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SophiasDream
neu an Bord!


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Celle W, 21
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Fri, 07.Jan.05, 11:58 Introvertiertheit & Ängste |
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Huhu, ich weiss nicht genau ob ich im Ängste-Forum evtl. besser aufgehoben wäre, aber ich erstelle meinen Beitrag nun einfach mal hier.
Ich war schon bei viel zu vielen Therapeuten/Verwandten/Vertrauenslehrern, musste schon zu oft meine ganze Lebensgeschichte darlegen, das ermüdet einen irgendwann, deshalb versuch ichs erstmal nur biographisch und stichpunktartig, meine Eckdaten darzustellen :
1-12 ------------------------ normale, glückliche Kindheit
13-ca.15-------------------- SSV (ritzen)
ab 13-until now-------------kiffen (mal sehr viel, mal weniger,momentan sehr selten)
14-17----------------------- Harte Drogen, hauptsächlich Ecstasy & Pep
Gefühlszustand : Ich empfand meine Jugend als eine sehr schöne Zeit, hatte immer Spaß, niemals depressive Anfälle oder so.....
ab 18: ------------------- Rückzug aus der Drogenszene , halbes Jahr später Depression bekommen die sehr lange andauerte, dann bin ich so stark in die Online(spiel)-Sucht geraten dass ich 2mal für mehrere Monate in die Psychatrie kam ( Diagnose: depressive Episode, Persönlichkeitsstörung)
---Das waren jetzt ein paar Infos zu meiner Vergangenheit, so nun meinem eigentlichen Problem:-------------
Seit ca. 7-8 Monaten scheint die Depression besiegt, ich habe auch alle meine Süchte besiegt.... Ich habe Antrieb, nehme aktiv an dem Leben teil und schulisch klappt auch alles so gut wie man es sich nur vorstellen kann....
Aber ich bin seit dieser Depression meine Introvertiertheit nicht losgeworden. Ich war früher ein sehr witziger Mensch , der sich immer an Gesprächen und Smalltalk gut beteiligen konnte. "Normal" halt...
Nun sind die einzigen Personen bei denen ich wirklich noch locker reden kann, der engste Verwandtenkreis, mein Lebensgefährte und ein guter Freund.
Sonst beteilige ich mich nie an Gesprächen, mir fällt zu den Themen nichts ein! Es klingt lächerlich, aber auf Dauer macht mich das fertig. Menschen die mich neu kennenlernen, halten mich für arrogant oder langweilig oder vielleicht einfach nur blöd. Außer einer Begrüßung und Verabschiedung kommt es oft vor , dass ich GAR NIX sage! Wenn ich etwas sage, rede ich immer in monotoner Tonlage , also einfach gefühlslos , und das was ich sage ist meistens einfallslos
Je mehr Leute im "Gesprächskreis" beteiligt sind, desto schwieriger fällt mir das ganze....
Wenn ich mit einer Person alleine bin, verhalte ich mich halbwegs normal....
Es macht mich einfach nurnoch fertig und ich weiss mir nicht zu helfen...
Ich frage mich oft: Bin ich nurnoch ein Schatten meiner Selbst?
Was ist aus der Person geworden, die ich einmal war?
Dabei geht es mir doch nun eigentlich wieder gut....
Kennt jemand meine Probleme und kann mir raten?
Was ich noch loswerden wollte:
Die einzigen Situationen, in denen ich mich total "frei" fühle sind:
- Wenn ich mit den Personen, zu denen ich noch fähig bin, eine normale Kommunikation zu halten, alleine bin
-Wenn ich Alkohol trinke (weil ich dann auch gut kommunikation abhalten kann)
- wenn ich in der Disko tanze ( Weil es dort normal ist, dass man nicht so viel reden muss...... )
- in der Schule ( ich bin sehr gut in der Schule, und auch das reden fällt mir dort leicht, weil ich aufzeigen kann und drangenommen werde....
Wenn im Unterricht allerdings eine Diskussion abgehalten wird, wo man einfach dazwischenreden darf, traue ich mich auch nicht zu reden)
Noch etwas:
In den letzten Wochen fällt es mir immer sehr schwer, im Kino zu sein...Ich kriege immer Anfälle von Panikattacken, und habe das gefühl als wenn die Größe des gewaltigen Bildschirms meine Augen erdrückt, so dass ich immer weggucken muss, und auch leichte Zuckungen habe ....sehr seltsam und mir ist das immer tierisch peinlich......
Bin mal gespannt, wer sich erbarmt, diesen langen Text durchzulesen und vielleicht mir ein paar Tips/Hilfe geben kann.....
Gruß
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Hiob
Forums-Gruftie


