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tina028
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Post Sat, 25.Dec.04, 12:45      Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Also ich habe Panickattacken seit 1,1/2 jahren.
Jetzt vor 2 monaten wo ich endlich die krankheit bisschen im griff hatte kamm mir unterm film schauen alleine eine attacke die ich garnicht aushilt,ich rief gleich wem an das er kommt damit ich nicht alleine bin.
Anfangs fühlte ich mich nur bei bestimmten leuten wohl,sprich also nicht bei jedem,so wechselten sich die Leute die ich kenne immer ab.
Jetzt ist es so das sie mich halt immer vesetzen oder garnicht kommen,und meine mama halt viel da ist..aber sie kann halt auch nicht mehr..
Ich halte das einfach nicht aus allei,ich denke zuersteicken,hab ja einen 4 jährigen sohn auch noch
Ich hoffe mir kann wer helfen
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Post Sun, 02.Jan.05, 11:50      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Dir kann geholfen werden, aber nur durch Fachleute.
Du kommst da durch Dich alleine nicht raus.
Du musst die Ursachen ergründet kriegen, Lösungen aufgezeigt bekommen, und das schaffst Du nicht alleine.
Hilfreich ist es allerdings, aufzuschreiben, was so verkehrt gelaufen ist, was Du an Dir nicht magst (aber auch das, was Du magst).
Du machst das schon anderthalb Jahre mit, und das ist viel zu lang.

Bei mir begann das mit Anfang 30. Zum ersten Male einfach so, draußen, beim spazierengehen. Schon vorher hatte ich mich öfters mies gefühlt, bspw. im Kaufhaus, auf Rolltreppen.
Die Ursachen waren wie üblich ein nicht vollständig zu ergründendes Bündel. Vollständig kriegst Du nie was raus. Bei mir wohl hauptsächlich eine große Schüchternheit, die schon in der Kindheit da war, in der Pubertät zu fast völligem Abkapseln geführt hatte. Zu Schwierigkeiten in Ausbildung in Beruf. Ziemlich viel Sauferei, damals sehr heftig – inzwischen bin ich trockengelegt.

Meine damalige Freundin, wir haben dann geheiratet, hat mich zu einem Neurologen geschickt. Und der zu einem Therapeuten. Und das ist der richtige Weg.
Zeitweise habe ich ein Medikament genommen. Die sind nicht mehr so schlimm, wie früher. Wenn ein Experte meint, das sollte sein, solltest Du es vielleicht auch tun.

Es ist nicht leicht, da jemand Richtiges zu finden. Ein Zahnarzt muss Dir nicht unbedingt sympathisch sein. Obwohl es nett ist ...
Very Happy
Es genügt, wenn er seine Arbeit versteht. Das ist bei den Psychosachen anders. Also jenachdem rumsuchen.

Es hat bei mir immerhin so weit genutzt, dass die Attacken zurückgingen, ich auch sonst mich geändert habe, und in der Lage war, ein beruflich wie privat einigermaßen ruhiges Leben zu führen.
Was ich nicht in den Griff kriegte, war das Saufen.
Die Ehe ist mittlerweile kaputt. An mir, zum Teil, aber auch daran, dass meine Frau hochgradig psychisch gestört ist, durch mehrere Therapien gegangen. Völlig fertig.
Scheidungskrieg, meine Freundin, die ich nach der Trennung hatte, hat mich gerade verlassen, ich bin fix und fertig, und merke, dass ich mal wieder was tun muss. Einen Therapeuten hab ich nach wie vor. Also die Woche den aufsuchen. Und mal sehn ...

Ich fühl mich zwar miserabel, aber die Attacken sind nicht wiedergekommen. Ich kriege vieles besser organisiert, ich habe Fortschritte gemacht.
Es geht also.

Dass Deine Panik zu Isolation führt, ist klar. Ich weiß nicht, was für Leute Du kennst, kann Dir aber sagen, dass selbst nette, aufgeschlossene, engagierte, sagen wir mal, gute Freunde, irgendwann mit so was überfordert sind. So, wie ich bspw. irgendwann mit meiner Noch-Frau völlig überfordert war. Und dann ziehen die Leute sich zurück. Sie tun es vielleicht mit unwohlem Gefühl, mit dem Gefühl, Dich im Stich zu lassen. Aber sie müssen es.
Und genauso kommt natürlich Deine Mutter nicht damit zurecht.

Es ist noch wichtiger dadurch, dass Du Mutter bist. Ein Grund mehr, die Sache anzugehen.
Du schreibst nichts darüber, wo der Vater steckt. Wenn die Beziehung kaputtgegangen ist, kann das eine Ursache für Deine Probleme sein.
Raff Dich auf und tu, was ich Dir geschrieben hab.

