch wenns nur Spinnereien sind.. Smile

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