607
Berge M, 32
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Sat, 08.Jan.05, 1:34 Re: Introvertiertheit & Ängste (Langer Text...) |
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Hallo Sophia,
raten wird man dir kaum etwas können, aber mir fällt dein Text hinter dem 1-12 Jahre auf ... “normale, glückliche Kindheit“.
Bei alledem, was du beschreibst, würde ich dort meinen Ansatzpunkt sehen. Was wir selbst als normal empfinden oder im Nachhinein als „glücklich“ in Erinnerung haben, muss nicht stimmen. Auch nicht das, was dir ein Therapeut, Lehrer oder Eltern sagen, es kommt auf dein Erleben an, nicht auf ein „du hattest doch alles (also sei still)“. Die Ängste, die Süchte, das SVV, die Depression, die Panikattacken...und immer wieder die Sucht, deine Nase soll damit auf irgend etwas gelenkt werden. Vielleicht hat es seinen Grund, dass die Sucht eine „normale Kindheit“ zudecken muss.
Viele Grüße
Hiob
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turtle
sporadischer Gast


7
im Tal W, 39
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Sat, 08.Jan.05, 2:59 Re: Introvertiertheit & Ängste (Langer Text...) |
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Hallo Sophia
Erst mal toll, dass du so vieles geschafft hast - Depression besiegt, Süchte besiegt, teilnehmen am Leben, Antrieb, Schule - da kann man dir nur gratulieren!
Ein Fragezeichen steht für mich noch hinter dem ersten: Depression besiegt. Ich bin selber auch von Depression betroffen, finde jetzt mit Hilfe von ADs und Therapie langsam wieder raus und merke einfach bei mir selber, dass die Depression auch mich verändert hat. Zuerst war ich darüber irritiert, auch verunsichert, und ich habe mich gefragt, ob ich wohl je wieder so werden würde wie vorher. Ich habe darüber auch mit meiner Therapeutin gesprochen (bist du denn noch in ambulanter Therapie?). Sie sagte mir ganz direkt: Nein, man wird nicht wieder ganz wie vorher. Das hat mich zuerst erschreckt, aber wir haben viel darüber geredet, und heute denke ich, dass man davor nicht Angst haben muss, denn der Mensch entwickelt sich immer weiter und verändert sich laufend, ob mit oder ohne Depression. Das ist soweit normal. Also lass dich nicht fertigmachen von deiner momentanen (Noch-)Introvertiertheit - bei mir ist das übrigens genau so, ich habe mich für den Moment auch mehr zurückgezogen, weil mich zu viel Kontakt stresst. Nimm es einfach als für den Moment gegeben hin und denke, dass sich das (wie alles im Leben) auch wieder verändern kann. Wichtig finde ich einfach, dass du dir Gesellschaft so suchst, wie du dich wohl fühlst - also wenns dir lieber ist, unternimm eher was zu zweit als in der Gruppe, geh in die Disco, beteilige dich in der Schule, wenn der Unterricht geführt wird, und sei eine aktive Zuhörerin in freien Diskussionen, wenn du dich dabei wohler fühlst - und trink aber nur so viel Alkohol, dass du noch du selber bleibst
Du bist kein Schatten deiner selbst, sondern du entwickelst dich gerade. Und vielleicht ist deine (Noch)-Introvertiertheit einfach noch eine letzte Nachwehe deiner Depression. Ein letzter Gruss sozusagen ...
Liebe Grüsse
turtle
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volga10
Helferlein


77
wien M, 27
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Sat, 08.Jan.05, 18:32 Re: Introvertiertheit & Ängste |
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Ich glaube, du muss anfangen, dein Leben zu planen.
Du bist jung, rede noch mit Berufsberater. Schau, dass du ein Ziel im leben hast. und keine falsche freunde
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