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Post Mon, 03.Jan.05, 20:47      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Hi du, versuch einmal dir alles was du erlebst dich freut und dich belastet niederzuschreiben. Ich leide auch unter Panikattacken, meine äußern sich so das ich morgens wach werde und ständig daran denke das irgendetwas schlimmes passiert. Ich habe kein Herzrasen und keine Schweißausbrüche nur Angstzustände und ich fühl mich fürchterlich allein, obwohl ich nicht allein bin. Ich hab drei Kinder und einen Mann. Das Niederschreiben hilft nicht immer aber manchmal geht es mir dann besser. Lg Krümmelchen
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Post Mon, 03.Jan.05, 21:02      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

krümmelchen wrote:
Hi du, versuch einmal dir alles was du erlebst dich freut und dich belastet niederzuschreiben. Ich leide auch unter Panikattacken, meine äußern sich so das ich morgens wach werde und ständig daran denke das irgendetwas schlimmes passiert. Ich habe kein Herzrasen und keine Schweißausbrüche nur Angstzustände und ich fühl mich fürchterlich allein, obwohl ich nicht allein bin. Ich hab drei Kinder und einen Mann. Das Niederschreiben hilft nicht immer aber manchmal geht es mir dann besser. Lg Krümmelchen


Ja, das stimmt. Mir geht es nicht gut zur Zeit, und ich habe gestern mal wieder mit dem Aufschreiben begonnen. Also, von Hand zu schreiben, dafür bin ich schon lang zu faul, ich klopp es in nden PC.
Es hilft. Sitz gerade jetzt 20 Minuten dran und fühle mich besser danach.
Keine Planung, einfach hinsetzen und loslegen.
Muss nicht viel sein, kein Zwang dahinter.
Einfach Stück für Stück.
Jeden Tag, oder wann es passt, ein bisschen.
LG
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Post Tue, 04.Jan.05, 21:13      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Hallo Neuanfang,
sorry habe erst jetzt deinen Beitrag gelesen, das mit dem Aufschreiben hat was. Du schreibst das es meistens so ist, das nicht einmal die besten Freunde es aushalten wenn es einem schlecht geht. Weißt du warum? Weil die meisten Menschen kalt und oberflächlich sind und zwar gerne nehmen aber wenn sie geben sollen dann ist ihnen das zu mühsam. Ich leide unter einem Helfersyndrom wenn ich merke das es wem schlecht geht dann bin ich ein guter Zuhörer, mein Problem ist es das ich mir die Sorgen und Probleme von anderen zu Herzen nehmen. Deshalb vertrauen mir auch oft Menschen die ich gar nicht so gut kenne ihre schlimmsten Sorgen an. Bei unserer Weihnachtsfeier, zB erzählte mir eine Arbeitskollegin aus Graz ihre schlimmsten Erlebnisse, die hat sie lt. ihr bis jetzt noch niemanden anvertraut.
Auf meine Frage warum, meinte sie das sie es selbst nicht erklären kann aber es hilft ihr mit mir darüber zu sprechen. Das passiert mir laufend. Das schlimme ist nur ich höre anderen zu, nur mir hört leider niemand zu. Ich bekomme immer nur zu hören, na du machst das schon. Vermutlich kenn ich die falschen Leute, nur andere lerne ich leider nicht kennen.
Deshalb muss ich mich mit aufschreiben begnügen, reden und wem haben der zuhört wäre vermutlich besser.
Lg Krümmelchen
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Post Tue, 04.Jan.05, 23:05      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

krümmelchen wrote:
Hallo Neuanfang,
sorry habe erst jetzt deinen Beitrag gelesen, das mit dem Aufschreiben hat was. Du schreibst das es meistens so ist, das nicht einmal die besten Freunde es aushalten wenn es einem schlecht geht. Weißt du warum? Weil die meisten Menschen kalt und oberflächlich sind und zwar gerne nehmen aber wenn sie geben sollen dann ist ihnen das zu mühsam.


Das stimmt nur zum Teil.
Es gibt auch Situationen, da können normale Menschen nicht mehr weiter.
Es nicht mehr aushalten.
Wie das bei Tinas Leuten ist, weiß ich natürlich nicht.

Meine Mutter zB konnte irgendwann ihre Mutter, meine Oma nicht mehr pflegen. Es musste anders gehen. Sie hat sich weiter mit gekümmert. Aber im Haushalt ging es nicht mehr.

Ich bspw. bin verheiratet. Noch. Ehe kaputt. Gut so. klingt zynisch. Ich hab an der Trennung auch mein Teil Schuld.
Aber meine Frau ist hochgradig psychisch gestört, und es wurde immer schlimmer mit ihr. Die Liebe ging eh kaputt, und, wenn Therapeuten nix machen können, kann ich es auch nicht mehr ...

Tina muss professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dann wird das Umfeld auch wieder besser.
Ich würde niemand vorab einfach Kälte unterstellen. So, wie sie ihre Situation beschreibt, können die da nix mehr machen.

NeuAnfang.

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Post Wed, 05.Jan.05, 21:36      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Hallo Tina,
Panikattacken kommen nicht ohne Grund, hast du schon einmal versucht darüber nachzudenken was dich so belastet, womit du nicht fertig wirst? Es kann aus frühester Kindheit stammen und jetzt kommt es erst heraus.
Es gibt Dinge die kann man ändern und manche leider nicht, mit denen muss man dann lernen umzugehen. Ich war auch einige Zeit in Therapeutischer Behandlung und sie hat mir sowie meinem Älsteten sehr gut getan. Allerdings haben wir sehr lange gesucht bis wir die Richtige hatten. Ich leide seit 4 Jahren unter diesen Attacken. Von Medikamenten halte ich persönlich nicht viel, meine Schwester leidet auch unter Panikattacken allerdings schon seit über 10 Jahren, sie spricht auf Medikamente sehr gut an. So ist jeder Mensch verschieden und reagiert anders. Ich kann dir nur empfehlen dir professionell helfen zu lassen, such so lange nach einem passenden Therapheuten bis du dich wohl fühlst das ist das Wichtigste und hör immer auf dein Bauchgefühl das irrt sich nur selten. Vorallem setz dich mit dem auseinander mit dem du nicht klar kommst und sollte es nicht änderbar sein dann versuch zu lernen damit umzugehen. Ich weiß das es schwer ist sich zusammenzunehmen wenn es einem schlecht geht, ich denke dann immer an meine Kids, dass die mich brauchen dann atme ich tief durch und bemüh mich wieder in den Griff zu bekommen. Es funktioniert nicht immer aber manchmal schon.
Lg Krümmelchen
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Irgendjemand1977
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Post Wed, 05.Jan.05, 21:53      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Hi,
also bei mir war das auch einige Zeit so, dass ich gar nicht allein sein
konnte, entweder jeden Tag bei meinen Eltern war (noch mal danke @Eltern),
oder ständig bei Kollegen war.
Das war zu der Zeit, wo ich gerade (mal wieder) aus einer Tablettensucht
rausgekommen bin (sprich: wieder nüchtern die Welt sehen musste), und
da war alleine sein absolut nicht drin, sonst wäre ich wahrscheinlich
ausgerastet, und wenn ich dann doch allein war habe ich eigentlich nur
geheult.

Irgendwie hat sich das dann mit der Zeit gelegt (man lernt mit seinen
Gefühlen umzugehen - zumindest mit den meisten), und inzwischen
bin ich leider wohl total zum Gefühlskrüppel mutiert, da mir das alles
egal geworden ist.

Zu der Zeit habe ich immer die Leute beneidet, die eine Partnerin /
einen Partner haben und womöglich auch Kinder. Ich dachte immer,
so Leute müssen doch verdammt glücklich sein, eigentlich. Aber
durch diverse Kontakte im Netz etc. habe ich erfahren, dass auch solche
Leute sich einsam / alleine fühlen können.

Denn, selbst wenn einen Partner hat, wenn man Kinder hat, ist das
kein Garant dafür, dass man das findet, was wohl fast alle Menschen
immer suchen: Nähe, Geborgenheit, Wärme, und vor allem Liebe.

Grüße
Irgendjemand1977

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Post Wed, 05.Jan.05, 23:18      Re: Angst vorm alleine sein! Reply with quoteBack to top

Irgendjemand1977 wrote:

Denn, selbst wenn einen Partner hat, wenn man Kinder hat, ist das
kein Garant dafür, dass man das findet, was wohl fast alle Menschen
immer suchen: Nähe, Geborgenheit, Wärme, und vor allem Liebe.


Du übersiehst was. Du hast nie Garantien im Leben. Aber, wenn Du kein Risiko eingehst, also bspw. eine Partnerschaft riskierst, obwohl Du weißt, Du gehst das Risiko ein, dass es schiefgeht, dann kriegst Du -
NICHTS.
Ich erlebe gerade mal wieder, dass Glück begrenzt sein kann. Meine Freundin hat mich verlassen. Zu Recht. Aber eine kurze Zeit war es wunderschön.

Und das hätte ich nicht erlebt, wenn ich nicht mir ihr zusammen gewesen wäre.

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